napoleonische Epoche

G

GastMH

Gast
Ich hab mal eine Frage:

Was passiert in der Zeit von Napoleons Alleinherrschaft bis zum Wiener Kongress.. ?!? Ich versteh des überhaupt nicht und habe auch nichts logisches im Internet gefunden.. könnte mir des jemand schnell erklären

LG
 
Joar^^

Danke!

Eigentlich wollte ich nur wissen, ob es zum Wiener Kongress gekommen ist, weil die zahlreichen Kriege Napoleons Europa aus dem "Gleichgewicht" gebracht haben.
Haben sich deswegen die Großmächte in Wien zu diesem Kongress zusammengesetzt? Ich denk schon oder ?! Weil darüber bin ich mir nicht so im Klaren^^
 
Gewisserweise.
Es wurde eine Neuordnung durchgeführt und allerlei mit Ländereien geschachert. Es waren ja nicht nur die Franzosen, die verloren sondern auch andere Länder, die Frankreich unterstützt hatten.
Aber es gab kein Tribunal über die Verlierer. Die durften mit den Siegern gemeinsam auf dem Wiener Kongreß tanzen.
 
stimmt

Ja stimmt.. soweit ich mich erinnern kann, habe ich eine Karikatur gesehen, wo beim Wiener Kongress ein französischer "Abgeordneter" dabeisaß.
Aber hatten die Franzosen bei diesem Kongress genau das gleiche Mitspracherecht wie die Siegermächte? Ich denke teils teils, wenn es sich um die Grenzen gehandelt hat, mussten alle Großmächte ohne Frankreich dafür aussprechen.. aber bei anderen Vereinbarungen hatten die Franzosen (bzw. der Abgeordnete) auch Mitspracherecht.. Oder?
 
Ja stimmt.. soweit ich mich erinnern kann, habe ich eine Karikatur gesehen, wo beim Wiener Kongress ein französischer "Abgeordneter" dabeisaß.
Aber hatten die Franzosen bei diesem Kongress genau das gleiche Mitspracherecht wie die Siegermächte? Ich denke teils teils, wenn es sich um die Grenzen gehandelt hat, mussten alle Großmächte ohne Frankreich dafür aussprechen.. aber bei anderen Vereinbarungen hatten die Franzosen (bzw. der Abgeordnete) auch Mitspracherecht.. Oder?

Lies dich satt.
Wiener Kongress - Wikipedia
Übrigens hatte man nicht die Absicht europäische Großmächte wie eben das bezwungene Frankreich politisch auszuschalten. Man bezwang ja nur Napoleons Frankreich, nicht das alte Frankreich. :
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Aber es gab kein Tribunal über die Verlierer. Die durften mit den Siegern gemeinsam auf dem Wiener Kongreß tanzen.
Ich würde das ein bisschen einschränken. Talleyrand war zwar schon zur Zeit der Regierung Dumouriez (1792) für Frankreich außenpolitisch tätig und spielte dann auch während der Regierung von Napoleon I. eine größere Rolle, distanzierte sich durch ohnehin entstandene Reibereien mit dem Kaiser der Franzosen zusehends von ihm. Als Spross eines uralten und bedeutenden Adelshauses eignete er sich als Vertreter des Königreichs Frankreich natürlich besonders, zumal er die Akteure in Wien aus napoleonischer Zeit kannte.
Es kam zwar zu keiner konkreten Verfolgung der Königsmörder, gegen welche die Emigranten über 20 Jahre lang gewettert hatten, aber Joseph Fouché verfolgte 1815 diejenigen, welche Napoleon zur Rückkehr verholfen hatten. Fouché war allerdings für die Hinrichtungen in Lyon von 1793 hauptverantwortlich und daneben wurde ihm seine Rolle als Königsmörder dann doch negativ ausgelegt und er musste durch ein Dekret, welches die Verbannung aller Königsmörder vorsah, Frankreich 1816 verlassen.

Bei einer Einschätzung der Haltung der Alliierten gegenüber Frankreich in Wien darf man nicht vergessen, dass sich die 7 Koalitionskriege jeweils gegen die in Frankreich herrschende Regierung gerichtet hatten und zumindest vorgeblich stets die Restauration der Bourbonen beabsichtigten.

(Nur als Ergänzung zu dem zu verstehen, was Hurvinek schon deutlich sagte.)
 
Gewisserweise.
Es wurde eine Neuordnung durchgeführt und allerlei mit Ländereien geschachert. Es waren ja nicht nur die Franzosen, die verloren sondern auch andere Länder, die Frankreich unterstützt hatten.
Aber es gab kein Tribunal über die Verlierer. Die durften mit den Siegern gemeinsam auf dem Wiener Kongreß tanzen.

Ich würde das ein bisschen einschränken.
Ich auch.

Die "verbündeten Mächte" schlossen mit Frankreich bereits vor dem Wiener Kongress Frieden und zwar im 1. Pariser Friedensvertrag vom 30.5.1814. In diesem Vertrag war zwar geregelt, dass auch Frankreich einen Bevollmächtigten zum Wiener Kongress schicken durfte (Art. XXXII). Aber im 1. Geheimen Separatartikel dieses Vertrages war bestimmt, dass auf dem Kongreß, "die Verfügung über die Gebiete", denen Frankreich entsagte, "und die Beziehungen, aus denen ein wirkliches und dauerhaftes System des Gleichgewichts hervorgehen soll (...) nach den Prinzipien geregelt (werden), die die verbündeten Mächte unter sich festgestellt haben" (Klaus Müller [Hg.], Quellen zur Geschichte des Wiener Kongresses 1814/1815 (1986), Dok.-Nr. 3, S. 62). Und am 22.9.1814 verständigten sich Öst., Pr., und Rußl. dahingehend, dass Frankreich und Spanien zu den Beratungen über die territorialen Fragen erst hinzugezogen werden, wenn sich die Vier Mächte untereinander verständigt haben (Klaus Müller, aaO., Dok.-Nr. 20). GB stimmte dem zu, behielt sich aber vor, von Mewhrheitsbeschlüssen der Vier Mächte abzuweichen (Klaus Müller, aaO., Dok.-Nr. 21).

Frankreich sollte also auf dem Wiener Kongress nichts zu sagen haben. Dass es dann anders kam, lag an den gegensätzlichen Interessen der großen vier Sieger, an einer günstigen Gelegenheit (Talleyrand durfte einmal einer Besprechung "beiwohnen") und Talleyrands Geschick diese zu nutzen.

Dass der Wiener Kongress durchaus die Züge eines "Tribunals" haben konnte, zeigt sich am Beispiel Sachsens. Dessen König befand sich wegen seiner Unterstützung für Napoleon während des Kongresses unter Arrest und über ihn und sein Land sollte der Kongress entscheiden.
 
Zurück
Oben