Markgräfler Krieg und Heinrich von Plauen

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madame_dekotzau

Gast
Hallo,

Zitiere Wikipedia:
Der Zweite Markgrafenkrieg, auch Markgräflerkrieg oder Bundesständischer Krieg zwischen 1552 und 1555. In ihm unternahm genannt, war ein Krieg im Heiligen Römischen Reich Albrecht Alcibiades, Markgraf von Brandenburg-Kulmbach und Bayreuth, zahlreiche Raubzüge und Plünderungen, die zur Zerstörung vieler Orte und Burgen im Reich, insbesondere in Franken führte.

Aus einer anderen Info geht hervor, dass im Markgräfler Krieg 1553/1554 ist Lichtenberg (Oberfranken) leider nur schwach besetzt ist, weil sich Hans II von Waldenfels beim Heer des Markgrafen bei Braunschweig aufhält. Es wird eingenommen, doch als er davon erfährt, bricht er mit nur 100 Reitern auf und vertreibt völlig unerwartet die kaiserliche Besatzung. Trotz der Heldentat wird Lichtenberg Ende 1553 von Burggraf Heinrich von Plauen erneut besetzt, ausgeplündert und eingeäschert.

Was hat Heinrich von Plauen damit zu tun? Wer ist die kaiserliche Besatzung? "Gehört" Albrecht Alcibiades die Burg Lichtenberg wohl zu seinen Stützpunkten?

Warum führt Albrecht Alcibiades so viele Kriege; er ist ja als kriegslustig bekannt?

Könnt ihr mir helfen, die Zusammenhänge klarer zu sehen?

Viele Grüße
madame
 
Warum führt Albrecht Alcibiades so viele Kriege; er ist ja als kriegslustig bekannt?
Ich kann nur hierzu ein wenig sagen. Sicherlich müsste man betrachten, wie zu jener Zeit, also in der Renaissance das Kriegswesen ausschaute. Das will ich aber nur ganz kurz anreißen. Im Zeitalter der Landsknechtsheere hatten scheinbar auch kleinere Reichsfürsten mehr Spielräume als es dann zur Zeit der Stehenden Heere, welche etwas über 100 Jahre nach den hier interessanten Konflikten anbrach, war. Das bedeutete, dass wer sich Truppen leisten konnte, vermochte ein recht großes Heer anzuwerben, da diese Truppen nicht unbedingt auch im eigenen Land angeworben werden mussten, das bei einer größeren Anzahl an Kriegen oder einer längeren Dauer im Falle einer kleinen Markgrafschaft wie die von Kulmbach leicht an die Grenzen der Ressourcen gestoßen wäre.

Der Krieg von 1552 ist ja in dem Zusammenhang zu sehen, dass die lutherischen Kräfte im Reich mit der Niederlage des ernestinischen Sachsen im Schmalkaldischen Krieg Gefahr liefen vom Kaiser Karl V. unterworfen zu werden, welcher eine recht unversöhnliche Politik gegen die Lutheraner betrieb. Als lutherischer Landesfürst schloss sich Albrecht Alkibiades also einem Trutzbündnis an, welches auf eine Offensive gegen den Kaiser hinauslief, an dessen Stelle dann dessen Bruder Ferdinand, der später als der Erste seines Namens römischer Kaiser wurde, eine Lösung des Konfliktes ausarbeitete. Dies mündete ja in den Passauer Vertrag, welcher die lutherischen Kräfte bis zu einer endgültigen Klärung, dann 1555 in Augsburg, absicherte. Zugleich konnte die Fürstenrebellion von 1552 für sich in Anspruch nehmen überhaupt die reichsständische Libertät gegen den Kaiser und dessen Machtansprüche verteidigt zu haben.

Bis dahin handelte Albrecht Alkibiades also "normal", wenngleich als Feind des Kaisers, aber im Rahmen dessen, was andere auch wie eben sein späterer Hauptwidersacher Moritz von Sachsen unternahmen.

"Markgraf Albrecht Alkibiades von Brandenburg-Kulmbach hatte die Koalition der Kriegsfürsten gegen Karl V. zunächst uneingeschränkt unterstützt, später jedoch suchte er raubend und plündernd seinen eigenen Vorteil in der Kombination von ungehemmter Kriegsrhetorik und territorialer Expansionspolitik, vor allem gegenüber den geistlichen Staaten in seiner engeren fränkischen Nachbarschaft. Kurfürst Moritz sah sich als erster herausgefordert, dem Landfriedensbrecher mit Entschiedenheit entgegenzutreten - natürlich im Kampf für die Friedens- und Rechtsordnung sowie für die gerade stabilisierte Ständeordnung des Reiches. ..."
Aus: "Die Herrscher Sachsens" (Hrsg. Kroll) - Beck'sche Reihe - München - 2007 hier: Manfred Rudersdorf: "Moritz (1541/47-1553)" S. 106

Man sieht also die Beweggründe des Albrecht Alkibiades. Dass dies plündernd und raubend stattfand muss man allerdings wohl auch eingeschränkt sehen, da dies dem Kriegs(un)wesen der Zeit entsprach. Hatte der Heerführer wie wohl auch hier, nicht das nötige Geld für die regelmäßige Bezahlung seiner Landsknechte, gestattete er bisweilen das Brandschatzen von Städten, da dies die entgangenen Zahlungen für die Söldner ausglich.
 
