Militärmusik zu Zeiten Friedrich des Großen

Dieses Thema im Forum "Absolutismus und Aufklärung (1648-1789)" wurde erstellt von Uwe Panketal, 26. Februar 2012.

Schlagworte:
  1. Uwe Panketal

    Uwe Panketal Neues Mitglied

    Ich habe aus Rheinsberg eine interessante Frage gehört: Wie erging es den Pfeiffern und Trommlern während der Schlachten im 18. Jahrhundert? Blieben sie vom großen Töten verschont. Was war ihre eigentliche Aufgabe? Gibt es hierzu Literaturhinweise?
     
  2. Maspas

    Maspas Neues Mitglied

    Während der Schlacht wurde musiziert?
     
  3. Zoki55

    Zoki55 Aktives Mitglied

    Noch nie was von Marschmusik gehört.

    Die ersten die Musik machten beim Krieg waren die Janitscharenorchester.
     
  4. Ravenik

    Ravenik Aktives Mitglied

    Militärmusik für die Schlacht gab es schon in der Antike.
    Schon z. B. die Spartaner ließen sich von Flötenspielern begleiten.
     
  5. Maspas

    Maspas Neues Mitglied

    Während der Schlacht? Ich dachte eher auf dem Weg dahin..
     
  6. Ravenik

    Ravenik Aktives Mitglied

    Nein, die Flötenspieler gaben der Phalanx das Schritttempo vor. Schließlich war es enorm wichtig, dass alle Hopliten gleichmäßig schnell gehen, um ein Aufreißen der Formation zu vermeiden.
    Plutarch beschrieb das in seiner Lykurgos-Biographie.
    Es gibt auch eine berühmte Gefäßmalerei aus dem 7. Jhdt. v. Chr., die das zeigt. (Die Abbildung in Wikipedia ist wenig brauchbar, aber gib' in der Google-Bilder-Suche "Chigi" und "Kanne" ein.)
     
  7. dekumatland

    dekumatland Aktives Mitglied

    na ja, Konzerte mit Sitzreihen und Eintrittskarten gab es am Schlachtfeld nicht :winke:
    Trommel (Rhythmus!) einerseits, dann aber Pfeifen, Hörner, Trompeten für spezielle Signale; so gibt es aus dem 19. Jh. Sammlungen für leicht lern- bzw. wiedererkennbare musikal. Signale (für sammeln, neu formieren usw usw) - dergleichen wude beim exerzieren eingelernt. Diese typischen Signale tauchen dann abgewandelt auch bei entsprechenden Szenen (Opern, Programmmusik) in der Kunstmusik auf.

    Ansonsten ist die Janitscharenmusik (18.Jh.) erwähnt worden.

    Hornsignale und Baritus gab es schon in der Antike, sogar (wenn nicht speziell) bei den "Barbaren".
     
  8. Zoki55

    Zoki55 Aktives Mitglied

    Zuletzt bearbeitet: 3. März 2012
  9. Brissotin

    Brissotin Aktives Mitglied

    Literaturhinweise habe ich momentan nicht greifbar. Ich habe mal gehört, dass die Musiker, die in der Schlacht keine Aufgabe hatten bspw. Patronen aus den Taschen Gefallener zusammensuchten und sich anderweitig nützlich machten.

    Die Frage finde ich aber sehr interessant und werde mal schauen, was sich dazu findet.:winke:
     
  10. Brissotin

    Brissotin Aktives Mitglied

    Ich habe mich jetzt mal umgesehen.

    Es kommt wohl darauf an, in welcher Formation eine Einheit in einen Kampf verwickelt wurde.

    Auf dem Marsch befanden sich bei der Leibkompanie Hoboisten, Trommler und Pfeifer in großer Zahl an der Spitze (vor dem 1.Zug), während die Fahnen bei den Kompanie waren. War das Bataillon allein auf dem Marsch, d.h. nicht das gesamte Regiment, befanden sich bspw. 4 Tambours und 1 Pfeifer bei den Fahnen zwischen dem 4. und 5. Peloton, wenn die Fahnen des Bataillons zusammengefasst wurden.*

    Leider gibt diese Homepage Taktik nicht an, zu welchem Zeitpunkt die dargestellte Formation des Infanterieregimentes (Etwa auf der Mitte der Seite.) üblich war und ob diese für die Schlacht gilt. Auffällig ist die exponierte Stellung der Trommler vor der Front. http://www.preussenweb.de/armee2/linie.jpg

    Zur Kavallerie mit der Position der Trompeter in der Schlacht gibt die Seite auch eine Grafik an: http://www.preussenweb.de/armee2/schwadron.jpg Die Trompeter befinden sich also im 1. Glied, Front ist, wo sich der Kommandant des Schwadrons befindet.

    Zumindest für die Trompeter muss man also annehmen, dass die Position während der Schlacht mindestens genauso gefährdet wie der vom Rest der Soldaten war, ja wenn man mit einbezieht, dass die Reiter des 2. und 3. Gliedes ein wenig bessere Chancen hatten nicht getroffen zu werden, sogar noch schlechter/gefährdeter als die von einem ganzen Teil der anderen war.

    Zitate von Zeitgenossen zu dem Thema wären auch noch eine gute Bereicherung.

    * siehe:
    Rolf Fuhrmann: "Pro Gloria et Patria - Fahnenträger der preußischen Infanterie 1743 - 1786" S. 35, AFAKTOR 3/2011
     

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