Kreuzer - Konzepte und Konstruktionen

querdenkerSZ2

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silesia,
das mit der Chapayev-Klasse solltest du nochmal nachschlagen , laut meiner Info hatten die 12x 15.2 cm 57 cal B-38 in 4 triple Mk5-bis turrets,
und abgesehen von der Turmpanzerung von 75mm waren Deck-,Gürtel- und Kommandoturmpanzerung mit der Kirov-Klasse gleich .
Die Krazny Kavkaz hatte übrigens mit jeweils 76mm einen stärkeren Gürtel und Turmpanzer allerdings nur 20 mm Deckspanzer .
Der typische amerikanische Schwere Kreuzer der 30er hatte 76mm Gürtel, 51 mm Deck, und 64 mm Turmpanzerung .
Die Engländer panzerten ihre County-Klasse mit 4,5 inch Gürtelpanzer und nur 1,375 inch Deckspanzer .
Die Prinz Eugen hatte nur 40 - 70 mmm Gürtel, 70-80 mm Deckspanzer .
Die Japner hatten bei Mogami ( nach der Nachrüstung ) 100- 125 mm Gürtel und 35-60 mm Deckspanzer .
Dagegen hatte die französische Algerie 120mm Gürtel , 80 mm Deck und 95 mm Turmpanzerung .

Die Panzerung von 5,5 inch bei den Amerikanern betrifft Schiffe der 40ziger . 6 inch gab es bei den Schweren Kreuzern die erst nach Kriegsende fertig gestellt wurden .
Die Durchschlagleistungen der Kreuzergeschütze sollte man nicht unterschätzen die englsichen 6 inch auf Ajax und Achilles haben auf der wie eine Schwerer Kreuzer gepanzerten Graf Spee erheblichen Schaden angerichtet und vor den 40ziger und den Radargesteuerten Geschützen war eine Hohe Feuergeschwindigkeit der beste Garant für Treffer .
 
silesia,
das mit der Chapayev-Klasse solltest du nochmal nachschlagen , laut meiner Info hatten die 12x 15.2 cm 57 cal B-38 in 4 triple Mk5-bis turrets,
und abgesehen von der Turmpanzerung von 75mm waren Deck-,Gürtel- und Kommandoturmpanzerung mit der Kirov-Klasse gleich .

Leistungsvergleich:
BC 1,1 - 6 kg (6in) bzw. 2-7,5kg (7,1in)
950 mps (6in) bzw. 900 mps (7,1in)
Working pressure 18,1 bzw. 20,6 to. kg/qcm
beide min. 300hm

Der Gewichtsunterschied der Klassen beträgt rd. 3.200 to. Bitte die Wiki-üblichen maximal-Werte bei der Panzerung (etwa bei Kirov wie 50mm Gürtel, 50 mm Deck, 75 mm Türme) nicht mit einem Panzerungsschema verwechseln, dazu gehört etwas mehr: angefangen von der Verjüngung des Gürtelpanzers über Schiffslängen, Umfang der Barbetten bis hin zu Lagen der Deckspanzerung, Böschungspanzerung und TP-Schotts bzw. Querschotts. Ein Hinweis: allein die unterschiedliche Turmanzahl (3 versus 4) hat hier Auswirkungen, auch wenn die kumulierten Turmgewichte identisch wären.


Ich verstehe nicht ganz den Sinn der übrigen genannten Panzerungsstärken diverser Nationen. Hieraus schließe ich, dass es Dir um 6inch Panzerstärken geht, die vermutlich gegen 6inch-Geschütze wirken sollen:

6 inch gab es bei den Schweren Kreuzern die erst nach Kriegsende fertig gestellt wurden

Eine solche Faustformel gab es bei Schlachtschiffen des Ersten Weltkriegs ("Gürtelpanzer soll Kaliberstärke erreichen"), hat aber mit konstruktiven Überlegungen der Nachkriegszeit nichts mehr zu tun.

Eine Widerstandsfähigkeit gegen 6inch-Beschuss ist selbstverständlich mit Panzerstärken unterhalb von 6inch erreichbar. Die Frage ist doch lediglich, welche Hauptkampfentfernungen bzw. Immunitätszonen für Kreuzer in den 30er Jahren unterstellt bzw. gefordert wurden.

Auf etwas über 100 hm durchschlägt eine 6inch "nur noch" ca. 3inch-Gürtelpanzer und keinen Deckspanzer von 1inch, erst auf 200 hm etwa 2inch Deckspanzer (unter ca. 130/150 hm kann ein "spärlicher" Deckspanzer von 1inch aufgrund des flachen Winkels, Va und Geschossgewicht nicht durchschlagen werden). Nimmt man die US 7inch, ergeben sich nur geringfügige Abweichungen: 3,2inch Gürtelpanzer und 110 hm, damit ähnliche Werte auf 200hm für Deckspanzer. Das US-Geschütz hatte allerdings ca. 180mps geringere Vo.; damit läßt sich interpolieren, dass für 110hm ca. 4-5 inch Gürtelpanzer ausreichen dürften, jedenfalls unter 7inch.

Die ausführlichsten Erläuterungen zu solchen Panzerungsschemate enthalten Friedman, US-Cruisers und LaCroix, Japanische Kreuzer (für die 6inch-Widerstandsfähigkeit in den 30ern ein Standard waren, ohne 6-inch Gürtelpanzer ;) )
 
Eigendlich hat das nichts mehr mit den russischen Kreuzern der Zwischenkriegszeit zu tun , aber egal.
In der Battle of Komandorski Island stand der leichte Kreuzer USS Richmond ( einer der ältesten Kreuzer der US Navy ) gegen den Schweren japanischen Kreuzer Nachi .
Die 6 inch Granaten Der Richmond zerstörten Im Gefecht die Brücke, den Hauptmast , die Kraftwerkzentrale und das Torpedo Compartment .

In der Schlacht in der Barentssee standen die beiden Leichten Kreuzer HMS Sheffield und Jamaica gegen den Schweren Kreuzer Hipper und das Panzerschiff Lützow.
Die Deutschen musten das Gefecht abbrechen nach dem die Sheffield Kesselraum 3 der Hipper zerstört hatte.

England baute in den 30ziger und 40ziger Jahren 24 Leichte Kreuzer ( 10 x Town , 11 x Crown Colony + 3 Minotaur )
Die USA 21 Schwere aber 40 Leichte Kreuzer ( ( darunter je 2 x Fargo bzw. Worchester Klasse in Grösse ; Panzerung und Kosten den Schweren Kreuzern vergleichbar )
Russland baute 5 Kirov und in den 50zigern 13 Sverdlovs .

