Qualität der Waffensysteme

Also wenn ich die Antworten lese, muss ich nur grinsen. Ihr macht aus meiner einfachen Frage nach der Qualität der verschiedenen Waffen(systeme) einen ideologischen Disput. Mir geht es nur um einen direkten Vergleich möglichst in der Praxis, soweit das möglich ist, zwischen verschiedenen Flugzeuge, Panzer, LKW, Gewehre und Kosten sonst nichts.
Daß Deutschland bei einem 3.Weltkrieg als Schlachtfeld gedient hätte weiß ich und daß von diesem Land nicht mehr übrig geblieben wäre auch.
Nur mal nebenbei, ich habe genau 21 Tage 1973 in der BW als Sanitöter gedient, dann habe ich es geschafft mich aus dem Verein zu entlassen. Daher belustigt mich die Frage nach einem Eduard Snoden hier. Ich bin ein Miltärgeschichtlich und Waffentechnisch interessiert und betreibe Modellbau...Zivil, also Eisenbahn(Märklin), wie auch militärische Themen als Hobby. Ich sammel in diesem großen Bereich Modelle, besonders die Epoche 3 bzw. also auch die Anfangszeiten von der BW und der NVA.
Meinen Nick habe ich aus einem Agatha Christie...da ich als Krimifan besonders für die klassischen englischen Krimiautoren interessiere. Andere haben Karl May gelesen, ich Conan Doyle, Colins, Christie, Heyer, Sawers, Durbrigde und jetzt sehe ich mit Begeiterung die Schwedenkrimis.
Vielleicht kann ich jetzt einige Vermutungen klarstellen.
Schönes WE
Race.
 
Also wenn ich die Antworten lese, muss ich nur grinsen. Ihr macht aus meiner einfachen Frage nach der Qualität der verschiedenen Waffen(systeme) einen ideologischen Disput. Mir geht es nur um einen direkten Vergleich möglichst in der Praxis, soweit das möglich ist, zwischen verschiedenen Flugzeuge, Panzer, LKW, Gewehre und Kosten sonst nichts.
Daß Deutschland bei einem 3.Weltkrieg als Schlachtfeld gedient hätte weiß ich und daß von diesem Land nicht mehr übrig geblieben wäre auch.
[...]

Also wenn Du nochmal deinen Eingangthema liest, zielt doch dein Vergleich auf ein Kampfszenario ab, oder habe ich dich da falsch verstanden?
Wie so was zu bewerten ist, habe ich dargestellt und ein Vergleich wird kein vernünftiges Ergebnis bringen.

Wenn Du allederings den Vergleich von einzelnen Waffensystemen z.B. für ein selbst gebasteltes Quartett suchst, dann ergibt der Vergleich im Spiel einen Sinn, der 1:1 Situation ... :fs:
 
@Col.Race:

Es kann ja sein, dass wir alle Deine Frage falsch verstanden haben. Ich zweifele allerdings daran, da Du die Frage nach Qualitätsmerkmalen gezielt in den Zusammenhang des früher mal erwarteten Konflikts zwischen Nato und Warschauer Pakt gestellt hast:

Da wurde davon ausgegangen, daß der WP innerhalb von ca 1 Woche die meisten Armeen in Deutschland überrennt, aber daß, nachdem die Front sich vor dem Rhein stabilisiert hat, hat die Nato wieder Boden gutgemacht, auch weil viele Waffen des WP ausgefallen sind.

Außerdem enthielt Dein Beitrag noch die folgenden Worte:
Kann man die waffen vergleichen.
Da fehlt zwar ein Fragezeichen, aber ich habe den Satz trotzdem als Frage interpretiert und ihn mit "Nein" beantwortet. Gleiches haben die anderen Diskussionsteilnehmer getan. Was an den Antworten jetzt "ideologisch" sein soll, ist mir schleierhaft.

Ich habe auch versucht, Dir mitzuteilen, dass es erstens nur in den seltensten Fällen einen "direkten Vergleich" der Waffensysteme "in der Praxis" gab und dass es zweitens keine objektiven Kriterien gibt, um die Qualität von Waffensystemen zu vergleichen.

