Lager der Römer in Thüringen

Dieses Thema im Forum "Das Römische Reich" wurde erstellt von Arthur00He, 10. Mai 2014.

  1. Hermundure

    Hermundure Aktives Mitglied

    Hallo Opteryx,

    heute erhielt ich die Nachricht, dass bei der Befliegung durch das LDA Halle die Skat-Ecke nun auch eindeutig verifiziert werden konnte. Sie zeichnete sich sehr schön im Kornfeld nebst Graben der Längstseiten ab. Auf dieser Grundlage wird nochmal eine Geophysik mittels Cäsium Messung durchgeführt. Diese ist am präzisesten. Ich habe eine Bitte an dich. Melde dich bitte per PN bei mir, wenn es abgeerntet ist. Der Detektoreinsatz ist zudem genehmigt. Ich werde dann vor Ort sein. Vielleicht haben wir Glück und es wird noch ein Schnitt gemacht.

    Grüße
     
    Klaski und Pardela_cenicienta gefällt das.
  2. Opteryx

    Opteryx Aktives Mitglied

    Ist die nördliche Verlängerung des westlichen Grabens über dem Feldweg hinaus diesmal sichtbar? Es war überall der gleiche Dinkel gesät.
    Grüße
     
  3. Opteryx

    Opteryx Aktives Mitglied

    Hallo, Hermundure,
    ich hatte dir eine PN geschickt. Das Feld wird langsam wieder grün. Die Zeit für den großflächigen Detektoreinsatz läuft ab!
    Grüße
     
  4. Hermundure

    Hermundure Aktives Mitglied

  5. dekumatland

    dekumatland Aktives Mitglied

    aber der Zeitungsartikel bezeichnet den "Hammer" (Stadttorreste) nicht als römisch (von Römern gebaut), sondern als aus der römischen Kaiserzeit - oder habe ich da was falsch verstanden? ein Hammer wäre ein römisches Stadttor.
     
    Pardela_cenicienta gefällt das.
  6. Hermundure

    Hermundure Aktives Mitglied

    Nein, das Fundament ist der Hammer, nicht das spätere Stadttor.
     
  7. dekumatland

    dekumatland Aktives Mitglied

    Und warum ist das Fundament der Hammer? Ich verstehe das nicht (es wird nicht als ein römisches Fundament bezeichnet)
     
  8. Hermundure

    Hermundure Aktives Mitglied

    Eben doch. Das Fundament stammt aus der Römischen Kaiserzeit. Germanen kannten keine Bauweise mit Fundament - Römer schon. Siehe Haarhausen!
     
  9. Sepiola

    Sepiola Aktives Mitglied

    Das (wohl mittelalterliche) Fundament war "in eine dunkle Lehmschicht eingehüllt". In dieser Lehmschicht "fanden die Archäologen Knochen und Keramik aus der römischen Kaiserzeit."

    Daraus schließe ich: Die mittelalterlichen Torbauer haben also den Lehm nicht sauber von uralten Scherben und Knochen gereinigt, bevor sie ihre Fundamentsteine draufgesetzt haben.
     
    Ugh Valencia, Carolus und dekumatland gefällt das.
  10. dekumatland

    dekumatland Aktives Mitglied

    ja Potztausend, warum jubiliert die Journaille dann nicht über einen römischen Fund tief im Barbaricum? Wissen die das nicht?
     
  11. Hermundure

    Hermundure Aktives Mitglied

    Wurde jemals über Haarhausen, Hachelbich oder Ammern von Seiten des TLDA jemals gejubelt? Nein. Es interessiert hier niemanden. Bin ja mittlerweile selbst zugezogener Nordthüringer.
     
  12. Hermundure

    Hermundure Aktives Mitglied

    @ Sepiola

    von einem " mittelalterlichen" Fundament steht da leider nichts.
     
  13. Sepiola

    Sepiola Aktives Mitglied

    Stimmt.
    Die Stadtbefestigung selber ist mittelalterlich, das Neutor entstand erst im 16. Jahrhundert.
     