Trotz der Heldentat wird Lichtenberg Ende 1553 von Burggraf Heinrich von Plauen erneut besetzt, ausgeplündert und eingeäschert.

Was hat Heinrich von Plauen damit zu tun? Wer ist die kaiserliche Besatzung? "

Du beziehst Dich sicher auf diese Seite , da steht eigentlich die ganze Historie :)

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....Heinrich von Plauen ist immerhin Kanzler des Königs Ferdinand -des späteren Kaisers.
Dieser verkauft z.B. 1549 zum Lohn für treue Dienste im schmalkald. Krieg Heinrich v. Plauen Schloß +Stadt Schöneck.
 
Albrecht hatte noch drei Schwestern,eine davon war Babara,sie hatte ein reiches Erbe das sich Alcibades unterm Nagel gerissen hatte.Als Babara Kind war mochte sie ihn am liebsten von ihren zwei Brüdern später hasste sie Albrecht Alcibades.
 
Albrecht hatte noch drei Schwestern,eine davon war Babara,sie hatte ein reiches Erbe das sich Alcibades unterm Nagel gerissen hatte.Als Babara Kind war mochte sie ihn am liebsten von ihren zwei Brüdern später hasste sie Albrecht Alcibades.

Tatsächlich? Soweit ich informiert bin, hatte Albrecht Alcibiades keine Schwester namens Barbara
 
Albrecht hatte noch drei Schwestern,eine davon war Babara,sie hatte ein reiches Erbe das sich Alcibades unterm Nagel gerissen hatte.Als Babara Kind war mochte sie ihn am liebsten von ihren zwei Brüdern später hasste sie Albrecht Alcibades.

Wenn man dem Roman "Die Markgräfin" Glauben schenken kann, stimmt es, dass Albrecht eine Schwester Namens Babara hatte.
Das Erbe war von ihrem Ehemann, der um einige Jahrzehnte älter war als sie und verstarb, als sie ihrerseits 12 Jahre alt war. Dieser war der Herr über Groß-Glogau gewesen.

Ich vertrau hier ganz auf die richtigen Infos der Autorin, da ich mich noch nicht weiter genauer mit dem Thema "Markgräfler Krieg" befasst habe.

So einfach findet man über Heinrich IV. von Plauen :D auch keine Literatur.
Deswegen kann ich ersteinmal nur ergänzen, dass der böhmische Kanzler bei der Belagerung der Plassenburg bei Kulmbach 1554 gefallen ist.
 
Die gute Frau Weigand schreibt Romane, keine Fachbücher. *kopfschüttel* :fs:

Ist vielleicht diese Barbara gemeint?

Sie war die Tochter von Albrecht Achilles. Hat Frau Weigand also tatsächlich (unnötigerweise) falsche Tatsachen in ihren Roman gepackt, oder habt ihr da was verwechselt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich habe gerade auch nochmals nachgeschaut und finde auch keine Schwester von Albrecht Alcibiades. Ich meine wie Lukrezia, dass es die Tochter Barbara ist.

Gruß...
 
Hallo,

ich habe gerade auch nochmals nachgeschaut und finde auch keine Schwester von Albrecht Alcibiades. Ich meine wie Lukrezia, dass es die Tochter Barbara ist.

Gruß...

=)=)

Nein, ich meinte nicht nicht Tochter von A. Alcibiades, sondern von A. Achilles. Alcibiades hatte meines Wissens keine legitimen Nachkommen.

(Diese Hohenzollern aber auch mit ihren komischen Beinamen. Die Nürnberger haben schon gewusst, warum sie die davongehaun haben.)
 
Er hatte, unverheiratet, überhaupt keine Kinder.
vgl. Sicken, Bernhard: Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach, in:
Fränkische Lebensbilder 6, 1975, S. 130-160.
 
=)=)

Nein, ich meinte nicht nicht Tochter von A. Alcibiades, sondern von A. Achilles. Alcibiades hatte meines Wissens keine legitimen Nachkommen.

(Diese Hohenzollern aber auch mit ihren komischen Beinamen. Die Nürnberger haben schon gewusst, warum sie die davongehaun haben.)

Hallo,

es stimmt, ich habe nochmal nachgeschaut, der mit der Tochter Barbara, die dann den Herzog Heinrich von Glogau geheiratet hat, war Albrecht III. Achilles und nicht der Alcibiades, der hatte gar keine Erben. Mit den Beinamen bei den Brandenburgern ist das schon ein Kreuz, da kann man echt durcheinanderkommen zwischen dem Cicero, Achilles, Nestor, Hektor, Alcibiades und wie sie noch geheißen haben.

Gruß....
 
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