Ottheinrich-Bibel kommt unter den Hammer

Mercy

unvergessen
Rose-Maria Gropp und Brita Sachs (FAZ vom 28.9.2007) melden, dass die Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha'sche Stiftung für Kunst und Wissenschaft in London 5 Bände der Ottheinrich-Bibel versteigern lassen will.
Im Zuge der Eroberung Heidelbergs während des Dreißigjährigen Krieges verbrachte Herzog Maximilian von Bayern die Ottheinrich-Bibel in die Münchner Hofbib-liothek, von wo sie allerdings schwedische Truppen 1636 nach Gotha verschleppten.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts geteilt und umgebunden, gelangten fünf Bände auf Tauschwegen wieder nach Heidelberg, während die Bayerische Staatsbibliothek die Bände mit den besonders prachtvollen Evangelien nach Matthäus, Markus und Lukas erst 1950 aus Privatbesitz wiedererwerben konnte.
Der Bilderschatz einer Königin

Die Bayerische Staatsbibliothek hat ihr Interesse an einem Erwerb bekundet.

Zur Vorgeschichte:
Wie nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem Schlossmuseum von Gotha wertvolle Kunst in den Westen verschwand und dort für viel Geld verkauft wurde. Zum Beispiel an die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen

Es ist Ende Juni 1945 als Victoria Adelheid von Sachsen-Coburg und Gotha in Thüringen auftaucht. Victoria Adelheid ist knapp 60. Herzogin. Sie stellt sich im Schlossmuseum von Gotha vor einen Offizier der amerikanischen Militärregierung hin und fordert: Die Amerikaner sollten ihr doch bitte zwei Eisenbahnzüge zur Verfügung stellen; sie müsse dringend Kunst ins bayerische Coburg transportieren. Die Werke hier seien schließlich seit Jahrhunderten im Besitz ihrer Familie.
Doch die Werke im Schlossmuseum sind keineswegs ihr Eigentum - sie gehören seit 1928 einer Kunststiftung.
Journalistenverbund Plan 17 » Hoheit liessen einpacken
 
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