Konflikte mit Preußen nach 1813 und vor 1864?

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techtreedev

Gast
Ich suche gerade für eine alternative Story mögliche Konfliktherde nach dem ersten Sieg über Napoleon oder alternativ nach dem Ende der Napoleonischen Kriege/Wiener Kongress.

Gab es Gebiete, auf die Preußen nach 1813/15 (je nach einem Sieg über Napoleon) Anspruch hätte und zurückerobert hatte oder wollte?

Welche waren das? Gab es auch Gebiete, die evtl. schon vorher durch Erbschaft an Preußen fallen könnten aber durch Intrigen verweigert wurden? War ja z.B bei Österreich mit z.B Wallonien (Habsburger) der Fall. Gabs sowas auch in Preußen?

Sollte möglichst vor den Reichseinigungskriegen sein, idealerweise im Zeitraum 1813-1840.
 
Ich suche gerade für eine alternative Story mögliche Konfliktherde nach dem ersten Sieg über Napoleon oder alternativ nach dem Ende der Napoleonischen Kriege/Wiener Kongress.

Gab es Gebiete, auf die Preußen nach 1813/15 (je nach einem Sieg über Napoleon) Anspruch hätte und zurückerobert hatte oder wollte?

Welche waren das? Gab es auch Gebiete, die evtl. schon vorher durch Erbschaft an Preußen fallen könnten aber durch Intrigen verweigert wurden? War ja z.B bei Österreich mit z.B Wallonien (Habsburger) der Fall. Gabs sowas auch in Preußen?

Sollte möglichst vor den Reichseinigungskriegen sein, idealerweise im Zeitraum 1813-1840.


Mir fällt momentan die Rheinkrise ein:

http://www.geschichtsforum.de/f60/r...and-von-fallersleben-u-schneckenburger-40017/

Die Rheinkrise 1840/41 war eine diplomatische Krise zwischen dem Königreich Frankreich und dem Deutschen Bund, die auf die Forderung Frankreichs nach dem Rhein als seiner Ostgrenze folgte, was etwa 32.000 km² deutsches, damals vor allem preußisches, Territorium erneut unter französische Herrschaft gebracht hätte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Rheinkrise

Allerdings war das ein Anspruch Frankreichs gegen den Deutschen Bund bzw. Preußen. Ob Preußen noch irgendwo Ansprüche hatte, ist mir nicht bekannt. Preußen hatte durch den Wiener Kongreß eine Reihe von Territorien zurück bzw. neu bekommen. Die Zeit zwischen 1815 und 1848 war auch die Restaurationszeit, als man eher gegen die Feinde im Inneren (Republikaner und Demokraten) vorging, als sich um äußere Feinde zu kümmern.

Vielleicht sollte man untersuchen, ob irgendwann ein deutscher Anspruch (sei es durch den Deutschen Bund oder einer seiner Mitgliedstaaten) auf Elsaß und Lothringen erhoben worden ist. Die Idee, diese Gebiete wieder zurück ins Vaterland zu holen, wird wahrscheinlich nicht erst 1871 entstanden sein.
 
Schon beim Wiener Kongress kam es zu Problemen. Russland gönnte Preussen seine polnischen Gebiete nicht, die auf das Großherzogtum Posen eingedampft wurden.

Dann wollte Preussen Sachsen als Kompensation, was Österreich nicht wollte. Der Kongress ist fast daran gescheitert. Schließlich akzeptierte Preußen eine Kompensation im Rheinland und Westfalen, weil ihm das Bündnis mit Russland und Österreich essentiell erschien.

Mit Russland kam es erst wieder während der Missernten der 40er und 50er Jahre zu Irritationen.

Einmal wurde gegen Hessen mobil gemacht, weil man dort liberal werden wollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir fällt noch Châteauneuf (Neuenburg) ein, das mit Preußen verbunden war:

https://de.wikipedia.org/wiki/Neuenburgerhandel

Dann gab es auch noch das Herzogtum Limburg https://de.wikipedia.org/wiki/Herzogtum_Limburg_(1839–1866)#Forderungen_der_Nationalversammlung_1848, das "fast" zu Deutschland gekommen wäre / bei Deutschland geblieben wäre (schwierige Formulierung).

