Lanz - Preis der Lüfte

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Vor 100 Jahren bewies der 1. Deutsche, dass er tatsächlich fliegen konnte.

Hans Grade gewann am 30. Oktober 1909 den Lanz - Preis der Lüfte.
entscheidendes Kriterium war: (aus Wiki)
In einer Achterberwegung galt es, zwei 1.000 Meter von einander entfernte Markierungspunkte fliegend zu umrunden und schließlich zur Startlinie zurückzukehren.
ähnlich waren die Bedingungen für den 1. Flug mit Muskelkraft 80 Jahre später definiert.
Und als entscheidender Unterschied zum Sprung. Start und Landung an vorbestimmter Stelle Flug auf vorbestimmter Strecke.

Zu Hans Grade
Hans Grade besuchte von 1900 bis 1904 die Technische Hochschule in Berlin-Charlottenburg, nachdem er zuvor Maschinenbau-Volontär in Grevenbroich (Köln) war.
1903 konstruierte Grade in Köslin sein erstes Motorrad und übernahm eine Motorenwerkstatt, die er bis 1905 führte. 1905 gründete er die Grade-Motoren-Werke GmbH in Magdeburg. Nach Eintritt in das Magdeburger Pionier-Bataillon im Jahr 1907 begann er mit dem Bau seines ersten Dreidecker-Flugzeuges und unternahm am 28. Oktober 1908 seinen ersten Flug auf dem Cracauer Anger in Magdeburg. In ca. 8 Metern Höhe überwand er auf dem Flug 100 Meter. Der Flug endete mit einer Bruchlandung. Grade unternahm mit diesem Flugzeug auf dem Gelände ca. 70 Flüge.
Am 14. August 1909 zog Grade mit seiner Werkstatt nach Bork, dem heutigen Borkheide. Nach nur acht Tagen unternahm er in Bork den ersten Flug mit seinem noch in Magdeburg entwickelten Eindecker „Libelle“ und gewann am 30. Oktober 1909 den „Lanz-Preis der Lüfte“ auf dem Flugplatz Johannisthal. Anschließend unternahm er Schauflüge in Hamburg, Bremen, Breslau und Magdeburg. 1910 errichtete Grade in Bork eine Flugzeugfabrik und gründete die erste Flugschule in Deutschland. Beide waren bis 1914 in Betrieb. Es wurden 80 Flugzeuge gebaut und ca. 130 Schüler ausgebildet.
aus Wiki
 
Es ist eine Tatsache vor 1909 konnte die Menschheit eigentlich nicht fliegen.

Die Wrigth Brüder als Ausnahme, aber sonst?
Lufthüpfer von den Elementen abhängig.
Die Franzosen waren auch etwas weiter, als die Deutschen Bleriot flog über den Ärmelkanal, aber auch erst im Juni 1909

Aber 1909 eröffnete dann bei Berlin das Technologiezentrum Johannisthal, und Grade wurde "gezwungen" den vorgeschriebenen Flug dort abzulegen.

Trotz allem, 9 (neun) Jahre nach dem ersten deutschen Motorflug hingen zehntausende von Flugzeugen am Himmel, schossen sich gegenseitig ab, warfen und trugen Bomben im Tonnenbereich....

Eine technische Revolution in kürzester Zeit.

Der 1. Mondflug ist 40 Jahre her, was ist seither in der Weltraumfahrt passiert?
Auf dem Mond war jedenfalls schon lange keiner mehr.....
 
Es ist eine Tatsache vor 1909 konnte die Menschheit eigentlich nicht fliegen.

Die Wrigth Brüder als Ausnahme, aber sonst?
Lufthüpfer von den Elementen abhängig.
Bei den Flügen der Wright war der Katapultstart der Schwachpunkt. Ihr Flugzeug konnte eigentlich nicht aus eigener Kraft starten...


Gruss Pelzer

.
 
Bei den Flügen der Wright war der Katapultstart der Schwachpunkt. Ihr Flugzeug konnte eigentlich nicht aus eigener Kraft starten...


Gruss Pelzer

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Das war 1909 bei den Wright´s längst Geschichte.
Sie haben 1905/06 Unmengen von Starts und Tests gemacht. Hielten aber alles geheim. 1907 haben sie sich dann daran gemacht ihre Patente zu vermarkten. Als das nichts so richtig werden wollte. auch Deutschland hat abgewunken, kam Wilbur 1908 nach Europa, zuerst Frankreich, und hat den Europäern gezeigt, was "Fliegen" wirklich heißt.
Die Europäer hatten zu der Zeit lediglich "Hüpfer" geschafft, von einigen hundert Metern.
Bis Wright kam, lachte ganz Europa über die "lügenden Brüder". Wrigth flog im August 1908 über 100 km weit, flog höher und scheller.
Und dies kann man als den "Bigbang" der Luftfahrtentwicklung bezeichnen.