    Carolus gefällt das.
  14. dekumatland

    dekumatland Aktives Mitglied

    (jetzt guck ich nochmal in den Artikel)
    Das ist der zweite Satz des Artikels.
    Das folgt ein paar Sätze später.

    Fundamente werden ganz gerne in den Boden eingetieft, ergo können jüngere Fundamente in ältere Schichten ragen. Falls die dunkle Lehmschicht der einzige Anhaltspunkt zur Datierung des Fundaments ist, hm... ich bin kein Archäologe.
     
    Ugh Valencia und Carolus gefällt das.
  15. Jueschi

    Jueschi Mitglied

    Eine dunkle Lehmschicht mit kaiserzeitlichen Funden - das sieht ja fast so aus, als wenn man die Fundamente des Stadttores in einer kaiserzeitlichen Latrine gegründet hätte. Was ist nun älter und interessanter, Latrine oder Fundament.
     
  16. Ugh Valencia

    Ugh Valencia Aktives Mitglied

    Wie kommst du auf Latrine? Knochen und Keramik sind doch keine typischen Hinweise auf eine Latrine.
     
  17. Jueschi

    Jueschi Mitglied

    Könnte auch die Abfallgrube eines Gehöftes gewesen sein.
     
  18. El Quijote

    El Quijote Moderator Mitarbeiter

    Römische Kaiserzeit ist eine Datierung, keine kulturelle Zuweisung.

    Was ist passiert?
    Es hat Grabungen gegeben. Offenbar ist zu einer PK eingeladen worden. Die vom MDR beauftragte Journalistin, die vermutlich von Archäologie keine Ahnung hat, mischt verschiedene Informationen zusammen.

    Der Teaser lautet dann:

    Zufällig wurden bei Bauarbeiten in Sömmerda Reste eines ehemaligen Stadttores freigelegt. Das Fundament stammt sogar aus der römischen Kaiserzeit. Außerdem fanden die Archäologen Keramik aus der Jungsteinzeit.
    Im eigentlichen Text wird der Fehlschluss dann erkennbar:

    Neben Überresten der alten Stadtbefestigung haben Archäologen in Sömmerda in der Neutorstraße auch Fundstücke aus sehr viel älteren Epochen entdeckt. Wie Grabungsleiterin Sandra Schneider MDR THÜRINGEN sagte, war das Fundament in eine dunkle Lehmschicht eingehüllt. In dieser fanden die Archäologen Knochen und Keramik aus der römischen Kaiserzeit. Es habe zwar an anderen Stellen in Sömmerda Hinweise auf die römische Kaiserzeit gegeben, an dieser Stelle sei es jedoch nicht bekannt gewesen, so Schneider.
    Der Teaser ist das Missverständnis der Lokal-Reporterin, es lohnt sich nicht, sich - oder gar weitreichende Interpretationen - daran aufzuhängen.

     
    Zuletzt bearbeitet: 19. Februar 2022
  19. El Quijote

    El Quijote Moderator Mitarbeiter

    In der offiziellen Pressemitteilung der Stadt Sömmerda liest sich das auch folgerichtig ganz anders:

    Mehr als überrascht zeigte sich Sandra Schneider, Grabungstechnikerin für Nordthüringen beim TLDA, von bei der Freilegung gemachten Funden, die der römischen Kaiserzeit zudatiert werden. Damit habe man an dieser Stelle nicht gerechnet. Bei den Funden handelt es sich unter anderem um Keramikscherben, die Grabungsmitarbeiter Hannes Schönewald zutage gebracht hatte.

    Aber auch jeder Hinweis zum Neutor, das zwischen 1589 und 1595/96 erbaut und 1823 abgebrochen wurde, ist für die Mitarbeiter des TLDA wichtig. Zu dem Gebäude gebe es nur wenige schriftliche Quellen bzw. Ansichten. Das Neutor gehört zu den insgesamt fünf Stadttoren in Sömmerda, von denen heute nur noch das Erfurter Tor erhalten ist.​
     

Diese Seite empfehlen