Ab Mitte der 40ziger waren die Geschütze Radargelenk und wesentlich treffsicherer , um einen Treffer zu erziehlen muste also wesentlich weniger oft gefeuert werden .
Ein Schiffsgeschütz das gleich beim ersten Trffer den Panzer durchschlägt war also wichtiger als eins mit höherer Feuergeschwindigkeit.
Ein Schiff der Sverdlov- Klasse zu bauen wenn deren Geschütze den Panzer ihrer wahrscheinlichsten Gegener ( die amerikanischen Schweren Kreuzer oder die nur dem Namen nach Leichten ) nicht knacken können wäre komplett sinnlos .
Auch die englischen Town und Colony wurden für den Kampf gegen die japanischen Kreuzer gebaut ( und als Gegengewicht zu den amerikanischen Brooklynn ) viele von ihnen lange nach dem die Mogamis zu Schweren Kreuzern umgebaut wurden .
Warum hätten die Engländer und Amerikaner massenweise Leichte Kreuzer bauen sollen die weder gegen die Deutschen Panzerschiffe noch gegen die Deutschen und Japanischen Schweren Kreuzer bestehen könnten ?
Zumal der Aufwand , die Bauzeit und - kosten nicht wesentlich geinger waren .

( Flakkreuzer wie die englischen Didos und amerikanischen Atlantas ausgenommen )
 
...wenn deren Geschütze den Panzer ihrer wahrscheinlichsten Gegener ( die amerikanischen Schweren Kreuzer oder die nur dem Namen nach Leichten ) nicht knacken können wäre komplett sinnlos.

Hier liegt, vermute ich, das Problem. Es geht bei den konstruktiven Vorgaben nicht um das allgemeine "knacken", also einen Treffer in die Aufbauten mit entsprechenden Schäden. Bei den Immunitätszonen im Kreuzerbau (siehe Beispiel zu den 6inch) geht es um vielmehr die Frage, ob ein Geschoss die Munitionskammern, die Maschinenräume oder die Hauptbewaffnung zerstören kann (dieses "knacken" ist offensichtlich eine andere Kategorie)

Nehmen wir dieses Beispiel:
In der Battle of Komandorski Island stand der leichte Kreuzer USS Richmond ( einer der ältesten Kreuzer der US Navy ) gegen den Schweren japanischen Kreuzer Nachi .Die 6 inch Granaten Der Richmond zerstörten Im Gefecht die Brücke, den Hauptmast , die Kraftwerkzentrale und das Torpedo Compartment .

Das Alter des feuernden Kreuzers spielt erstmal keine Rolle, sondern die Vo, das Geschossgewicht, die Entfernung und die Ladung des Geschosses, u.a. als Parameter des Geschützes. Das Alter des Schiffes spielt höchstens eine Rolle bzgl. der Intelligenz des Panzerungsschemas. Zu dem Fall aber einige Anmerkungen:

Auf der NACHI wurde erstmal nicht "die" Brücke, sondern die Signalbrücke zerstört. Welche Panzerung wies diese Signalbrücke auf, gehörte sie zur IZ gegen 6inch-Treffer?

Der weitere zitierte 6inch-Treffer der Richmond traf das Flugdeck. Hierdurch ergaben sich zwei Schadensverläufe: 1. wurden die an den Seiten verlaufenden Stromleitungen für die Geschütztürme getroffen (die nicht unter der Deckspanzerung verliefen: konstruktiver Fehler!). Der Ausfall wurde wenig später, etwa 15 Minuten danch, behoben, wie das weitere Feuern der NACHI zeigt. 2. wurde nicht das "Torpedo Compartment" zerstört, wie die zwei Stunden später abgefeuerten Torpedos der NACHI zeigen. Was ist mit der "Kraftwerkszentrale" gemeint - etwa die obigen Stromleitungen für die achteren Geschütztürme? Kannst Du die Auswirkungen bzgl. Treffer Hauptmast etwas näher erläutern?

Die Fragen zielen auf Folgendes ab: selbstverständlich geht es bei der Immunität der Kreuzerbauten gegen 6inch nicht darum, das gesamte Schiff auf vermutete Gefechtsentfernungen zu immunisieren. Es geht vielmehr um die oben erwähnten kritischen Bereiche, die - insoweit kritisch - zur Versenkung oder zum Ausfall der Hauptartillerie führen. Auch reichlich Aufbauten der BISMARCK waren bei geringen Entfernungen nicht gegen 6inch-Treffer "immun". Das Beispiel zeigt bereits, dass die konstruktive Herangehensweise für das Beispiel Kreuzerpanzerung schieflastig ist.

Warum hätten die Engländer und Amerikaner massenweise Leichte Kreuzer bauen sollen die weder gegen die Deutschen Panzerschiffe noch gegen die Deutschen und Japanischen Schweren Kreuzer bestehen könnten ? Zumal der Aufwand , die Bauzeit und - kosten nicht wesentlich geinger waren .

Die Frage ist mir unverständlich, aus zwei Gründen:
- die Vorkriegsbauten der USA und GB sind von den Vertragsbeschränkungen beeinflußt. B-Kreuzer (unterhalb 8-inch) wurden schlicht gebaut, weil die übrigen Kontingente erschöpft waren (so die USA, GB oder JAP). Ein Teil der US-Kreuzer mit 6-inch wurde dann in direktem Nachzug zu den japanischen 6-inch Mogamis (später umgerüstet auf 8-inch, dass hatte aber die Baupläne von GB und USA nicht mehr beinflussen können, weil erst 1939) gebaut.
- wieso sollten die Aufgaben für 8-inch und 6-inch-Kreuzer in einer Marine nicht unterschiedlich gesehen werden können; nenne mal bitte eine Quelle, die 6-inch-Kreuzer konstruktiv als Jäger von Schweren Kreuzern (= 8-inch) oder deutschen Panzerschiffen ausweist. Die wirst Du nicht finden.


Kannst du den Treffer auf HIPPER (Kesselraum 3) etwas näher beschreiben? Der Abbruch des Gefechtes erfolgte nicht wegen der Trefferwirkungen, sondern aufgrund der zwingenden Vorgaben der SKL beim Kontakt mit Deckungsverbänden der Geleitzüge (es gibt dazu einen schönen Beitrag in der Marine-Rundschau sowie die Analyse im KTB der Seekriegsleitung, müsste ich aber erst heraussuchen).


