Ludwigs XIV. Tod

Traklniece

Neues Mitglied
Hallo,
ich möchte gerne wissen woran Ludwig XIV. gestorben ist.
Ich halte nämlich bald ein Referat über Ludwig XIV. und wie das Volk auf seinen Tod reagiert hat und was danach passierte.
Vielleicht könnt ihr mir noch ein paar Zusatzinfos dazu geben?
Vielen Dank
Traklniece
 
Hallo,
ich möchte gerne wissen woran Ludwig XIV. gestorben ist.
Ich halte nämlich bald ein Referat über Ludwig XIV. und wie das Volk auf seinen Tod reagiert hat und was danach passierte.
Vielleicht könnt ihr mir noch ein paar Zusatzinfos dazu geben?
Vielen Dank
Traklniece
Danach gab es die Regentschaft, da sein Urenkel Louis XV noch minderjährig war. Eine großartige Trauer in Frankreich über seinen Tod ist mir noch nicht vorgekommen. Es lag aber auch erst 1 Jahr der kräfteraubende und blutige Spanische Erbfolgekrieg zurück, von dem sich Frankreich mehrere Jahre erholen musste.
 
Fuer beide Fragen findest Du gute Hinweise in Wikipedia:

Tod: Wundbrand
Bevølkerung: "Freude" (næher beschrieben dort)

Gruss, muheijo
 
Vielen Dank
Wieviel Geld hatte das Volk denn ungefähr?Was für eine Geldeinheit hatten die Franzosen in der Zeit?
 
Vielen Dank
Wieviel Geld hatte das Volk denn ungefähr?Was für eine Geldeinheit hatten die Franzosen in der Zeit?
Louis d'Or (in Gold)
Livres (Silber)
Écus (Silber)
Sous (Silber)
Deniers (Silber)
Liards (Kupfer).

Die erstere Frage kann ich nicht beantworten. Was meinst Du damit? Meinst Du wieviel jeder Einzelne hatte oder wie viel die Menge Geldes war, die insgesamt in der Bevölkerung kursierte?
 
Ein Durchschnittseinkommen sagt ja nichts über den Lebensstandard aus. Frankreich um 1700 war ein Agrarland. Die Leute hatten allgemein wesentlich mehr als 2 Kinder, die wurden aber bei weitem nicht alle erwachsen.

Also ein durchschnittliches Familieneinkommen einer normalen Arbeitnehmerfamilie, wie wir es heute kennen, gabs nicht, weil, Arbeitnehmer mit monatlicher Gehaltsabrechnung gabs allgemein nicht. Jährliche Einkommen waren üblich bei Dienern, Soldaten usw. Aber es wurde ja auch viel in Naturalien abgegolten. Frei Essen, frei Wohnen, Kleidungsstücke gehörten ja mit zur Entlohnung.

Also , vergleichen kann man damals und heute sehr schlecht. Sonntags ein Huhn im Topf war jedenfalls nicht überall üblich
 
Den Wert des Geldes bzw. Inflation errechnet am meist am Brotpreis, zumindest was die Historie angeht, ob man das heute auch noch so macht, weiß ich nicht, das müssen VWLer beantworten.
Und wie Wilfried richtig sagt, heute gibt es in unseren westlichen Gesellschaften einen Grundlebensstandard, der für damalige Menschen nicht nur die Technik betreffend ein unvorstellbarer Luxus ist.
 
nicht nur das
selbst den Lebensstandard über den Brotpreis zu berechnen, triffts nicht. Dazu müßte man den Brotpreis in Lyon und in der Bretagne kennen, um über Frankreich eine Aussage treffen zu können. Es gab ja nicht den ausgleichenden Getreide und Holz/Brennstoffhandel wie heute. Gerade Frankreich ist ja Klimatisch und geologisch sehr inhomogen. Wo nur regional produziert wird oder Tausch und Subsistenzwirtschaft betrieben wird, ist Bargeld eben nicht sooo vorhanden wie in "Exportregionen".
 
Den Wert des Geldes bzw. Inflation errechnet am meist am Brotpreis, zumindest was die Historie angeht, ob man das heute auch noch so macht, weiß ich nicht, das müssen VWLer beantworten.

Dann muß ich ja wohl antworten: es wird ein sogenannter "Warenkorb" definiert.

hier ein ganz vereinfachtes Beispiel:

man stelle sich vor, man geht jede Woche zum Supermarkt und kauft exakt die gleiche Menge an Produkten ein. Über einen längeren Zeitraum werden sich gewisse Preise ändern, einige nach oben, andere nach unten.

Wenn man z. B. für exakt 100 Euro eingekauft hat, dann in einem Jahr den gleichen Einkauf für 105 Euro macht, dann hätte man eine Preissteigerung um 5 Euro, in dem Falle eine Inflation von 5 %.


