Nach dem Scheitern des Schlieffenplans

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Gast

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Hallo,
Leute ich mal ne frage zu ersten weltkrieg!!! Und zwar:"Wieso wurde der Krieg weitergeführt obwohl der schliefenplan gescheitert ist"????????

Bitte um schnell antwort!!!!!
 
Ich bin ja nun wirklich keine Expertin in Kriegsfragen, aber hatte es vielleicht etwas mit den massiven Kommunikationsproblemen zwischen Front und Generalstab zu tun und der Tatsache, dass sich die verantwortlichen Herren bereits im Siegestaumel befanden und somit gar niemand in Erwaegung zog dem Spuk ein Ende zu bereiten?!


Korrigiert mich, falls das geistiger Duennpfiff ist. Danke.
 
Erstens beendet man selten einen Krieg, nur weil ein Angriff gescheitert war. Die Führung glaubte nach wie vor, den Krieg gewinnen zu können.

Zweitens gehört zur "vorzeitigen" Beendigung des Kriegs auch die Zustimmung der Gegenseite - und dass man sich auf für beide Seiten verträgliche Bedinungen einigen kann.

Drittens weil man dem Krieg so lange "entgegengefiebert" hatte, dass auch das Volk zum Teil von Kriegsbegeisterung erfasst war. Es war wohl eine Maschinerie in Bewegung geraten, die man nicht so leicht stoppen konnte und wollte.
Ein gewisser überzogener Nationalismus machte es fast unmöglich, ein Scheitern gleich am Anfang einzuräumen.

in dem Zusammenhang:

Viertens: es gibt eine Theorie von einigen Historikern, wonach auch innenpolitische Probleme (Arbeiterschaft, immer noch schwelende soziale Frage) die dt. Führung dazu trieben, das Heil im Krieg zu suchen (Ablenkung durch Krieg). Das Eingeständnis eines Scheiterns gleich am Anfang hätte zu einer innenpolitischen Explosion führen können.
 
Hast du dich mit dem Schlieffenplan auseinandergesetzt? Selbst nach nur kurzer Beschaeftigung mit der Thematik sollte auffallen, dass der Schlieffenplan gleich zu Anfang des Krieges fehlschlug. Haette Deutschland kapitulieren sollen, gleich zu Beginn, als alles eigentlich noch bevorstand?
Ausserdem bedeutete das Scheitern des Schlieffenplans nicht zwangslaeufig auch das Scheitern des Krieges.
 
Wenn ich mich richtig erinnere (ich bin in der Geschichte des Kriegsverlaufs nicht ganz so fit) war der Schlieffen-Plan ja eigentlich darauf angelegt fast alle Kräfte auf den schnellen Vorstoß nach Paris zu richten und nur schwache Kräfte im Osten zu lassen.
Dieses "Alles Setzen auf eine Karte" (also ggfl. Einbrüche im Osten zu akzeptieren bis der Feind im Westen geschlagen war) ging der Militärführung zum Beginn des Krieges doch zu weit, der Angriffskeil war dann im Endeffekt zu schwach und brachte nicht das erhoffte Ergebnis. Insofern war der Angriff gar nicht das, was Schlieffen sich ausgedacht hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein weiteres Problem war ja auch dass der Partner Österreich-Ungarn militärisch überrannt wurde. Im Nachhinein kann man jetzt sicher sagen, dass der Krieg spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte beendet werden müssen aber damals so man es mehr als "bedauerliches Mißgeschick" in der großen preußischen Militärgeschichte an. =)
 
Vielen dank für die vielen antworten!!

besonderen dank an "Papa_Leo" !!!!

ihr habt mir alle sehr weiter geholfen!!!!!
 
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