Kriegpropaganda 39-45

Sissi

Mitglied
So ihr lieben,
ich hab da ne Aufgabe für Euch... so für fußballfreie Abende ;)

Ich muß ein Referat über das Thema Kriegspropaganda in den Kriegsjahren 39-45 machen. Und leider muß ich (zu meiner Schande :eek: ) gestehen, dass ich über die NS Zeit nur sehr rudimentäres Wissen habe...

Deswegen wollte ich mal das Thema in die Runde werfen und darauf hoffen, dass ihr mir vielleicht Literaturtips (bitte Bücher wenn's geht ;) aber Links sind auch ok) zustecken könnt. Und da ich das noch mit einem Komilitonen zusammen mache, bräuchte ich auch nen Tip, wie man das am besten aufteilt...
Das Problem ist, das unser Prof die Zeit auf eine viertel stunde pro person beschränkt hat, was ich echt doof finde... Aber egal...

Also, wenn ihr ein paar gute Tips habt, wäre ich Euch wieder SEHR dankbar!!!
Lieben Gruß :winke:

PS: König Fußball regiert die Welt :prost:
 
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Kriegspropaganda? Da fällt mir zuerst die Zeitschrift "Signal" ein. Es gibt da einen Querschnitt als Buch:

"Signal ; Hans Dollinger[Hrsg.]: Faksimile Querschnitt durch Signal 1939 - 1945, Motorbuch / Stuttgart, 1976; Einleitung: Willi A. Boelcke, 208 S.,"

Sicher bekommst du den über die Bibliothek. Da habe ich auf die schnelle auch eine Internetseite gefunden, scheint aber wenig Heftmaterial drauf zu sein. Allerdings etwas Hintergrundinfo:
http://uw3.de/

Ansonsten will und darf ich hier keine Links zu rechtsextremen Propagandaseiten auflisten....
 
Ein Propagandainstrument war das Berliner Tageblatt. Zu Margret Boveri dieses:

Als außenpolitische Journalistin begann Margret Boveri beim „Berliner Tageblatt“. 1934: Im Arbeitsvertrag hieß es, dass „im nationalsozialistischen Sinne“ geschrieben werden müsse. Boveri war keine Nationalsozialistin. Sich selbst wähnte sie in Opposition; aber sie nutzte die so genannte „Säuberung“ der Redaktionen für ihre Karriere. Dabei wähnte sie sich in Opposition. Aus Liebe zu Deutschland kam das Auswandern nicht in Frage – obwohl ihre amerikanische Mutter als Biologin in den USA lebte.

http://www.rbb-online.de/_/stilbruch/beitrag_manuskript_jsp/key=stilbruchbeitrag_2389441.html

Die ersten Herausgeber der FAZ von Karl Korn bis zu Paul Sethe hatten alle in der NS-Zeit mehr oder weniger anpasserische Artikel geschrieben.

http://zeus.zeit.de/text/2003/02/P-Journalisten
 
Mach dich auch mal über Aufgaben und Funktionen des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda schlau, dabei insbesondere über die Reichspressekonferenz, die Wochenschau und den Rundfunk (Stichwort: Volksempfänger). Hier schon mal zum Einstieg: http://www.documentarchiv.de/ns/propaganda_vo.html Und dann natürlich noch was zur Person Joseph Göbbels.

Eine Literaturempfehlung mit Pressebildern und -meldungen (wer weiß, obs das noch käuflich gibt, aber evtl. in einer Bib.): Bilder und Dokumente zur Zeitgeschichte 1933 - 1945 - Bayrische LAndeszentrale für Heimatdienst (Hrsg.) erschienen im Schaefer-Verlag München 1961
 
mit literaturtipps kann ich nicht dienen, aber ein paar gedanken zur aufteilung:
- krieg gegen die sowjetunion und gegen den "rest" der welt (d.h. die ersten kriegsjahre und die "west"front)
- propaganda bis stalingrad (oder schon niederlage in nordafrika), bzw. nach den niederlagen und auf dem rückzug
- oder der einsatz "moderner" medien (wochenschau, rundfunkreportage) gegenüber den klassischen printmedien
- direkte propaganda (wochenschau, wehrmachtsberichte in zeitungen und rundfunk) gegen indirekte (filme, romane)
- inlands- und auslandspropaganda
 
In Heer, Hannes' und Naumann, Klaus' Begleitband zur umstrittenen "Wehrmachtsaustellung" Vernichtungskrieg. Vebrechen der Wehrmacht von 1941 - 1944 befinden sich auch Artikel zu Soldatenzeitschriften. Ganz beliebt waren auch die 1939 herausgekommenen Erinnerungsbücher an den Spanienfeldzug, z.B.:
Beumelburg, Werner: Kampf um Spanien. Oldenburg, Berlin 1939.
Stackelberg, Karl Georg von: Legion Condor. Deustche Freiwillige in Spanien. Berlin 1939.

Ansonsten Plakate:
Verdunklung
Feind hört mit
etc.
 
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El Quijote schrieb:
Ansonsten Plakate:
Verdunklung
Feind hört mit
etc.

Neben den Plakaten, auch natürlich die Wochenschau im Kino. Auch der Kohlenklau darf dabei nicht fehlen und als Gipfel der Propaganda, Goebbels Sportpalastrede mit der Frage:"Wollt ihr den totalen Krieg?" Das geladene Parteivolk brüllte, ja und Deutschland bekam den totalen Krieg bis zur bedingungdlosen Kapitulation am 8.5 und 9.5. 1945.
 
