Landkarten

paradiddle

Mitglied
Hallo Ihr Lieben,
wer hat Landkarten vom Alamannien + Europa rund 400ad in guter Qualität?
Ich möchte davon ein Dia machen lassen und die Karte schließlich an die Wohnzimmerwand malen. Dann habe ich die Geografie gegenwärtig da und kann zusätzlich meine Notizen drauf machen .

Danke und viele Grüße :winke:

Karin
 
Schöne Idee. Für Germanien ist das aber sehr schwierig. Du solltest das lieber mit Bleistift malen, weil sich ständig etwas ändern könnte. Zudem gab es um 400 eine Reihe von Völkerverschiebungen. Das könnte auf der Karte zu Problemen führen. Dennoch viel Spaß dabei.
 
Genau das meine ich. Sachsen, Franken, Alamannen, Hermunduren, Langobarden. Zu den Sachsen haben wir hier einiges diskutiert. Ich gehörte bis Ende 2006 (ungefähr) auch zur traditionellen Gruppe der Sachsenforschung. Ich denke Springer hat sehr schön aufgezeigt, daß es DIE Sachsen gar nicht gab. Ich habe in einen Thread mal darauf hingewiesen, daß es DIE Franken erst seit Chlodwig gibt. Das gilt so wohl auch für DIE Alamannen. Wirklich geeint scheinen sie erst kurz vor oder noch eher durch die fränkische Eroberung. Die Hermunduren verschwinden lange vor 400. Um 400 scheinen sich die Thüringer (wer auch immer, von wo auch immer) dort etabliert zu haben. Mit den Hermunduren haben sie nichts zu tun. Die Langobarden wanderten zu einer ungewissen Zeit südostwärts. Zwar sind ihre Stationen überliefert, wo die sind und wann sie sich dort aufhielten ist völlig ungewiß. Boiohaemum, Markomannen, die Situation ist völlig unklar dort. Die Vandalen starteten etwa um diese Zeit ihren Aufbruch, wo zu dieser Zeit die Silingen saßen ist völlig unklar. Irgendwo in der Przeworsk-Kultur, aber wo genau, eher Lausitz oder Schlesien oder schon im Maintal? Die Alanen saßen wohl auch kaum dort wo sie auf der Karte verzeichnet sind. Ich könnte hier noch länger so weiter machen. wir haben hier mehrere Probleme: a) die Quellenlage ist unzureichend b) die gentes sind sehr wanderfreudig und c) die meisten Karten sind nur sehr oberflächlich.

Ich denke, wenn man sich so eine Karte an die Wand werfen will und ich denke paradiddle geht es doch sehr um Alamannien und das restliche Germanien, dann sollte die Karte doch halbwegs die Realität wiederspiegeln und nicht irgendeinen überholten Vorschungsstand oder sonstigen Kokolores.

P.S.: Ich hoffe die Karte ist nicht von dir Tekker, sonst nehm ich natürlich alles zurück und bestreite das Gegenteil:winke:
 
P.S.: Ich hoffe die Karte ist nicht von dir Tekker, sonst nehm ich natürlich alles zurück und bestreite das Gegenteil:winke:

Nee, soweit ist es dann doch noch nicht. :D

Das gute Stück hatte ich zugegeben vorhin etwas unreflektiert herausgesucht. Die Karte stellt selbstverständlich auch nur (wenn überhaupt) eine Momentaufnahme dar. Die von dir sehr schön dargestellten Umstände machen eine Kartographierung jener Tage natürlich schwierig. Eben dies wollte ich mit meinem Posting und der Karte auch zum Ausdruck bringen. Mir ist nämlich nach wie vor unklar, warum es unbedingt das Jahr 400 sein soll... :confused:
 
Mein posting war auch keine Kritik an dir. Warum 400? Nun, des Menschen Wille ist sein Himmelreich:winke:.
 
ja eben. Und genau das wenige möchte ich einzeichnen. Grabfunde, eher gesagt Urnen, römische Überreste und natürlich eine Portion Fantasie, aber im Rahmen dessen was geschehen sein könnte.
Zudem möchte ich meine Personen in die Karte einzeichnen und die Wege die sie gehen.
 
... so viel ist für die besagte Zeit da wohl nicht rauszuholen... :confused:

Ich erlaube mir, für diesen Zusammenhang das "Grundproblem" noch einmal dahingehend mit einem Aspekt zu untermauern, den Beorna bereits angesprochen hatte:
... Sachsen, Franken, Alamannen, ...
... Springer hat sehr schön aufgezeigt, daß es DIE Sachsen gar nicht gab. Ich habe in einen Thread mal darauf hingewiesen, daß es DIE Franken erst seit Chlodwig gibt. Das gilt so wohl auch für DIE Alamannen. Wirklich geeint scheinen sie erst kurz vor oder noch eher durch die fränkische Eroberung...
...
... wir haben hier mehrere Probleme: a) die Quellenlage ist unzureichend b) die gentes sind sehr wanderfreudig und c) die meisten Karten sind nur sehr oberflächlich.

