Mohammeds Probleme

Genius

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Ich habe eine Aufgabe erhalten, die ich versuchen soll zu meistern, aber ich finde keine Ansätze oder Erläuterung.

Ich muss die Haltung Mohammeds zu sozialen, weltlichen Problemen seiner Zeit analysieren.

Kann mir vielleicht jemand weiterhelfen?
Vielen Dank :)
 
Ich habe eine Aufgabe erhalten, die ich versuchen soll zu meistern, aber ich finde keine Ansätze oder Erläuterung.

Ich muss die Haltung Mohammeds zu sozialen, weltlichen Problemen seiner Zeit analysieren.

Kann mir vielleicht jemand weiterhelfen?
Vielen Dank :)

Nicht so ganz einfach.
Als 1. Schritt musst du dir einen Überblick über die sozialen und weltlichen Probleme im Umfeld Mohammeds, also der arabischen Halbinsel im 7. Jhd. verschaffen.
Hier http://www.geschichtsforum.de/f36/quellen-des-fr-hen-islam-zeit-seiner-entstehung-29330/ ca. ab Beitrag 17 und in weiteren Themen im Unterforum http://www.geschichtsforum.de/f36/quellen-des-fr-hen-islam-zeit-seiner-entstehung-29330/ findest du einiges darüber.

Über die Haltung Mohammeds als Privatperson dürfte es mE schwierig sein, etwas zu finden. Den Koran könnte man heranziehen, muß dabei aber wissen, dass er nach islamischer Religionslehre durch göttliche Eingebung entstand und deshalb nicht die Haltung des Menschen Mohammeds widergeben kann.

Welchen Anspruch und Umfang soll deine Aufgabe denn erfüllen?
 
Diese Aufgabe gehört zu dem Aufgabenfeld "Leben und Bedeutung Mohammeds".
Der Umfang dieser Aufgabe sollte kurz und knapp sein, aber alle Details sollten vorhanden sein. Ich sehe es als schwierig an es zu analysieren, da dieser Vortrag, den ich halten soll, maximal 5-10 Minuten dauern darf.

soziale Probleme:
-> Etwa 610 begann das erste Auftreten Mohammeds in Mekka als Prediger und Mahner gegen z.B die soziale Gleichgültigkeit, Sittenverderblichkeit und religiöse Laxheit.
-> er predigte immer für einen Monotheismus und widersprach sozusagen den altarabischen Polytheismus, der vor seiner Zeit herrschte.
-> hatte Vorurteile gegenüber den Wohlhabenden

weltliche Probleme:
-> 623 arbeitete er die erste Gemeindeordnung für seine Anhänger aus und versuchte die Unterstützung der Juden von Medina zu erlangen, wobei er aber scheiterte
-> und/oder vielleicht der Grabenkrieg gegen die Mekkaner, bei der die Muslime unterlagen?!

Sehen Sie diese Anhaltspunkte als relevant und als Kernproblematik?
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Aufgabe gehört zu dem Aufgabenfeld "Leben und Bedeutung Mohammeds".
Der Umfang dieser Aufgabe sollte kurz und knapp sein, aber alle Details sollten vorhanden sein. Ich sehe es als schwierig an es zu analysieren, da dieser Vortrag, den ich halten soll, maximal 5-10 Minuten dauern darf.

soziale Probleme:
-> Etwa 610 begann das erste Auftreten Mohammeds in Mekka als Prediger und Mahner gegen z.B die soziale Gleichgültigkeit, Sittenverderblichkeit und religiöse Laxheit.
-> er predigte immer für einen Monotheismus und widersprach sozusagen den altarabischen Polytheismus, der vor seiner Zeit herrschte.

Er bezog sich auch als Erneuerer auf die anderen monotheistischen Religionen Judentum und Christentum, vielleicht könnte man daraus ableiten, dass er den bestehenden religiösen Spaltungen entgegenwirken wollte, was ja den sozialen Zusammenhalt fördern würde.


-> hatte Vorurteile gegenüber den Wohlhabenden

Vorurteile würde ich das nicht nennen. Er war arm und erst durch die Beziehung zu seiner ersten Frau, einer Händlerin, kam er selbst zu Wohlstand und Einfluß.





weltliche Probleme:
-> 623 arbeitete er die erste Gemeindeordnung für seine Anhänger aus und versuchte die Unterstützung der Juden von Medina zu erlangen, wobei er aber scheiterte
-> und/oder vielleicht der Grabenkrieg gegen die Mekkaner, bei der die Muslime unterlagen?!

Sehen Sie diese Anhaltspunkte als relevant und als Kernproblematik?

Unterscheidest du 2 Kernprobleme?
Obiges finde ich relevant zur religiösen Spaltung.
Eine Antwort auf den Unterschied zwischen arm und reich, findest du im Koran.
 
Ich danke dir für deinen Beitrag :)
Würdest du noch andere Probleme hinzufügen, die ich jetzt nicht nannte.
 
Ich danke dir für deinen Beitrag :)
Würdest du noch andere Probleme hinzufügen, die ich jetzt nicht nannte.

Ich habe nur das geschrieben, was mir spontan dazu einfällt und ich bin kein Mohammed-Spezialist.

Du mußt schon in den Links, wiki und der Literatur stöbern, wenn du das Thema umfassend selbst bearbeiten willst.
 
