Lebensverhältnisse der Arbeiter im 19. Jhd.

Aliena

Neues Mitglied
Ich halte darüber ein Referat und wollte euch fragen, ob ihr euch damit auskennt?
Ich weiß nicht genau wie ich es gliedern soll.
Es soll ca 15 Minuten lang dauern.
Wär nett, wenn ihr mir daaushelfen würdet
Danke
lg Aliena
 
... und wenn Du Dir die Gliederung selbst herleiten möchtest:

Nimm einen heutigen Fließbandmonteur bei Opel, Frau, zwei bis drei possierliche Kinder und notiere Dir, was für deren Leben von Bedeutung ist. (Tages-, Wochen-, Jahresablauf, Besondere Ereignisse). Das geht los beim Wocheneinkauf über die Heizung, Studium der Kiddies bis zu den Folgen eines Arbeitsunfalles - wenn er denn überhaupt passiert.) Dabei helfen Dir die Zeitungen der letzten Wochen und denk dabei auch an die Errungenschaften, die heute eigentlich viiiel zu selbstverständlich sind, als dass sie - aktuell geschehen - ausreichend gewürdigt werden:(. Dann kannst Du die von Dir erarbeiteten Positionen sortieren - et voilà!

Danach musst Du Deine Musterfamilie nur noch in eine Maschinenfabrik im Wuppertal des 19. Jahrhunderts versetzen. Dann kannst Du per Vergleich mit dem Rüsselsheimer Opelaner Deine Gliederung ganz schnell mit Leben füllen.
 
danke
inzwischen hatte ich schon so ne ungefähre gliederung:
1. Arbeitsverhältnisse
2. Fabrikordnung
3. Kinderarbeit
4. Lebensstil
5. Bildung von Arbeitvereinen

meint ihr das geht?
 
Ist doch schon was.

Du kannst die Sache vielleicht noch weniger statisch betrachten, indem Du die zeitweise erhebliche Dynamik, sprich den schnellen Wandel der Lebens- und Arbeitsverhältnisse beschreibst.
- Viele Handwerker zogen vom Dorf in die wachsenden oder gar neu gegründeten Städte, mit oder ohne Familie,
- wurden dabei vom einigermaßen freien und manchmal selbständigen Handwerker zum Fabrikarbeiter,
- in der Folge (nächste Generation) wurden viele "Neue" nur noch "angelernt", statt eine "Lehre" zu absolvieren - individuelle Qualifikation und Aufgabenbereich schrumpften,
- statt mit (Hand-)Werkzeug zu arbeiten, bediente man nun vermehrt Maschinen (man bemerke die jeweilige Sprachliche Hierarchie zwischen Mensch und Gerät!)
- Statt der Sonne wurde die Uhr der Taktgeber für den Arbeitstag - Sommers wie Winters, Pausen wurden ebenfalls nach Uhrzeit, nicht mehr nach erfülltem Arbeitsschritt oder individuellem Gefühl gemacht.
- Die oben erwähnte Wanderungsbewegung war in der Gesamtheit eine halbe Völkerwanderung; viele zukünftige Fabrikarbeiter kamen von weit her und waren mithin entwurzelt bzw. schlossen sich in landsmannschaftlichen Vereinen zusammen. Beispiel hierfür sind die Polen, die daran schuld sind, dass Götz George im Duisburger Tatort Schimansky heißt und nicht Müller, Schmidt oder Michel.
 
Bin halt ein schlaues Kerlchen :D

Im Ernst: Hier ein - wie ich finde - sehr gut geschriebenes kleines Büchlein, das mich zu meinen Studienzeiten auf federleichten Schwingen für die Sozialen Auswirkungen der Industrialisierung sensibilisiert hat:

Pierenkemper, Toni: Umstrittene Revolutionen. Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert, Frankfurt am Main 1996

Amazon listet es als vergriffen, aber vielleicht kann die Bibliothek Deines Vertrauens Dir das Dingen per Fernleihe verschaffen. Ansonsten ist ja über die sozialen Probleme der Industrialisierung jede Menge geschrieben worden - Einstiegs- oder Übersichtsliteratur müsste in besagter Bibliothek bestimmt vorhanden sein.

Wenn Du es literarischer magst, lies "Germinal" von Émile Zola; gibt auch eine ganz sehenswerte Verfilmung mit Gerhard Depardieu...
 
ich danke allen antworten
für mein referat hab ich 11 punkte bekommen, was ok is
danke für die hilfe
 
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