Plutarch Das Leben des Crassus

Veronika

Neues Mitglied
Hey, also ich hab paar Argumente aus dieser Quelle herausgearbeitet, aber vielleicht fällt hier jemand was auf, was mir noch nicht aufgefallen ist. Ich bin für jede Hilfe dankbar.
LG


Plutarch, Leben des Crassus, 2
Da er ferner die der Stadt Rom eigenen, ihr stets gesellten Plagegeister gewahrte, Brände und Einstürze von Häusern infolge ihrer Größe und Schwere, so kaufte er Sklaven, die sich auf alle Zweige des Bauhandwerks verstanden, und als er deren über 500 zusammen hatte, kaufte er die brennenden und die den brennenden benachbarten Gebäude auf, welche die Eigentümer aus Furcht und wegen der Unsicherheit des Kommenden um einen geringen Preis hergaben, so dass der größte Teil Roms in seine Hand kam. Aber obwohl er so viele Handwerker besaß, baute er selbst nichts als sein eigenes Wohnhaus und pflegte zu sagen, dass die Baulustigen sich ohne Zutun ihrer Feinde selber ruinierten. Und obschon er zahlreiche Silberbergwerke, wertvolle Ländereien und die Leute besaß, die sie bebauten, so hätte man doch das alles für nichts achten können, gemessen an dem Wert seiner Sklaven. Eine so große Anzahl und von so hoher Qualität besaß er: Vorleser, Schreiber, Münzenschläger, Hausverwalter, Tafeldecker, und er überwachte ihre Ausbildung, hatte sein Augenmerk auf sie, unterwies sie selbst und war überhaupt der Meinung, die erste Pflicht des Hausherrn sei die Sorge für die Sklaven als die lebendigen Werkzeuge der Haushaltung. Und darin hatte Crassus Recht, wenn er, wie er sagte, der Meinung war, dass man das andere durch die Sklaven, die Sklaven aber selbst regieren müsse. Denn wir sehen, dass die Haushaltungskunst, die bei leblosen Dingen auf den Gelderwerb gerichtet ist, bei Menschen zur Staats- und Königskunst wird. Damit aber hatte er nicht Recht, dass er niemand für reich hielt noch reich nannte, der nicht imstande wäre, aus seinem Vermögen ein Heer zu unterhalten; denn der Krieg verzehrt nach dem Wort des Archidamos nicht festgesetzte Rationen, so dass auch der für einen Krieg erforderliche Reichtum nicht fest bestimmbar ist; und er entfernte sich damit weit von der Meinung des Marius. Denn der sagte, als er seinen Soldaten Mann für Mann vierzehn Morgen zugeteilt hatte und bemerkte, dass sie noch mehr verlangten: „Möge es keinen Römer geben, der ein Stück Land, das ihn zu ernähren ausreicht, für wenig hält.“
 
Hey, also ich hab paar Argumente aus dieser Quelle herausgearbeitet, aber vielleicht fällt hier jemand was auf, was mir noch nicht aufgefallen ist. Ich bin für jede Hilfe dankbar.
Hallo Veronika, zu welcher Fragestellung hast du Argumente herausgearbeitet und welche sind das? Wir können dir ja schlecht helfen, wenn wir nicht wissen, wo wir ansetzen sollen. Und wir könnten über deine bisherigen Ergebnisse diskutieren, das ist am Ende in der Regel am fruchtbarsten.
 
Das Thema, um was sich die Argumente handelt, sind Mieter und Vermieter. Ich habe zum einen, dass das Geschäft mit dem Wohnung ein sehr lohnenswertes Geschäft ist. Zusätzlich das Crassus die Misslagen sich zum nutzen machte.
 
Das Thema, um was sich die Argumente handelt, sind Mieter und Vermieter. Ich habe zum einen, dass das Geschäft mit dem Wohnung ein sehr lohnenswertes Geschäft ist. Zusätzlich das Crassus die Misslagen sich zum nutzen machte.

Also über Mieter und Vermieter finde ich in der Quelle nichts. Sie stellt auch Crassus nicht als Vermieter dar. Sein Geschäft waren offenbar Sklaven. Und er hat Land billig aufgekauft.
Es wird von brennenden und einstürzenden Gebäuden gesprochen. Das kann ich nicht ganz glauben.

welche die Eigentümer aus Furcht und wegen der Unsicherheit des Kommenden um einen geringen Preis hergaben
Die Unsicherheit könnte sich vielleicht auf Sulla beziehen? Kommt das zeitlich hin? Da gab es doch Verfolgungen und Säuberungen, also eine Gelegenheit sich zu bereichern.

Aber obwohl er so viele Handwerker besaß, baute er selbst nichts als sein eigenes Wohnhaus und pflegte zu sagen, dass die Baulustigen sich ohne Zutun ihrer Feinde selber ruinierten.


Hier finde ich die Quelle auf den ersten Blick paradox. Crassus hat 500 Bausklaven besessen, aber nicht gebaut? Eine Möglichkeit wäre, dass er die Sklaven vermietet hat. Auch später werden seine Sklaven als seine wertvollsten Besitztümer gepriesen.

Noch mal der Hinweis: Die Quelle beschreibt das Baugeschäft, das Geschäft mit Wohnungen, ausdrücklich als ruinös, nícht lukrativ, wie du geschrieben hast.
 
Ich verstehe den Text anders: Crassus kaufte billig Immobilien auf, ließ sie von seinen Sklaven instand setzen und vermietete sie dann.
Mit Sulla hat das nichts zu tun, sondern mit den Bränden: Crassus kaufte Immobilien, noch während sie brannten und somit spottbillig worden waren, auf, und die benachbarten (deren Eigentümer ein Übergreifen der Flammen fürchteten) gleich mit.

Dass er selbst nicht baute, bezieht sich auf ihn selbst. Gemeint ist also, dass er für sich nichts baute als sein eigenes Haus.
 
Im Prinzip ist die Geschichte ja die, dass Crassus neben Bausklaven auch eine Feuerwehr hatte, das gab’s in Rom ja sonst nicht. Diese Feuerwehr rückte aus, begann das Löschen aber erst, wenn Crassus wieder um ein paar insulae reicher war. Das Problem nur ist: das lässt sich aus dieser Passage nicht entnehmen. Die ist tatsächlich etwas rätselhaft.
 
Zurück
Oben