Präsentationsprüfung - Unterschied zwischen Putsch, Aufstand und Revolution ? ? ?

roggnroll

Neues Mitglied
Hallo, ich mache Präsentationsprüfung in Geschichte.
Ich habe das Thema Der 17. Juni 1953 - Konterrevolutionärer Putschversuch, Revolution oder Arbeiteraufstand mit Reformzielen?

Dazu sollte ich aber zunächst mal wissen, was eigentlich der Unterschied zwischen einem Putsch, einem Aufstand und einer Revolution ist.
Ich habe hier mal eine Gegenüberstellung gemacht:
http://www.abi2007-bzm.de/ZTobisStuff/geschichte.html
Was haltet ihr davon? Kommentare bitte.
Ok den Putsch kann man von den anderen beiden ja noch gut unterscheiden.
Aber was genau ist denn der Unterschied zwischen einer Revolution und einem Aufstand?

Vielen Dank im Voraus, Grüße,
Tobi

P.S.:Ich hätte dieses Thema gerne dahin
getan, wo's hingehört, hatte aber nie Zugriffsrechte! Warum hab ich mehr Zugang wenn ich nicht angemeldet bin als wenn ich angemeldet bin??? Was hat das für ein Sinn? Oder ist das ein Fehler?
 
Du hast keine Schreibrechte, weil Du neu bist. ;) Eigentlich müsstest Du irgendwo einen Link sehen, wo das erklärt wird. Kann mit dem Umbau zusammenhängen, den das Forum die letzten Tage über sich ergehen hat lassen.

Zum Thema:

Definitionen für Putsch, Aufstand und Revolution sind am besten im Lexikon nachzuschlagen. Z.B. hier: Meyers Lexikon online. Begriffe und Definitionen kostenlos nachschlagen

Putsch [schweizerisch ›Stoß‹], ein von meist kleineren Gruppen durchgeführter Umsturz oder Umsturzversuch, um auf nicht verfassungsgemäßem, meist gewaltsamem Weg die Macht im Staat zu erringen; vom Putsch zu unterscheiden ist der →Staatsstreich.

Revolution - Politik und Gesellschaft: im politisch-sozialen Sinne Bezeichnung für eine grundlegende Umgestaltung der gesellschaftlichen Struktur, der politischen Organisation sowie der kulturellen Wertvorstellungen in einem bestimmten geografischen Bereich und damit Bezeichnung für eine besondere Form des historischen Wandels. Nach Inhalten unterscheidet man politische Revolution, soziale Revolution und Kulturrevolution [...]

Im Sprachgebrauch wird als Revolution sowohl der plötzliche Machtwechsel als auch die diesem Wechsel folgende langfristige Umwälzungs- und Umschichtungsphase bezeichnet. Träger der Revolutionen sind in der Regel benachteiligte Schichten, unterdrückte gesellschaftliche Gruppen usw., auch wenn als Wortführer häufig Angehörige der Oberschicht fungieren.


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Aufstand oder Rebellion nennt man eine öffentliche Widerstands- oder Prostestbewegung, die von breiten, unteren Schichten getragen wird und einen Politikwechsel anstrebt (siehe auch Revolte).

Viele Deiner Punkte sind durchaus richtig, da muss aber noch ein bisschen gepimpt werden ...

1 Generelle Definition
2 Anzahl der Ausführenden Personen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung
3 Ausführende Personen
4 Ziel
5 Art der Veränderung
6 Gewaltanwendung
7 Gemeinsamkeiten
8 Weitere Merkmale
9 Klassische Beispiele

Ich verstehe nicht ganz, warum Du nach "Aufstand" fragst und in der Präsentation "Arbeiteraufstand" schreibst. Was meinst Du denn?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok den Putsch kann man von den anderen beiden ja noch gut unterscheiden.
Aber was genau ist denn der Unterschied zwischen einer Revolution und einem Aufstand?