Die Aussage verstehe ich überhaupt nicht:
Auch die englischen Town und Colony wurden für den Kampf gegen die japanischen Kreuzer gebaut ( und als Gegengewicht zu den amerikanischen Brooklynn ) viele von ihnen lange nach dem die Mogamis zu Schweren Kreuzern umgebaut wurden .
Wann wurden die MOGAMIS umgebaut? (Du meinst hier die Nachrüstung mit 8inch-Zwillingstürmen an Stelle der vorhandenen 6inch-Drillingen)
Wieso rüsteten eigentlich und überhaupt die Japaner die MOGAMIS um - nach Deiner These wären 15 * 15,2cm wirkungsvoller als 10* 20,3cm? - Hatten die das nicht begriffen?

Und schließlich: Welche Auswirkungen hatte die erkannte Umrüstung auf die Bauprogramme der USA und GB?
 
Die Frage ist mir unverständlich, aus zwei Gründen:
- die Vorkriegsbauten der USA und GB sind von den Vertragsbeschränkungen beeinflußt. B-Kreuzer (unterhalb 8-inch) wurden schlicht gebaut, weil die übrigen Kontingente erschöpft waren (so die USA, GB oder JAP). Ein Teil der US-Kreuzer mit 6-inch wurde dann in direktem Nachzug zu den japanischen 6-inch Mogamis (später umgerüstet auf 8-inch, dass hatte aber die Baupläne von GB und USA nicht mehr beinflussen können, weil erst 1939) gebaut.
- wieso sollten die Aufgaben für 8-inch und 6-inch-Kreuzer in einer Marine nicht unterschiedlich gesehen werden können; nenne mal bitte eine Quelle, die 6-inch-Kreuzer konstruktiv als Jäger von Schweren Kreuzern (= 8-inch) oder deutschen Panzerschiffen ausweist. Die wirst Du nicht finden.
Ich verstehe hier die Problematik nicht wirklich, worum geht es, welcher Geschütze besser sind? 15 oder 20,3 cm?
Silesia hat m.E. Recht, denn leichte Kreuzer können kaum aus „Jäger“ von schweren Kreuzern oder gar gegen die „Westentaschenschlachtschiffe“ konstruktiv geplant werden.

Die deutschen Panzerschiffe würde ich hier in einem Vergleich nach Konstruktionsvorlagen ganz außen vorlassen. Einzig die französische Dunkerque-Klasse wurde als direktes Gegenstück zu den Panzerschiffen geplant.

Das die Panzerung sich an den jeweiligen Kalibern der Schiffklassen orientierten, gehört nicht mehr in die Zeit nach dem 1.WK. Schon konstruktionsbedingt war dies nicht möglich, durch die Vorgaben der Washingtoner Verträge.

Welche Aufgaben hatte den so ein leichter Kreuzer innerhalb der strategischen Ausrichtung einer Marine.
Aufklärung und Sicherung, bzw. Führer von Sicherungsverbänden, oder?

Ach, übrigens waren die zur Hipper-Klasse gehörenden Bauten Seydlitz und Lützow mit 15cm Drillingsgeschütztürmen geplant.

Mit den Erfahrungen im 2. WK war klar, dass die Gewichtsverteilung bei einer Beschränkung von 10.000 t mit einem leichten Kreuzer besser genutzt werden konnte, als bei einem schweren Kreuzer. Sicherlich auch, weil die Leistungsfähigkeit der 15cm Geschütze immer besser wurde, zumal man auch hier schon zum Ende des Krieges mit halbautomatischer Munitionszufuhr experimentierte.

Bei den sowjetischen Kreuzern kam es sicherlich nicht zum Einsatz von 20,3cm Geschützen, weil es an finanziellen Mitteln wie auch ein technischen Möglichkeiten fehlte.
Nach dem 2.WK bestand kein Grund mehr, solche Schiffe zu bauen.
 

Ach, übrigens waren die zur Hipper-Klasse gehörenden Bauten Seydlitz und Lützow mit 15cm Drillingsgeschütztürmen geplant.


Auch hier wieder: Erschöpfung des Kontingents an 8inch-Kreuzer, man sprach mit Großbritannien über eine "Zugabe" aufgrund der russischen 7inch-Schiffe. Das ist hier im Forum mal ausführlich diskutiert worden, anhand des deutsch-britischen Flottenabkommens.
 
silesia,
Das Alter des feuernden Kreuzers spielt erstmal keine Rolle, sondern die Vo, das Geschossgewicht, die Entfernung und die Ladung des Geschosses, u.a. als Parameter des Geschützes. Das Alter des Schiffes spielt höchstens eine Rolle bzgl. der Intelligenz des Panzerungsschemas.

stimmt , aber die Omaha- Klasse hatte auch noch die älteren Kaliber 53 Geschütze.

Die Frage ist mir unverständlich, aus zwei Gründen:
- die Vorkriegsbauten der USA und GB sind von den Vertragsbeschränkungen beeinflußt. B-Kreuzer (unterhalb 8-inch) wurden schlicht gebaut, weil die übrigen Kontingente erschöpft waren (so die USA, GB oder JAP). Ein Teil der US-Kreuzer mit 6-inch wurde dann in direktem Nachzug zu den japanischen 6-inch Mogamis (später umgerüstet auf 8-inch, dass hatte aber die Baupläne von GB und USA nicht mehr beinflussen können, weil erst 1939) gebaut.
- wieso sollten die Aufgaben für 8-inch und 6-inch-Kreuzer in einer Marine nicht unterschiedlich gesehen werden können; nenne mal bitte eine Quelle, die 6-inch-Kreuzer konstruktiv als Jäger von Schweren Kreuzern (= 8-inch) oder deutschen Panzerschiffen ausweist. Die wirst Du nicht finden.

