Pennon?

di Sparo

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Grüßt euch,
ich habe eine Frage:
Da in diesem Jahr mein Ritterschlag ansteht, sollte ich mir so langsam Gedanekn darüber machen wie ich mein Pennon anfertige (lasse). Mein Markgraf hat zwar gesagt das das PEnnon dreieckig zu sein hat, konnte mir aber nichts über die Maße sagen.
Weis einer von euch wie große ein Pennon sein muß und ob ich sonst auf etwas achten muß?
 
Zunächst einmal kann ein Pennon einfach dreieckig sein, d.h., er kann in einer Spitze auslaufen, ebenso aber auch in 2 oder gar 3 Spitzen; einige der während des europäischen Mittelalter dokumentierten heraldischen Flaggen zeigen dies: zum Beispiel um 1150 der König von Leon (Pennon in zwei Spitzen auslaufend) oder auch um 1475 Sir Henry de Stafford (Pennon ebenfalls zweizackig auslaufend).

In englischsprachigen Texten werden dazu desöfteren folgende Maße angegeben:
Guidon - so nennt sich das Banner gleicher Form beim Bannerherrn - ca. 6,5 feet (also Fuß, wobei bekanntlich 1 Fuß = 30,48 cm)
Pennon - half the size of the guidon - ergo halb so groß bzw. angegeben mit ca. 3...4 feet
Diese Maße gehen mW jedoch auf ein Manuskript des 16. Jh. zurück, so daß es mir wahrscheinlich erscheint, daß dies im Mittelalter noch nicht ganz so strikt und einheitlich gehandhabt wurde.

Anm.: In der Breite würde ich aus praktischen und gestalterischen Gründen jedoch 20 cm nicht unterschreiten!

Welche Zeit und welche Region stellst Du denn dar?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Gruppe stellt 11. bis 13. JAhrhundert dar. Ich bin zwar noch ein wenig später so 14.15. Jahrhundert aber ich werd mich noch anpassen.
Mein Pennon muß dreieckig sein, da Spitzen und Zipfel erst später hineingeschnitte werde wenn ich mir meine ersten Sporen verdient habe.
Wir Stammen aus dem heutigen Rheinland Pfalz und aus dieser Region sollte auch unsere Darstellung sein
 
Bitte nimm jetzt meine folgenden Ausführungen nicht persönlich o.ä.; sie lesen sich härter als dies beabsichtigt ist: ich will Dir Dein Hobby nicht vermiesen o. dgl., sondern möchte Dir helfen, nicht die Fehler zu begehen, wie sie schon vielen anderen vor Dir unterlaufen sind.

Die Gruppe stellt 11. bis 13. JAhrhundert dar. Ich bin zwar noch ein wenig später so 14.15. Jahrhundert aber ich werd mich noch anpassen.

Zunächst zur Gruppe...
Ja; welche Zeit ist es denn nun genau: 11., 12. oder 13. Jh.?
Zum Verständnis: schau einmal in http://www.geschichtsforum.de/f48/r-stung-und-bewaffnung-des-west-europ-ischen-ritters-8129/, wie sich der Ausrüstungsstand während dieser Zeit immer wieder verändert hat - und das z.T. innerhalb eines Jahrhunderts. Konkret: 1070 ist 11. Jh., der miles dieser Zeit (salisch) unterscheidet sich aber deutlich von seinem Vorgänger um bspw. 1020 (ottonisch); der frühstaufische Ritter um 1150 gehört ins 12. Jh., aber ebenso der salische miles von bspw. 1115; von ihnen allen deutlich zu unterscheiden ist der spätstaufische Ritter im 13. Jh., und auch der sieht um 1215 anders aus als um 1250 (ich nenne da nur einmal das Stichwort Helm).

Dann zu Deiner zeitlichen Einordnung: Wie Du bereits richtig erkannt hast, mußt Du Dein favorisiertes Spätmittelalter (14./15. Jh.) aufgeben, wenn Du bei einer Gruppe mit Darstellung im Hochmittelalter (11., 12. oder 13. Jh.) mitmachen willst.
Wichtig ist es, dabei konsequent zu sein, denn nichts ist schlimmer als ein Darsteller, der in sich bereits ein Epochenmischmasch ist. Wenn in einer Gruppe sich Darsteller verschiedener Epochen wiederfinden, so ist das zwar auch nicht schön, aber zumindest ist dann die Einzelperson zumindest einigermaßen (d.h., soweit es möglich ist) stimmig.

Mein Pennon muß dreieckig sein, da Spitzen und Zipfel erst später hineingeschnitte werde wenn ich mir meine ersten Sporen verdient habe.

Ähm; jetzt bin ich verwirrt...