Ein Aufstand mit Reformzielen soll die Regierenden dazu zwingen, Reformen vorzunehmen.
Eine Revolution hat die Abschaffung des ganzen Regierungssystems und die Etablierung eines neuen Systems zum Ziel.



P.S.:Ich hätte dieses Thema gerne dahin
getan, wo's hingehört, hatte aber nie Zugriffsrechte! Warum hab ich mehr Zugang wenn ich nicht angemeldet bin als wenn ich angemeldet bin??? Was hat das für ein Sinn? Oder ist das ein Fehler?


Wenn Du unangemeldet mehr Zugriffsrechte hättest als angemeldet, wäre das tatsächlich ein Fehler. Ich glaube aber nicht, das dies der Fall ist:

http://www.geschichtsforum.de/f8/schreibrechte-neuzeit-9706/
 
Der 16./17.Juni 1953 war von allem nichts.
Es war schlicht ein Streik gegen die erhöhten Arbeitsnormen.
Da es in der DDR kein Recht auf Streik gab, entzündete sich die Ungerechtigkeit an den Machthabern des Systems.
Nun kann man jahrelang philosphieren, ob Streik nur ein Vorwand war, um Ostdeutschlands Diktatur vom Westen aus stürzen zu wollen.
Das ist wie mit dem Herbst 1989 in der DDR. Zuerst liefen 100000e Menschen auf die Straßen und propagierten, sie seien das Volk und wollen ein besseres Leben. Als sie das Regime stürzten wurden neue Forderungen gestellt und dann tauchte der Messias in Dresden auf und verkündete blühende Landschaften und keinem wird es schlechter gehen als vorher; alle fielen auf die Knie und beteten ihn an.
Ähnlich ging es 1789 und folgende Jahre in Frankreich zu. Mit dem Sturm auf die leere Bastille wird uns eingebleut, wäre die französische Revolution ausgebrochen.
Revolutionen, Putsches oder Aufstände werden an den Zentren der Macht entschieden, z.B. Parlamente stürmen, Armeeinheiten auf die eigene Seite bringen (wie im Dezember 1989 in Rumänien), Königshäuser in Brand setzen, usw. Da ist der Sturm auf die Bastille (ein Gefängnis) mit seinen wenigen verbliebenen einsitzenden Kriminellen ein willkommener Anlass für weitere Maßnahmen anderer Personen der Zeit geworden.
Zudem werden Aufstände geplant. 1953 wurde gar nichts geplant. Man ging spontan auf die Straße. Herbst 1989 ging man nicht spontan auf die Straße. Hier waren die Kirchen Hort der Koordination und Führung der Demonstranten. Deshalb blieb u.a. ja der Gewalteinsatz der Staatsmacht aus. Und es war eine Revolution.
 
Der 16./17.Juni 1953 war von allem nichts.
Es war schlicht ein Streik gegen die erhöhten Arbeitsnormen.
Da es in der DDR kein Recht auf Streik gab, entzündete sich die Ungerechtigkeit an den Machthabern des Systems.
Nun kann man jahrelang philosphieren, ob Streik nur ein Vorwand war, um Ostdeutschlands Diktatur vom Westen aus stürzen zu wollen.
Worüber man aber nicht philosophieren kann, ist die Tatsache, dass sich die Unzufriedenheit in der DDR an den dortigen Mißständen entzündete und nicht vom Westen entzündet wurde. Dass vom Westen per Radio die Streikbewegung unterstützt wurde, ist ebenso unbestritten.

Ferner ergab die Einsicht in die Archiv der DDR-Behörden nach 1990, dass sich der "Berliner Streik" zu einem viel breiteren Volksaufstand ausweitete als dies bis dahin angenommen wurde. Über 167 der 217 Land- und Stadtkreise musste die sowjetische Besatzumgsmacht den Ausnahmezustand verhängen. Gestopt konnte der Volksaufstand letztlich nur durch den massiven Einsatz von Panzer werden.
Mit dem Sturm auf die leere Bastille wird uns eingebleut, wäre die französische Revolution ausgebrochen.
Hier gibt es ein Missverständnis: Der Sturm auf die Bastille war keiner, da sich die Besatzung der Bastille ergab. Aber die Untätigkeit des Königs, seine Ablehnung, Truppen einzusetzen, um in Paris die Ordnung wiederherszustellen, steht durchaus zutreffend für den Beginn des Zerfalls seiner Macht.