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Thx für die vielen Tips! Was ist mit Propaganda durch Uniform? Sollte man das auch erwähnen?

Lieben Gruß :winke:
 
Sissi schrieb:
Was ist mit Propaganda durch Uniform? Sollte man das auch erwähnen?

Ich muß jetzt etwas vermuten, was du überhaupt meinst. Aber wenn das in die Richtung geht möglichst viele in "tolle" Uniformen zu stecken, dann ist das weder etwas typisches für die Kriegsjahre noch für den Nationalsozialismus an sich.
Zu allen Zeiten haben die Uniformen ihren Reiz und ihre Wirkung ausgeübt. Von den Römern, über Ritter, Preußen, Napoleonisches Zeitalter, Kaiserreich etc.
Das würde ich weglassen, damit verrennst du dich weg vom Thema.
 
Zu den Uniformen fällt mir gerade ein, dass es zu NS-Zeiten viele "nichtmilitärische" Uniformen gab. In meines Vaters Bücherschrank fand ich als Kind einen Bildband über den Reichsparteitag 1935 in Nürnberg und war über die uniformierten Aufmärsche begeistert. Was da alles uniform marschierte - RAD, HJ, BDM ...
Mich hat das als Zehnjährigen Mitte der 50er Jahren durchaus beeindruckt.
Richtig überzeugt von den Wirkungen einer solchen Ideologie der Uniformierung des ganzen Volkes war ich nicht durch Vaters Hinweise auf seine Bedrängnisse als "Führer" einer kath. Jugendgruppe, die ja auch wie viele andere nicht nationalsozialiste Gruppen uniformt waren, sondern die Erlebnisse der Geschwister Scholl.
Dass sie, als zunächst begeisterte HJ-ler erfahren mussten, ihre "eigene Fahne" sei in der HJ nicht mehr geduldet, öffnete mir die Augen.
 
Danke für den Link. Das Buch von Gamm ist leider (wie irgendwie alles) in der Bibo ausgeliehen, aber das Zitat von der SEite kann ich gut gebrauchen!

THX :winke:
PS: Noch ne Frage ;) Wie schaut's mit Filmpropaganda aus, sprich Leni Reifnstahl oder Filme wie Jüd Süß von Harlan. Sollte man das auch erwähnen? Unser Prof will keine Aufzählung haben sondern Fallbeispiele und Probleme aufzeigen (den Rest können er auch selber nachlesen, wo er ja eigentlich Recht micht hat), wäre das auch noch erwähnenswert?
 
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Sissi schrieb:
...Ich muß ein Referat über das Thema Kriegspropaganda in den Kriegsjahren 39-45 machen...

Hoffentlich ist es nicht zu spät für dein Referat. dennoch hier ein paar Links, die von Interesse sein dürften:
http://www.dhm.de/lemo/html/wk2/alltagsleben/klv/ (zur Kinderlandverschickung)
http://www.hdg.de/lemo/html/wk2/innenpolitik/ (zu Innenpolitik und Propaganda)
http://www.hdg.de/lemo/html/wk2/propaganda/index.html (allgemein zur NS-Propaganda 33-45)
http://www.hdg.de/lemo/html/wk2/propaganda/feind/index.html (zur kampagne "Feind hört mit")
http://www.hdg.de/lemo/html/wk2/kunst/ (über Kunst, Kultur und Propaganda)
http://www.matthias-fuchs.de/docs/PropPolen.htm (über die propagandistische Vorbereitung des Überfalls auf Polen)
und viele weitere unter den Stichworten "NS-Propaganda 1939-45" in den verschiedenen Suchmaschinen,

und ein paar Literaturtipps: Bazon, Broch; Preiß, Achim: Kunst auf Befehl? Dreiunddreißig bis Fünfunddreißig (1990)
Behnken, Klaus (Red.): Inszenierung der Macht: ästhetische Faszination im Faschismus (1987)
Frei, Norbert; Schmitz, Johannes: Jornalismus im dritten Reich (1989) Bibliothek des Antirassismus - Referats
Hermann, Ulrich (Hrsg.): Formative Ästhetik im Nationalsozialsmus: Intentionen, Medien und Praxisformen totalitärer ästhetischer Herrschaft und Beherrschung (1993)
Koehler, Otto: Wir Schreibmaschinentäter. Journalisten unter Hitler und danach
Laury, S.: Pathos und Politik: Ideologie in Spielfilmen des Nationalsozialismus (1993)
Leiser, Armin: Deutschland, erwache - Propaganda im Film des dritten Reiches (1968 Hamburg) Bibliothek des Antirassismus - Referats
Michels, H.: Ideologie und Propaganda: Die Rolle von Joseph Goebbels in der nationalsozialistischen Außenpolitik bis 1939 (1992)
Mosse, George L.: Die Nationalisierung der Massen: politische Symbolik und Massenbewegungen von den Freiheitskriegen bis zum dritten Reich
(1993)
Paul, Gerhard: Aufstand der Bilder: die NS-Propaganda vor 1933 (1990)
Rätsch, Birgit: Hinter Gittern: Schriftsteller und Journalisten vor dem Volksgerichtshof 1933 - 1945 (1992)
(aus:http://www.dir-info.de/dokumente/woche_auschwitz/12bibliographie.shtml)
 
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