Links und Rechts?

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Gast

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Hallo, ich habe nochmal eine Frage:
Was genau versteht man unter
a) sozialdemokraten
b) nationalSOZIAListen und nur Nationalisten?
c) republikanern
d) kommunisten

Worin besteht der Unterschied zwischen Links und Rechts?
Wann ist man links oder rechts?

Gott, ich mach euch viel arbeit, was?

Danke für eure Bemühungen
 
Sozialdemokratie: http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialdemokraten
Nazi: http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialisten
"nur" Nationalisten (als wäre das nicht schlimm): http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalist
republikanern:http://de.wikipedia.org/wiki/Republikaner (erste Deffinition)
Monarchisten (der Vollständigkeit halber): http://de.wikipedia.org/wiki/Monarchist
kommunisten:http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunisten

Lies dir die Artikel zu den Ideologien, dann kannst du "links", bzw. "rechts" auch erklären.
Dann können wir auch über das Thema diskutieren.
 
Links und rechts sind nicht eindeutig definiert. Wikipedia bietet hier ein paar Varianten an: http://de.wikipedia.org/wiki/Politisches_Spektrum
du kannst auch mehrer Aspekte einer Partei/Person/... nach links-rechts ordnen und am Ende abschätzen welche Seite überwiegt. Im wirtschaftlichen bereich ist intervention links und laissez fair wird als rechts bezeichnet. Du kannst dir auch gerne aus folgenden Modell dein persönliches Vorbild suchen und dich so klassifizieren (sehr subjektive Variante, nicht nur weil die Personen auch nichtnachvollziehbare Weise einsortiert wurden) http://politicalcompass.org/images/internationalchart.gif

Dank Wikipedia machst du uns wenig Arbeit
 
Nationalistisch geprägte Menschen kann man grundsätzlich als rechts, ja sogar als rechtsradikal oder rechtsextrem einordnen, im Gegensatz dazu vertreten die Linken den Internationalismus, es gibt mittlerweile natürlich viele Unterklassifizierungen von beiden Seiten, aber mir scheint es so zu sein das das gesamte Sprektum mittels der Extreme definiert wird, also wo steht man ? linksextrem,linksliberal,sozialdemokratisch(wenn man das noch als links heutzutage bezeichnen kann),links von der "Neuen-"-Mitte,die Mitte,"Neue-" Mitte,rechts von der Mitte,"Neue-" Mitte,rechts,rechtsextrem.
Ist diese Aufzählung damit komplett und richtig, wo würde man die Neoliberalen einordnen, irgendwo auf der rechten Seite denke ich mal.
mfg Christian
 
Nationalistisch geprägte Menschen kann man grundsätzlich als rechts, ja sogar als rechtsradikal oder rechtsextrem einordnen, im Gegensatz dazu vertreten die Linken den Internationalismus,
Ich würde das für eine sehr deutsche oder europäische Sichtweise des Nationalismus halten, die zudem den liberalen Nationalismus des frühen 19. Jahrhunderts ganz ausblendet. Warum deutsch/europäisch?
Weil es auch in der angeblich so internationalen Linken teilweise sehr deutliche nationale (nicht aber unbedingt nationalistische) Tendenzen gibt. Da kann man als Bsp. China und Nordkorea sehen (wobei man sich hier ernsthaft die Frage stellen muss, was an diesen Regierungen noch "links" ist) oder man schaut sich die marxistischen "Guerilla"-Organisationen der siebziger und achtziger und zum Teil noch neunziger Jahre des vorigen Jahrhrunderts in Lateinamerika an, die häufig den Namen Ejército de Liberación Nacional trugen, manchmal mit einem ganz nationalspezifischen Namen, wie Sandinista, Zapatista etc. Natürlich handelt es sich dabei nicht um nationalchauvinistische Bewegungen,aber von Internationalismus findet sich da nichts mehr. Ganz aktuell haben wir z.B. die República Bolivariana de Venezuela oder auch Bolivien, mit Hugo Chávez und Evo Morales als Präsis, die einerseits dem linken Lager zuzuordnen sind, aber andererseits eine nationale bis nationalistische Politik betreiben. Es ist vermutlich auch kein Zufall, dass das deutsche Verb "vergesellschaften" für die Verstaatlichung privater Betriebe im spanischen nacionalizar lautet.

