Kolonialreiche

darchr

Mitglied
Hallo,

ich habe einige Frage bzgl. des Kolonialismus und des Imperialismus:

Habt ihr gute Karten, die den Kolonialbesitz der großen Mächte vor der Zeit des Imperialismus und während des Imperialismus zeigen (eine Karte wie diese hier: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/24/World_1898_empires_colonies_territory.png , nur mehrere - also auch zur Zeit des Beginns des Kolonialismus mit Portugal und Spanien)..

Weshalb gehörte das Deutsche Reich bzw. das Hl. Röm. Reich. Dt. Nation nie wirklich zu den großen Kolonialmächten? Hat dies was mit der Situation des dt. Reiches nach 1815 zu tun („Zersplitterung“), was eine einheitliche außenpolitische und kolonialpolitische Führung unmöglich machte?

Wann begann und wann endete der Sklavenhandel, von welchen Staaten wurde er am stärksten „betrieben“ und wie ging er (und die Verschleppung) überhaupt von statten? Ich habe hier mal etwas von „Dreieckshandel“ gehört.

Vielen Dank für die Hilfe
 
Vorab eine kleine Anmerkung zur gezeigten Karte, diese ist nicht ganz korrekt. Zur Zeit, als Kuba und die Phillippinen noch spanisch waren, hatte Kamerun noch nicht das gezeigte Ausmaß. Könntest du evtl. noch die Seite verlinken, auf der die Karte zu sehen ist? Für weitere Karten werd ich nochmal schauen.
 
Der transatlantische Sklavenhandel mit "schwarzem Elfenbein", also afrikanischen Sklaven begann um die Mitte des 16. und dauerte bis zum 19. Jahrhundert. Allerdings bekämpfte vor allem Großbritannien seit Beginn des 19. Jahrhunderts den Sklavenhandel. 1811 wurde dort die Sklaverei untersagt. Frankreich schaffte die Sklaverei 1791 ab, führte sie aber unter Napoleon in den französischen Kolonien wiederein, wo sie erst 1848 beseitigt wurde. In den USA existierte sie bis 1865, in Brasilien bis 1888 und auf Kuba 1890.

Die Sklavenhändler unterhielten an der Küste Faktoreien, wo Tauschwaren aufbewahrt wurden. Den Fang übernahmen dann arabische Sklavenhändler oder verbündete Häuplinge. Tauschwaren waren Rum, Stoffbahnen, Schießpulver und Waffen. In Afrika hatte sich im 19. Jahrhundert eine ganz eigene Währung entwickelt: In Ost- und Zentralafrika wurde mit Kaurimuscheln und Dotis bezahlt, das waren bunte Baumwollstoffbahnen. Ein Junge von 10 Jahren kostete 10- 15 Dotis, für ein Mädchen von 15- 18 Jahren wurden bis zu 100 Dotis bezahlt.

Beteiligt waren am Sklavenhandel Briten, Franzosen, Niederländer, Portugiesen und Dänen. Selbst ein Staat wie Brandenburg, der gar keine eigene nennenswerte Flotte besaß, unterhielt einige Jahre die Faktorei Groß Friedrichsburg an der Guineaküste.

In einer alten Ausgabe der Enzyklopedia Britannica fand ich Zahlenangaben. Demnach exportierten englische sklavenhändler von 1680- 1786 2.130000 Sklaven. 192 Spezialschiffe übernahmen den Transport. 1791 gab es an der westafrikanischen Küste 40 Faktoreien. Davon gehörten 15 den Holländern, 14 den Briten, vier den Portugiesen, ebensoviele den Dänen und 3 den Franzosen. In diesem Jahr verkauften die Briten 38.000, die Franzosen 20.000, die Portugiesen 10.000, die Holländer 4000 und die Dänen 2500 Sklaven. Insgesamt also 74.500 Menschen. In der Rechnung sind natürlich nicht die enthalten, die bei Sklavenrazzien ums Leben kamen. Alte Leute und Kinder unter 10 Jahren wurden meistens sofort getötet.
 
Hallo,

@Scorpio: Vielen Dank für deine ausführlichen Erklärungen!
Ich habe in einer Doku über deutsche Kolonialreiche mal so etwas gehört, dass Europäer für Alkohol, Gewehre und Glasperlen Sklaven eintauschten, die sie in Amerika verkauften gegen Zucker, Rum und Tabak.

