Minotaurus
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Präsident Mirabeau B. Lamár und die Republik Texas
hallo zusammen,
unter anderem interessiere ich mich für amerikanische Geschichte und darin ganz besonders für die Zeit von ca. 1802 bis ca. 1890 (Louisiana Purchase bis zum Ende des "Wilden Westens").
Leider fehlen mir darin einige Zeitabschnitte, u.a. die Regierungszeit von Präsident Mirabeau Buonaparte Lamár (1838-1841) in der damaligen Republik Texas.
Die Republik Texas als souveräner Staat bestand von 1836 bis 1845 und endete 1845 in der Annexion von Texas durch die USA. Hier eine kurze Zusammenfassung.
Während sowohl die Biographie, als auch die Regierungszeit seines Vorgängers und Nachfolgers Sam Houston recht gut dokumentiert ist, findet man über den ersten Vizepräsidenten und späteren "Zwischenpräsidenten" Mirabeau B. Lamár nahezu gar nichts.
Aber zunächst erst mal zu meinem aktuellen Wissensstand:
Soviel mir bekannt ist, unterschied sich die Politik Lamárs sehr deutlich von der seines Vorgängers und Nachfolgers im Amt des texanischen Präsidenten.
Während der Sieger von San Jacinto und texanische Volksheld Sam Houston von Anfang an den Schulterschluß mit den USA suchte, der letztendlich in der Annexion von Texas im Jahre 1845 endete, war die Politik Lamárs vielmehr auf die soveräne Eigenstaatlichkeit und damit auf die staatliche und politische Autonomie der Republik Texas ausgerichtet. Sogar eine Ausweitung der Republik bis zur Pazifikküste wurde von ihm in Erwägung gezogen.
Aber auch eine Besiedelung von Texas durch deutsche Kolonisten wurde von ihm unterstützt und gefördert. Gut in Erinnerung ist noch die schlecht organisierte Einwanderung deutscher Aussiedler durch den Mainzer Adelsverein und die Gründung mehrerer deutscher Städte im sogenannten "German Belt" von Texas. Die deutschen Gründungen Neu Braunfels, sowie Friedrichsburg (Fredericksburg), Castell und Leiningen durch John O. Meusebach sind nur einige Beispiele dafür.
"Texas soll Deutsch werden!" war ein geläufiges Schlagwort in jener Zeit, das von völlig überzogenen und irrationalen Träumen dieser Kolonisten zeugte, denn es war ja seitens der texanischen Regierung keineswegs geplant, die Republik Texas als deutsche Kolonie annektieren zu lassen.
Letztendlich endete diese geplante Besiedelung durch deutsche Kolonisten des Mainzer Adelsverein ohnehin in einem Desaster.
Legendär ist lediglich der Friedensvertrag deutscher Siedler mit den Comanchen, der bis zum heutigen Tage nie gebrochen wurde.
Soviel zu meinem aktuellen Wissensstand.
Meine Fragen zu diesem Komplex wären:
1.) worauf begründete sich diese irrationale Annahme der deutschen Aussiedler?
2.) gab es entsprechende Zusagen oder Versprechungen seitens der texanischen Regierung?
3.) wie und aus welchen Leuten setzte sich die Regierung Lamár zusammen?
4.) welche sonstigen politischen Ziele verfolgte die Regierung Lamár?
5.) welche Unterstützung für oder Widerstände gegen Lamár gab es innerhalb der texanischen Bevölkerung?
6.) gab es ernstzunehmende Widerstände gegen die spätere Annexion durch die USA?
Ja, das Buch von Klaus Gröper ist mir bekannt, aber leider findet man in der deutschsprachigen Literatur nur sehr wenig über die Regierungszeit von Präsident Lamár. Deshalb hoffe ich, daß es hier einige USA-Spezialisten unter den Historikern gibt, die entweder meine Fragen beantworten oder wenigstens weiterführende Links zu deutschsprachigen Quellen benennen können.
hoffnungsvolle Grüße vom Mino.
Nachtrag: Leider kann ich das Schnelltippelfehlerdingsbums in der Überschrift nicht mehr korrigieren. (Bitte an die Moderation, das zu ändern).
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