Paris im 13. Jahrhundert

ursi

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Seit der Gründung der Universität in Paris 1215, erlebte die Stadt einen Aufschwung, Am linken Seineufer wurden Kollegienhäuser für die Studenten gebaut und die Dozenten siedelten sich ebenfalls in diesem Gebiet an, da die Umgebung der Domschule von Notre Dame zu eng wurde. Am rechten Seineufer liessen sich Händler und Kaufleute nieder. Das Gewerbe siedelte, trotz den jährlichen Überschwemmungen dort an. Der Grund war, dass dort die Anlegestellen für die Schiffe waren und hier begann der Weg zu den wichtigsten Handelspartnern in Fladern. Die Stadt wurde seit der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert von einem Mauerring umgeben, der Erbauer war König Philipp August (1180 – 1223). Paris wurde zum Versammlungsort der Prévôts und anderen hohen Beamten. Dies war auch der Grund weshalb Paris die Hauptstadt des Königreichs wurde.

Innerhalb der Stadtmauer gab es drei Märkte, im Osten der La Grève, im Westen der Les Champeux und im Nordwesten der bekannte des Halle. Von 1310 bis 1830 fanden auf dem Place de Grève alle öffentlichen Hinrichtungen statt, seit 1317 ist dort der Sitz der städtischen Selbstverwaltung und heute ist dort, Place de l’Hôtel de Ville. Der neue Markt im Nordwesten wurde vom Ludwig VI (1108 – 1137) erbaut und seit 1190 wird der Markt als quartier des Halle verbrieft, die Hallen standen bis 1972.

Die Entwicklung der Stadt war bemerkenswert, zur Zeit König Philipp August betrug die Fläche von Paris ca. 250 ha und hatte mindestens 25 000 bis 30 000 Einwohner, am Ende seiner Herrschaft waren es bereits 50 000 Einwohner. 1270 zählte man 160 000 Menschen die in Paris lebten.


Das Amt des Prévôt

Das Krongut der Könige von Frankreich war seit Robert dem Frommen (996 – 1031) in Prévôtés eingeteilt, die an Adlige verpachtet wurden, nur wer wohlhabend war konnte dieses Amt übernehmen, denn es wurde dem meistbietendem versteigert. Seit König Philipp August gab es ca. 40 Prévôtés, diese übten eine fast uneingeschränkte Macht aus: sie waren für das Militärwesen, das Einziehen von Steuern und Abgaben und die Jurisdiktion zuständig. Auch der Handel und das Handwerk waren ihnen unterstellt. Der Prévôt von Paris , war der höchste königliche Beamte in der Stadt und residierte im Châtelet auf dem rechten Seineufer vis à vis dem königlichem Palast auf der Ile de la Cité. Das Châtelet wurde zwischen 1802 – 1810 abgerissen.

In Paris waren die Handwerksbetriebe in Zünften organisiert, dafür gibt es ein einzigartiges Zeugnis aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, dabei handelt es sich um den Livre des métiers (Buch der Berufsstände). Es ist eine Sammlung von ca. 100 Satzungen verschiedener Korporationen die von Etienne Boileau gesammelt wurde. Ebenfalls enthalten sind die Rechte und Pflichten innerhalb der Zunft und gegenüber dem Stadtherren. Ein wichtiger Handwerksbetrieb waren die Bäcker, deren Bedeutung im 13. Jahrhundert immer grösser wurde in Paris. Denn die Bäcker waren für den Vertrieb des täglichen Brotes und damit die Ernährung der Bevölkerung zuständig. Das Brot war das wichtigste Nahrungsmittel in Paris, vor allem in den Zeiten der Hungersnot waren es die Bäcker die an vorderster Front den Zorn der Bevölkerung ertragen mussten. Im Livre des métiers sind die Statuten der Bäckerzunft in 61 Artikeln erhalten geblieben. Darin steht wie man Bäcker in Paris wird, Rechte und Pflichten, Rituale, Zoll gegenüber dem König, wann gebacken werden darf, der Brot Preis und Angebot, Gerichtsbarkeit und Strafe, Qualität und das Korn.

Text verfasst von ursi,

Quellengrundlage: Raymond Cazelles, Nouvelle histoire de Paris de la fin du règne de Philippe Auguste à la mort de Charles V
 
Paris im Mittelalter- Wasserversorgung & Hyiene

Liebe community,

ich bin gerade dabei, meine Bachelorarbeit vorzubereiten und brauche dringend eure Hilfe!:help:
Mein Thema ist die Wasserversorgung und die Hygiene im mittelalterlichen Paris. Was könnt ihr mir für Forschungsliteratur und Quellen empfehlen?

Ich freue mich über jede Antwort und danke euch schonmal im Voraus :hoch:

Martin
 
In Barbara Tuchman: Der ferne Spiegel geht sie auf die Situation der Wasserversorgung in Avignon zur Zeit es Schismas ein.

Populärwissenschaftlich mit wissenschaftlichem Anspruch. Wirklich sehr interessant es zu lesen!

Enthält auch weiterführende Quellen.
 
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