Das trifft auf die englische Town -Klasse zu die als Gegengewicht zur Mogami (als Leichter Kreuzer mit 15 x 155mm ) und der amerikanischen Brooklynn -Klasse mit 15 x 6 inch zu .
Nach dem Japan das Abkommen gekündigt hatte und Ausbruch des Krieges aber nicht mehr .Die Amerikaner hielten sich mit dem Bau der Baltimore Klasse auch nicht mehr an den Vertrag , die Schiffe waren mit über 13.000 Tonnen Standard grösser als erlaubt und ihr Kontingent von 18 Schweren Kreuzern bereits mit der USS Wichita ausgeschöpft .
Trotzdem wurden noch Leichte Kreuzer gebaut teilweise wie die Fargo und Worchester Klasse auf modifizierten Plänen von Schweren Kreuzern .
Auch England hätte nach dem Zerbrechen der Flottenabkommen , spätestens mit Ausbruch des Krieges wieder zum Bau Schwerer Kreuzer übergehen können die noch Im Bau befindlichen Kreuzer der Crown Colony -Klasse hätten ohne Probleme ( im Gegesatz zu den zu kleinen russischen Kirovs ) auch 8 inch Geschütze vertragen .
Das die Leichten Kreuzer als Jäger oder Zerstörer für Schwere Kreuzer geplant waren habe ich nie gesagt , es erwies sich einfach das sie den Schweren Kreuzern standhalten können .

Wann wurden die MOGAMIS umgebaut? (Du meinst hier die Nachrüstung mit 8inch-Zwillingstürmen an Stelle der vorhandenen 6inch-Drillingen)
Wieso rüsteten eigentlich und überhaupt die Japaner die MOGAMIS um - nach Deiner These wären 15 * 15,2cm wirkungsvoller als 10* 20,3cm? - Hatten die das nicht begriffen?

Und schließlich: Welche Auswirkungen hatte die erkannte Umrüstung auf die Bauprogramme der USA und GB?

Ja , die Umrüstung auf 8 inch .
Die Japaner rüsteten auf 8 inch um weil sie wie Du und die die Deutsche Kriegsmarine von der Artilleristischen Überlegenheit der 8 inchs überzeugt waren. Die Engländer hatten inzwischen erkannt das die höhere Feuergeschwindigkeit der 6 inch + die höhere Anzahl der Rohre diesen Nachteil mehr als ausgleichten .
Reaktionen der Amerikaner waren zum Beispiel der Bau von 14 Schiffen der Baltimore Klasse ( noch bevor Amerika in den Krieg eintrat ). Die Erfahrung das Leichte Kreuzer trotz des Kalibernachteils sich gegen Schwere behaupten können machten sie ja erst später im Krieg .

Walter,
Ich verstehe hier die Problematik nicht wirklich, worum geht es, welcher Geschütze besser sind? 15 oder 20,3 cm?
Silesia hat m.E. Recht, denn leichte Kreuzer können kaum aus „Jäger“ von schweren Kreuzern oder gar gegen die „Westentaschenschlachtschiffe“ konstruktiv geplant werden.

Die deutschen Panzerschiffe würde ich hier in einem Vergleich nach Konstruktionsvorlagen ganz außen vorlassen. Einzig die französische Dunkerque-Klasse wurde als direktes Gegenstück zu den Panzerschiffen geplant.

Als " Jäger " habe ich nie gesagt , wie oben erwähnt erwies sich in der Praxis aber das sie sowohl den Schweren Kreuzern, als auch wie im Gefecht in der Barentssee gezeigt, zur Not einem Panzerschiff standhalten können ( die waren auch nicht besser geschützt als spätere Schwere Kreuzer ) .
Und was die "Dunkerque " betrifft hast du recht , das war der einzige Schiffstyp der speziell als "Panzerschiff-Jäger " gebaut wurde .
Aber wie ich schon sagte im Krieg selber gab es für die britischen Kreuzer nur 3 ernstzunehmende Gegene,r neben den japanischen Schweren Kreuzern die deutschen der Hipper -Klasse und die Panzerschiffe .
Ein festhalten am kleineren Kaliber wäre sinnlos gewesen wenn dieses gegen diese Gegner wirkungslos wäre.

Ach, übrigens waren die zur Hipper-Klasse gehörenden Bauten Seydlitz und Lützow mit 15cm Drillingsgeschütztürmen geplant.

Stimmt und aus den gleichen Gründen wie bei den japanischen Mogamis ging man zum Kaliber 203mm über , ausserdem hätte die Ausrüstung mit Drillingen einen neuen Turm erfodert .

Mit den Erfahrungen im 2. WK war klar, dass die Gewichtsverteilung bei einer Beschränkung von 10.000 t mit einem leichten Kreuzer besser genutzt werden konnte, als bei einem schweren Kreuzer. Sicherlich auch, weil die Leistungsfähigkeit der 15cm Geschütze immer besser wurde, zumal man auch hier schon zum Ende des Krieges mit halbautomatischer Munitionszufuhr experimentierte.

Bei den sowjetischen Kreuzern kam es sicherlich nicht zum Einsatz von 20,3cm Geschützen, weil es an finanziellen Mitteln wie auch ein technischen Möglichkeiten fehlte.
Nach dem 2.WK bestand kein Grund mehr, solche Schiffe zu bauen.

Die 10.000 Tonnen Grenze war schon vor dem Krieg gefallen .
Die deutschen Hippers hatten fast 19.000 Tonnen max. die amerikanischen Des Moines und Worchster lagen ebenfalls um 18.000 Tonnen ( wobei die Des Moines Schwerer die Worchsters Leichte Kreuzer waren ).
Der letzte Artillerie- Kreuzer der Briten die Tiger- Klasse hatte rund 12.000 Tonnen und halbautomatische 6 inch Geschütze .

Die Russen sahen die wohl anders als du .
Die Sverdlov - Klasse wurde zwischen 1949 ( Kiellegung Sverdlov ) und 1955 ( fertigstellung Murmansk ) gebaut also mitten im Kalten Krieg und ihr wahrscheinlichster Gegener waren die amerikanischen Kreuzer darunter 21 Schwere mit 8 inch und weitere Leichte Kreuzer mit dem selben Schutz.
Rüstungsbeschränkungen gab es damals nicht , Geld spielte wenn es um Rüstung ging keine Rolle und ein hervorragendes 203 mm Geschütz das man hätte nachbauen können hatten sie mit der Petropavlovsk ( ehemalige Lützow ) seit 1940 in ihren Händen .
Statt dessen plante man ( 1949) die Petropavlovsk ( inzwischen umbenannt in Talin ) auf 6 inch Drillinge umzubauen , gab den Plan aber schliesslich auf .

Der Bau einer so zahlreichen Klasse ( 30 geplant ,18 fertiggestellt )mit unheimlich treffsicheren ( weil radargelenkt ) aber angeblich gegen den Panzer wirkungslosen Geschützen macht doch keinen Sinn , oder ?
Die resltlichen 12 Schiffe der Klasse wurden nicht mehr gebaut weil ab 1956 die Pläne für die Kynda-Klasse fertig waren , dem ersten russischen Raketenkreuzer .

