Mittelalter

Janii

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wodurch lässt sich das mittelalterische menschenbild noch kennzeichenen.
Durch ihren christlichen glauben?
 
Wenn du fragst, wodurch es sich noch kennzeichnen lässt... welche anderen Merkmale des mittelalterlichen Menschen hast du denn schon herausgefunden?
Ich nehme an, du beziehst dich auf den europäischen Menschen, wenn du den christlichen Glauben anführst?

Edit: Hey Lukrezia, du nimmst mir die Worte aus dem Mund!
 
Ja genau auf den europäischen.
Ja ich hab halt herraus gefunden, dass die Kirche das zentrum ihres Lebens war . Weil es der einzige ort war an denen sie sich sicher fühlen konnten, weil sie ihr ganzen leben halt angst um ihr Dasein und um ihre Existenz hatten.
Es konnte schließlich immer der nächste Krieg usw. kommen.
Ihr ganzen Handeln war mit dem Christentum verknüpft und sie glaubten an die macht des Bösen (teufel).

Jetzt wollte ich halt mal wissen was das mittelalterliche menschenbild noch alle so kennzeichnet.

Ich hoffe ihr könnt mir helfen :)
 
Du meinst also, was die Menschen geprägt hat? Wie sie ihr Leben gestaltet haben, wonach sie es gerichtet haben? Der Alltag?

Es ist sicher richtig, dass viele Menschen in der Kirche und dem Glauben eine Zuflucht zu finden glaubten und Schutz suchten. Viele Menschen glaubten an die diversen Formen der Unterwelt (Hölle, Fegefeuer, Limbus usw.). Das würde ich jetzt nicht unbedingt mit Aberglauben gleichsetzen. Die Kirche verstärkte diese Ängste, um die Menschen abhängig zu machen (ich sag nur Ablasshandel). Das spielt sich aber auch hauptsächlich im Spätmittelalter ab...

Pass auf, dass du das Mittelalter nicht als die ach so düstere Zeit siehst, wo's ständig Pestwellen gab und alle 2 Jahre Krieg. Es war sicher nicht leicht, in dieser Zeit zu leben, aber sooo schlimm, wie es oft dargestellt wird (dunkles Mittelalter) wars auch wieder nicht.
Die Pest gab es während des Früh- und Hochmittelalters in Europa fast gar nicht. Kriege gab es natürlich einige, jedoch betrafen die natürlich nicht jedes mal ganz Europa, sondern nur bestimmte Länder oder gar nur Landstriche (bei Zwistigkeiten zwischen zwei Grafen oder was auch immer...). Aber natürlich waren das ernst zu nehmende Bedrohungen.

So weit ich weiß, richtete sich das Leben der Menschen natürlich nach dem Rhythmus der Jahreszeiten und nach dem kirchlichen Kalender (Feiertage, Heiligenverehrung usw.).
 
Zuletzt bearbeitet:
J
Ja ich hab halt herraus gefunden, dass die Kirche das zentrum ihres Lebens war . Weil es der einzige ort war an denen sie sich sicher fühlen konnten, weil sie ihr ganzen leben halt angst um ihr Dasein und um ihre Existenz hatten.

Bist Du Dir da ganz sicher. Gott wie wir ihn heute kennen als lieben verständnisvollen Gott kannte man nicht. Gott war strafend. Oder wie kannst Du Dir erklären das die Leute Angst vor dem Fegefeuer hatten? Im Jüngsten Gericht wurde geurteilt ob man in die Hölle kommt oder auch nicht. Deshalb haben die Leute im Spätmittelalter die Ablassbriefe gekauft, aus Angst vor Gott, der Hölle und der Kirche.

Apvar
 
Du meinst also, was die Menschen geprägt hat? Wie sie ihr Leben gestaltet haben, wonach sie es gerichtet haben? Der Alltag?


Ja genau das meine ich..

Achja das mit dem Fegefeuer und so ist schon richtig, also die Menschen haben richtig ihren glauben in die kirche gesetzt und sie wurden aber eig. nur verarscht?
 
Achja das mit dem Fegefeuer und so ist schon richtig, also die Menschen haben richtig ihren glauben in die kirche gesetzt und sie wurden aber eig. nur verarscht?

