MICHAEL ? Von Goebbels ?

W

Walli

Gast
Er soll eine Art Autobiographie geschrieben haben.

Im Netz finde ich nur Sekundaerliteratur bzw. Verweise darauf.
Es soll um den Bezug des Menschen am Anfang des 20. Jhdts. zur Religon gegangen sein.
Weiss jemand von Euch mehr dazu?

Danke!
 
Gibt es eigentlich ein weiteres Beispiel in der Geschichte, dass ein erfolgloser Autor die Bücher der Konkurrenz verbrennen lässt und sich dabei vor allem die Studentenschaft hervortut ? Mir ist keines bekannt.
 
Einer fällt mir da ein.
Wenn man sich damit beschäftigt gibt es bestimmt noch ein paar weitere.

Wem ich meine heißt Pol Pot.

Sein Buch:
„Die großartigen Siege der kampucheanischen Revolution unter der richtigen und klaren Führung der Kommunistischen Partei Kampucheas“.
 

Ja, das passt wohl.

Da olgendes stehen:

Wir haben unseren eigentlichen Zusammenhalt mit Gott verloren. Wir sind weder kalt noch warm. Halb Christ, halb Heide. Ja, selbst die Besten tasten im Dunkel und wissen weder aus noch ein.

Aber es ist auch hier nötig, ein offenes Wort zu sprechen. Volk ohne Religion, das ist so wie Mensch ohne Atem.

Die Konfessionen haben versagt. Total versagt. Sie stehen nicht mehr an der Front, sondern sind längst schon in die Nachhut abgedrängt. Von da aus terrorisieren sie mit ihrem Ressentiment jede Bildung eines neuen religiösen Willens. Millionen warten darauf, und ihre Sehnsucht bleibt unerfüllt.

Ob unsere Zeit noch nicht reif ist? Man möchte es fast glauben.

Wir werden auch im Religiösen einmal herrlich erwachen.

Bis dahin suche jeder seinen Gott auf seine Art.

Aber man soll den breiten Massen selbst ihre Götzen lassen, bis man ihnen einen neuen Gott geben kann.


Joseph Goebbels, "Michael", 1924 (veröffentlicht 1929)

DAS haette schon eien gewisse Brisanz.

Walli
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Das muss so ungefähr aus der Zeit stammen, in der Goebbels wegen unangemessenen Verhaltens aus seiner Bonner katholischen Studentenverbindung geflogen ist.
 
Das muss so ungefähr aus der Zeit stammen, in der Goebbels wegen unangemessenen Verhaltens aus seiner Bonner katholischen Studentenverbindung geflogen ist.

In der katholischen Kirche war er wie Hitler passives Mitglied bis zu seinem Tod. Er wurde allerdings exkommuniziert. Nicht wegen seiner Untaten, sondern weil er eine geschiedene Protestantin, Magda Goebbels geheiratet hatte, die vorher mit dem Industriellen Quandt verheiratet war und aus dieser Verbindung einen fast erwachsenen Sohn Harald Quandt hatte.
 
Gibt es dazu eine Quelle? Ich dachte, er sei ausgetreten.

Falsch erinnert, du hast Recht:
W.K.St.V. Unitas-Rhenania zu Bonn seit 1912 | Geschichte
Die Gestapo-Beamten, welche das Haus durchsuchten, werden gewiß nicht schlecht gestaunt haben, als sie auf einer alten Photographie in einem Gruppenbild ihren Propagandaminister wiederfanden. Er war 1917, also zu einer Zeit als Studenten Mangelware darstellten, in die Unitas-Sigfridia rezipiert worden. Nach zweimaligem kurzfristigem und eiligem Wechsel des Studienortes (Freiburg und Würzburg), trat er 1919 aus der Unitas aus. Er war damit einer bevorstehenden Demission wegen verbandsschädigenden Verhaltens (G. war auf einem Volksfest im Westerwald im Vollwichs aufgetreten, was in Bonn ruchbar wurde) zuvorgekommen.
Wobei allerdings zu fragen ist, ob die GeStaPO-Beamten Goebbels auf einem Foto aus dem Zeitraum '17-'19 tatsächlich wiedererkannten.
 
Wieso wird eigentlich nicht auch "Michael" von Goebbels "indexiert"?

Goebbels-Streit: Wo bleibt die Bad Bank für Nazitexte? - DIE WELT

Vielleicht deshalb, weil eine Indizierung fast zwangsläufig dazu führt, dass ein Buch aufgewertet und erst recht interessant wird. Ich habe es mir schon vor Jahren angetan, "Mein Kampf" von Anfang bis Ende zu lesen- das war weiß Gott kein Vergnügen, weil es schlicht und einfach ein grottiges, schwülstiges und literarisch schlechtes Werk ist. Man wertet den Verfasser auf und erweist ihm eine Ehre, die er meistens gar nicht verdient, wenn man ein Buch indiziert. Apologeten können dann sagen, ein Werk wird unterdrückt und zensiert.
 
Mein Kampf ist auch nicht indiziert. Die Verwertungsrechte liegen aber beim Freistaat Bayern und der hat den Druck und die Verbreitung von Nachdrucken in Deutschland untersagt. Goebbels Verwertungsrechte hingegen gingen nach seinem Tod an den pro-Nationalsozialistischen Bankier François Genoud, der gegen Zahlung von Tantiemen Nachdrucke von Goebbels Werken erlaubte. Ab 01.01.2016 sind die Werke beider Personen allerdings gemeinfrei.
 
Die Welt behauptet ja nun, dass es fraglich sei, dass Genoud die Verwertungsrechte wirklich erhalten habe. Goebbels habe diese für 20.000 RM an den Verlag verkauft und damit lägen sie auch beim FS Bayern. Muss Frau Schacht dann eigentlich die Tantiemen die Genoud bezogen hat, zurückzahlen? :devil:
 
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