Ist diese Aufzählung damit komplett und richtig, wo würde man die Neoliberalen einordnen, irgendwo auf der rechten Seite denke ich mal.

Das wiederum ist natürlich eine linke Sichtweise, welche die Neoliberalen hauptsächlich vom sozioökonomischen Standpunkt aus wahrnimmt. Persönlich teile ich diesen zwar, aber es handelt sich hier doch um eine durch die eigene Sichtweise eingeschränkte politische Wahrnehmung.
 
Wie in Wikipedia (und von anderen hier im Strang) schon beschrieben, folgt die Rechts-Links-Einteilung keinem festen Schema.
 
Schwierig wird es durch die fehlende zeitliche Einteilung.
Was war früher links? Was ist heute links? Es gab zu allen Zeiten Leute, die sich eben nicht mit einer Einordnung in Schemas wie Rechts und Links pferchen lassen wollten.
Republikanisch hatte ja beispielsweis durch die Entlehnung gerade der Rechten in USA wie leider auch Deutschland einen völlig sinnentstellten Begriff angenommen. Galt Republikanismus früher als liberal, so sehe ich das ganz puristisch noch immer, wird heute der Begriff anders belegt.

Vielleicht geraten gerade deswegen Autoren mit besonderen politischen Scheuklappen bei Themen wie der französischen Revolution völlig ins Trudeln. Die Robespierristen galten lange als kommunistisch eingestellt, waren aber alles andere als Internationalisten (eher sogar fremdenfeindlich), obendrein zeigten sie extrem nationalistische und wenig freidenkerische Züge. Wer da wie viele sozialistische Historiker versucht diese Politik der Robespierristen in heutige (des 20.Jh.) Politvorstellungen zu fassen und anhand der modernen Deffinitionen von Sozialismus etc. aufzuzeigen, der greift meistens daneben. So ist zumindest meine Ansicht.
 
Schwierig wird es durch die fehlende zeitliche Einteilung.
Republikanisch hatte ja beispielsweis durch die Entlehnung gerade der Rechten in USA wie leider auch Deutschland einen völlig sinnentstellten Begriff angenommen. Galt Republikanismus früher als liberal, so sehe ich das ganz puristisch noch immer, wird heute der Begriff anders belegt.

Das ist ein sehr guter Hinweis.
So waren es in den USA auch die Republikaner, die die ersten schwarzen Abgeordneten hatten und zwar direkt nach dem Bürgerkrieg.
In den ehemaligen Südstaaten erfolgte mit erneuter Regierungsübernahme durch die Demokraten dann eine Zurückdrängung der bis dahin erfolgten Besserstellung der Afro-Amerikaner.
Als Partei der ethnischen Gleichberechtigung konnten sich die Demokraten in den USA mW erst mit der afro-amerikanischen Bürgerrechttsbewegung und dem fortschrittlich eingestellten John F. Kennedy etablieren.
Insofern sind pauschale Einordnungen nicht durchzuführen.
 
Schwierig wird es durch die fehlende zeitliche Einteilung.
Und selbst dass sagt nicht alles. Während Weilhelm 2 ein Nationalist und Reaktionär war, könnte man lange und breit streiten ob Österreich-Ungarn Liberal (Sozialstruktur) oder Autoritär (Staatsform) war, oder ob gewisse Vorurteile überhaupt nur für eine Reichshälfte gelten.
 
