kurze Definition: Nationalismus, Imperialismus, Sozialismus, Liberalismus

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Das Fazit, deiner Überlegung ist nicht korrekt, denn nicht der Nationalismus ist unterschiedlich, sondern die Auffassung, wie er von innen oder auch außen wahrgenommen wird.
Die Auswirkungen des Nationalismus entscheiden dann über die Art, also z. B. einen von innen entstehendes Nationalgefühl oder der nationale Gedanke über die Überlegenheit andere Nationen, nur durch ethnische Begründung z.B.

Unterdrückte Völker, die sich dadurch einigen, also eine angebliche Nation bilden, sind meist nur über den Zeitraum diesen einen Grundes an ein Zusammengehörigkeitsgefühls gebunden, aber keinesfalls eine Nation, denn sobald dieser Grund entfällt, verfällt auch der einheitliche Gedanke. Dafür gibt die Geschichte viele Beispiele bis heute ab.

Ich denke, der Nationalismus ist einer neuen gesellschaftliche Ordnung der jeweiligen Bevölkerung geschuldet, vor allem mit dem erstarken des Bürgertums. Durch die noch immer in der Gesellschaft angeborenen Hierarchieklassen und deren Weitergabe an Status und Machtbefugnis, war es dem erstarkendem Bürgertum gar nicht anders möglich, als sich über die Gemeinsamkeit einer Nation den neuen Status der Macht zur verleihen.
Da nun der Begriff des Nationalismus eng mit der Zeit den 19. und 20. Jahrhunderts verbunden ist, wird ein Zusammengehörigkeitsgefühl eines Volkes oder Nation auch gleich einem (rechten) Nationalgedanken gleichgesetzt. Das führt wiederum zu der Annahme, daß alles, was ein Nationalgefühl entwickelt, auch zu einer Zwangsläufigkeit der Unterdrückung führt oder nur entstehen kann, wenn die Völker unterdrückt werden. Dieser kausale Zusammenhang ist nicht belegbar, oder täusche ich mich da?


[FONT=Arial, Helvetica]Mit der Industrialisierung zeigte sich, dass das mittelalterliche Gefüge eine in die Zukunft weisende Orientierung nicht hergab. Um sich von diesem Gefüge nicht nur zu distanzieren, sondern diese hinter sich zu lassen, bedurfte es einer die Massen mitnehmenden Orientierung die erst mit der ökonomischen Ordnung , in der auch der Begriff der Nation/Staat eine Rolle spielt, entstanden ist..[/FONT]

[FONT=Arial, Helvetica]Wird nun davon ausgegangen, dass, beispielsweise das in Deutschland mit Kaiser Wilhelm II aufgekommene ökonomische Streben mit der oben angeführten Unternehmung des Bürgertum sich deckt – wäre der kausale Zusammenhang belegbar. Ist das durchgehend, wie die Auflistung des Thread-Starters („Nationalismus“) nahelegt, zu belegen, ist der Begriff des Nationalismus einer, der, wie die feudalistische Ausrichtung, auf den Müllhaufen der Geschichte geworfen gehört. [/FONT]

[FONT=Arial, Helvetica]Den, im oben angerissenen Rahmen ursprünglichen Nationalismus als eine emanzipative Idee genommen, die mit den beispielsweise „Alldeutschen“ dieser Idee zuwiderlaufende Ausrichtungen angenommen - die von Pharo „angeführten Extremformen“ sind dann dem Nationalismus, den mit dieser auftretenden Staatlichkeit zugehörig. Die ursprünglich in die Zukunft mitnehmende Idee der grundlegend veränderten ökonomischen Ausrichtung verlöre nicht nur ihre Schwungkraft, sondern zeigt selbst dessen gegenläufige Ausrichtung. [/FONT]
 
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[FONT=Arial, Helvetica]Wird nun davon ausgegangen, dass, beispielsweise das in Deutschland mit Kaiser Wilhelm II aufgekommene ökonomische Streben mit der oben angeführten Unternehmung des Bürgertum sich deckt – wäre der kausale Zusammenhang belegbar. Ist das durchgehend, wie die Auflistung des Thread-Starters („Nationalismus“) nahelegt, zu belegen, ist der Begriff des Nationalismus einer, der, wie die feudalistische Ausrichtung, auf den Müllhaufen der Geschichte geworfen gehört. [/FONT]
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Ich glaube, deine Beiträge gehören auf den Müllhaufen der Geschichte!