Wie gesagt eigendlich haben wir uns schon sehr vom Thema entfernt .
 
silesia,
Das Alter des feuernden Kreuzers spielt erstmal keine Rolle, sondern die Vo, das Geschossgewicht, die Entfernung und die Ladung des Geschosses, u.a. als Parameter des Geschützes. Das Alter des Schiffes spielt höchstens eine Rolle bzgl. der Intelligenz des Panzerungsschemas.
stimmt , aber die Omaha- Klasse hatte auch noch die älteren Kaliber 53 Geschütze.

Wieso "aber"? - genau das habe ich oben in den Parametern geschrieben.

Die 6inch/C53 reichten für das zitierte Beispiel Komandorski Island und Schäden in der Decksstruktur NACHI völlig aus:
querdenker SZ schrieb:
In der Battle of Komandorski Island stand der leichte Kreuzer USS Richmond ( einer der ältesten Kreuzer der US Navy ) gegen den Schweren japanischen Kreuzer Nachi .Die 6 inch Granaten Der Richmond zerstörten Im Gefecht die Brücke, den Hauptmast , die Kraftwerkzentrale und das Torpedo Compartment .

Was ist denn nun bezüglich der Schäden, siehe Anmerkungen oben? Hast Du das mal überprüft?

Zwischen 110 und 150 hm war die C53 theoretisch in der Lage, japanischen gehärteten Vertikalpanzer von rd. 115mm bis 75mm glatt (d. h. unbeschädigt bzgl. des Sprengkopfs) zu durchschlagen. Für die Beschädigung von Aufbauten bei japanischen schweren Kreuzern reichte das zwar aus, nicht jedoch für den Durchschlag in Munitionskammern, Türme oder Antriebsanlage. Die japanischen 8inch durchschneiden die Panzerung auf diesen Entfernungen dagegen glatt: zwischen 110 und 150hm bieten US-Vertikalpanzerungen von 175mm bis 125mm keinen Schutz gegen den Sprengkopf.

Wenn Du schon den Vergleich C53 mit der C47 bringst, solltest Du auf die leistungsgesteigerte Munition bei der C53 mit einer Vo von rd. 915m/s achten (die C47 mit Vo von etwa 760 m/s brachte auf 110hm rund 125mm Durchschlag, die Unterschiede werden erst beachtlich bei geringeren oder größeren Entfernungen - was u.a. am Gewichtsunterschied des Geschosses lag: 47 gegen 59 kg bei AP).

querdenker SZ schrieb:
Das trifft auf die englische Town -Klasse zu die als Gegengewicht zur Mogami (als Leichter Kreuzer mit 15 x 155mm ) und der amerikanischen Brooklynn -Klasse mit 15 x 6 inch zu .
Nach dem Japan das Abkommen gekündigt hatte und Ausbruch des Krieges aber nicht mehr .
Jetzt verwirrst Du mich immer mehr. Sowohl die drei TOWN-Klassen als auch die Crown Colony-Klasse wurden von den 6inch unter Beachtung des Flottenabkommens gebaut, zB
Crown Colony class cruiser - Wikipedia, the free encyclopedia
Das die Gewichtsbeschränkungen von allen Nationen verletzt wurden, bringt hier nichts zur Sache. 8inch waren eben für Großbritannien nicht gegeben, da die Kontingente erschöpft waren. Jetzt nenn mal bitte eine Quelle, wonach bei der Konstruktion bewußt auf 8inch verzichtet wurde?

Ach, übrigens waren die zur Hipper-Klasse gehörenden Bauten Seydlitz und Lützow mit 15cm Drillingsgeschütztürmen geplant.
querdenker SZ schrieb:
Stimmt und aus den gleichen Gründen wie bei den japanischen Mogamis ging man zum Kaliber 203mm über , ausserdem hätte die Ausrüstung mit Drillingen einen neuen Turm erfodert .
Die deutsche Planung mit 15cm-Drillingen erfolgte ausschließlich wegen des Flottenabkommens D/GB, siehe #6. Hast Du da etwa andere Informationen?

Was sollte übrigens am 15cm-Drillingsturm problematisch sein, siehe deutsche K-Klasse. Die Panzerung wäre natürlich verstärkt worden. Oder bist du der Meinung, die vorhandene 15cm/C28 von Bismarck und Co. hätte für diese Drillingstürme nicht gepaßt? Auch dazu würde ich dann um eine Quelle bitten.


Zu Thema "Hipper" ergänze ich noch.
 
Was ihr euch immer über technische oder operationale Details auslaßt. Wenn ihr Paul Kennedy gelesen hättet, dann wüßtet ihr, dass die beiden Weltkriege nicht durch diese oder jene Waffe oder Schlacht entschieden wurde, sondern durch das industrielle Übergewicht der Alliierten und nichts anderem.
 
Gegenkaiser, Waffen sind die Akteure im Krieg, der industrielle Aspekt ist der Background.
Mit einer massiven Wirtschaft alleine hat noch keiner einen Krieg gewonnen, außerdem sind die technischen Details sehr interessant und zeigen auf, wie einfallsreich man bei der Entwicklung und Umsetzung von Strategien war.

Oder anders gesagt: Man kann einen großen Haufen setzten, aber zum Runterspülen braucht man noch nen Wasserkasten und nen Druckknopf…;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Mit einer massiven Wirtschaft hat noch keiner einen Krieg gewonnen...

Doch, die USA, die rüstungsmäßig Ende 1941 nur höchst unvollkommen vorbereitet war, aber binnen eines halben Jahres die Kriegsproduktion aller anderen Kombattanten-Staaten weit übertraf.

Klar schossen die Kanonen nicht von alleine, aber Kennedy macht ja überzeugend klar, dass sich in lange hinziehenden Allianzkriegen, wie beide WK es waren, Mut und Operbereitschaft auf beiden Seiten sich letztlich mehr oder weniger die Waage halten, so dass die militärtechnische Produktionsüberlegenheit letztlich den Ausschlag gibt.
 