Wenn man diesbezüglich bekannt gewordene Alamannenkönige betrachtet, so zeigt sich in der relevanten Zeit, daß wir von den Alamannen i.S.v. einem geeinten Großstamm Abstand nehmen sollten, was folglich das Hinausgehen über eine eher grobe und daher auch oberflächliche Überblickskarte nahezu unmöglich macht.
Zur Verdeutlichung dessen sei folgendes Beispiel angeführt (auch wenn es vor 400 liegt): vestralpus_koenig_der_alamannen
 
Lieber Tekker,
hast du vielleicht so eine hervorragende Karte auch allein für Alamannien mit den angrenzenden Bereichen und in guter Auflösung? *liebguck*
 
hast du vielleicht so eine hervorragende Karte auch allein für Alamannien mit den angrenzenden Bereichen und in guter Auflösung?

Oh, nein, leider nicht, da müßte ich nochmal suchen...

Für dich bietet sich aber eine ganz andere Vorgehensweise an. Die meisten Karten stellen ja lediglich einen Teilaspekt dar, z.B. politische Grenzen, Verkehrswege usw. Dies aufgrund des mangelnden Platzes. Da du es aber im Riesenformat geplant hast, kannst du ungleich mehr Informationen einbauen. Dazu mußt du dann einige Karten und auch kartenfreie Literatur zur Hand nehmen.
Du solltest also zuerst mal einfach nur die Flußläufe an die Wand zeichnen, dazu dann gesicherte Orte und Wege etc. Zuerst alles mit Bleistift, wie schon geraten wurde. Bei einer entsprechend großen Wand kann man das ganze auch noch nett ausschmücken, z.B. mit der Zeichnung einer typischen Hausform oder Menschen in zeitgenössischer Kleidung usw.

Da hast du dir kein kleines Projekt vorgenommen... ;)
 
Verrat uns doch ein wenig über deinen Roman. Hast du einen Helden, wenn ja was macht er denn so. Vielleicht kann man dann besser ein paar Hinweise geben!
 
Verrat uns doch ein wenig über deinen Roman. Hast du einen Helden, wenn ja was macht er denn so. Vielleicht kann man dann besser ein paar Hinweise geben!

Ja, das würde mich auch interessieren.

Mit um 400 meinst du also die Zeit zwischen den Berichten von Ammianus Marcelinus bis 378 und dem Eindringen der Vandalen, Alanen und Sueben in Gallien 406?

Besser Karten als im Alamannenkatalog bzw. den Imperium-Romanum-Katalogen (die da ja kennst, oder?) kenne ich auch keine.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann Witege nur beipflichten. Du solltest deinen Roman mit dem Einfall der Vandalen ausklingen lassen, vielleicht kannst du noch Jovinus mit hineinnehmen. Nach 410 ist erstmal wenig über deie Alamannen bekannt. Nur um 430 werden mal die Juthungen im Kampf gegen Aetius erwähnt. Ich würde dir daher die zweite Hälfte des 4. Jhds empfehlen. Da hast du auch viele Personen, Chnodomar, Uestralp, Urius, Ursicinus, Serapio/Agenarich, Suomar um Darmstadt, Hortari um Speyer, Wadomar und Gundomad im südl. Baden, Makrian und Hariobaudus im Rheingau und in der Wetterau, Priarius im Linzgau, noch drei weitere unbekannte Könige und auch noch die Juthungen. Es gibt viele Auseinandersetzungen mit Rom, alamannische Raubzüge, Kämpfe mit Burgundern und Franken und zuletzt die katastrophale Wanderung der Vandalen, Sueben und Alanen.
 
Hmmm, auf der anderen Seite, wenn nicht viel bekannt ist, kann man sich historisch auch nicht so leicht in die Nesseln setzen. Wenn du bis in die 30er gehst kannste sogar die Nibelungenstory miteinarbeiten. Naja, du machst das schon. Viel Erfolg!
 
ich bin ja immer noch in der Vorbereitungsphase, aber es wird langsam alles konkreter. Und jaaa, es gibt einen Held und er ist sehr heldenhaft und es gibt auch eine Schöne dazu. Es gibt eine römische Heilerin und einige weise Frauen wird es geben, die ich aber nicht alla Zimmer-Bradley verklären will. Es gibt Bären und Wölfe, viele Feste und einige Hungerszeiten und Ungeziefer, Krankheit und Tod plus Beerdigung, eine Wanderung, Mord, Rache, einen Durchgeknallten, ein Ekelpaket, einen Behinderten, Verliebtheit, Schändung, Glauben, einen lustigen Händler, Überfälle, einen Juden und natürlich den Bösen...
 
es ist ja so, dass bei den Alamannen kaum etwas eindeutig bewiesen ist und auch Tacitus kann man nicht alles glauben. Er neigt wohl zu Übertreibungen, aber selbst das ist Spekulation. Man kann also nur schreiben was hätte sein können und nie was tatsächlich geschah.
Achja, ich möchte auch verschiedenes Handwerk beschreiben und teils selbst tun. Ich darf bei einem Gerber ein Ziegenfell gerben und werde mit einem Brauer vielleicht selbst Gerstenbier brauen.
Und wer noch weiß wo es Karten gibt.... :)
 
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