Ich weiß nicht, ob man das so sagen kann. Ich weiß zu wenig darüber Bescheid, in wie weit die Kirchenführer im Vatikan und die ganzen Kardinäle und Bischöfe selber an diesen Ablass glaubten. Fakt ist nur, dass die Einnahmen aus dem Ablasshandel für den Bau des Petersdoms in Rom benutzt wurden und besonders in der Renaissance das Geld mehr für Vergnügungen der Päpste ausgegeben wurde als für "kirchliche" Anlässe (der hier http://de.wikipedia.org/wiki/Leo_X. zum Beispiel). Schlimmer Finger.

Man könnte das ev. als Reinlegen bezeichnen, aber die Menschen glaubten daran und es gab ihnen Halt.

Hast du da schon einen Blick rein geworfen? http://www.geschichtsforum.de/f51/
 
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Die Leute wahren viel näher an der Natur als wir es heute sind. Elektrisches Licht gab es nicht. Also war im Winter abends viel früher Schluss. Heizung? Ein Raum war beheizt, wenn man Glück hatte. Und die Lebensmittelsituation war mehr oder minder das ganze Jahr angespannt. Aber wahren die Leute unglücklicher? Oder anders gefragt sind wir heute glücklicher als die Leute im Mittelalter? Glaube ich nicht. Das liegt nicht in der Natur des Menschen.
Aber das Leben hat damals nicht viel gezählt und die Sitten wahren rauer als Heute. Da braucht man sich nur die Strafen anzugucken, welche verhängt worden sind.

Apvar
 
Ja genau das meine ich..

Achja das mit dem Fegefeuer und so ist schon richtig, also die Menschen haben richtig ihren glauben in die kirche gesetzt und sie wurden aber eig. nur verarscht?
Das ist aber nicht das, was man unter philosophisch-antropologischen Gesichtspunkten unter dem Begriff "Menschenbild" versteht. Ein Menschenbild ist vielmehr eine allgemeine Vorstellung zum Wesen des Menschen, also der Ausdruck einer führenden Lehrmeinung.

Es geht bei deiner Fragestellung, so wie du sie im ersten Beitrag formulierst also nicht darum, welchen Lebensinhalt die Menschen hatten, sondern vielmehr um eine Lehrmeinung zum Sinn des menschlichen Daseins. Dieses menschliche Dasein war in der Tat durch den Glauben geprägt. Das Leben an sich war die Prüfung, das ewige Leben die Belohnung für die Qualen. Dazu zählt dann auch der Glaube an Bestrafung (Hölle, Fegefeuer, etc.), für die, die die Prüfung nicht bestehen. Die Präsenz des Todes war allgegenwärtig. Hinzu kommt auch der Schicksalsglaube also eine Vorherbestimmtheit des eigenen Lebens. Zudem spielt hier auch die Vorstellung einer von Gott gegebenen natürlichen Ordnung mit hinein. Nicht alle Menschen sind gleich, es gibt Beherrschende und Untergebene, wertvollere und weniger wertvolle Menschen, den richtigen und den falschen Glauben. Diese Vorstellung der gottgegebenen Ordnung hängt wiederum eng mit dem Schicksalsglauben zusammen. Es war nun bspw. Schicksal als Bauer geboren zu werden, das ist nichts wogegen man aufbegehrt, weil das gegen die göttliche Ordnung verstoßen würde.

Das hat nichts mit "Alltagsleben" zu tun. Zum Alltagsleben im Mittelalter haben wir hier bereits einige andere Threads:
http://www.geschichtsforum.de/f51/alltagsleben-im-mittelalter-9995/
http://www.geschichtsforum.de/f51/bauern-alltagsleben-14207/
http://www.geschichtsforum.de/f77/alltag-der-bauern-im-mittelalter-26943/

Vielleicht konkretisierst du deine Fragestellung einfach nochmal.
 
Ja genau das meine ich..

Achja das mit dem Fegefeuer und so ist schon richtig, also die Menschen haben richtig ihren glauben in die kirche gesetzt und sie wurden aber eig. nur verarscht?

Das ist weder ein Phänomen das sich allein auf Europa, noch allein auf das Christentum münzen lässt. So gut wie alle Kulturen, egal wo man sie jetzt zeitlich oder räumlich ansiedelt, hatten ihren Glauben und der ist nun mal meistens institutionalisiert.

Wer sagt denn dass die Kirche die Leute "verarscht"? Ist das Deine Privattheorie oder kannst Du das beweisen?
 