Gegenkaiser
Walter
letztendlich haben die Aliierten ihre Gegner durch ihre hohen industriellen Produktion überrannt aber das wäre nicht möglich gewesen wenn die Achsenmächte in der Lage gewesen wären die Zufuhr dieser Militärgüter zu unterbinden .
Die ganzen Industriemacht der USA hätte nichts genutzt wenn sie die Waffen und den Nachschub nicht nach Afrika, Europa oder in den Pazifik bekommen hätten .
Aber das ist ein anderes Thema.
 
silesia,
die Weiterentwicklung von panzerbrechender Munition betraf ja nicht nur die Amerikaner sondern alle Parteien .
Nach dem Japan das Flottenabkommen gebrochen hatte ( Deutschland auch ) und nach Ausbruch des Krieges waren die Engländer und Amerikaner auch nicht mehr an an diese Rüstungsbeschränkungen gebunden .
Die USA gaben z.B. 14 Schwere Kreuzer der Baltimore -Klasse noch vor ihrem Eintritt in den Krieg in Auftrag obwohl sie bereits ihr Kontingent von 18 Schiffen erfüllt hatten .
Auch England war spätestens mit Ausbruch des Krieges nicht mehr an die Flottenabkommen gebunden und sie hielten sich auch nicht mehr daran sie bauten 10 x die Town Klasse , 16 x die Dido , 11 x Crown Colony und planten 8 x Minotaur ( wegen des Kriesgendes nur 3 fertiggestellt ) .
Abgesehen von den Flakkreuzern der Dido-Klasse wären alle diese Schiffe in der Lage gewesen auch 8 inch Geschütze zu tragen .
Geschütze und Türme wurden für jedes Schiff gebaut und kamen ja nicht aus dem Regal ,ein durchkonstrurierter Turm mit 8 inch war auch vorhanden ( der der Schweren Kreuzer der County -Klasse ) .
Schiffe deren Bau nicht zuweit forgeschritten war hätten auf 8 inchs umkonstruiert werden können .
Die Minotaur-Klasse wurde erst während des Krieges konstruiert .
Warum nicht als Schwerer Kreuzer wenn ein Leichter gegen die neueren Schweren Kreuzer keine Chance hätte?
Drei Rümpfe der Minotaur Klasse wurden schliesslich in den 50zigern zu Kreuzern der Tiger-Klasse umkonstruiert .
Obwohl die komplette Waffenanlage umkonstruiert wurde und neue halbautomatische Türme entwickelt und gebaut wurden, wählte man erneut das 6 inch Kaliber und das ohne kriegsbedingte Eile und trotz enorm verbesserter Radarfeuerleitung .
Wozu , wenn man damit den Gegener zwar sicher treffen aber nicht zerstören kann ?
 
Was ihr euch immer über technische oder operationale Details auslaßt. Wenn ihr Paul Kennedy gelesen hättet, dann wüßtet ihr, dass die beiden Weltkriege nicht durch diese oder jene Waffe oder Schlacht entschieden wurde, sondern durch das industrielle Übergewicht der Alliierten und nichts anderem.

Natürlich habe ich Symapathie für die Zusammenlegung von Ökonomie mit Militärgeschichte und Außenpolitik.

Ein ökonomisches Übergewicht muss zum Tragen kommen, um kriegsentscheidend zu wirken: Die Entwicklung in Europa 1939/40 führte in den USA erst dazu, diese zivile Wirtschaft überhaupt erst zu mobilisieren (die Initialzündung für die später vorhandene USAAF liegt Anfang 1940). Die Auswirkungen dieser 18 Monate Vorlauf sind nicht zu unterschätzen, wenn man sich zB den Verlauf des Luftkriegs 1943/44 anschaut. Da es hier um Entwicklungszeiten und den komplizierten Aufbau von Kapazitäten geht - Maschineninvestitionen, Werkzeuge etc. - könnte man zB die US-Luftwaffe von 1943 ohne diese Abläufe 1940/41 in den Sommer 1945 verschieben.

Damit sind wir bei Personen, die Ereignisse bestimmen (und nicht bei JaTo Stahl etc.): konkret bei Roosevelt, der diesen Aufbau gegen alle Widerstände forciert hat und der die USA 1942 in die Lage versetzt hat, die Massenproduktion ab 1943 bereitzustellen.

Außerdem haben eben zahlreiche technische Entwicklungen und Planungen bis zum 1.9.1939 entscheidend auf den Kriegsausgang eingewirkt, ohne dass man 1942 zB die Stahl- oder Aluminium-Jahresproduktionen als kriegsentscheidend gegeneinander stellen müßte.
 
In der Schlacht in der Barentssee standen die beiden Leichten Kreuzer HMS Sheffield und Jamaica gegen den Schweren Kreuzer Hipper und das Panzerschiff Lützow.Die Deutschen musten das Gefecht abbrechen nach dem die Sheffield Kesselraum 3 der Hipper zerstört hatte.

Das Gefecht wurde nicht abgebrochen, nachdem der beschriebene Treffer erzielt worden ist. Das Hauptgefecht fand auch nicht gegen beide deutschen Schiffe, sondern bei 2:1 statt (SHEFFIELD, JAMAICA gegen HIPPER). Tatsächlich lief HIPPER danach mit dem Treffer im Kesselraum noch rd. 28 kn, eine Stunde später gegen 12.30 beispielsweise 26kn auf Westkurs.

Zum allgemeinen Hintergrund:
Schlacht in der Barentssee ? Wikipedia

Ablauf und Folgen:
Die beiden britischen Kreuzer hatten sich ca. 1 Stunde auf die Verfolgung eines größeren Radarchos begeben (HIPPER). Am 31.12.1942 um 11.30 erfolgte der Feuerbefehl, nachdem HIPPER ca. 5 Minuten zuvor auf 140hm schwach in Sicht gekommen ist. Der Treffer in den Kesselraum 3 (Brand vermutlich nach Durchschlag der Gürtelpanzerung Steuerbordseite) erfolgte 11.33 auf ca 100-110 hm; auf diese Entfernung bot die relativ schwache Gürtelpanzerung des deutschen Kreuzers gegen die britische 6inch keinen Schutz. Der Treffer rettete allerdings HIPPER indirekt: die starke Rauchentwicklung des brennenden Kesselraums nahm den 2 britischen Kreuzern die Sicht auf nun nur noch etwa 75 hm. HIPPER hatte erst mit Gegenfeuer reagiert, als das Schiff bereits 2 Treffer auf die kurze Distanz erhalten hatte. Die zufällige Ablenkung erfolgte nun durch 2 deutsche Zerstörer um 11.37 (ECKHOLT, BEITZEN).