Wenn es um den deutschen Nationalstaat geht, spielt Kaiser Wilhelm II nicht wirklich eine neue Rolle, er hat die Macht 1888 in Deutschland übernommen, aber eine führende Rolle in Europa und als Macht im Bezug auf die Hegemonie in Europa hat der Kaiser Willy 2 nicht viel zu tun, im Gegenteil, er hat das Werk seine Großvaters und Bismarcks zerstört.
 
im Gegenteil, er hat das Werk seine Großvaters und Bismarcks zerstört.
Es gibt durchaus Historiker, die der Auffassung sind, dass das Verhalten des Auswärtigen Amtes ab 1890, welches letztlich dahin führte, dass der Krieg nicht nur von Dtld. sondern auch von den anderen Mächten als unausweichlich angesehen wurde, schon in der bismarck'schen Bündnispolitik angelegt ist, Bismarck den Konflikt zu seiner Zeit also nicht verhindert sondern nur verschoben habe. Im Prinzip, so die Theorie, sei der Konflikt schon mit der Demütigung der Franzosen angelegt gewesen. Wilhelm II. hat lediglich durch seine Flottenpolitik die Briten düpiert, welche die Flottenpolitik als Aggression verstanden.
 
Ich glaube, deine Beiträge gehören auf den Müllhaufen der Geschichte!

Wenn es um den deutschen Nationalstaat geht, spielt Kaiser Wilhelm II nicht wirklich eine neue Rolle, er hat die Macht 1888 in Deutschland übernommen, aber eine führende Rolle in Europa und als Macht im Bezug auf die Hegemonie in Europa hat der Kaiser Willy 2 nicht viel zu tun, im Gegenteil, er hat das Werk seine Großvaters und Bismarcks zerstört.


Weder die „Alldeutschen“, noch Wilhelm II, noch das mit dieser ideen-politischen Ausrichtung aufgetretene ökonomische Streben des deutschen Bürgertums bringe ich in dem Beitrag (# 21) mit Bismarck zusammen.


Jedoch legt mein Beitrag nahe, der sich ausdrücklich auf die Verbindung der „Extremformen“ und „Nationalismus“ (# 1) des Threadstarters bezieht, auch eine diesbezügliche Kausalität zwischen der deutschen Reichsgründung Bismarcks und der eben genannten Konstellation anzunehmen. Bismarck also als Vorläufer des im deutschen Kaiserreich unter Wilhelm II zum Durchbruch gekommenen Imperialismus zu sehen. Eine Annahme, mit der die Nationalstaatlichkeit bei Bismarck, trotz aller Unterschiede zu beispielsweise Wilhelm II (etwa in Fragen der Außenpolitik), einen Unterschied zum Begriff des Nationalismus nicht hergibt. Wird auf diesen Unterschied größeres Gewicht gelegt, folgt dann nicht das es gilt einen „guten“ und einen „schlechten“ Nationalismus anzunehmen? Wie ich Deinen Beiträgen (# 20 und # 22) entnehme, fasst auch Du das gar nicht so auf, denn Du legst großen Wert auf die Unterscheidung des deutschen Nationalstaates Bismarcks und den deutschen Nationalismus bei Wilhelm II. Diese Unterscheidung gibt dann auch her, den Imperialismus des deutschen Kaiserreiches unter Wilhelm II bei Bismarck völlig auszuschließen. Mein Beitrag legt jedoch das nicht nahe, da ich in diesen eine Kausalität zwischen Nation/Staat, Nationalstaat, und Nationalismus annehme, die so zusagen streng ist. Diese Strenge ziehe ich vor, und versuche damit „Gut“ und „Böse“ außen vor zu lassen.

Wird nun, ebenfalls mit Bezugnahme auf den Threadstarter seine Def. des Sozialismus herangezogen, dann sehe ich nicht dass dieser Sozialismus ein Nationaler Sozialismus ist. Denn weder der Nationalismus und der Liberalismus und der, der schon gar nicht, der Imperialismus beispielsweise mit dem Sozialdarwinismus, ist mit Sozialismus / Kommunismus vereinbar. Er rechnet dann Anarchismus unter den Sozialismus und nimmt dann noch einen „Anarchismus“ an, den er unter Liberalismus aufführt und zwar als dessen „Extremform“

Diesen Ansatz finde ich interessant. Mit dieser „Extremform“ des Liberalismus lässt sich der Anarchokapitalismus fassen, der das sozioökonomisch Gegebene und die Staatlichkeit des Liberalismus nicht, wie der Anarchismus und der Sozialismus / Kommunismus auffasst. Die Theoretiker des Anarchokapitalismus beziehen sich auch nicht auf den Anarchismus mit denen sich der Kommunismus auseinandergesetzt.
 
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War die Demütigung der Franzosen aber nicht schon in der Demütigung von Preußen durch Napoleon angelegt?:pfeif:


[FONT=Arial, Helvetica]Den Nationalstaat, einen wirklichen Bundesstaat, wollte Bismarck nicht. Der Monarch zielte darauf, aus der von ihm vorgefundenen Bewegung den maximalen Nutzen für Preußen herauszuholen, mit dem er beispielsweise hinterlassen: „eine Nation ohne allen und jeden politischen Willen, gewohnt, daß der große Staatsmann an ihrer Spitze für sie die Politik schon besorgen werde.“ (Max Weber) Nicht der Tag der Reichsgründung, sondern der Tag von Sedan wurde groß gefeiert. Damit kündigte sich an[/FONT][FONT=Arial, Helvetica], was d[/FONT][FONT=Arial, Helvetica]ann unter Wilhelm II. sich offen zeigte: das militaristische Preußen.[/FONT]
 
