Napoleon (2023)

Dieses Thema im Forum "Dokumentarfilme/Spielfilme" wurde erstellt von muck, 10. Juli 2023.

  1. muck

    muck Aktives Mitglied

    Ja, und? Napoleon ist trotzdem eine Figur, die sehr oft filmisch dargestellt wurde. Ein Film wie 'Waterloo' hat kein Verfallsdatum. Und es gäbe noch andere "dankbare" Kandidaten für Historienepen, die selten oder nie von Hollywood aufgegriffen wurden. Belisar, zum Beispiel. Karl XII. Almansor. Hannibal. Ieyasu Tokugawa. Eugen von Savoyen und John Churchill. Viele, viele interessante Charaktere.

    Ich will damit nicht sagen, dass Napoleon uninteressant wäre, im Gegenteil, aber es scheint mir natürlicher für einen Filmemacher, sich Themen oder Figuren anzunehmen, die noch nicht oder zumindest nicht oft filmisch verarbeitet wurden. Aber da spielen halt die geschäftlichen Überlegungen mit rein. Man bekommt keine $200 Mio. für einen Film über eine Person, die der Durchschnittsamerikaner oder Durchschnittschinese nicht kennt, und China und Amerika sind eben die wichtigsten Märkte.

    Meckern darf ich trotzdem, nimm mir nicht mein Hobby.
    War & Peace 2016.
     
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  2. Riothamus

    Riothamus Aktives Mitglied

    Von den in der dt. Wikipedia genannten Filmen ist der letzte wirklich große Bondartschuks Waterloo von 1970.

    Dann kommt noch der Fernsehvierteiler von 2002 mit Christian Clavier. Außer Fiktivem und Dokudramen war es das.
     
  3. Scorpio

    Scorpio Aktives Mitglied

    Nicht zu vergessen der deutsch-britische Schauspieler Herbert Lom, bekannt als Cornel in Der Schatz im Silbersee, als Tigranes Levantus in Spartacus, und eben in der amerikanischen Verfilmung von Krieg und Frieden (Henry Fonda, Audrey Hepburn ).
     
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  4. Scorpio

    Scorpio Aktives Mitglied

    Ich finde Sergej Bondartschuks Interpretation von Krieg und Frieden sogar noch epischer als Waterloo. Ich glaube die Verfilmung war von 1966/ 1967

    Es gab in den 1970ern eine BBC Serie, die Krieg und Frieden sehr detailgenau verfilmte und die im Vorabendprogramm lief.

    Wenn ich mich nicht täusche wurde 2015 oder 2017 ein Remake gemacht des Russischen Fernsehens.
     
  5. Fulcher

    Fulcher Aktives Mitglied

  6. muck

    muck Aktives Mitglied

    Problematischer finde ich sein Diktum an die Adresse von Historikern: Were you there? No? Then shut up!
     
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  7. El Quijote

    El Quijote Moderator Mitarbeiter

    Sehr beliebt. Aber sonst sind es eher Zeitzeugen, die ihre Deutungshoheit verteidigen wollen. Nicht umsonst heißt es: "Der größte Feind des Historikers ist der Zeitzeuge." Bzw. "Der größte Feind des Zeitzeugen ist der Historiker."
    Aber es war ja auch Ridley Scott, der 2010 eine völlig neue präbrexit Interpretation von Robin Hood (mit Russel Crowe) ins Kino gebracht hat, einschließlich frz. Landungsbotte am englischen Strand als einer Art mittelalterlichem D-Day. Saving Private Ryan ließ grüßen.
     
  8. Joinville

    Joinville Aktives Mitglied

    Und die History-Fantasy Gladiator von 2000 nicht zu vergessen, die er auch schon als historisch akkurat zu verkaufen suchte.

    Bei Napoleon beschleicht sich mir auch so eine ungute Erwartung auf eine anglozentristische Abrechnung mit dem vermeintlich tyrannischen (französischen) Erzfeind von einst, samt einer gehörigen Portion britischen Euroskeptizismus. Weis man schon wer den Nelson oder Wellington spielen wird?
     
  9. Ravenik

    Ravenik Aktives Mitglied

  10. Shinigami

    Shinigami Aktives Mitglied

    Das klingt bis hierher jedenfalls nach nichts, was man sich unbedingt ansehen müsste. Mal schauen, was sich noch tut.
     
  11. Dion

    Dion Aktives Mitglied

    Ich bin gespannt auf diesen Film, obwohl die Kritiken eher schlecht sind. Weil Ridley Scott eine Schlacht nach der anderen reiht und darüber angeblich vergisst, den Mann, der so viele Zeitgenossen faszinierte, glaubwürdig darzustellen.