Wie gesagt, 9 Jahre später hingen zehntausende von Flugzeugen am Himmel über Nordfrankreich.
Und heute, 100 Jahre später, jettet Oma mal kurz zur Enkelin nach Auckland, und denkt sich nicht mal was, außer, dass sie mit Lufthansa nicht mehr fliegt, denn denen ihren Kaffee kann man nicht trinken...=)
 
Wie gesagt, 9 Jahre später hingen zehntausende von Flugzeugen am Himmel über Nordfrankreich.
Und heute, 100 Jahre später, jettet Oma mal kurz zur Enkelin nach Auckland, und denkt sich nicht mal was, außer, dass sie mit Lufthansa nicht mehr fliegt, denn denen ihren Kaffee kann man nicht trinken...=)

Ich habe da ein Flugzeug entdeckt, dass auch einen Quantensprung darstellte, aber leider keinen Einfluss auf die Flugzeugentwicklung hatte, da es nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages gleich wieder zerstört werden musste. Es war das erste viermotorige Ganzmetallflugzeug der Welt.

Es wurde von Dr. Ing. Adolf Rohrbach konstruiert, der 1917 zu den Zeppelinwerken in Staaken stieß. Er kam von Zeppelin in Seemoos, wo er sich mit Claude Dornier nicht verstanden hatte.
Im Mai 1919 bekam er vom Generaldirektor des Zeppelinkonzerns den Auftrag ein viermotoriges Ganzmetallflugzeug zu bauen, dass bei voller Zuladung noch mit zwei Motoren flugfähig bleibt.
September 1920 war das Flugzeug fertig. Es wog leer 6000 kg und hatte ein Abfluggewicht 8500 kg. Mit vier Maybach MB IVa Motoren besaß es eine Spannweite von 31 m und konnte 18 Passagiere befördern. Toilette gab es auch. Die Reisegeschwindigkeit lag bei 210 km/h.
Ende 1920 sollte es den Linienverkehr zwischen Berlin und Friedrichshafen aufnehmen.
Am 21. November musste es auf Befehl der Ilük (Interalliierte Überwachungskommission) zerstört werden.
staaken_1.jpg
staaken_2.jpg
staaken_3.jpg
 
Ich habe da ein Flugzeug entdeckt, dass auch einen Quantensprung darstellte, aber leider keinen Einfluss auf die Flugzeugentwicklung hatte, da es nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages gleich wieder zerstört werden musste. Es war das erste viermotorige Ganzmetallflugzeug der Welt.

Es wurde von Dr. Ing. Adolf Rohrbach konstruiert, der 1917 zu den Zeppelinwerken in Staaken stieß. Er kam von Zeppelin in Seemoos, wo er sich mit Claude Dornier nicht verstanden hatte.
Im Mai 1919 bekam er vom Generaldirektor des Zeppelinkonzerns den Auftrag ein viermotoriges Ganzmetallflugzeug zu bauen, dass
Am 21. November musste es auf Befehl der Ilük (Interalliierte Überwachungskommission) zerstört werden.
H]


Vorschlag:
Ich werde gleich anschließend einen Thread:
Technologische Folgen des Versailler Vertrags
eröffnen, setz das doch dort rein.
Nämlich auch ein überaus interessantes Thema.

Fällt mir zu 1909 noch ein:
Reichstag und Reichsrat waren im September in Friedrichshafen bei Zeppelin zu Gast.
Insgesamt über 100 Abgeordnete wurden im Luftschiff herumkutschiert.
 
Mir fällt da eine Anekdote ein: Der Franzose Henry Latham ging 1909 mit seiner "Antoinette" des Konstrukteurs Levavasseur in Deutschland auf Tour und führte Schauflüge durch. Er gehörte zu denen, der mit ihren Flügen auf dem Tempelhofer Feld die Fliegerei in Deutschland populär werden ließen. Am 4. September führte er den ersten Überlandflug Deutschlands von Tempelhof nach Johannisthal durch. Die Folge war ein Strafmandat der Berliner Polizei wegen groben Unfugs.
Vorher, am 19. Juli, hatte er versucht den Ärmelkanal zu überfliegen. Wegen Motorschaden musste er notwassern. Die "Antoinette" schwamm so gut, dass er in Ruhe eine Zigarette rauchen konnte, bis ihn ein Schiff rettete.

Die "Antoinette" besaß eine Spannweite von 14,8 Metern, wog 550 Kilogramm und hatte einen Motor mit 55 PS. Dieser Motor besaß eine Bosch-Zündung. Dabei fällt mir ein, dass die Briten bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges in Schwierigkeiten gerieten, da sie für die Zündung ihrer Motoren Magnetzündspulen von Bosch benutzten. Es dauerte einige Zeit, um Ersatz zu finden.
 
Die "Antoinette" besaß eine Spannweite von 14,8 Metern, wog 550 Kilogramm und hatte einen Motor mit 55 PS. Dieser Motor besaß eine Bosch-Zündung. Dabei fällt mir ein, dass die Briten bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges in Schwierigkeiten gerieten, da sie für die Zündung ihrer Motoren Magnetzündspulen von Bosch benutzten. Es dauerte einige Zeit, um Ersatz zu finden.

Wie das in der Technik so ist, die einen haben da Vorsprung, die anderen dort.
Die Deutschen haben den Gnome et Rhone Motor nachgebaut.
Oberursel Umlaufmotor hieß er in Deutschland.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie das in der Technik so ist, die einen haben da Vorsprung, die anderen dort.
Die Deutschen haben den Gnome et Rhone Motor nachgebaut.
Oberursel Umlaufmotor hieß er in Deutschland.
Lenkt jetzt leider in eine andere Richtung, ich muss es aber loswerden:
Es war auch ein Zeichen der schon vorhandenen Globalisierung, die ja eigentlich nicht zu dem damals herrschenden Nationalismus passte.
 
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