Zudem werden Aufstände geplant. 1953 wurde gar nichts geplant. Man ging spontan auf die Straße. Herbst 1989 ging man nicht spontan auf die Straße. Hier waren die Kirchen Hort der Koordination und Führung der Demonstranten. Deshalb blieb u.a. ja der Gewalteinsatz der Staatsmacht aus. Und es war eine Revolution.
Der Aufstand unterscheidet sich vom Putsch dadurch, dass er breite Teile des Volkes erfasst, währenddessen ein Putsch von einer Gruppe betrieben wird. Aufstände müssen nicht geplant sein und können sich spontan als Reaktion auf einen Mißstand ergeben; Putsche hingegen werden im Regelfall geplant.

Dass die Revolution 1989 von der Kirche geplant, koordiniert und geführt wurde, halte ich für falsch. Es war vielmehr so, dass die Kirche in der DDR einen Freiraum darstellte, der von unzufriedenen Bürgern der DDR benutzt werden konnte, um sich über Veränderungen der DDR-Gesellschaft Gedanken zu machen. In der Kirche selbst war das Handeln dieser Basisgruppen durchaus umstritten. Letztlich war es so, dass es mutigere Pfarrer und Kirchengemeinden gab, die Proteste zuliessen, und weniger mutige, die eher auf Zurückhaltung bedacht waren. Die Protestbewegung kam aus den Kirchen, war aber keine Bewegung der Kirche. Segensreich wirkte sich diese Verbindung zwischen Kirche und Protestbewegung insoweit aus, dass die Kirche nur friedlichen Protesten Platz bot und auf Gewaltverzicht und Dialog drängte.
 
Aufstand und Revolte gibt es mit einer Fülle an Attributierungen:

Bauernaufstand
Soldatenaufstand
Arbeiteraufstand
Matrosenrevolte
Studentenrevolte
Schüleraufstand (in Südafrika)
Weberaufstand
...

Aufstände haben also meist anfangs einen begrenzten Teilnehmerkreis, der eine soziale Gruppe umfasst, spontan ausbricht und auf sozialpolitische Veränderungen (und nicht auf Vernichtung des Staatswesens) abzielt.
 
Ein Aufstand mit Reformzielen soll die Regierenden dazu zwingen, Reformen vorzunehmen.
Hm... Interessant. Heisst das also ein Aufstand hat den eigentlichen Sturz der Regierung gar nicht vor?
Weil dann könnte man ja behaupten, der 17. Juni wäre gar kein Aufstand gewesen, da man ja den Rücktritt der Regierung forderte!
Wenn Du unangemeldet mehr Zugriffsrechte hättest als angemeldet, wäre das tatsächlich ein Fehler. Ich glaube aber nicht, das dies der Fall ist:
Ganz sicher! Ich komm angemeldet in das Forum "Deutschland | DDR" nicht rein, nicht angemeldet schon!

Der 16./17.Juni 1953 war von allem nichts.
Es war schlicht ein Streik gegen die erhöhten Arbeitsnormen.
Da es in der DDR kein Recht auf Streik gab, entzündete sich die Ungerechtigkeit an den Machthabern des Systems.
Sorry, hier muss ich Gandolf zustimmen.
Der 17. Juni war sicher kein Spartakusaufstand (1919) oder eine Märzrevolution (1848), aber das finde ich doch ein wenig untertrieben.
Wenn die Russen nicht eingegriffen hätten, wäre der 17. Juni nicht niedergeschlagen worden. Die SED-Regime wäre hinweggefegt worden. Es hätte freie Wahlen gegeben, wie die Aufständischen gefordert hatten, was den 3.10.1989 vorverlegt hätte auf den 17.06.1953.
Zudem werden Aufstände geplant. 1953 wurde gar nichts geplant. Man ging spontan auf die Straße. Herbst 1989 ging man nicht spontan auf die Straße. Hier waren die Kirchen Hort der Koordination und Führung der Demonstranten. Deshalb blieb u.a. ja der Gewalteinsatz der Staatsmacht aus. Und es war eine Revolution.
Der Aufstand unterscheidet sich vom Putsch dadurch, dass er breite Teile des Volkes erfasst, währenddessen ein Putsch von einer Gruppe betrieben wird. Aufstände müssen nicht geplant sein und können sich spontan als Reaktion auf einen Mißstand ergeben; Putsche hingegen werden im Regelfall geplant.