Etwas schwierig ist die Eingangsfrage grundsätzlich, da man das Links-Rechts-Schema zeitlich gesondert und in Bewegung betrachten muss - und es sich sogar über den Zeitlauf 1848 bis heute bei manchen Parteien umkehrte:

Im Reichsrat Österreichs (cislaithanische, kaiserliche Hälfte) um 1900 galten alle Gruppierungen der Nationalen (egal, ob Deutsch-, Tschechisch-, Italianisch- usw.) der Öffentlichkeit als LINKS! Am äusserst linken Rand standen da zB. die Großdeutschen. Die Herkunft liegt in ihren Ursprüngen der Revolutionsjahre/Studentenprogramme der Jahre vor und um 1848 mit für damalige Verhältnisse teilweise sozialrevolutionären Inhalten und für Monarchisten undenkbaren (national-)politischen Lösungen.

Dass diese dann seit damals ständig in Bewegung zu Mitte-/Zentrums- und mannigfaltig auslegbaren LIBERALEN Parteien mutierten, liegt am Auftreten der Arbeiterparteien, die dann natürlich wiederum den äusserst linken Rand besetzten - besser: dorthin gesetzt wurden.

Die Benennung bzw. Positionierung "links" nämlich war eigentlich keine selbstgewählte, sondern vom Establishment geprägte: von den Konservativen, also den "Beharrenden", denen anscheinend der RECHTE Platz angemessen erschien.
RECHTS stand also hierzulande immer das regierende, saturierte, besitzende Lager, natürlich wieder mit Abstufungen von der (christlich-caritativen) Mitte bis hin zu einer, ich nenn es mal "reaktionären Orthodoxie von Adel/Grundbesitz/Kirche". Und die hat zB. besonders in Ungarn sonderbare Blüten getrieben und nannte sich dort, man glaube es nicht, "LIBERALE". (Deren "Liberalität" - ihre Mitglieder waren ausschließlich großgrundbesitzende Hocharistorakten- war schlichtweg die Übersetzung für "freie (recte eigenmächtige) Machtverfügung".)

Die Christlichsozialen (ideolog. Vorfahren der heutigen ÖVP, vergleichbar mit der CSU) waren sozusagen innerhalb des konservativen Lagers Revoluzzer und wanderten zB. noch während ihrer Gründerzeit über 10,15 Jahre unter Lueger von einiges-Links-der-Mitte nach Mitte-rechts.

Einige haben über die "Internationalen" oben ja schon mit guten, anderen Worten gesagt:
Das Auftreten der polit. Arbeitervertretungen hatte eine übernationale Note (und Sprengkraft) und hat auch diese in vielen Abstufungen und schließlich durch ihre Vereinigung zur Sozialdemokratie (unter Viktor Adler in Ö.) alleine wegen ihres Wortes "Demokraten" mehr am linken Rand festgehalten, als es der Wortteil Sozialisten ausmachte. (Das Wort "Sozial/isten" ist anscheinend der älteste Wählerköder...) Da mussten erst Kommunisten oder Anarchisten auftreten, die ihrerseits das linksextreme Tellerranderl besetzten und die Sozialdemokraten weiter in die Mitte zu rücken (aber da sind wir schon nach dem 1., bzw. in Österreich nach dem 2. WK).

Dass heutige "Nachfolger" (SPs od CS) heute noch dieses Spiel des Jahrhunderts 1850-1950 spielen, dürfte daran liegen, dass der liebe Wähler mehr in links-rechts-Gegnerschaften denkt und demgemäß simpler zu ködern ist.

*Was ihr heute über Ös Parteienlandschaft als "rechts/extrem (etc.)" bezeichnet liest (FPÖ/BZÖ) stand gemäß ihrer Ursprungsherleitung also einmal ganz links! Und da sie einerseits eigentlich ein gesellschaftsliberales Programm hätten, aber wahltechnisch nur mit reinstem und teils abstoßendem Populismus punkten können (Carl Lueger war übrigens der Vater dieses österr. Populismus), besetzen sie inzwischen -zeitgemäß betrachtet- längst wieder das äusserst linke Eck, das Eck, von dem die Störenfriede kommen ....
 
