Ausrüstungsteile aus Kupfer dürften eher selten gewesen sein (gab es aber durchaus), Teile aus Kupferlegierungen (Bronze, Messing) hingegen waren sehr häufig anzutreffen. Die spätrepublikanischen bis frühkaiserzeitlichen Helme der Typen Montefortino sowie Haltern/Hagenau waren (zumindest laut der Fundlage) allesamt aus Bronze bzw. Messingbronze gefertigt und mit Zinn überzogen. Die Helme der Weisenau-Reihe waren hingegen meist aus Eisen (auch hier gab es aber Ausnahmen), wiesen allerdings Zierelemente aus Bronze/Messing auf. Auch diverse Verzierungen von Schwert- und Dolchscheiden waren sehr oft aus Bronze/Messing, ebenso auch die Scharniere und Ösen der Loricae segmentatae, die Schildrandeinfassungen, teilweise sogar die Schildbuckel.
Wie El Quijote schon geschrieben hatte, waren die römischen Legionäre zwar einheitlich ausgerüstet, aber nicht uniform. D.h., jeder hatte einen Helm, eine Rüstung, ein Schwert, einen Schild und ein oder zwei Wurflanzen. Was für ein Typ von Helm, Rüstung, Schwert, Schild oder Wurflanze getragen wurde, konnte aber von Soldat zu Soldat unterschiedlich sein (auch innerhalb einer römischen Einheit).
Das Kettenhemd (Lorica hamata) war z.B. in der spätrepublikanischen und frühkaiserzeitlichen Epoche sehr weit verbreitet und wurde erst um die Zeitenwende herum durch die einfacher und schneller herzustellende Lorica segmentata ergänzt (aber nie völlig verdrängt). Die Materialmenge für ein Kettenhemd war erheblich geringer als für eine Segmentpanzerung, zumal die römischen Kettenhemden im Vergleich zu den mittelalterlichen sehr leicht waren (= weniger Materialverbrauch). Später, etwa im 3. Jhdt. n. Chr. kam die Segmentpanzerung wieder aus der Mode, und das Kettenhemd sowie die Schuppenpanzerung waren die verbreitetsten Rüstungstypen. Der Grund hierfür lag neben dem recht großen Wartungsaufwand der Segmentata (ständig rissen Lederriemen oder Nieten, die dann von den Feldschmieden repariert werden mussten) auch in der hohen, benötigten Materialmenge, die sicherlich in den Krisenzeiten ab Ende des 2. Jhdt. n. Chr. zunehmend schwieriger zu beschaffen war.
Man darf auch nicht davon ausgehen, dass die römische Armee über große Lagerbestände verfügte, die nur darauf warteten an eine neu ausgehobene Legion ausgegeben zu werden. Es dürfte sicherlich eine ganze Weile gedauert und viel Arbeit für die umliegenden Schmieden bedeutet haben, bis eine neue Legion vollständig ausgerüstet war. Wahrscheinlich wurde sowieso zuerst die 1. Kohorte ausgerüstet, da diese als Eliteeinheit galt und nach und nach die restlichen 9 Kohorten. Gerade in Krisenzeiten zogen vermutlich viele frisch rekrutierte Legionäre nur mit Scutum, Gladius und Pilum in den Kampf und wurden erst später auch mit Helm und Rüstung ausgestattet.
Auch muss man bedenken, dass die römische Armee eine quasi staatlich finanzierte Berufsarmee war, die sich auf die Rohstoffvorkommen und -versorgung eines kompletten Weltreiches stützen konnte, während im Mittelalter die Königreiche und Fürstentümer nur das an Rohstoffen zur Verfügung hatten, das auf ihrem Gebiet lag. Alles andere musste oft sehr teuer gehandelt werden.
Als Rom in republikanischer Zeit noch eine Bürgerarmee hatte, war das Problem ganz ähnlich, denn damals mussten die Bürger ihre Ausrüstung selbst finanzieren, was dazu führte, dass die ärmeren nur mit Lanze und kleinem Rundschild in den Kampf zogen, während sich die wohlhabenderen Helm, Schwert, einen großen Schild und vielleicht sogar eine Rüstung, zumindest aber einen Brustpanzer, sowie die Reichen ein Pferd leisten konnten.