Pardela_cenicienta

Aktives Mitglied
Angeregt durch die Funde auf kleinen Inseln vor den Kanaren oder der Atlantikküste Marokkos, würde ich gerne den Blick auf den Seehandel und den damit verbundenen Kulturaustausch lenken, aber auch auf den weiträumigen Handel und Transport von Rohstoffen oder Luxusgütern über Land.

Isotopenanalysen an Metallen und molekulargenetische Untersuchungen an Getreiden und Nutztieren haben in den letzten Jahren erstaunliche Erkenntnisse gebracht.

Faszinierend finde ich dass diese Handelsstützpunkte bestimmte Muster hatten.

Als Junge hatte ich an der Costa brava regelmäßige römische Städte wie Ampurias vor Augen, mit betonierten Hafenanlagen und Befestigungen, und zugleich griechische Siedlungen wie die Palaiopolis und Neapolis des älteren Emporions, die verwinkelt und dicht besiedelt unmittelbar an günstigen Ankerplätzen lagen. Andere Siedlungen an der Costa brava wie Blanes / Blanda hatten ähnliche Strukturen wie Reste von Hafenanlagen unter dem Meeresspiegel (also römisch) und vermutlich griechische Siedlungsreste an Felsen des Naturhafens.
Ganz anders aber befestigte Städte nahe am Meer aber an Flüssen im Binnenland wie die iberische Siedlung Ullastret, die nicht nur ein Handelsort war sondern auch das Umland beherrschte. Muster wie auch an Städten in Kleinasien.
Also unverteidigte Handelsplätze für raschen Warenumtausch, befestigte Städte die mehr der Kontrolle eines Gebietes dienten.

Worin lag also der Erfolg Karthagos? In der Flexibilität und win-win-Situation auch für die Handelspartner? In dem geringen personellen und wirtschaftlichen Aufwand? In der Verwendung der Wirtschaftssprache und des Alphabets das einen Kontakt auch mit den Iberern vereinfachte?

Und der Erfolg Roms in der militärischen Unterwerfung, der vollständigen militärischen und wirtschaftlichen Kontrolle, aber auch der Teilhabe der örtlichen Eliten?
Gab es auch "friedliche" römische Handelsstützpunkte außerhalb der militärischen Grenzen?
 
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