Zu diesem Thema gab es einen schönen Artikel in "Die Zeit" vom 19.Oktober 1990, von Thomas Faltin, mit dem Titel "Brücke in eine unbekannte Zeit".

Der Glaube spielte natürlich eine sehr große Rolle im täglichen Leben der Menschen, Angst aber hatten sie vor allem davor, was sie NACH ihrem irdischen Dasein erwarten würde (Fegefeuer, Hölle). Natürlichen spielten manche Geistlichen mit diesen Ängsten aber ich möchte nicht sagen, sie wurden von DER Kirche verar***. Es waren nicht nur die Geistlichen sondern auch oft die weltlichen Herren, die diese Ängste ausnutzten und oft auch schürten.
Dazu aus obigem Artikel:
Im frühen und hohen Mittelalter gab es zwei Mächte, die das öffentliche Leben bestimmten: den Staat und die Kirche, verkörpter durch den Kaiser und den Papst. Diese beiden Gewalten, Imperium und Sacerdotium, existierten aber nicht nebeneinander, sondern sie waren ineinander verwoben und beeinflussten sich gegenseitig.


Schließlich ist so ein Leben, ganz ohne Sünde und Verfehlung nicht einfach. Immer gibt es Versuchungen, denen man erliegen kann. Als Bestrafung für diese Verfehlungen lauerte das Fegefeuer. Nun hatte ein armer Bauer eigentlich nur eine Möglichkeit, dem Fegefeuer zu entgehen - er war seinem Herren (sowohl dem Herrgott als auch seinem weltlichen Herren) Untertan und versuchte sein Leben, so gut es ging in Gehorsam und arm an Sünden zu leben.
Der weltliche Herr (Graf, Fürst, Herzog...) hatte es schon ungleich schwerer, ein sündenfreies Leben zu führen, denn ihm lauerten ja noch ganz andere Versuchungen. Das sah jeder ein. Darum hatte der Herr die Möglichkeit, sich wenigstens zum Teil von seinen Sünden loszukaufen, in dem er beispielsweise ein Armenhaus, ein Waisenhaus oder ein Kloster stiftete und dafür sorgte, dass jedes Jahr zu seinem Todestag 100 fromme Mönche für seine arme Seele beeteten....

Aber du fragst ja auch nach anderen Faktoren, die das Menschenbild beeinflussten. Hierzu vielleicht einmal ein paar Stichworte, zu denen du dir ein paar Gedanken machen könntest.
Wie sah das tägliche Arbeitsleben aus? Wie war es mit Armut, Hunger, Krankheit? Was kennzeichnete die Familien und welche Stellung hatten Frauen innerhalb der Familie aber auch innerhalb der Gemeinschaft?

Liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
So, Putzkolonne

:putzen:


Es ist sicher richtig, dass viele Menschen in der Kirche und dem Glauben eine Zuflucht zu finden glaubten und Schutz suchten. Viele Menschen glaubten an die diversen Formen der Unterwelt (Hölle, Fegefeuer, Limbus usw.). Das würde ich jetzt nicht unbedingt mit Aberglauben gleichsetzen. Die Kirche verstärkte diese Ängste, um die Menschen abhängig zu machen (ich sag nur Ablasshandel). Das spielt sich aber auch hauptsächlich im Spätmittelalter ab...

Jaja, die böse Kirche schürt die Ängste um den Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen und sie abhängig zu machen. Ich möchte nun keine Diskussion über die Vor- und Nachteile von Religion im Allgemeinen oder Konfession im Speziellen vom Zaun brechen jedoch wird beim allseits beliebten Kirchenbashing gerne das Mittelalter strapaziert um vor Augen zu führen wie es im schlimmsten Falle aussehen kann. Dabei wird das zumeist von denjenigen betrieben die ihr Wissen über die Zeit aus Filmen wie "Der Name der Rose" oder anderen fiktiven Historienepisoden ziehen die nichts anderes als selektiv sein können.