Die Statistiker vom Bundesamt prüfen deutschlandweit die Preise in den Märkten und erstellen einen sogenannten repräsentativen Warenkorb ? Wikipedia aus etwa 350.000 Einzelpreisen für das ganze Land.

siehe hier:
Statistisches Bundesamt Deutschland - Warenkorb und Wägungsschema

und hier: http://www.manfred-jahreis.de/download/pdf/Warenkorb.pdf


Und wie Wilfried richtig sagt, heute gibt es in unseren westlichen Gesellschaften einen Grundlebensstandard, der für damalige Menschen nicht nur die Technik betreffend ein unvorstellbarer Luxus ist.

Das ist richtig: der durchschnittliche Bürger z. Zt. der Französischen Revolution kannte natürlich keine Autos, MP3-Player oder Flachbildschirme. Da ist es natürlich sinnvoll mit "Basisgütern", wie Grundnahrungsmitteln zu arbeiten (frei nach Brecht: erst das Fressen, dann die Moral).

Hier müßte man Daten haben, wie sich der Brotpreis in der Zeit um die Revolution sich änderte (und warum):

Nach wetterbedingten Mißernten ist der Brotpreis zwischen Januar 1787 und Juli 1789 um 75 % (!) gestiegen (Causes de la Révolution française - Wikipédia).

Das hat natürlich noch weitere Konsequenzen: wenn man sein ganzes Geld für Brot ausgeben muß, hat man nicht die Möglichkeit, andere Produkte zu erwerben. Deren Anbieter können ihre Produkte nicht mehr verkaufen, der Preis sinkt und damit die Einkommen der Verkäufer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier müßte man Daten haben, wie sich der Brotpreis in der Zeit um die Revolution sich änderte (und warum):

Nach wetterbedingten Mißernten ist der Brotpreis zwischen Januar 1787 und Juli 1789 um 75 % (!) gestiegen (Causes de la Révolution française - Wikipédia).

Das hat natürlich noch weitere Konsequenzen: wenn man sein ganzes Geld für Brot ausgeben muß, hat man nicht die Möglichkeit, andere Produkte zu erwerben. Deren Anbieter können ihre Produkte nicht mehr verkaufen, der Preis sinkt und damit die Einkommen der Verkäufer.


Upps. Da war ein Fehler meinerseits:red:: ich hatte die vorherigen Beiträge beim Überfliegen falsch verstanden. Hier geht es um die Zeit von Ludwig XIV, und ich hatte Ludwig XVI im Kopf :pfeif:gehabt, der wiederum seinen nach der Französischen Revolution verloren hat. Ich war sozusagen 100 Jahre zu spät.

Wie sich der Brotpreis zur Zeit Ludwig XIV entwickelte, konnte ich leider nicht herausfinden. Aber wahrscheinlich gab es auch zu seiner, langen Regentschaft Mißernten.

Speziell zu Ludwig XIV möchte ich das Geo-Epoche-Heft empfehlen:
Der Sonnenkönig - GEO EPOCHE - GEO.de
 
Trotzdem vielen Dank an alle, die meine Frage so toll beantworten konnten.
Morgen muss dann nur noch das Referat sitzen.
Danke
 
Referat nur ne 2+.Wir haben ein zu langes Handout gehabt! Eine Doppelseite.Trotzdem vielen Dank für die Informationen.
 
Angesichts des königlichen Lebensstils (bekanntlich selbst für damalige Verhältnisse erschreckend verschwenderisch), der gleichzeitigen unerträglichen Situation des "kleinen Mannes" und der herzlichen - sagen wir es mal freundlich - Gleichgültigkeit, die der Herr König samt Anhang dem Volk entgegenbrachten, dürfte sich dessen Trauer bei seinem Ableben in sehr überschaubaren Grenzen gehalten haben.
 
Speziell zu Ludwig XIV möchte ich das Geo-Epoche-Heft empfehlen:
Der Sonnenkönig - GEO EPOCHE - GEO.de
Das habe ich letzte Woche gekauft. Ich bin leider kein Experte was diese Epoche angeht, mir kam es allerdings so vor, als würden die sattsam bekannten Vorurteile gegen diese Zeit hier wieder durchgekaut. Beispiel: Das sich die Leute nie gewaschen haben, ich habe mal in einem Geschichtsbuch gelesen, fragt mich nicht in welchem, ist schon etliche Jahre her, dass es nicht stimmt. Was ist wirklich dran an diesem Bild?
War eigentlich Diabetes damals schon als Krankheit bekannt? Der Wundbrand wurde ja dadurch, vermutlich ausgelöst.
 
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