Dass die Revolution 1989 von der Kirche geplant, koordiniert und geführt wurde, halte ich für falsch. Es war vielmehr so, dass die Kirche in der DDR einen Freiraum darstellte, der von unzufriedenen Bürgern der DDR benutzt werden konnte, um sich über Veränderungen der DDR-Gesellschaft Gedanken zu machen. In der Kirche selbst war das Handeln dieser Basisgruppen durchaus umstritten. Letztlich war es so, dass es mutigere Pfarrer und Kirchengemeinden gab, die Proteste zuliessen, und weniger mutige, die eher auf Zurückhaltung bedacht waren. Die Protestbewegung kam aus den Kirchen, war aber keine Bewegung der Kirche. Segensreich wirkte sich diese Verbindung zwischen Kirche und Protestbewegung insoweit aus, dass die Kirche nur friedlichen Protesten Platz bot und auf Gewaltverzicht und Dialog drängte.
Sehr wertvolle Informationen! Danke Danke!

Aufstände haben also meist anfangs einen begrenzten Teilnehmerkreis, der eine soziale Gruppe umfasst, spontan ausbricht und auf sozialpolitische Veränderungen (und nicht auf Vernichtung des Staatswesens) abzielt.
Genial auf den Punkt gebracht! Super!
 
Kann ich dann Anhand dieser Definitionen sagen, der 17. Juni war ein Arbeiteraufstand, der sich zu einer (gescheiterten) Revolution entwickelte?
 
Ganz sicher! Ich komm angemeldet in das Forum "Deutschland | DDR" nicht rein, nicht angemeldet schon!

Also kannst Du es im angemeldeten Zustand nicht lesen? Dass Du dort nicht schreiben kannst, ist eine andere Sache.

Wenn die Russen nicht eingegriffen hätten, wäre der 17. Juni nicht niedergeschlagen worden. Die SED-Regime wäre hinweggefegt worden. Es hätte freie Wahlen gegeben, wie die Aufständischen gefordert hatten, was den 3.10.1989 vorverlegt hätte auf den 17.06.1953.

Vorsicht: zuviel Spekulation! Wir wissen einfach nicht was ohne Panzereinsatz passiert wäre.
Ein Aufstand kann auch zusammenbrechen, weil die Regierung sich passiv verhält und ihn einfach aussitzt.
 
Soweit Punkt 1: Definition

Jetzt zu Punkt 2: Aktive Teilnehmer (die Kategorie braucht einen anderen Namen)

Von Mehrheiten zu sprechen ist m.E. schwierig. Vor allem von einer Mehrzahl der Gesamtbevölkerung (inkl. Frauen, Kinder und Greisen). Und einen Putsch können auch Oppositionspolitiker anstiften, oder Vizepräsidenten. Oder gar eine fremde Macht.
 
Von Mehrheiten zu sprechen ist m.E. schwierig. Vor allem von einer Mehrzahl der Gesamtbevölkerung (inkl. Frauen, Kinder und Greisen). Und einen Putsch können auch Oppositionspolitiker anstiften, oder Vizepräsidenten. Oder gar eine fremde Macht.
Ja, das ist alles Problematisch. Grundsätzlich hast du ja Recht.
Ich baue diesen Vergleich auf Definitionen auf, es gibt aber auch immer Ausnahmen.
Vorhin hast du über einen Aufstand gesagt:
begrenzten Teilnehmerkreis, der eine soziale Gruppe umfasst
Wikipedia schreibt aber
Wikipedia schrieb:
Auflehnung der Volksmehrheit gegen eine ihrer Meinung nach ungerechte oder nicht legitime Regierung
ist halt auch wieder ein Gegensatz!