Na ja, wenn man den Koran als Ausfluss von Mohammeds Meinung ansieht (also annimmt, der Koran sei nicht erst, wie die Bibel, im Laufe der nächsten Jahrhunderte durch 'Apostel' ausgearbeitet und komplettiert worden), so gibt der schon einiges her, beispielsweise:
  • Die Verpflichtung der Gläubigen, einen Teil ihres Vermögens an die Armen bzw. die Gemeinde zu verteilen,
  • Das Zinsverbot,
  • Die Festlegung der Rechte der Frau in der Ehe,
  • Über die Annerkennung des Judentums implizit auch eine Anerkennung der 10 Gebote (wäre zu prüfen),
  • Diverse Hygienevorschriften (Waschungen vor den Gebeten, kein Verzehr unreinen Fleisches, der ganze Komplex der 'halal'-Nahrungsmittel, etc.)
Wenn man mal den Koran systematisch durchgeht, findet sich da sicherlich noch einiges mehr ..
 
Über die Haltung Mohammeds als Privatperson dürfte es mE schwierig sein, etwas zu finden. Den Koran könnte man heranziehen, muß dabei aber wissen, dass er nach islamischer Religionslehre durch göttliche Eingebung entstand und deshalb nicht die Haltung des Menschen Mohammeds widergeben kann.


Das ist natürlich die Frage, ob man als Nichtmoslem bzw. für eine wissenschaftliche Untersuchung das einfach übernehmen muß. Daß der Koran nicht Mohammeds eigene Meinung widerspiegelt, ist eine religöse Grundüberzeugung des Islam, keine wissenschaftlich fundierte Aussage. Auch der Koran muß heute, namentlich von Nichtmulimen, frei literaturkritisch untersucht werden und kritisiert werden dürfen. Das geschieht heute auch in der islamischen Welt (Mahmut Mohammed Taha u.a.), ist dort aber z.T. noch lebensgefährlich.

So wird z.B. durchaus kritisch bemerkt, daß die späteren Suren immer juden-und christenfeindlicher werden, je mehr Mohammed als neuer Prophet abgelehnt wird. Das erklären heute auch moderne islamische Exegeten mit der Enttäuschung Mohammeds über diese Ablehnung. Taha schlug vor, die mekkanischen Suren als göttlich inspiriert, die medinischen als menschlich anzusehen und wurde dafür 1985 im Sudan hingerichtet. Demnach ist der Koran durchaus gewachsen und spiegelt seinen, religions- und literaturwissenschaftlich anzunehmenden (wie ja auch bei der Bibel verfahren wird), Verfasser durchaus wider . Jeder, der den Koran als gottgegeben anerkennt, muß eigentlich Moslem werden. Auch die Bezeichnung Mohammeds als Prophet ist für mich als Christ unmöglich, da das der Inhalt der Shahada, des islamischen Glaubensbekenntnisses, ist. Ich denke, da sollte man nicht eine Unterordnung unter die rein theologischen Forderungen einer einzigen Religion verlangen.
 
Über die Haltung Mohammeds als Privatperson dürfte es mE schwierig sein, etwas zu finden. Den Koran könnte man heranziehen, muß dabei aber wissen, dass er nach islamischer Religionslehre durch göttliche Eingebung entstand und deshalb nicht die Haltung des Menschen Mohammeds widergeben kann.
Gerade einige der letzten Suren, die teilweise direkt auf Mohammeds Leben Bezug nehmen, sind aber durchaus aufschlussreich - wenn man davon ausgeht, dass er den Koran selbst verfasst hat und er ihm nicht geoffenbart wurde.

Ansonsten verweise ich auf kalligraph.
 
Über die Haltung Mohammeds als Privatperson dürfte es mE schwierig sein, etwas zu finden. Den Koran könnte man heranziehen, muß dabei aber wissen, dass er nach islamischer Religionslehre durch göttliche Eingebung entstand und deshalb nicht die Haltung des Menschen Mohammeds widergeben kann.

Eine Antwort auf den Unterschied zwischen arm und reich, findest du im Koran.

Das ist natürlich die Frage, ob man als Nichtmoslem bzw. für eine wissenschaftliche Untersuchung das einfach übernehmen muß.

Gerade einige der letzten Suren, die teilweise direkt auf Mohammeds Leben Bezug nehmen, sind aber durchaus aufschlussreich - wenn man davon ausgeht, dass er den Koran selbst verfasst hat und er ihm nicht geoffenbart wurde.

Ansonsten verweise ich auf kalligraph.

Das war eine Hausaufgabenhilfe-Antwort, da steige ich ungern in eine Nebendiskussion ein.
Wenn ihr Teile zitiert und hineindeutet, dass ich religiös begründet hätte, möchte ich hiermit richtigstellen, dass sich die von euch zitierte Aussage auf den fett markierten Satz bezog und ich den Fragesteller lediglich auf eine verbreitete islamische Auffassung zum Koran aufmerksam machen wollte. Außerdem verwies ich zum Wohlstandsgefälle explizit auf den Koran, wollte dem Fragesteller aber nicht zu viel Arbeit abnehmen.
 
Ich hatte nicht hinein gedeutet, daß du religiös argumentierst, sondern nur darauf verwiesen, daß der Koran außerislamisch auch als von Mohammed verfasstes Buch angesehen werden darf und sollte und als Mohammeds Meinung widerspiegelnd herangezogen werden darf, da man sich sonst den theologischen Standpunkten des Islams unterwerfen müßte, auch wenn man eben nicht religiös forscht. Deshalb darf der Fragesteller den Koran doch gerade als Quelle für die Haltung des Menschen Mohammed heranziehen.
 
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