Dabei wäre es durchaus mal lohnend sich neben der Negativliste (die auch gar nicht wegzuleugnen ist) sich mal eine Positivliste zu basteln was denn die Kirche im Mittelalter vielleicht doch nicht so falsch gemacht hat. Spontan fallen mir da Dinge ein wie der Frühmittelalterliche Herrschaftsausbau verbunden mit Klosterpolitik, Rodung, Förderung des Ackerbaus etc. Weiter die Kirche als Kulurträger, die Beeinflussung von Politik was oftmals zu einer Stabilisierung der Machtverhältnisse geführt hat und so weiter.
Direkt am Menschen natürlich die Mahnung zur Barmherzigkeit und Nächstenliebe. Wenn gewünscht mache ich mir später gerne die Mühe und schreibe ausführlich was zur mittelalterlichen Caritas und arbeite gerne heraus inwiefern man hier sowohl in direkter als auch in indirekter Form das Wirken der Kirche sehen kann.


Bist Du Dir da ganz sicher. Gott wie wir ihn heute kennen als lieben verständnisvollen Gott kannte man nicht. Gott war strafend. Oder wie kannst Du Dir erklären das die Leute Angst vor dem Fegefeuer hatten? Im Jüngsten Gericht wurde geurteilt ob man in die Hölle kommt oder auch nicht. Deshalb haben die Leute im Spätmittelalter die Ablassbriefe gekauft, aus Angst vor Gott, der Hölle und der Kirche.

Ah, den liebenden und verständnisvollen Gott kannte man nicht? Man hat also das gesamte Neue Testament mal für 1.000 Jahre unter den Tisch fallen lassen oder wie? Das ist doch Quatsch und Geschichtsklitterung die Du da durchkaust.
Warum die Menschen Angst vorm Fegefeuer hatten? Klar, weil durch die Vorstellung davon (und das Fegefeuer hat sich erst so richtig im Hochmittelalter etabliert) etwas angesprochen wurde was sich Gewissen nennt. Ob man nun eine Religion dazu braucht, ob man es wie Sokrates inneren Daimonion nennt oder ob man sich seine persönliche Ethik zurecht legt: Das ganze System basiert auf Belohnung-Bestrafung, ein duales System. Klar dass man vor Bestrafung Angst hat, doch das ist auch kein rein mittelalterlich-christliches Problem sondern das findet man überall.


Man könnte das ev. als Reinlegen bezeichnen, aber die Menschen glaubten daran und es gab ihnen Halt.

Man kann das nur so nennen wenn ein Vorsatz nachzuweisen ist und die Beweisführung ist schwer hinzubekommen. Sollte sie für Einzelpersonen gelingen heißt das noch lange nicht dass man im nächsten deduktiven Schritt eine ganze Institution haftbar machen kann.


Aber das Leben hat damals nicht viel gezählt und die Sitten wahren rauer als Heute. Da braucht man sich nur die Strafen anzugucken, welche verhängt worden sind.

Belege?



Tut mir leid wenn ich mit meiner Wortwahl teilweise etwas barsch war. Es ist nichts persönlich gemeint und ich habe auch nichts gegen diejenigen die ich zitiert habe. Aber manche Dinge kann man einfach nicht in Wattebauschqualität umwandeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei wäre es durchaus mal lohnend sich neben der Negativliste (die auch gar nicht wegzuleugnen ist) sich mal eine Positivliste zu basteln was denn die Kirche im Mittelalter vielleicht doch nicht so falsch gemacht hat. Spontan fallen mir da Dinge ein wie der Frühmittelalterliche Herrschaftsausbau verbunden mit Klosterpolitik, Rodung, Förderung des Ackerbaus etc. Weiter die Kirche als Kulurträger, die Beeinflussung von Politik was oftmals zu einer Stabilisierung der Machtverhältnisse geführt hat und so weiter.

Danke, dass du diese Aspekte aufzählst! (Ich habe persönlich eine eher negative Einstellung zur Institution Kirche, deshalb hab ich wohl die negativen Dinge hervorgehoben).

Man kann das nur so nennen wenn ein Vorsatz nachzuweisen ist und die Beweisführung ist schwer hinzubekommen. Sollte sie für Einzelpersonen gelingen heißt das noch lange nicht dass man im nächsten deduktiven Schritt eine ganze Institution haftbar machen kann.

Eben darum hab ich ja auch geschrieben, dass ich nicht weiß, inwieweit die Männer im Kirchenamt (oder die Verkäufer der Ablassbriefe) selber an diese Dinge geglaubt haben und daher den Menschen (aus ihrer Sicht) das Geld aus der Tasche gezogen haben, oder ob sie wirklich das Gefühl hatten, den Menschen mit diesem Handel zu helfen.

Tut mir leid wenn ich mit meiner Wortwahl teilweise etwas barsch war. Es ist nichts persönlich gemeint ...

