auf jeden Fall lassen, vergleicht man Grenzverläufe vor und nach dem Zweiten Weltkrieg, gravierende Änderungen feststellen (die ich jetzt nicht alle auflisten werde) -- um nur eine solche Veränderung zu erwähnen: das polnische Territorium sah nach dem Krieg recht anders aus als vorher. So lange das neue Nachkriegspolen hinter dem eisernen Vorhang war, gab es dort viele Tabuthemen: die Zwangsrussifizierungen nach 1863, das Massaker von Katyn (ich nenne diese beiden stellvertretend für viele Tabuthemen quasi antirussischer bzw. antisowjetischer Art - der große Bruder un Moskau mochte dergleichen nicht gerne) Diese Themen wurden in Polen infolge der Veränderungen nach Perestrojka und Mauerfall bis zum EU-Beitritt dann doch offen aufgearbeitet und thematisiert (stellvertretend sei die riesige preisgekrönte Studie über die polnischen Aufständischen genannt). Mittlerweile wird auch das Thema Schlesien in Polen aufgearbeitet. -- Ich finde interessant, hier Perspektiven zu vergleichen, denn es kann ja nicht gesagt werden, dass allein deutsche bzw. deutschsprachige Forschung zu diesem Thema die einzig richtige seie. So z.B. befassen sich polnische Historiker inzwischen mit der recht drakonischen Zwangspolonisierung der nicht vertriebenen/umgesiedelten deutschen Bevölkerungsteile in der Region Schlesien, ein Thema welches hier bei uns eher ein wenig untergegangen bzw. kaum bemerkt wurde.