Als Beispiel sei die von Dir zitierte Auffassung genannt, dass das AK-47 das beste Sturmgewehr der Welt sei. Worauf gründet sich denn diese Auffassung? Die AK-47 hatte ein Kaliber von 7,62 mm und eine Kadenz von 600 Schuss pro Minute - genau wie praktisch jedes andere Sturmgewehr auf dem Markt. Gegenüber den in der Nato gebräuchlichen Waffen war die AK-47-Patrone deutlich "schwächer", weil die Hülsenlänge nur 39 mm gegenüber 51 mm bei der Nato-Patrone betrug. Das Ding war robust und treffsicher, aber nicht robuster und treffsicherer als die meisten anderen Sturmgewehre. Aus Gründen der Gewichtsersparnis setzt man heute Waffen mit kleinerem Kaliber ein. Sind die besser? Aus Gründen der Durchschlagkraft gibt es inzwischen eine Tendenz, wieder auf größere Kaliber umzusteigen. Ist das besser? Deutschland testete einige Jahre lang hülsenlose Munition und ein Gewehrsystem, das in schneller Folge drei Schüss abgeben konnte. Besser? Alles hatte seine Vor- und Nachteile.

Und warum gilt die AK-47 nun als bestes Sturmgewehr der Welt? Allein deshalb, weil es das meistgebaute Gewehr der Welt ist und weil man deshalb immer noch überall auf der Welt dieses Gewehr und die passende Munition dafür bekommen kann.

Unsere Antworten gefallen Dir offenbar nicht. Das ist aber unvermeidlich, weil die Qualitätskriterien, nach denen Du fragst, einfach nicht existieren. Man kann bestenfalls technische Daten betrachten und nebeneinanderstellen. Die Aussagekraft so eines "Vergleichs" liegt aber nahe bei Null und hat zudem nichts mit Geschichte zu tun. Vielleicht stellst Du die Frage besser in irgendeinem Militärtechnik-Forum. Oder Du wartest ab, bis Sender wie N24 oder N-TV mal wieder eine Dokumentation dazu senden. Die bringen gern mal Beiträge wie "Welches war der tödlichste Dinosaurier" oder "Leopard vs. Abrams".

MfG
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun, wenn ich euch richtig verstanden habe, seid ihr der Auffassung, daß man die einzelne technischen Qualitäten von Waffen nicht miteinander vergleichen kann. Vielleicht habe ich die Frage in der falschen Rubrik gestellt.
Vor 6 Monaten hatte ich mich mit ehemaligen Kollegen getroffen. Da waren auch zwei aus der DDR dabei, die in der NVA gedient hatten und irgendwie kamen die Kollegen auf die verschiedenen Deutschen Armeen. Da wurde von den Kollegen aus der DDR behauptet, die AK 47 sei das beste Gewehr gewesen, was einige Kollegen die in der BW gedient hatten, teilweise bestätigten nur einer hat widersprochen.
Mehr nicht.
 
Lieber Col.Race, ein paar persönliche Anmerkungen vorweg:

Im Smalltalk habe ich gelesen, dass Du Dich durch die Antworten auf Deine Fragen persönlich angegriffen fühlst und Dein Recht auf freie Meinungsäußerung beeinträchtigt siehst. Ich habe gerade nochmal alle Antworten überflogen und finde keine einzige, die als persönlicher Angriff aufzufassen ist. Vielmehr handelte es sich um sachliche Versuche, Dir zu antworten. Dass sich die Antworten nicht mit Deiner Meinung decken, hat wieder was mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung zu tun.

Zum Thema:

Nun, wenn ich euch richtig verstanden habe, seid ihr der Auffassung, daß man die einzelne technischen Qualitäten von Waffen nicht miteinander vergleichen kann.
Nein, dieser Ansicht bin ich nicht. Man muss dafür nur Kriterien festlegen. Und diese Kriterien richten sich nunmal nicht nach der Qualität des äquivalenten Waffensystems der Gegenseite, sondern sie hängen ab von der Frage: Wie gut ist das von mir zu beschaffende Waffensystem geeignet, seine Aufgabe innerhalb meines militärischen Systems zu erfüllen?

Da kann man dann zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Beispiel: Kampfhubschrauber. Die Sowjets haben hier auf das Modell "Hind" gesetzt. Eine schwer gepanzerte fliegende Festung. Die Bundeswehr hat etwa im gleichen Zeitraum einen kleinen, leichten und überaus wendigen BO-105 für die Panzerbekämpfung beschafft. Im direkten Vergleich war Hind sicher unschlagbar. Für die ihm zugedachte Einsatzaufgabe war der BO aber ganz sicher die bessere Wahl.