Du musst dich doch nicht entschuldigen :friends: Deine Wortwahl ist auch nicht barsch, alles in Ordnung :winke:
 
Hey Leute.

Was haltet ihr von der Religiosiät im Mittelalter und in der Gegenwart.
Also im Mittelalter glaubten die Leute ja an das Böse und die Kirche war das Zentrum ihres Lebens.


Denkt ihr dass ich heute immer noch so oder hat sich das eurer meinung nach eher geändert.


LG
 
Also im Mittelalter glaubten die Leute ja an das Böse und die Kirche war das Zentrum ihres Lebens.
Denkt ihr dass ich heute immer noch so oder hat sich das eurer meinung nach eher geändert.

Also das Mittelalter und die heutige Zeit zu vergleichen wird nicht funktionieren.
Dazwischen liegen so viele wichtige Erkenntnisse die unser heutiges Weltbild und Glaubensbild strukturiert haben, so das der Vergleich nicht funktioniert.
Ein paar Stichpunkte:
- Die Renaissance
- Der Beginn der "modernen" Wissenschaften
- Die Evolutionistheorie von Darwin
- usw.
Was interessiert dich denn genau, so ganz werde ich aus der Frage nicht schlau.
 
Warum eröffnest Du einen zweiten Pfad wo das Thema doch schon vorhanden ist?

Denkt ihr dass ich heute immer noch so oder hat sich das eurer meinung nach eher geändert.

Wir möchten hier keine Diskussion über die aktuelle Lage der Religion. Du hast bei Deiner Anmeldung in die Forenregeln eingewilligt und in denen steht sehr deutlich dass kein tagespolitischen Debatten erwünscht sind.

Für das andere Vorurteilsgewäsch verweise ich auf meinen ausführlichen Beitrag in diesem Pfad.
 
Man kann das nur so nennen wenn ein Vorsatz nachzuweisen ist und die Beweisführung ist schwer hinzubekommen. Sollte sie für Einzelpersonen gelingen heißt das noch lange nicht dass man im nächsten deduktiven Schritt eine ganze Institution haftbar machen kann.
Was heißt hier Einzelpersonen. Ohne die Duldung oder die Förderung des Ablasshandels durch die Kirchenführung wäre der gar nicht möglich gewesen. Wer wenn nicht die Kirche selbst profitierte von diesen Praktiken. Jede Institution wird von Einzelpersonen gelenkt und geprägt und nach deren Handlungsweisen beurteilt.
Übrigens muss man nicht jeden, der kritisch zu Handlungen der Kirche in der Vergangenheit steht, zum simplen Gemüt abstempeln, der sein Wissen aus Romanen oder Spielfilmen bezieht.
 
Was heißt hier Einzelpersonen. Ohne die Duldung oder die Förderung des Ablasshandels durch die Kirchenführung wäre der gar nicht möglich gewesen. Wer wenn nicht die Kirche selbst profitierte von diesen Praktiken. Jede Institution wird von Einzelpersonen gelenkt und geprägt und nach deren Handlungsweisen beurteilt.

Wenn Du meinen Beitrag aufmerksam gelesen hättest lieber Galeotto dann wäre Dir dieser Einschub nicht entgangen:

Lukrezia schrieb:
Dabei wäre es durchaus mal lohnend sich neben der Negativliste (die auch gar nicht wegzuleugnen ist)...

Das von Dir aus dem Zusammenhang gerissene Zitat bezog sich hierauf:

rinoabutzile schrieb:
Man könnte das ev. als Reinlegen bezeichnen, aber die Menschen glaubten daran und es gab ihnen Halt.

Galeotto schrieb:
Übrigens muss man nicht jeden, der kritisch zu Handlungen der Kirche in der Vergangenheit steht, zum simplen Gemüt abstempeln, der sein Wissen aus Romanen oder Spielfilmen bezieht.

Immer langsam mit den jungen Pferden, ich habe niemandem unterstellt ein simples Gemüt zu haben. Doch meine Erfahrung als Historikerin zeigt dass gerade diejenigen die nicht tief in einer Zeit - sei es nun das Mittelalter oder jede andere Epoche - gerne zu Pauschalurteilen neigen da ihnen schilchtweg eine breite Betrachtungsbasis fehlt. Hier wird gerne einseitig beurteilt und nichts anderes sage ich damit.
 
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