Luftkrieg: Französische Luftwaffe 1940

Dank für den Hinweis auf die Diskrepanzen, Aeon!

Ich hatte mir das bislang so erklärt, dass die Erfassung der Beschädigungen <90% mglw. unterschiedlich erfolgt.

Das müßte man doch an der Einzelmeldung "einmotorige Jäger" bei Murray im Vergleich zu den Zahlen von Cornwell klären können (anhand der Einzellistungen bei Prien et. al., Jagdfliegerverbände).

Hast Du da Informationen? :winke:
 
Hast Du da Informationen?

Ich könnte zählen und vergleichen, aber warum sollte ich das tun?

Das prozentuell gegliederte Verfahren zur Schadensbestimmung war in der Luftwaffe standardisiert. Balss, Deutsche Nachtjagd. Materialverluste in Ausbildung und Einsatz, führt das genau auf, und ich meine mich auch an einen entsprechenden Hinweis bei Prien Bd. 1 erinnern zu können. Daher kann mir nicht vorstellen, dass diese Autoren (besonders Murray der nur deutsches Material ausgewertet hat) normwidrige Berechnungsgrundlagen aufgestellt haben. Welchen Sinn sollte das haben?
 
Das prozentuell gegliederte Verfahren zur Schadensbestimmung war in der Luftwaffe standardisiert. ... und ich meine mich auch an einen entsprechenden Hinweis bei Prien Bd. 1 erinnern zu können. Daher kann mir nicht vorstellen, dass diese Autoren (besonders Murray der nur deutsches Material ausgewertet hat) normwidrige Berechnungsgrundlagen aufgestellt haben. Welchen Sinn sollte das haben?

Ich versuche dennoch eine Verprobung: :grübel:

Murray basiert auf den GQM-Meldungen, Cornwell berücksichtigt auch die Beschädigungen <60% mit späterer Verschrottung (write-offs) und weicht explizit von den GQM-Statistiken ab.

Die GQM-Meldungen der Luftwaffe weisen Schäden > 60% (=Totalverluste) von 1.401 auf, bei weiteren 672 mit 10-59%/Beschädigungen. Bei der 1-mot-Jagdwaffe werden 284 Totalverluste ausgewiesen (60% - 100%, BF109).

Diesen Wert kann man nun anhand der Einzelaufstellung pro Gruppe/Tag bei Prien plausibilisieren. Danach ist der Wert von 284 (Prien III, S.. 60) belastbar, da sich als Vergleichswert 301 über die Einzellistung ergibt (mit einigen anderen Fabrikaten). Der Gesamtwert bei Prien >10% (471) vom 10.5. bis 25.6.40 ist wieder mit der Monataufstellung GQM Mai und Juni 1940 vergleichbar (478, davon 209 reparabel).

Die Dislokation und Ausrüstung der französischen Luftwaffe zum 3.9.1939 aus der "Nafziger-Kollektion", Quelle am Schluss der Aufstellung:

http://usacac.army.mil/cac2/CGSC/CARL/nafziger/939FIAA.pdf
 
Zuletzt bearbeitet:
...Cornwell berücksichtigt auch die Beschädigungen <60% mit späterer Verschrottung (write-offs) und weicht explizit von den GQM-Statistiken ab.

Sehe ich anders.

Cornwell führt in der Übersichtserklärung (vgl. S. 528) explizit an, dass Flugzeuge, deren genauer Schadenszustand nicht ermittelbar war (und später daher durchaus abgeschrieben werden konnten) nicht berücksichtigt wurden. Folglich also im Endeffekt sogar mit noch höheren Gesamtzahlen zu rechnen sei.

Darüber hinaus gebe ich zu bedenken, dass wir hier ausschließlich über 1-mot Verluste sprechen, die einen verhältnismäßig geringen Prozentsatz an den Gesamtverlusten ausgemacht haben. Für mich zu wenig, um eine repräsentative Aussage treffen zu können. Ein Anhaltspunkt ja, aber um ein wirklich brauchbares Urteil darüber fällen zu können, muß man alle Verluste gegenprüfen. Und solange es hierzu kein klares Ergebnis gibt, halte ich mich an die neueste Forschung, und die ist Cornwell zu dem Thema!
 
silesia,
dass mit den 109 D war falsch , da hat mich meine erinnerung geteuscht .
Das betraf rund 400 Ds die am 1 September 1939 noch in Dienst standen und nicht im Mai `40 .
 
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