Mein Hauptproblem ist:
Was ist der Unterschied zwischen einem Arbeiteraufstand und einer Revolution?
und
Was ist der Unterschied zwischen einem Arbeiteraufstand mit Reformziel und einer Revolution?

Weil ich muss den 17. Juni ja in eine der Kategorien einordnen.
Ich hätte gesagt
Kann ich dann Anhand dieser Definitionen sagen, der 17. Juni war ein Arbeiteraufstand, der sich zu einer (gescheiterten) Revolution entwickelte?
Ja oder?
 
Hm... Interessant. Heisst das also ein Aufstand hat den eigentlichen Sturz der Regierung gar nicht vor?


Sofern es sich nur, wie von Dir formuliert, um einen "Aufstand mit Reformzielen" handelt, dann könnte das hinkommen.

Es kann zweifellos auch Aufstände geben mit dem Ziel, die Regierung zu stürzen.

Wenn der Aufstand darüberhinaus das Ziel (oder Ergebnis) hat, daß nicht nur die bestehende Regierung abtritt, sondern das ganze politische System geändert wird, dann wird man von einer Revolution sprechen müssen.
 
Kann ich dann Anhand dieser Definitionen sagen, der 17. Juni war ein Arbeiteraufstand, der sich zu einer (gescheiterten) Revolution entwickelte?

Die anderthalb Tage taugen weder zu Aufstand noch zu Revolution. Da waren keine Koordination oder politisch saubere Ziele zu erkennen. Es wurde nur per Mundpropaganda und dem Westradio (wie @gandolf berichtet) eine Stimmung aufgebaut, dass die DDR-Führung Fehler machte. Die Arbeiter gingen streiken wegen der Normerhöhungen, nicht wegen der DDR an sich. Die war ihnen schnurz, da die Grenzen offen waren!!
Da wird in den 36 Stunden des 16./17.Juni 1953 im Nachhinein allerhand reininterpretiert. Dass Leute in den Großstädten auch mal auf der Straße riefen, "weg mit der DDR" habe ich später in den 80er Jahren des öfteren gesagt und gehört. Und deshalb wurde aber in den Westmedien kein Arbeiteraufstand in der DDR publiziert.
 
Im nachhinein wird ja immer alles bewertet.

Nur das Beispiel 1989.
Da ging es zunächst gar nicht um eine Revolution sondern es fing damit an, das sich einige Leute über den offensichtlichen Wahlbetrug aufregten. Angespornt durch die Perestroika in der SU traute man sich nun öffentlich.

Immer mehr Leute schlossen sich nun dieser Meinung an, die sie immer schon hatten und trafen sich in Kirchen um zu diskutieren. Wo, anders hätte man das auch sonst machen können?

Es wurden immer mehr, die sich endlich trauten. So wurde aus einer kleinen Protestbewegung ganz schnell eine,"zusammen sind wir stark", Gemeinschaft.
So etwas pusht sich hoch und wird dann schliesslich zu einer Revolution in die Geschichte eingehen.
Ich kann mir gut vorstellen, das es ähnlich auch mit anderen "Revolutionen" war.
Nur das man heute noch schneller wäre, weil es handys gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Arbeiter gingen streiken wegen der Normerhöhungen, nicht wegen der DDR an sich. Die war ihnen schnurz, da die Grenzen offen waren!!
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Die Normerhöhung war Anlaß nicht Ursache. (Normerhöhung klingt in Wessi-Ohren harmlos, bedeutet aber gleiche Arbeit für weniger Lohn.)