@Tekker: Hier ist der Link: Kolonialismus - Wikipedia
Ich mag wikipedia normalerweise ja nicht, nur hier sah die Karte sehr schön aus, daher habe ich sie übernommen ;). Sie scheint aus dem Jahre 1898 zu sein.
 
Allerdings bekämpfte vor allem Großbritannien seit Beginn des 19. Jahrhunderts den Sklavenhandel. 1811 wurde dort die Sklaverei untersagt.
Dazu möchte ich allerdings kritisch mit Blick auf den "Asiento de negros" anmerken, daß gerade die Briten vor diesem "Sinneswandel" erheblichen Anteil am Geschäft hatten. :motz:

Sie scheint aus dem Jahre 1898 zu sein.
Dann paßt da aber einiges nicht... :mad:
Nur mal drei Beispiele allein für Afrika:
  1. Neu-Kamerun kam erst 1911 zum Deutschen Reich
  2. Darfur wurde erst 1899 britisch
  3. Der Kongo war noch keine Kolonie des belgischen Staates
Die Liste ist noch weitaus länger, auf Anhieb hätte ich noch fünf weitere Punkte.

Ich hatte auch schon nach Karten geschaut, ist so allgemein aber etwas mühsam. Könntest du das, was du suchst, evtl noch etwas präzisieren?
 
Dann paßt da aber einiges nicht... :mad:
Nur mal drei Beispiele allein für Afrika:
  1. Neu-Kamerun kam erst 1911 zum Deutschen Reich
  2. Darfur wurde erst 1899 britisch
  3. Der Kongo war noch keine Kolonie des belgischen Staates
Die Liste ist noch weitaus länger, auf Anhieb hätte ich noch fünf weitere Punkte.

Ich hatte auch schon nach Karten geschaut, ist so allgemein aber etwas mühsam. Könntest du das, was du suchst, evtl noch etwas präzisieren?

Wäre auch komisch gewesen, wenn etwas bei wikipedia fehlerfrei wäre ;)

Ich bräuchte vllt. so 3 Karten, an denen man die Entwicklung vom Kolonialismus zum Imperialismus ganz gut erkennen kann. Eine Karte vllt. aus dem 16 Jahrhundert (mit den Kolonien) Portugal und Spaniens, dann vllt eine aus dem 18. Jahrhundert mit weiteren Kolonialmächten und eine aus dem Zeitalter des Imperialismus.
Aber ich weiß natürlich nicht, ob man da überhaupt so geeignete Karten findet - ansonsten wären Listen auch ganz hilfreich (also welche Regionen einzelne Staaten unter ihrer Herrschaft hatten).

Ich will mir einfach ein Wissen über die Kolonialmächte und ihre Kolonien aneignen, sodass ich dann ebenfalls mal Fehler in Wikipedia-Karten finden kann ;)
Bisher weiß ich nicht wirklich etwas über die Kolonien, daher müsste ich das wahrscheinlich einfach mit solchen Karten oder Listen lernen.
 
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Ich schrieb ja, daß in Ostafrika Dotis und Kaurimuscheln als ungewöhnliche Zahlungsmittel existierten, in Nordafrika bis zum Tschad gab es sogar noch ein ungewöhnlicheres: Maria Theresientaler! Die französische Kolonialverwaltung prägte eigens für den Saharahandel "Maria Theresias". Am eigenartigsten war, daß die Araber und Berber nur Münzen als echt anerkannten, wenn sie das Todesdatum der Kaiserin trugen. Wie diese sonderbare Währung ins Land kam, habe ich nie herausfinden können.


Vielleicht noch ein paar Literaturtipps: Pierre Bertaux Afrika Von der Vorgeschichte bis zu den Staaten der Gegenwart (Fischer Weltgeschichte) Es ist schon nicht mehr ganz neu, bietet aber recht gute Überblickskenntnisse in konzentrierter Form, darunter auch Kartenmaterial. Eine sehr interessante Reisebeschreibung las ich kürzlich, ein Freund hatte mir diese bibliophile Kostbarkeit geliehen: Mungo Park Reisen ins Innerste Afrikas 1795- 1806.