    Aber immerhin – Zitat aus einer Kritik der Süddeutschen:

    Man lernt da Dinge neu, die aus dem Bewusstsein der Welt entschwunden sind wie die Zinnsoldaten aus den Kinderzimmern: wie man einst Kanonenkugeln geladen hat, und mit welcher Art Rückstoß zu rechnen war; wie die Infanterie ein Karree zu bilden wusste, aufgepflanzte Bajonette in alle vier Himmelsrichtungen, um die Pferde der Kavallerie abzuschrecken; und wie die Meldereiter ein zweites Pferd am Zügel mitführten, bevor das erste zusammenbrach.

    Morgen startet der Film in den Kinos – und nur in Kinos!

    PS: Angeblich will Steven Spielberg auch einen Napoleon-Film drehen. Nach Notizen des Stanley Kubricks (17.000 Karteikarten!), der allerdings damit bei den Produzenten kein Gehör fand, weil er u.a. nach 40.000 Komparsen verlangte. Spielberg will das aber als 7-Teiler für HBO drehen, wobei die Komparsen wahrscheinlich computergeneriert sein werden.
     
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  12. corto

    corto Aktives Mitglied

    Ich hab Karten für Samstag 20:15
    noch sind lediglich 6 Plätze im Kino reserviert. Ich freue mich auf ein bildgewaltiges Epos und nehme Ungenauigkeiten in Kauf.
    Ich möchte auch auf Braveheart nicht verzichten - auch wenn da Unsinn drin ist.

    Interesse wecken sich Napoleon nochmal genauer anzuschauen - mehr muss so ein Film nicht.
     
  13. El Quijote

    El Quijote Moderator Mitarbeiter

    Ich warte ja nur darauf, dass die ersten Leute hier im Forum aufschlagen, die behaupten, dass die Franzosen die Pyramiden von Gizeh beschossen hätten.
     
  14. Shinigami

    Shinigami Aktives Mitglied

    Das beruht natürlich auf einem Übersetzungsfehler.
    Tatsächlich haben die Pyramiden bei Gizeh die Franzosen beschossen, sie waren nämlich in ihrem ursprünglichen Zustand außen nicht nur verkleidet, sondern auch verspiegelt, weswegen sie jedem, der sich näherte gebündeltes Sonnenlicht entgegen schleuderten und ihn einfach verdampften.
    Archimedes hat versucht die Idee zu plagiieren, er hat es aber nicht hinbekommen, da wie Däniken nachgewiesen hat Alien-Technologie.
    Nebenbei erklärt das Bestrahlen Nordafrikas durch die verspiegelten Pyramieden auch das Phänomen der Desertifikation dort.

    :D
     
  15. muck

    muck Aktives Mitglied

    … als sollte mein Gemecker von neulich noch erhärtet werden. Wieder Napoleon! Warum nicht, was weiß ich, Eugen von Savoyen?
     
  16. Ravenik

    Ravenik Aktives Mitglied

    Vermutlich weil den außerhalb Österreichs kaum jemand kennen dürfte (in Österreich das jüngere Publikum wohl auch kaum noch), und in den USA und anderen wichtigen Filmmärkten wie China schon gar nicht.
     
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  17. Nikias

    Nikias Aktives Mitglied

    Für Österreich gibt es doch die diversen Sisi-Verfilmungen ;)

    Die Netflix-Serie Die Kaiserin hat gerade den International Emmy Award im Bereich Dramaserie gewonnen.

    Die Kaiserin (Fernsehserie) – Wikipedia
     
  18. Teresa C.

    Teresa C. Aktives Mitglied

    Sisi ist eine Marke, damit lässt sich Geld machen. (Und eine Frau, auch das ist heute ein markttauglicher Vorteil.)
    Außerdem war Prinz Eugen in erster Linie für die Habsburger tätig, Habsburger sind Östereicher, Österreicher sind, zumindest am deutschen Markt, die "Untermenschen" / Witzfiguren ("Trotteln vom Dienst") - jemand, der mit denen "verbandelt" war, das geht ist eindeutig nicht markttauglich. (Ausnahmen gibt es schon, die werden halt für eine andere Nationalität deklariert.)
    Letztlich zählt heute nur mehr das, was tatsächlich Kohle bringt (oder von dem sich Kohle erwarten lässt) ...
     
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  19. Reinecke

    Reinecke Aktives Mitglied

    Nach Bismarck stellen die Bayern ja das Bindegleid zwischen Mensch und Österreicher dar...

    Sind wir jetzt eigentlich enttäuscht oder erleichtert, dass sich an den Alten Fritz seit Dekaden niemand mehr heran getraut hat? Den dürften sogar noch ein, zwei Amis kennen...
     
  20. muck

    muck Aktives Mitglied

    Frag nicht mich, ich bin ein Nörgler und ein Menschenfeind.
     

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