Anmelden oder registrieren
Foren
Foren
Direktauswahl
Foren durchsuchen
Themen mit aktuellen Beiträgen
Suche
Suche
Direktauswahl
Themen und Beiträge suchen
Profilnachrichten suchen
Schlagwortsuche
Hilfe
Menü
Anmelden oder registrieren
Suche
Nur die Titel durchsuchen
Erstellt von:
Trennen Sie Benutzernamen durch Kommata.
Neuer als:
Nur dieses Thema durchsuchen
Nur dieses Forum durchsuchen
Die Ergebnisse als Themen anzeigen
Nützliche Suchen
Themen mit aktuellen Beiträgen
Mehr...
Geschichtsforum.de - Forum für Geschichte
Startseite
Foren
>
Fragen & Antworten
>
Preußischer/Deutscher Militarismus vor der NS-Zeit überdurchschnittlich im europäischen Vergleich?
>
Auf dieses Thema antworten
Benutzername:
Überprüfung:
NEUN - 8 = (Ergebnis bitte in Worten und Kleinbuchstaben ausschreiben)
Beitrag:
<p>[QUOTE="thanepower, post: 828600, member: 12504"]Nein, das ist fast nichts. Und es ist bemerkenswert, die geringe Neigung, sich mit dem Thema ernsthaft zu beschäftigen.</p><p><br /></p><p>Ansonsten sind eine Reihe von Punkten vorauszuschicken. Militarismus ist ein vielschichtiges Problem. Es wird nicht selten in den Kontext zu einem ausgeprägten Nationalismus oder Imperialismus gestellt. Gleichzeitig ist die konkrete Erscheinungsweise an die spezifische Historie von Ländern gebunden, sodass die USA, als Beispiel für die "Gunfighter Nation wie Slotkin es formulierte, eine andere Form von Militarismus entwickelt hatte (vgl. dazu auch z.B. Bönker). Der dritte Bereich betrifft die Definition von sozialisationsbedingten Normen, die an Rollen gebunden sind. Wesentlich sind für die Erzeugung spezifische soziale Schichten, wie die "Junker" in Preußen-Deutscland, deren Wertesystem universalisiert wurde und eine Adaption durch Teile der bürgerlichen Mittelschicht erfahren hatte (vgl. Bröckling). Und parallel dazu wird ein besonderer Kult um "Maskulinität" diskutiert, der sich in Formen des Militarismus ausdrückt, wie beispielsweise für das Deutsche Reich und Frankreich herausgearbeitet. </p><p><br /></p><p>In diesem Sinne ist Militarismus in allen seinen Erscheinungsformen in vielen Ländern zu finden, von der USA oder Japan. Die relevante Epoche, in der der ursprüngliche Militarismus eine Rolle spielte, kann man ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert ansetzen. Im Gegensatz dazu wird, mit starkem Bezug auf die USA, von einem "Neo-Militarismus" gesprochen und die Entwicklung der US-Gesellschaft nach 1950 beschrieben. Dabei sind Diskussionen über den "MIK" genauso relevant.</p><p><br /></p><p>Dass der preußische Militarismus der "Junker" eine besondere Rolle in der Historie gespielt hatte, ist anhand der Fakten leicht zu verdeutlichen. Die Frage der ideologischen Begründung für die Beteiligung Deutschlands an den beiden Weltkriegen rückte ihr Weltbild in den Fokus der Betrachtung. Wesentlich auch durch die bedeutsame Rolle, die das preußische Militär bei der Kleindeutschen-Staatsgründung spielte und die damit einhergehende Bismarck`sche Formel von "Blut und Eisen". Diese Ideologie rückte das kriegerische Element in das Zentrum der "Identität" der Eliten im Kaiserreich.</p><p><br /></p><p>Bönker, Dirk (2012): Militarism in a global age. Naval ambitions in Germany and the United States before World War I. Ithaca, NY: Cornell Univ. Press</p><p>Bröckling, Ulrich (1997): Disziplin. Soziologie und Geschichte militärischer Gehorsamsproduktion. München: Fink.</p><p>Förster, Stig (1985): Der doppelte Militarismus. Die deutsche Heeresrüstungspolitik zwischen Status-Quo-Sicherung und Aggression 1890-1913. Stuttgart: F. Steiner Verlag Wiesbaden</p><p>Wette, Wolfram (2011): Militarismus in Deutschland. Geschichte einer kriegerischen Kultur. Originalausgabe. Frankfurt am Main: Fischer-Taschenbuch-Verl.[/QUOTE]</p><p><br /></p>