Admiral Kummetz hatte den Auftrag, keine Risiken für die schweren Schiffe einzugehen. Das Gefecht wurde um 11.46 abgebrochen, nachdem LÜTZOW aufgeschlossen hatte, und da die Versenkung von ECKHOLT (u.a. Treffer in die Munitionskammern, laut Z 29) beobachtet worden war. Es konnte nicht beobachtet werden, um welche britischen Kreuzer und um wieviele es sich überhaupt handelte. Kummetz brach daher weisungsgemäß ab, weil ihm die Gegnerlage unklar war.

Burnett hielt mit den 2 britischen Kreuzern über Radar noch Fühlung bis 14.00, mußte sich jedoch mehrfach absetzen aufgrund des Beschusses von HIPPER und LÜTZOW. Einen weiteren Angriff bei 2:2 riskierte er nicht. Etwa ab 14 Uhr lief er nach Süden ab auf den Geleitzug JW51B.

Quelle: MR 1958, S. 285.
 
Noch zu diesen Hinweisen aus #13:
Auch England war spätestens mit Ausbruch des Krieges nicht mehr an die Flottenabkommen gebunden und sie hielten sich auch nicht mehr daran sie bauten 10 x die Town Klasse , 16 x die Dido , 11 x Crown Colony und planten 8 x Minotaur ( wegen des Kriesgendes nur 3 fertiggestellt ) .Abgesehen von den Flakkreuzern der Dido-Klasse wären alle diese Schiffe in der Lage gewesen auch 8 inch Geschütze zu tragen .
Geschütze und Türme wurden für jedes Schiff gebaut und kamen ja nicht aus dem Regal ,ein durchkonstrurierter Turm mit 8 inch war auch vorhanden ( der der Schweren Kreuzer der County -Klasse ) .
Schiffe deren Bau nicht zuweit forgeschritten war hätten auf 8 inchs umkonstruiert werden können.

Die Aufzählungen diverser Klassen nur unter rein konstruktiven Aspekten zu sehen (hätte man 8.inch raum- und tonnagemäßig unterbringen können), hilft tatsächlich nicht weiter. Entscheidend waren für die Konstruktionen vielmehr die konkreten ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen für die jeweiligen Baujahre:


Folgende Rahmenbedingungen galten für die britischen Bauprogramme:

1. die 8-inch-Kreuzer (Kent, London, Norfolk, York, Exeter) folgten direkt dem Rüstungswettlauf nach dem Washingtoner Flottenabkommen, in der einzigen Nische, in der Rüstungswettlauf möglich war: allerdings wußte wohl keine Seemacht so recht, wozu sie zu gebrauchen waren, was hier auch schon einmal im Forum angeprochen worden ist. Sie wurden gebaut, weil das möglich war, und weil alle anderen sie auch bauten. Kalibermäßig gingen alle Nationen schlicht an die Abkommensgrenze.

2. die LEANDER-Klasse (und auch ARETHUSA) folgte bereits der "6-inch-Cruiser-Conference" vom Januar 1929, dem Auftakt zum späteren Flottenabkommen 1930 mit der Beschränkung der 8-inch-Bauprogramme. So gesehen liegt hier eine britische Antizipation des folgenden Abkommens, keineswegs ein "Kaliberstreit" vor.
London Naval Treaty - Wikipedia, the free encyclopedia

3. der völlige Übergang zum 6-inch-Kreuzer folgte rein abkommensrechtlichen Vorgaben des Londoner Vertrages von 1930 (siehe den Start unter 2.). Die erste britische Klasse, SOUTHAMPTON, folgte der Kiellegung der japanischen MOGAMIs, wobei die spärlichen Informationen aus Japan (evt. 15 mal 6-inch mit 5-inch Panzerung und maximal 8500 Tonnen) von vornherein für unmöglich gehalten wurden.
Wegen der Gewichtsbeschränkung bzw. der daraus resultierenden Problematik (Kreuzer sind nun mal Kompromissbauten) reduzierte GB auf 12 mal 6-inch und 4,5-inch-Gürtelpanzer, woraus sich bereits ein Gewicht von 10-11.000 Tonnen ergab.
Tatsächlich gab es zeitgleich Einschätzungen der britischen Admiralität, dass die älteren Town-Kreuzer diesen Neubauten möglicherweise unterlegen sein würden - dass lag mE ausschließlich an der sehr schwachen Panzerung dieser älteren schweren Kreuzer (1 bis 3-inch seitlich vor der Antriebsanlage, 2 bis 4 3/8-inch im Bereich der Munitionskammern), die durch die Leistungen der 6-inch iVm den überlegenen Panzerungen der neuen Kreuzer theoretisch überholt waren: mit der Kaliber-Konkurrenz 6-inch/8-inch hatte das überhaupt nichts zu tun. Die dann noch folgenden Begrenzungen auf 6 Geschütze bei YORK/EXETER waren ein Randaspekt der Baugeschichte, ausschließlich budgetbedingt, man hatte schlicht nicht mehr genug Geld.

4. das Intermezzo der Flakkreuzer DIDO und Co. kann man wie beschrieben überspringen.

5. Es folgten die FIJIs etc. Für diese Klasse mit 12 mal 6-inch war die Ausrüstung mit 8-inch außer Rede, sie folgte direkt dem 2. Londoner Flottenabkommen, das die drei Seemächte Großbritannien, USA und Frankreich unterzeichneten (und an das Deutschland mittelbar über das Flottenabkommen mit GB gebunden war). Hier die Vertragsregelungen:
a) Baustopp für 8-inch galt fort,
b) Kreuzer wurden auf 8000 Tonnen und logischgerweise (8-inch sind in Verbindung mit adäquaten Panzerungsgewichten bei dieser Tonnage nicht baubar) auf 6,1-inch bei der Hauptbewaffnung begrenzt.
Ein Kaliberstreit erübrigt sich folglich, da sich die 3 Nationen untereinander verpflichtet hatte.


6. das 1941er-Bauprogramm (MINOTAUR/TIGER) steht
a) unter dem Aspekt des Kriegsbedarfs vor dem Eintritt Japans in den Zweiten Weltkrieg und hier insbesondere unter dem Aspekt des Seekriegs im Mittelmeer und im Atlantik gegen Deutschland,
b) unter dem Aspekt der Rüstungsengpässe, die für Kreuzer nur begrenzte Kapazitäten übrig ließen.
Die Rüstungsdiskussion 6inch/8inch spielte dabei wiederum keine Rolle. Das ganze Programm hatte auch keinerlei Priorität (in Konkurrenz zu übrigen Schiffsbauten und weiteren angespannten Ressourcn zB für die Luftrüstung), weswegen die Realisation - Indienststellungen - erst 1944/45 bzw. nach dem Krieg erfolgten.

