Hier ist der Artikel noch mal für umsonst (Google sei Dank !):
http://www.nordzypern-insider.net/buntes.html (weit unten)
In der Tat ist er ziemlich unpräzise. Einerseits wird von altruistischer Bestrafung gesprochen, also Bestrafung von Regelverletzungen, um andere zu sozialem Verhalten zu erziehen, andererseits finden sich Sätze wie
"Von purer Bosheit dagegen sprechen wir", erklärt Jensen, "wenn einer dem anderen schadet, nur um ihn leiden zu sehen. Manch einer nimmt dafür sogar Nachteile in Kauf." In der Tat sind Menschen durchaus bereit zum Verzicht - wenn sie damit nur ihrem Gegenüber eins auswischen können
Bei genauem Lesen komme ich zu der Ansicht, dass Du Recht hast und der Artikel nur einfach schlecht geschrieben ist.
Gemeint soll wohl sein, dass wir andere für Regelverletzungen bestrafen, auch wenn die Bestrafung dem Bestrafenden selbst einen Nachteil einbringt. Dieses Verhalten ist gesellschaftsdienlich, weil der Regelverletzer auf diese Weise "kollektiv" zur Raison gebracht wird. Der in dem Artikel verwendete Begriff "Bosheit" ist dann allerdings nicht angebracht.
Wenn diese Interpretation stimmt, hieße das, dass der Mensch
nicht den Trieb hat, einem anderen ein Bein zu stellen um sich darüber kaputtzulachen, wie der auf die Nase fällt.
Na, ein Glück !
Andererseits bleibt die Frage bestehen, ob in unserer Gesellschaft nicht auch Verhaltensweisen als Regelverletzungen angesehen werden, die "eigentlich" - im Sinne eines guten Funktionierens unserer Gesellschaft - bewundert werden sollten, z.B. ein hohes Einkommen.
Und hier sehe ich eine Nicht-Übereinstimmung zwischen den Regeln des Homo Oeconomicus und denen des Homo Sapiens (von denen nur der zweite eine Realität ist - und diese ist natürlich das Maß aller Dinge).
So war meine oben gestellte Frage zu verstehen
Klaus schrieb:
Ist vielleicht - wie in einem anderem Forum gerade diskutiert wird - nicht nur der Kommunismus eine Illusion, sondern auch der Kapitalismus ?