Der schottische Arzt und Entdecker war eine der schillerndsten Figuren der afrikanischen Entdeckungsgeschichte. Sehr engagiert war er im Kampf gegen die Sklaverei, und seine Berichte geben einen atembeklemmenden Eindruck davon, wie es bei Sklavenrazzien zuging. Denn die verkauften Sklaven sind ja nur ein Teil der Wahrheit. Man wird die Zahl der Menschen gut und gerne verdoppeln können, wenn man die Toten einkalkuliert, die bereits beim Fang und Transport zu den Faktoreien umkamen oder bei der Überfahrt in die Karibik oder Nordamerika verstarben. Natürlich sind dabei ganze Stämme ausgerottet worden, auch die Überlebenschancen der Schwarzen, die vielleicht fliehen konnten waren recht gering, wenn sie ihrer besten Arbeitskräfte beraubt wurden. 74.000 Sklaven in einem einzigen Jahr, das ist natürlich für vorindustrielle Gesellschaften eine gewaltige Zahl.

Literarisch hat Alex Haley dieses dunkle Kapitel europäisch- afrikanischer Geschichte meisterhaft in seiner Familiensaga "Roots" beschrieben, die das Schicksal des Mandingo Kriegers Kunta Kinte und seiner Nachkommen beschreibt, der um 1750 von Gambia nach Spotsylvania County/Virginia verschleppt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bräuchte vllt. so 3 Karten, an denen man die Entwicklung vom Kolonialismus zum Imperialismus ganz gut erkennen kann. Eine Karte vllt. aus dem 16 Jahrhundert (mit den Kolonien) Portugal und Spaniens, dann vllt eine aus dem 18. Jahrhundert mit weiteren Kolonialmächten und eine aus dem Zeitalter des Imperialismus.

AHAA! Da kommen wir der Sache doch schon erheblich näher! :friends:
Was die Entwicklung vom Kolonialismus zum Imperialismus angeht, bietet sich das Beispiel Afrika sehr gut an. Beim Stöbern im Netzt hab ich gerade nichts brauchbares gefunden, außer dieses hier:
http://www.mtholyoke.edu/courses/epaus/econ213/africa_colonies.gif
und das:
http://www.lib.utexas.edu/maps/historical/ward_1912/spanish_portuguese_settlements_america.jpg

Wenns nur drei Karten sein sollen, hätte ich hier bei mir genau das richtige für dich, denke ich. Weiteres gern per PN. :winke:
 
Hallo,
Weshalb gehörte das Deutsche Reich bzw. das Hl. Röm. Reich. Dt. Nation nie wirklich zu den großen Kolonialmächten? Hat dies was mit der Situation des dt. Reiches nach 1815 zu tun („Zersplitterung“), was eine einheitliche außenpolitische und kolonialpolitische Führung unmöglich machte?

Hallo,
genau so würde ich das sehen. Das HRRDN trat außenpolitisch seit dem 30-Jährigen Krieg (also nicht erst seit 1815) kaum noch als einheitlicher Staat auf. Auch verfügten alle größeren Fürstentümer über eigene Armeen. Jedoch wäre keine groß genug gewesen, um eine eigene Kolonialpoltik zu betreiben. Einzige Ausnahme war da Brandenburg-Preußen, das zwischen 1683 - 1717 drei Stützpunkte in Westafrika unterhielt, um am Sklavenhandel teilzunehmen. Jedoch wurde dieses Projekt wegen Unrentabilität eingestellt:
rbb Preußen-Chronik | Episode 1. Januar 1683: Brandenburg steigt in den Sklavenhandel ein

Einige andere Fürstenhäuser betrieben dagegen noch im 19. Jh. eine für diese Zeit etwas altmodische Hausmachtspolitik.
Hier einige Beispiele:

1697-1763: Sächsische Kurfürsten sind auch Könige von Polen
1832: Otto v. Bayern wird Kg v. Griechenland
1831: Leopold v. Sachsen-Coburg wird Kg. v. Belgien und
1887: Ferdinand v. Sachsen-Coburg wird Fürst von Bulgarien
1866: Karl, Fürst v. Hohezollern-Sigmaringen wird als Carol I. Kg. v. Rumänien
nicht zu vergessen:
1714: Georg, Kurfürst v. Hannover wird Kg. v. England und
1901: Eduard VII. v. Sachsen-Coburg-Gotha wird Kg. v. Großbritannien
 
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Einige andere Fürstenhäuser betrieben dagegen noch im 19. Jh. eine für diese Zeit etwas altmodische Hausmachtspolitik.
Daß zu dieser Zeit "Söhnen deutscher Fürstenhäuser" diverse europäische Kronen angetragen wurden, bzw. daß eine "gewöhnliche Thronfolge" ein deutsches Fürstenhaus erreichte, würde ich aber nicht als "Hausmachtspolitik" bezeichnen. :nono:
 