[QUOTE="thanepower, post: 828600, member: 12504"]Nein, das ist fast nichts. Und es ist bemerkenswert, die geringe Neigung, sich mit dem Thema ernsthaft zu beschäftigen. Ansonsten sind eine Reihe von Punkten vorauszuschicken. Militarismus ist ein vielschichtiges Problem. Es wird nicht selten in den Kontext zu einem ausgeprägten Nationalismus oder Imperialismus gestellt. Gleichzeitig ist die konkrete Erscheinungsweise an die spezifische Historie von Ländern gebunden, sodass die USA, als Beispiel für die "Gunfighter Nation wie Slotkin es formulierte, eine andere Form von Militarismus entwickelt hatte (vgl. dazu auch z.B. Bönker). Der dritte Bereich betrifft die Definition von sozialisationsbedingten Normen, die an Rollen gebunden sind. Wesentlich sind für die Erzeugung spezifische soziale Schichten, wie die "Junker" in Preußen-Deutscland, deren Wertesystem universalisiert wurde und eine Adaption durch Teile der bürgerlichen Mittelschicht erfahren hatte (vgl. Bröckling). Und parallel dazu wird ein besonderer Kult um "Maskulinität" diskutiert, der sich in Formen des Militarismus ausdrückt, wie beispielsweise für das Deutsche Reich und Frankreich herausgearbeitet. In diesem Sinne ist Militarismus in allen seinen Erscheinungsformen in vielen Ländern zu finden, von der USA oder Japan. Die relevante Epoche, in der der ursprüngliche Militarismus eine Rolle spielte, kann man ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert ansetzen. Im Gegensatz dazu wird, mit starkem Bezug auf die USA, von einem "Neo-Militarismus" gesprochen und die Entwicklung der US-Gesellschaft nach 1950 beschrieben. Dabei sind Diskussionen über den "MIK" genauso relevant. Dass der preußische Militarismus der "Junker" eine besondere Rolle in der Historie gespielt hatte, ist anhand der Fakten leicht zu verdeutlichen. Die Frage der ideologischen Begründung für die Beteiligung Deutschlands an den beiden Weltkriegen rückte ihr Weltbild in den Fokus der Betrachtung. Wesentlich auch durch die bedeutsame Rolle, die das preußische Militär bei der Kleindeutschen-Staatsgründung spielte und die damit einhergehende Bismarck`sche Formel von "Blut und Eisen". Diese Ideologie rückte das kriegerische Element in das Zentrum der "Identität" der Eliten im Kaiserreich. Bönker, Dirk (2012): Militarism in a global age. Naval ambitions in Germany and the United States before World War I. Ithaca, NY: Cornell Univ. Press Bröckling, Ulrich (1997): Disziplin. Soziologie und Geschichte militärischer Gehorsamsproduktion. München: Fink. Förster, Stig (1985): Der doppelte Militarismus. Die deutsche Heeresrüstungspolitik zwischen Status-Quo-Sicherung und Aggression 1890-1913. Stuttgart: F. Steiner Verlag Wiesbaden Wette, Wolfram (2011): Militarismus in Deutschland. Geschichte einer kriegerischen Kultur. Originalausgabe. Frankfurt am Main: Fischer-Taschenbuch-Verl.[/QUOTE]
Benutzername oder E-Mail-Adresse:
Besitzen Sie schon ein Benutzerkonto?
Nein, erstellen Sie jetzt ein Benutzerkonto.
Ja, mein Passwort ist:
Haben Sie Ihr Passwort vergessen?
Angemeldet bleiben
Geschichtsforum.de - Forum für Geschichte
Startseite
Foren
>
Fragen & Antworten
>
Preußischer/Deutscher Militarismus vor der NS-Zeit überdurchschnittlich im europäischen Vergleich?
>