Zuerst schreibst Du von einem Pennon anläßlich Deiner Erhebung zum Ritter - die erfolgt übrigens im HRR bis etwa 1300 durch die traditionelle Schwertleite und erst in späteren Zeiten durch den in Frankreich und England bereits üblichen Ritterschlag, aber das nur nebenbei - und jetzt von den "ersten Sporen", die Du noch verdienen mußt.
Um es zu erklären: wenn Du in den Ritterstand erhoben wirst - egal, ob nun durch Schwertleite oder durch Ritterschlag -, erhältst Du Schwert, Rüstung und Sporen.

Das mit dem zunächst einfachen Dreieck und später erfolgenden Mehrfachauszackungen lese ich hier übrigens zum ersten Mal, aber sei's drum...

Wir Stammen aus dem heutigen Rheinland Pfalz und aus dieser Region sollte auch unsere Darstellung sein

Ah, OK; dann ist das so oder so tiefstes HRR, was Euch die Sache dahingehend erleichtert, daß Ihr den ganzen Schnick des spätmittelalterlichen bzw. frühneuzeitlichen Frankreich und England ehedem nicht ganz so strikt beachten müßt.

Wie bereits erwähnt würde ich dem Pennon an seiner breitesten Stelle (je nach Ausführung Basis des gleichschenkligen Dreiecks oder kürzere Kathete des rechtwinkligen Dreiecks) mindestens 20 cm - besser sogar noch etwas mehr (nämlich eher ~30 cm) - zugeben; die Wimpellänge (je nach Ausführung Höhe des gleichschenkligen Dreiecks oder längere Kathete des rechtwinkligen Dreiecks) mind. 90 cm.
Anm.: Die Angaben sind natürlich lediglich Richtmaße...
 
Das mit dem zunächst einfachen Dreieck und später erfolgenden Mehrfachauszackungen lese ich hier übrigens zum ersten Mal, aber sei's drum...
Könnte auch was Gruppeninternes sein. Ich war auch mal in einer Darstellungsgruppe (angesiedelt 1799), wo es den Rang eines Velite gab, obwohl es solche Ränge nie und nimmer in der französischen Armee gegeben hat. Es war nur einheitsintern als so eine Art Ansporn gedacht, um immer gut zu trainieren, bis man zum Chasseur aufstieg. Vielleicht sollte es aber auch den normalen Rang des ordinären Soldaten aufwerten, dass nicht jeder gleich Caporal werden wollte.

Ansonsten: Wäre natürlich denkbar, dass eine Gruppe mehrere Jahrhundert abdeckt. Die Hauptsache wäre dann natürlich, dass sie für den jeweiligen Zeitschnitt dann auch die entsprechenden Ausrüstungsstücke haben und nicht, wie Du anmerktest, das Selbe quasi für mehrere Jahrhunderte verwenden.
Wie konkret sind denn Mittelaltergruppen mit ihrer Selbsteinordnung? Gruppen wie "1476" haben das exakte Zeitfenster ja schon im Namen.:)
 
Wie konkret sind denn Mittelaltergruppen mit ihrer Selbsteinordnung? Gruppen wie "1476" haben das exakte Zeitfenster ja schon im Namen.:)

Kommt auf die Gruppe an bzw. darauf, wie ernsthaft sie ihre Darstellung betreibt... :scheinheilig:

Aber im Ernst: Einmal vorausgesetzt, Du bemühst Dich um eine Darstellung nah am historischen Original bzw. nah an dem, was vom historischen Original bekannt (geworden) ist - ist dies nicht der Fall, erübrigt sich die Diskussion mit mir ehedem -, so ist das Zeitfenster ggf. doch relativ eng.
Zwar muß nicht ein konkretes Jahr explizit ausgewiesen sein, aber immerhin ein Ausschnitt einer Subepoche im Hintergrund stehen - wie z.B. Zeitraum 1190 bis 1220, Zeitraum 1220 bis 1250, Zeit um 1250* o. dgl. ...
* Um es zu illustrieren: Wir haben in unserer Johannitergruppe bspw. den Zeitraum nach 1240 bis etwa 1258.
 
Dann schocke ich euch erstmal wenn ich was über MEINE ausrüsrung sage.
Ich trage einen Schuppenpanzer, wie er wohl im Hochmittelalter noch vorkam der aber eihentlich eher in die Karolingische Zeit gehört. Dazu trage ich leichte schwarze Plattenteile (Schultern, Kragen, Armschienen und Beinschienen) Die aber aber irgendwann durch brauchbare, Kampftaugliche Stücke eventluell auch aus Leder ersetzt werden.
Der HElm ist ein Italienischer Barbute, auch schwarz, der erst ab dem Jahr 14.00 belegt und in dieser Form eher um das Jahr 1500 anzusiedeln ist.
ICh werde so oder so meine komplette Darstellung noch überarbeiten und anpassen müssen.
Immerhin weis ich schonmal das meine Darstellung nichtnur unkorrekt sondern ganz einfach falsch ist.
 
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