Daß zu dieser Zeit "Söhnen deutscher Fürstenhäuser" diverse europäische Kronen angetragen wurden, bzw. daß eine "gewöhnliche Thronfolge" ein deutsches Fürstenhaus erreichte, würde ich aber nicht als "Hausmachtspolitik" bezeichnen. :nono:
Aber was soll es denn sonst gewesen sein? Ich denke schon, daß man das genau in diese Form der Politik einordnen kann und etwa mit der habsburgischen Hausmachtspolitik im 18. Jh. in Italien vergleichen kann.
:grübel:
 
Ich denke schon, daß man das genau in diese Form der Politik einordnen kann und etwa mit der habsburgischen Hausmachtspolitik im 18. Jh. in Italien vergleichen kann.
Denke ich nicht. Das jetzt war ja im Grunde der Versuch, die Hegemonie über Italien zu erlangen, was aber imho wiederum nicht mit Hausmachtspolitik im Reich gleichgesetzt werden kann. Diese war ja darauf ausgerichtet, das größte Gewicht im Reich zu haben, um die Kaiserwürde erlangen zu können. Das sind, glaub ich, ganz, ganz andere Dinge...

Bei den europ. Kronen des 19. Jhdts. aber wollten die jew. Völker den entsprechenden Herrscher. Ist doch wohl ein Unterschied, oder?
 
Daß zu dieser Zeit "Söhnen deutscher Fürstenhäuser" diverse europäische Kronen angetragen wurden, bzw. daß eine "gewöhnliche Thronfolge" ein deutsches Fürstenhaus erreichte, würde ich aber nicht als "Hausmachtspolitik" bezeichnen.
Meiner Ansicht nach ist genau das aber Hausmachtspolitik: Gezielte Heiratspolitik ist immer ein sehr wesentlicher Teil davon gewesen. Nicht nur die Habsburger haben sich gut darauf verstanden.
Zurück zur Frage nach Kolonien etwa des Heiligen Römischen Reiches. Dieses Gebilde war bekanntlich in zahllose Herrschaften zersplittert, wobei in den Meisten die dort herrschenden Dynastien den Ton angaben. Da sind wir wieder bei der Hausmachtspolitik. Das HRR war außerdem ein Reich, das polyethnisch war, also nicht nur Deutsche oder Italiener in seinen Grenzen hatte. Sortiert man die frühen Kolonialgebiete nach der Zugehörigkeit ihrer Herrscher zum Reich, findet man durchaus Kolonien! Dabei meine ich nicht einmal die Spanier (Habsburg), Franzosen oder Dänen (auch ihre Könige hatten Lehen im HRR) sondern eher kleinere Gebilde! Die (damals noch wenig bedeutenden) Brandenburger wurden schon erwähnt, wobei diese sich auf holländische Unterstützung und Kaufleute stützen konnten. Die Niederlande gehörten rein Rechtlich ebenfalls komplett bis zum Ende des 30jährigen Krieges zum HRR. Eine sanktionierte Handelsniederlassung im späteren Venezuela erhielt das Handelshaus der Welser vom bei ihnen hoch verschuldeten habsburgischen Kaiser Karl V. für kurze Zeit im Jahre 1528.

Eine völlig exotische ‚Kolonialmacht’, deren Zugehörigkeit zum HRR allerdings fraglich ist war Kurland! Allein dieses exotische Herzogtum ist ein paar Sätze wert und zeigt wer so alles versuchen konnte an der Kolonisierung teilzunehmen. Kurland war ein Herzogtum, das aus der Konkursmasse des ehemaligen Staates des Deutschen Ritterordens hervorgegangen war und heute Teil des Staates Lettland ist. Die Herzöge Kurlands standen unter polnisch-litauischen Oberhoheit, seit 1561 daraus ein eigenes Herzogtum gebildet worden war und an die Stelle der alten Ordensherrschaft trat. Man mag es weitesten Sinne als einen ‚deutsch’ geprägten Staat bezeichnen, denn die Herzogsfamilie stammte aus westfälischem Adel und in den Landen war Deutsch die Sprache der Städter, der Oberschicht, der Verwaltung und des Handels und Lettisch die Sprache der Landbevölkerung. Dieses kleine Land setzte unter klugen Herzögen sehr stark auf den Handel und sie erwarben Kolonien in der Karibik (Tobago) und in Afrika (Guinea). Natürlich konnte das kleine Land diese nicht lange halten. War es doch schon in Europa zwischen den Giganten Schweden, Russland und Polen auf zu schmaler Basis.
 
