Nostratisch

Lustig genau so was habe ich auf meiner letzten Stadtkerngrabung erlebt.
Aber ich rekonstruiere die fehlende Teile des Befundes, mit Hilfe zeitgleicher u. strukturgleicher Befunde.
Genau hier sehe ich einen gewaltigen Unterschied zu den beiden Sprachthesen, denn beide rekonstruieren eben auf hypothetischer Basis, denn es gibt ja nun mal im Falle der Indogermanistik keine Schriftbefunde die älter als das heth. sind.

Die Indoreuropäistik macht nichts anderes, sie sammelt und evaluiert strukturgleiche Befunde.

Wenn ich nichts zeit- und strukturgleiches finde, so kann ich auch nicht weiter rekonstruieren, sondern eine Hypothese aufstellen, die so lange gültig sein kann bis ein zeit- und strukturgleicher Befund vollständig ausgegraben und dokumentiert ist, dieser Befund kann dann meine Hypothese widerlegen oder bestätigen.

Die ermittelten Etyma sind in ihrer Bedeutung und vermutlichen Aussprache daher auch heiß debattiert. Der *Asterisk der für unbelegte Etyma verwendet wird, zeigt auch immer an, dass dies nicht der Weisheit letzter Schluss ist.

Letztlich unterscheiden sich die Historiolinguistik und die Archäologie hier nur in den Methoden der Befundermittlung, nicht aber in der Evaluation.
 
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