Am Rande kann man anmerken, dass noch 1941 ein neues 8inch-Geschütz von der Royal Navy entwickelt wurde, was nicht gerade darauf hindeutet, dass man dieses Kreuzerkaliber 1940/41 als obsolet ansah: 8"/50 (20.3 cm) Mark VIII, IX und X. Die Einstellung Ende 1942 kann man höchstens dem Umstand zuschreiben, dass man aufgrund der Einwirkung des Flugzeugs den schweren Artillerie-Kreuzer mit der Funktion "Schiff gegen Schiff" als überholt ansah. Genau die gleichen Überlegungen wie die Briten verbanden auch die Japaner direkt vor dem Krieg 1941 noch mit dem Bauprogramm für "Kriegsschiff 300" und "301", zwei 8-inch-Kreuzer der IBUKI-Klasse vom Frühjahr 1941. Der Bau der IBUKI wurde dann angehalten, sie wurde zum leichten Flugzeugträger umkonstriert


Angaben u.a. nach Whitley, Cruiser of World War II sowie LaCroix, Japanese Cruisers.
 
In der Battle of Komandorski Island stand der leichte Kreuzer USS Richmond ( einer der ältesten Kreuzer der US Navy ) gegen den Schweren japanischen Kreuzer Nachi .
Die 6 inch Granaten Der Richmond zerstörten Im Gefecht die Brücke, den Hauptmast , die Kraftwerkzentrale und das Torpedo Compartment

Noch ein Nachtrag, da dieses Ereignis in den posts #3 und #4 offen geblieben ist.


Die Schilderung von den 6inch-Treffern der RICHMOND auf dem japanischen Schweren Kreuzer NACHI ist unzutreffend.

Ich hatte oben schon dargestellt, dass die Schäden gringfügig waren (sligthly damaged ist die Angabe im Buch von Withley)). NACHI erhielt 5 Treffer im Abstand von 3 Stunden (ca. 8.50 und 11.50 Uhr) im Kaliber 5inch, und zwar von den beteiligten US-Zerstörern.

Die ersten beiden Treffer (u.a. Signalbrücke, Hangar) kamen beim Kontakt mit dem US-Verband und dessen Abdrehen nach Westen zustande. Die Treffer wurden von DALE oder MONAGHAN erzielt, die am Schluss des Verbandes liefen und bei der Wende eine Entfernung von geschätzt unter 7 Seemeilen zum japanischen Kreuzer aufwiesen. Die Signalbrücke und der Hangar waren max. mit 10 mm High Tensile Stell gepanzert, der etwa die doppelte Zähigkeit von Weichstahl aufweist, möglicherweise sogar schwächer (Angaben aus den japanischen Vergleichsbauten).

Bereits Morison (History US Navy WW II, Band VII) weist darauf hin, dass die beiden japanischen Angaben aus den Nachkriegs-Verhören nicht stimmen können, da diese von 15cm-Treffern berichten und die damit ausgestattete RICHMOND in diesen Gefechtsphasen nicht gefeuert hat bzw. garnicht feuern konnte. Morison schließt daraus und aus der ungenauen Schadensberichterstaatung fälschlicherweise, es habe sich bei den ersten beiden etc. um 20,3cm-Treffer durch SALT LAKE CITY gehandelt haben könnte.

Die zweite Trefferserie passierte bei den Angriffen der US-Zerstörer auf die japansichen Kreuzern, um von der bewegungslosen SALT LAKE CITY abzulenken. Hier geben die Verhörprotokolle zutreffend wieder, dass es sich um Treffer durch die riskant angreifenden US-Zerstörer gehandelt habe.

LaCroix etc. stellen klar, dass es sich allen Treffern auf NACHI um 12,7cm-Geschosse gehandelt hat. Alle Schäden waren bedeutungslos für den Ablauf der Schlacht. NACHI ging für ca. 4 Wochen in die Werft, allerdings war dieser Aufenthalt geplant, weil die Kriegsumbauten (Flak, Radar etc.) vorgesehen waren.
 
silesia,
wenn die Schäden durch die relativ kleinen und noch nichtmal halb so schweren 5 Zöller passierten hätten die 6 Zöller wohl noch grösseren Schaden angerichtet .
Der Bau eines 203mm Drillings ist nicht wesentlich teurer oder aufwändiger als der eines 155ers , ein 203er Zwilling sogar einfacher und billiger .
Trotz Wegfall der Rüstungsbeschränkungen und dem Zwang möglischst kurzer Bauzeiten gingen die Briten nicht zu Kreuzern mit 203er Hauptartilierie zurück .
Für die Tiger-Klasse wurde sogar nach dem Krieg ein neuer 6 Zoll Turm entwickelt .
Betrachtet man dazu die extrem verbesserte Zielgenauigkeit durch die neue Radar-Feuerleitung , hätte weder die Tiger-Klasse noch die die russiche Sverdlov einen Sinn gemacht wenn ältere Schwere Kreuzer gegen ihr Feuer imun gewesen wären .
 
silesia,
wenn die Schäden durch die relativ kleinen und noch nichtmal halb so schweren 5 Zöller passierten hätten die 6 Zöller wohl noch grösseren Schaden angerichtet .
Zu den Schäden siehe oben. Die Zielrichtung der Aussage ist mir nicht ganz klar, bzgl. Vitalzonen der japanischen Kreuzer erfolgte Ausrichtung auf Schutz vor 6-inch.

Der Bau eines 203mm Drillings ist nicht wesentlich teurer oder aufwändiger als der eines 155ers , ein 203er Zwilling sogar einfacher und billiger .
Hast Du dazu mal belastbare Werte oder ist das eine Schätzung?


Trotz Wegfall der Rüstungsbeschränkungen und dem Zwang möglischst kurzer Bauzeiten gingen die Briten nicht zu Kreuzern mit 203er Hauptartilierie zurück .
Stichwort: Erst 70, dann 100-Kreuzer-Programm. Dazu die Diskussion über Kreuzerfunktionen 1937/39 in Großbritannien, Grundlinie: besser 2 kleinere Kreuzer (6-inch Art./5-inch Panz.) als 1 größerer (8-inch Art./6-inch Panz.)
 
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