Meiner Ansicht nach ist genau das aber Hausmachtspolitik: Gezielte Heiratspolitik ist immer ein sehr wesentlicher Teil davon gewesen.
Eben, das ist Hausmachtpolitik. Bei den diversen Thronbesteigungen deutscher Fürstensöhne im 19. Jhdt. in anderen europäischen Staaten lag aber eben genau dies nicht zugrunde. Auch waren, wie die Geschichte zeigt, die etlichen verwandtschaftlichen Beziehungen keinesfalls ein garant für friedliche Beziehungen zwischen den entsprechenden Nationalstaaten. Nein, nein, mit Hausmachtpolitik hatte das nichts mehr zu tun.

Zurück zur Frage nach Kolonien etwa des Heiligen Römischen Reiches. (...)
Vielen herzlichen Dank für diese Darstellung! Besonders Kurland erfreut sich sonst leider keiner sonderlichen Beachtung. Irgendwo hab ich auch mal gelesen, daß Bayern zeitweilig auch gern gewollt hätte...
 
Eben, das ist Hausmachtpolitik. Bei den diversen Thronbesteigungen deutscher Fürstensöhne im 19. Jhdt. in anderen europäischen Staaten lag aber eben genau dies nicht zugrunde.

Das stimmt schon, denn zu dieser Zeit war Hausmachtspolitik längst hinter der Eigendynamik von Ländern und Nationen zurück getreten. Noch 200 Jahre vorher war das Anders gewesen. Mir scheint als ob die Wende etwa mit den Erbfolgekriegen Österreichs und Spaniens sich überlappen? Passt also wieder :)
 
Dieses kleine Land setzte unter klugen Herzögen sehr stark auf den Handel und sie erwarben Kolonien in der Karibik (Tobago) und in Afrika (Guinea). Natürlich konnte das kleine Land diese nicht lange halten. War es doch schon in Europa zwischen den Giganten Schweden, Russland und Polen auf zu schmaler Basis.

Das ist ja wirklich eine exotische Vorstellung, Tejason!

Wann erwarb denn unsere "Großmacht" Kurland diese Kolonien und auf welche Weise konnte das überhaupt geschehen? Kurland besaß doch gewiss keine hochseetüchtige Flotte, die diese Inseln bzw. Landstriche in Besitz nehmen konnte? :grübel:
 
Wann erwarb denn unsere "Großmacht" Kurland diese Kolonien und auf welche Weise konnte das überhaupt geschehen? Kurland besaß doch gewiss keine hochseetüchtige Flotte, die diese Inseln bzw. Landstriche in Besitz nehmen konnte? :grübel:
Dein Posting überrascht mich jetzt aber, Dieter! Der kurländische Kolonialismus ist keineswegs eine "exotische Vorstellung" sondern, wie ich bereits schrieb, leider wenig bekannt. Kurland verfügte sehr wohl über eine entsprechende Handelsflotte, und von "Großmacht" hat in diesem Zusammenhang doch niemand gesprochen!
 
Kurland besaß doch gewiss keine hochseetüchtige Flotte, die diese Inseln bzw. Landstriche in Besitz nehmen konnte? :grübel:

Ja wieso denn nicht?

Ich habe jetzt keinerlei Informationen über die Flotte Kurlands.
Aber für eine Handvoll Fregatten reicht die Größe des Landes allemal, und eine ordentliche Anzahl kleinerer Kriegsschiffe oder Handelsschiffe ist auch kein Problem.

Und man darf nicht vergessen, daß diese Schiffe in gewisser Weise deutlich "hochseetüchtiger" waren als die heutigen - soll heißen, sie konnten ohne Nachschubbasis sehr lange auf See bleiben und weit entfernte Ziele erreichen.

Für die Errichtung von überseeischen Handelsstützpunkten reicht das locker.
 
Dein Posting überrascht mich jetzt aber, Dieter! Der kurländische Kolonialismus ist keineswegs eine "exotische Vorstellung" sondern, wie ich bereits schrieb, leider wenig bekannt. Kurland verfügte sehr wohl über eine entsprechende Handelsflotte, und von "Großmacht" hat in diesem Zusammenhang doch niemand gesprochen!

Bitte um Vergebung, Tekker, dass mir die Vorstellung einer "Kolonialmacht Kurland" etwas fremd erschien. Leider bin ich bei dieser Thematik nicht sattelfest,sodass ich ganz brav gefragt habe! :scheinheilig:
 
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