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[FONT=Arial, Helvetica]Den Nationalstaat, einen wirklichen Bundesstaat, wollte Bismarck nicht. Der Monarch zielte darauf, aus der von ihm vorgefundenen Bewegung den maximalen Nutzen für Preußen herauszuholen, mit dem er beispielsweise hinterlassen: „eine Nation ohne allen und jeden politischen Willen, gewohnt, daß der große Staatsmann an ihrer Spitze für sie die Politik schon besorgen werde.“ (Max Weber) Nicht der Tag der Reichsgründung, sondern der Tag von Sedan wurde groß gefeiert. Damit begann, was dann unter Wilhelm II. zu seinem Ende gekommen ist: das militaristische Preußen.[/FONT]

Nein! Ersten, wie kommst du auf den Begriff "Bundesstaat"?
Und 2. die Hegemonie hat Bismarck vielleicht als Preuße geführt bzw, beansprucht, aber nach 1871 stand der deutsche Kaisergedanke an erster stelle, und die Provinz Preußen war damit schon auf dem Abstellgleis der Geschichte gelandet. Ich denke Bismarck war dieser Umstand nicht wirklich bewusst!
 
Nein! Ersten, wie kommst du auf den Begriff "Bundesstaat"?
Und 2. die Hegemonie hat Bismarck vielleicht als Preuße geführt bzw, beansprucht, aber nach 1871 stand der deutsche Kaisergedanke an erster stelle, und die Provinz Preußen war damit schon auf dem Abstellgleis der Geschichte gelandet. Ich denke Bismarck war dieser Umstand nicht wirklich bewusst!

[FONT=Arial, sans-serif]Bismarck und der Bundesstaat ohne echten Föderalismus.[/FONT]

[FONT=Arial, sans-serif]Die Verfassung des Deutschen Reiches vom 16. April 1871 geht auf die Verfassung des Norddeutschen Bundes und auf den Beitrittsverträgen der süddeutschen Staaten zurück. Es ist eine Verfassung eines Bundesstaates, ein Bund der „den Namen Deutsches Reich“ führt. Ein Bund, nicht der einzelstaatlichen Bevölkerungen mit Grundrechten wie jenen die in der Paulskirchenversammlung erarbeitet wurden, sondern ein Bund verbündeter Regierungen. Ein Bundesstaat in deren Verfassung lediglich das, für den Reichstag allgemeine Wahlrecht aufgenommen wurde.[/FONT]

[FONT=Arial, sans-serif]Eine Verfassung des Fürstenbundes in der, bevor der Reichstag (Artikel 20 - 32) aufgeführt wird, klar gestellt wird, dass das „Präsidium des Bundes“ dem König von Preußen zu steht, der „den Namen Deutscher Kaiser“ (Artikel 11) führt. Diese Verfassung entsprach der Übermacht Preußens, mit der die Abstände zwischen Einzelstaat und Oberstaat festgeschrieben wurde. [/FONT]
 
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Köbis17 schrieb:
Nein! Ersten, wie kommst du auf den Begriff "Bundesstaat"?
Köbis17 schrieb:
Und 2. die Hegemonie hat Bismarck vielleicht als Preuße geführt bzw, beansprucht, aber nach 1871 stand der deutsche Kaisergedanke an erster stelle, und die Provinz Preußen war damit schon auf dem Abstellgleis der Geschichte gelandet.


Preußen stand gewiss nicht auf dem Abstellgleis der Geschichte. Mit den 1866 einverleibten Gebieten umfasste Preußen mehr als vier Fünftel der Bevölkerung des Norddeutschen Bundes und mehr als zwei Drittel des Deutschen Reiches. In der Praxis bedeutete dies, das die überragende Mehrheit der Bevölkerung nach der Verfassung regiert wurde, über die es 1862-1866 zum großen Konflikt in Preußen gekommen war.


In der Verfassung des Deutschen Reiches heißt es wörtlich:

„Seine Majestät der König von Preußen im Namen des Norddeutschen Bundes, Seine Majestät der König von Bayern, Seine Majestät der König von Württemberg, Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Baden und Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Hessen und bei Rhein für die südlich vom Main gelegenen Theile des Großherzogtums Hessen, schließen einen ewigen Bund zum Schutze des Bundesgebietes und des innerhalb desselben gültigen Rechtes, sowie zur Pflege der Wohlfahrt des Deutschen Volkes. Dieser Bund wird den Namen Deutsches Reich führen und wird nachstehende Verfassung haben.“
Der König von Preußen war also in Personalunion auch gleichzeitig Deutscher Kaiser des Deutschen Reiches.


Köbis17 schrieb:
Ich denke Bismarck war dieser Umstand nicht wirklich bewusst!

Bismarck hat nicht umsonst dem König von Preußen, der gleichzeitig eben auch der Kaiser war, den Amtsinhaber des Präsidiums also, zu einer größeren Machtvollkommenheit verholfen, als dies in der preußischen Verfassung von 1850 der Fall war.
 
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