(Carl Lueger ....
Ich bin mal jetzt ganz unverschämt off topic. Jemand wollte mir mal weis machen, es hieße nicht "Du Lügner!" sondern es gäbe auch "Du Lüger!", was gleichbedeutend sein soll. Na man kann geteilter Auffassung sein. Selbst mit dem Duden in der Hand, ließ sich der Mann übrigens nicht überzeugen. Schließlich können die Macher des Dudens auch "Lüger" sein. :D

Um noch etwas sinnvolles zur Diskussion beizutragen. Passend zu nings Beitrag kann man das "Wandern" der Girondisten während der Franz. Rev., anfangs als Teil der Jakobiner, dann nach Austritt wie auch die Konstitutionellen von Linksaußen (als größte linke Gruppierung) über die Mitte bis Rechtsaußen, dann zur Zeit ihres Sturzes beobachten. Denn am Ende waren die Konstitutionellen ja schon mangels König verschwunden oder zu einer radikaleren Partei übergelaufen oder schließlich blutig auf dem Schafott oder im Exil geendet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schwierig wird es durch die fehlende zeitliche Einteilung.
Was war früher links? Was ist heute links? Es gab zu allen Zeiten Leute, die sich eben nicht mit einer Einordnung in Schemas wie Rechts und Links pferchen lassen wollten.

Um noch etwas sinnvolles zur Diskussion beizutragen. Passend zu nings Beitrag kann man das "Wandern" der Girondisten während der Franz. Rev., anfangs als Teil der Jakobiner, dann nach Austritt wie auch die Konstitutionellen von Linksaußen (als größte linke Gruppierung) über die Mitte bis Rechtsaußen, dann zur Zeit ihres Sturzes beobachten. Denn am Ende waren die Konstitutionellen ja schon mangels König verschwunden oder zu einer radikaleren Partei übergelaufen oder schließlich blutig auf dem Schafott oder im Exil geendet.
Dieses "wandern finde ich auch sehr interessant. Dass die Einordnung von Gruppierungen im Verlauf von politischen Entwicklungen immer mehr nach rechts tendiert, kann ich mir deshalb erklären, weil die linken Charakteristika Progressivität und Egalität immer stärker verwirklicht wurden. In einer absoluten Monarchie ist der Konstitutionelle nunmal links (von der Regierung/dem System) in einer parlamentarischen Republik wäre er rechts anzusiedeln. für uns mag die Sowjetunion zur linksextremsten Staatsidee gehören. Ncihts desto trotz kannte sie noch eine "linke Oppostion" in Form des Trotzkiismus
Links-Rechts-Zuteilungen erfordern also einen Vergleich mit den aktuellen Alternativen. Zu sagen ich bin rechter als Bernhard und linker als Brian ist leichter als zu sagen ich bin sehr links/rechts.
PS: ich bevorzuge übrigens 2achsige Modelle, seit ich im Internet ein englisch beschriftetes Spektrum sah, auf dem zwischen socialdemocrats und socialist die liberals standen (rechts der socialdemocrats fand sich eine ominöse Gruppe namens libertarians).
 
Ich bin mal jetzt ganz unverschämt off topic. Jemand wollte mir mal weis machen, es hieße nicht "Du Lügner!" sondern es gäbe auch "Du Lüger!", was gleichbedeutend sein soll. Na man kann geteilter Auffassung sein. Selbst mit dem Duden in der Hand, ließ sich der Mann übrigens nicht überzeugen. Schließlich können die Macher des Dudens auch "Lüger" sein.

Nur noch zur Absicherung, Dr. Carl Lueger schreibt man im Vornamen also doch mit K, was genau so wie mit einem C ausgesprochen wird, während bei seinem Nachnamen jeder Buchstabe zählt - in der Aussprache ... andernfalls wär er auch in der Monarchie als ein Lüger niedergeschrieben gewesen. *ch* Isch offe, man 'at misch verschtanden.(Lu-Ä-gär!)
 
manche meinen
lechts und rinks
kann man nicht velwechsern
werch ein illtum


Kommt aber immer wieder vor.
 
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