In die 2 Tage braucht man auch nicht viel reininterpretieren. Die DDR-Regierung hat böse gewackelt, die Sowjets haben sie gerettet. Es gab etliche vollstreckte Todesurteile. Die Zahl dieser ist bis heute, wie das bei totalitären Systemen üblich ist, nicht zweifelsfrei feststellbar.

Die Grenzen waren längst nicht mehr offen! Möglich war eine Flucht nach Westberlin, aber die DDR-Bürger mussten dazu erstmal nach Berlin kommen. Da haben die Organe schon aufgepasst.
 
Sofern es sich nur, wie von Dir formuliert, um einen "Aufstand mit Reformzielen" handelt, dann könnte das hinkommen.

Es kann zweifellos auch Aufstände geben mit dem Ziel, die Regierung zu stürzen.

Wenn der Aufstand darüberhinaus das Ziel (oder Ergebnis) hat, daß nicht nur die bestehende Regierung abtritt, sondern das ganze politische System geändert wird, dann wird man von einer Revolution sprechen müssen.
Mir ging gerade ein Licht auf!
Konstruktiver Beitrag! Danke!
 
Was ich auch noch Fragen wollte, in meiner Aufgabenstellung steht ja "Konterrevolutionärer Putschversuch".
Ok Putsch haben wir geklärt, und konterrevolutionär ist er doch deshalb, weil sich der Staat/bzw. die Gesellschaft, gegen der „Putsch“ gerichtet ist, selbst in einer soggenannten sozialistischen Revolution befindet. Laut Staatsideologie der SED ist der Kommunismus das Endziel der Menschheitsgeschichte. Dieser liege jedoch noch in weiter Ferne, und kann erst erreicht werden, wenn die sozialistische Revolution abgeschlossen ist. Der „Konterrevolutionärer Putschversuch“ will also die sozialistische Revolution aufhalten.
Oder? Habe ich das richtig verstanden?
 
Man spricht dabei auch von einer "Konterrevolution", ja. Wichtig ist dabei, daß sich die Revolutionäre bereits in der Regierung eines Landes etabliert haben und wenn dann z. B. die "alten" Machthaber eine Gegenrevolution beginnen, dann ist das die "Konterrevolution".
Im Zusammenhang mit der DDR konnte es hier aber aber keine Konterrevolution geben, da die SED-Regierung nicht durch eine Revolution an die Macht kam, sondern eine von Stalin installierte Diktatur war und von diesem stark abhängig. Die von der SED verbreitete Propaganda läßt zwar die Sache anders erscheinen, jedoch kann man das bei einer objektiven Betrachtung nicht berücksichtigen.

Ich habe erst spät diesen Pfad gelesen, sonst hätte ich mich schon früher zu Wort gemeldet.
Vieles Richtige war dabei, aber für mich gehört der 17. Juni 1953 in die hier nur wenig angesprochene Kategorie Streik. Er hatte aus Zeitgründen gar keine Chance, mehr zu sein, weil er ja sehr schell niedergeschlagen wurde. Wir haben in diesem Forum dieses Thema auch schon diskutiert und ich habe dabei einiges darüber gelesen.

Es begann als Streik der Arbeiter gegen Normenerhöhungen, dem sich mit der Zeit immer mehr Bevölkerungsschichten anschlossen. Auf Grund des Einsatzes von Gewalt auf staalicher Seite kamen zu den sozialen Forderungen auch der Ruf nach dem Rücktritt der Regierung dazu, wobei hier sicher eine gewisse Gruppendynamik mit eine Rolle gespielt haben dürfte. Wie weit verbreitet dieser Ruf war - ich glaube, das kann heute keiner mehr genau sagen, da es ja eine spontane Aktion und nicht überregional organisiert war. Wenn sich der Streik tatsächlich so weit ausbreitete, dann nur, weil sich die Information darüber sehr schnell verbreitete und dafür haben die westlichen Medien gesorgt. Das allein und nichts anderes war ihr Anteil daran. Für den Ausbruch selbst hat nur ein "kleiner Funke" genügt - eben die Normerhöhung für gleiches Geld.
 
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