Zwar hatte es im Vormärz einzelne deutsche Nationalisten gegeben, die die gesamten Niederlande in ein deutsches Reich einbeziehen wollten. Diese hielten sich in der Nationalversammlung aber zunächst sehr zurück, ebenso wie rheinische Handelskreise, die sich zuvor mit den Niederlanden über die Rheinschifffahrt gestritten hatten und jetzt auf eine enge deutsch-niederländische Zusammenarbeit unter dem Zeichen des Liberalismus hofften. In die Nationalversammlung waren zwei Limburger gewählt worden, von denen der eine sogleich das Thema Limburg behandelt sehen wollte. Baron Jan Lodewijk van Scherpenzeel Heusch schrieb am 24. Mai 1848 der Nationalversammlung, dass er erst seinen Sitz einnehmen könne, wenn beschlossen worden ist, dass Limburg nicht mehr den Niederlanden angehören werde. Ein entsprechender Antrag des Legitimationsausschusses wurde angenommen.[9]

Dann gab es auch noch ein weiteres Grenzland, bei dem es noch unklar war, zu welchem Nationalstaat es später gehören sollte: Luxemburg

https://de.wikipedia.org/wiki/Luxemburgkrise
 
Ich suche gerade für eine alternative Story mögliche Konfliktherde nach dem ersten Sieg über Napoleon oder alternativ nach dem Ende der Napoleonischen Kriege/Wiener Kongress.

Gab es Gebiete, auf die Preußen nach 1813/15 (je nach einem Sieg über Napoleon) Anspruch hätte und zurückerobert hatte oder wollte?

1813 ist doch eine sehr schöne Zeit für eine "alternative Story".
Preussens Westgrenze 1813 war die Elbe - d.h. es gab eine ganze Reihe von Gebieten, die man zurückverlangen konnte, und ebenso Neuerwerbungen als das Recht des Siegers.

Im Grunde genommen war ja alles "im Fluss": Der Rheinbund zerfiel, und außer den Thronen (aber nicht den Grenzen!) von Baden, Württemberg und Bayern war m.W. nichts sicher, außer vielleicht dass der Staat "Westphalen" nicht überleben würde.

Ein paar Beispiele über Unklarheiten:

- Kgr. Hannover: zuletzt preussisch, vermutl. wird sich GB aber frühzeitig den Wiedererwerb vertraglich gesichert haben (ich nehme an in Verbindung mit Subsidien-Zahlungen)
- Ansbach-Bayreuth: bis 1806 preussisch, dann frz. besetzt, zuletzt bayrisch
- Ostfriesland: preussisch, dann holländisch, zuletzt französisch
- Neuchatel, zuletzt Fürstentum des Marschall Berthier, vorher preussisch
- alle ehem. kirchlichen, dann säkularisierten Gebiete, insbesondere linksrheinisch
- Sachsen, als der "Sündenbock", der Napoleon mit am längsten die Treue hielt/halten musste
- generell: Welcher Herrscher wird wieder eingesetzt, was ist z.B. mit Kurhessen, Würzburg, Frankfurt, Aschaffenburg
- Vorderösterreich, österreichische Niederlande
- Polen, vor Napoleon verschwunden und aufgeteilt zw. P/R/Ø, dann in Form des Hz.Warschau wieder auferstanden

Die Liste lässt sich fortsetzen, und man kann da der Phantasie freien Lauf lassen - und ich musste spontan an den Film "Der Kongress tanzt" denken, bei dem der Fürst (oder sein Botschafter?) von "Reuss-Schleiz-Greiz" quasi als "running gag" des Films verzweifelt versucht, seinen Thron wiederzuerlangen.

Gruss, muheijo
 
Danke für die Zahlreichen Antworten, ich lag ne zeit lang flach und hab dann vergessen, hier wieder rein zu schauen^^

Ich werd mir mal die angegebenden Quellen anschauen, sieht schonmal sehr interessant aus.

Vielen Dank nochmal :)
 
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