Die Frage inwieweit die Berittenen Bogenschützen gepanzert waren ist umstritten. Ca Zwei Drittel der Reiterei waren reine Bogenschützen, Ein Drittel hatte Nahkampfwaffen und Bogen. Rüstungen waren anfangs spärlich und wurden auch später wegen der sehr großen Strecken und Entfernungen nicht so viel gebraucht wie man es glauben könnte.
In den Quellen wird immer von den sogenannten Seidenhemden gesprochen, die die Mongolen getragen hätten und die mit dem Pfeil ins Fleisch gegangen wären wodurch man diesen sauber hätte heraus ziehen können. Das ist natürlich Unsinn.
Man weiß aber, daß die Mongolen Stepprüstungen aus Rohseide verwendeten. Das sind Stoffrüstungen sehr ähnlich dem mittelalterlichen Gambeson, also eine Weste oder eine Jacke aus vielen Lagen geballten und gedrehten Stoff/Stoffresten/bei den Mongolen Rohseide die man zu einem mehrere Zentimeter dicken Material vernähte. Es ist anzunehmen daß die Mongolen auch meistens einfach mehrere Lagen Filz miteinander und übereinander vernähten und so sich einen Schutz in der Form einer steifen Jacke verschafften. Solche Filzrüstungen waren sicher vor allem Anfangs verbreiteter als die eher chinesischen viel aufwendigeren aus Rohseide. Wenn du ein dutzend Filzlangen übereinander vernähst und so eine mehrere Zentimeter dicke Filzjacke hast schützt die auf Distanz schon vor einigem und federt auch Schläge im Nahkampf zumindest ab vor allem wenn diese abgleiten.
Kettenhemden wurden dann noch über solche Stoffpanzer drüber getragen und nicht für sich allein. Typischer für die Mongolen waren aber nicht Kettenhemden sondern Schuppenpanzer. Kettenhemden wurden mehr im Westen verwendet und wie das meiste was die Mongolen verwendeten waren das dann Beutestücke.
Die mongolischen Helme orientierten sich stark an denen des Ostiran, also an Islamisch/Persischen Modellen, sehr hoch waren sie eigentlich nicht. Für die Masse der einfachen berittenen Bogenschützen wurden vermutlich keine Helme verwendet es sei denn man hatte genug erbeutet. Wenn man nicht in den Nahkampf geht ist ein Helm aus Metall nicht so wichtig.
Daher dürften die einfachen Berittenen Bogenschützen nur ihre normalen Hüte aus Filz und Fell getragen haben.
Der Begriff Berittene Bogenschützen ist aber in Bezug auf Mongolische Kavallerie recht sinnlos, da die allesamt Bogenschützen waren.
Die Schwere Reiterei der Mongolen bevorzugte Schuppenpanzer oder Lamellenpanzer. In dem Buch Kalka River 1223 gibt es viele schöne Beispiele. Interessant ist auch, daß Masken aus Metall die dem Gesicht eng nachgeformt waren in Gebrauch kamen und dann von der schweren Kavallerie verwendet wurden. Diese Masken zeigten häufig merkwürdig grinsende, lachende Gesichter (also als lachend oder grinsend dargestellte Münder als Treibarbeit auf der Maske)
Die Kavallerie der Goldenen Horde verwendet dann fast flächendeckend Kettenhemden und Stepppanzer, die Truppen Hülagüs im Süden jedoch primär Schuppenpanzer/Lamellenpanzer und das nur durch einen Teil der Truppen (schwere Kavallerie). Angeblich war es ein Vorteil der Mamelucken gegenüber den Mongolen, daß sie besser gepanzert waren. Da Hülagü zu dieser Zeit nach Osten abgezogen war und damit auch die schweren Einheiten, dürften dann die verbliebenen Truppen hier im Süden eher schwach gepanzert gewesen sein. In China wurden primär Lamellenpanzer verwendet die zum Teil sehr kunstvoll konstruiert waren. Aber auch erst in größerem Umfang seit Möngkes Zeiten.
Pferderüstungen aus Metall wurden nur wenige verwendet, es gibt Funde, wieder vor allem aus dem Bereich der Goldenen Horde bzw aus China bzw dann später zu Tamerlans Zeiten.
Bei Pferderüstungen ist nicht klar, in wie weit solche aus Filz verwendet worden sind. Gegen Pfeile und die Kampfweise und angesichts des Klimas im Norden ist es denkbar, daß Filz und Lederrüstungen für Pferde häufig verwendet worden sind um diese auf Distanz vor Pfeilschüssen zu schützen.
