In losen Beiträgen folgen Streifzüge über Wirtschaft und Gesellschaft in Mesopotamien
Quellen für diese Reihe:
B. Hrouda, Der Alte Orient, Bertelsmann, München, 2003
H. Uhlig, Die Sumerer, Bastei Lübbe, 1992, §. Aufl. 2002
M. Jursa, Die Babylonier, C. H. Beck Wissen, München 2004
M. Bau, Der Fruchtbare Halbmond, Glock und Lutz, Nürnberg 1975
A.Caubet, P. Pouysseggur, Der Alte Orient, Komet, Frechen 2001
M. V. Locquin, Chronik der Vor- u. Frühgeschichte, Insel Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig, 1998
Bildatlas Weltgeschichte, Otus Verlag, St. Gallen 2004
Anfänge in Sumer – Teil 1
Die um die Mitte des 4. vorchristlichen Jahrtausends in das Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris im heutigen Irak eingewanderten Sumerer lösten mit ihrem Ideenreichtum eine regelrechte „technische Revolution“ aus, die in dieser Intensität ihresgleichen erst wieder in Europa des 19. Jahrhunderts finden sollte.
Mit großer Energie verwirklichten die Sumerer ihre Ideen von Religion, Staatswesen und Verwaltung, Kunst, Schrift und Literatur, Mathematik, Medizin, Recht, Handel, Technik und Handwerk – kurz Zivilisation genannt. Damit bestimmten sie in einem weit über das Zweistromland hinaus gehenden Raum die Entwicklung aller Lebensbereiche. Sie erfanden alles, was ihre Arbeit effektiver und leichter, was ihr tägliches Leben sicherer, komfortabler und freudiger werden ließ. Und das alles in einem so ungeheueren Tempo, dass manche Wissenschaftler geneigt sind anzunehmen, die Sumerer seien aus ihrem unbekannten Herkunftsgebiet mit einer fertigen Kultur ins Zweistromland gekommen. Ende des 4./ Anfang des 3. vorchristlichen Jahrtausends erfanden die Sumerer die Schrift (rechnen konnten sie schon früher, siehe Pfad Pressenachrichten „Wo alles anfing“) und leiteten damit den Übergang von der Frühgeschichte zur Geschichte der Menschheit ein.
Vor fünftausend Jahren hatten die Sumerer einen Wohlstand erreicht, wie er im heutigen Mesopotamien nicht allen zuteil wird. In Gemeinschaftsarbeit dämmten sie Flüsse ab und bauten raffinierte Bewässerungsanlagen, die Ihre Felder und Plantagen mit dem nötigen Wasser versorgten oder das überschüssiges Wasser dort leiteten, wo es gebraucht wurde. Es gab Kanäle, z.T. unterirdische, durch die das Wasser aus den Flüssen in die Städte gelangte. Manche ihrer Metropolen hatten Häfen und waren auf dem Seeweg mit dem Rest der damaligen Welt verbunden. Allerdings lag der Persische Golf damals ca. 80 Kilometer weiter nördlich als heute. Sie bauten prächtige, planmäßig angelegte Städte mit monumentalen, weitläufigen Tempeln und Palästen sowie Privathäuser, die beim Adel oft mit mehreren Zimmern und Bad ausgestattet waren. Es gab regelrechte Manufakturen (z.B. Textil-) und Schmelzöfen, in denen hohe Hitzegrade erreicht wurden. Gießereien garantierten die Herstellung großer Bronzegefäße und so nützlicher Dinge wie Spaten, Eggen und einen mit Sätrichter kombinierten Pflug. Sie benutzten das Rad, was die Darstellung eines Karrens mit Scheibenrädern bezeugt. Städte waren zunehmend durch „Postdienst“ miteinander verbunden und ihre Handelsbeziehungen reichten weit.
Quellen für diese Reihe:
B. Hrouda, Der Alte Orient, Bertelsmann, München, 2003
H. Uhlig, Die Sumerer, Bastei Lübbe, 1992, §. Aufl. 2002
M. Jursa, Die Babylonier, C. H. Beck Wissen, München 2004
M. Bau, Der Fruchtbare Halbmond, Glock und Lutz, Nürnberg 1975
A.Caubet, P. Pouysseggur, Der Alte Orient, Komet, Frechen 2001
M. V. Locquin, Chronik der Vor- u. Frühgeschichte, Insel Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig, 1998
Bildatlas Weltgeschichte, Otus Verlag, St. Gallen 2004
Anfänge in Sumer – Teil 1
Die um die Mitte des 4. vorchristlichen Jahrtausends in das Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris im heutigen Irak eingewanderten Sumerer lösten mit ihrem Ideenreichtum eine regelrechte „technische Revolution“ aus, die in dieser Intensität ihresgleichen erst wieder in Europa des 19. Jahrhunderts finden sollte.
Mit großer Energie verwirklichten die Sumerer ihre Ideen von Religion, Staatswesen und Verwaltung, Kunst, Schrift und Literatur, Mathematik, Medizin, Recht, Handel, Technik und Handwerk – kurz Zivilisation genannt. Damit bestimmten sie in einem weit über das Zweistromland hinaus gehenden Raum die Entwicklung aller Lebensbereiche. Sie erfanden alles, was ihre Arbeit effektiver und leichter, was ihr tägliches Leben sicherer, komfortabler und freudiger werden ließ. Und das alles in einem so ungeheueren Tempo, dass manche Wissenschaftler geneigt sind anzunehmen, die Sumerer seien aus ihrem unbekannten Herkunftsgebiet mit einer fertigen Kultur ins Zweistromland gekommen. Ende des 4./ Anfang des 3. vorchristlichen Jahrtausends erfanden die Sumerer die Schrift (rechnen konnten sie schon früher, siehe Pfad Pressenachrichten „Wo alles anfing“) und leiteten damit den Übergang von der Frühgeschichte zur Geschichte der Menschheit ein.
Vor fünftausend Jahren hatten die Sumerer einen Wohlstand erreicht, wie er im heutigen Mesopotamien nicht allen zuteil wird. In Gemeinschaftsarbeit dämmten sie Flüsse ab und bauten raffinierte Bewässerungsanlagen, die Ihre Felder und Plantagen mit dem nötigen Wasser versorgten oder das überschüssiges Wasser dort leiteten, wo es gebraucht wurde. Es gab Kanäle, z.T. unterirdische, durch die das Wasser aus den Flüssen in die Städte gelangte. Manche ihrer Metropolen hatten Häfen und waren auf dem Seeweg mit dem Rest der damaligen Welt verbunden. Allerdings lag der Persische Golf damals ca. 80 Kilometer weiter nördlich als heute. Sie bauten prächtige, planmäßig angelegte Städte mit monumentalen, weitläufigen Tempeln und Palästen sowie Privathäuser, die beim Adel oft mit mehreren Zimmern und Bad ausgestattet waren. Es gab regelrechte Manufakturen (z.B. Textil-) und Schmelzöfen, in denen hohe Hitzegrade erreicht wurden. Gießereien garantierten die Herstellung großer Bronzegefäße und so nützlicher Dinge wie Spaten, Eggen und einen mit Sätrichter kombinierten Pflug. Sie benutzten das Rad, was die Darstellung eines Karrens mit Scheibenrädern bezeugt. Städte waren zunehmend durch „Postdienst“ miteinander verbunden und ihre Handelsbeziehungen reichten weit.