"Machtergreifung" 30.01.1933

Carolus Magnus

Neues Mitglied
Guten Abend,

in einem kleinen aber ambitionierten Kreis (kein Stammtisch) wurde kürzlich die Frage diskutiert, wieweit die Zusage Hitlers, einen Reichstags-Untersuchungsausschuss bezgl. des Osthilfeskandals abzublocken, dem Reichspräsidenten die Entscheidung erleichtert hat, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen. Der Reichspräsident und sein Sohn Oskar waren ja unmittelbar in diesen Skandal involviert und sowohl das Amt auch als die Person des Reichspräsidenten hätte durch einen Untersuchungsausschuss Schaden nehmen können. Zudem wären die dubiosen Mitteln, mit denen man Gut Neudeck wieder in Besitz des Hauses Hindenburg brachte, publik geworden. In der Literatur findet man, sozusagen als Randnotiz, Aussagen, das es am 29.01.1933 ein Vier-Augen-Gespräch zwischen Hitler und Oskar von Hindenburg ("dem in der Verfassung nicht vorgesehenen Sohn des Reichspräsidenten") gegeben hat über dessen Inhalt nie etwas bekannt wurde.

Kennt jemand weitergehende Literatur ?

Gruß

Michael
 
... dem Reichspräsidenten die Entscheidung erleichtert hat, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen....l

Wie kann man eine Frage so diskutieren, wenn man nicht die relevanten Faktoren dagegen gehalten hat? Nur in dieser Gegenüberstellung der Gesamtheit der Faktoren kann sich doch die Relevanz bzw. auch Irrelevanz dieses Aspekts zeigen.

In Bracher et al (Die Nationalsozialistische Machtergreifung, 1962) finden sich unter "Hindenburg, Oskar" keine Hinweise auf diese Vorgänge.

Ohne mich mit dieser Problematik beschäftigt zu haben, wäre diese Gefälligkeit wichtig gewesen, so würde ich vermuten, hätten auch alle anderen - konservativen - Kandidaten Hindenburg sie gerne erwiesen.

Alleine schon, um sein "monumentales" Andenken nicht zu beschädigen.
 
In der Literatur findet man, sozusagen als Randnotiz, Aussagen, das es am 29.01.1933 ein Vier-Augen-Gespräch zwischen Hitler und Oskar von Hindenburg ("dem in der Verfassung nicht vorgesehenen Sohn des Reichspräsidenten") gegeben hat über dessen Inhalt nie etwas bekannt wurde.
Das Gespräch war am 22.01. und wird z.B. hier erwähnt:
Dah, Jetz ham mer den Kriech - Google Books
wobei ich über den Verfasser nichts weiß. In Osthilfeskandal ? Wikipedia steht aber Ähnliches.
 
Ohne mich mit dieser Problematik beschäftigt zu haben, wäre diese Gefälligkeit wichtig gewesen, so würde ich vermuten, hätten auch alle anderen - konservativen - Kandidaten Hindenburg sie gerne erwiesen.

Die zusätzlich notwendige finanzielle "Sanierung" betrug mW 800.000 Reichsmark, was die Regierung Hitler im Februar 1933 en passent bewilligte. Sicher kein Betrag, für den die Hindenburg-Umgebung etwa die Republik hätte verkaufen müssen, oder den sie nicht auch von anderen Regierungen erhalten können. Der "Osthilfeskandal" (wohl nicht der erste ...) hätte weitere Kreise betroffen.
 
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