Anderes Beispiel: Panzer. Es wurde mal erwogen, einen einheitlichen Kampfpanzer für BW und US-Army zu beschaffen. Dazu wurden der amerikanische Abrams und der deutsche Leopard einem "Vergleichstest" unterzogen. Maßstab dieses Test war aber nicht die Frage, welches der beiden Modelle das jeweils andere statistisch häufiger hätte abschießen können! Vielmehr wurde untersucht, welcher Panzer seine Aufgaben besser erfüllen kann. Am Ende gab es keinen einheitlichen Nato-Panzer. Die USA argumentierten, der Leo sei zu schwer. Deutschland argumentierte, der Abrams habe wegen seines Gasturbinenantriebs keine ausreichende Tiefwatfähigkeit, um in einem wasserreichen Gefechtsfeld wie Europa zu operieren (dass wirtschaftliche Gründe ausschlaggebender waren, lasse ich mal außen vor). Welcher Panzer ist nun der bessere? Ändert es irgendwas, dass "Fachleute" den Leo immer noch für den besseren Panzer halten?

Vor 6 Monaten hatte ich mich mit ehemaligen Kollegen getroffen. Da waren auch zwei aus der DDR dabei, die in der NVA gedient hatten und irgendwie kamen die Kollegen auf die verschiedenen Deutschen Armeen. Da wurde von den Kollegen aus der DDR behauptet, die AK 47 sei das beste Gewehr gewesen, was einige Kollegen die in der BW gedient hatten, teilweise bestätigten nur einer hat widersprochen.
Mehr nicht.
Vielleicht stimmt die Einstellung ja sogar. Nur: Wie kamen die Leute darauf? Was waren die Kriterien dafür? An "technischen Daten" lässt sich der Unterschied nicht ablesen. Lässt sich irgendwie nachweisen, dass die AK-47 "wirkungsvoller" war? Das war sie eher nicht. Viele dieser Urteile hängen damit zusammen, dass Militärs ihren Soldaten gern sagen: "Ihr hab den besten Panzer, das beste Gewehr, den besten Hubschrauber (...) der Welt!"

Objektivere Qualitätskriterien ergeben sich aus ganz anderen Faktoren. Auch hierfür ein Beispiel: Untersuchungen in der US-Armee haben ergeben, dass überraschend wenige Soldaten im Gefecht ihre Waffe abfeuern. Weitergehende Untersuchungen haben gezeigt, dass der Anteil der "Nicht-Schießer" gesenkt werden kann, wenn man ihnen mehr Munition gibt als den "Viel-Schießern". Noch weitergehende Untersuchungen haben gezeigt, dass der Anteil von "Nicht-Schießern" noch weiter gesenkt werden kann, wenn man ihnen Waffen mit hoher Feuerrate und leichtgewichtiger Munition gibt. Folge: Die Nato stellte um von der Patrone 7,62x51 auf die Patrone 5,56x44. Ist die Kalaschnikow jetzt immer noch das "beste Sturmgewehr der Welt"? Ist sie immer noch besser als das G-36?

Es gibt auf die Frage keine richtige oder falsche Antwort. Das hängt nur von den Kriterien ab, die man anlegt.

Vielleicht habe ich die Frage in der falschen Rubrik gestellt.
Vielleicht hast Du auch nur übersehen, dass dies ein Geschichtsforum ist und Deine Diskussionspartner die Neigung haben, Deine Fragen mit historischen Bezügen beantworten zu wollen.

War die Antwort wieder zu lang?

Mfg
 
Hallo Mailonn,
erstmal herzlichen Dank für deine ausführlichen Antworten. Nein, ich halte deine Antworten niucht für zu ausführlich.

Im Smalltalk habe ich gelesen, dass Du Dich durch die Antworten auf Deine Fragen persönlich angegriffen fühlst und Dein Recht auf freie Meinungsäußerung beeinträchtigt siehst.

Teilweise ja. Aber mein Beitrag bezog sich vor allem auf die allgemeine Diskussion, daß einige der Auffassung sind, daß das Niveau im Forum leidet, da offenbar es Mitglieder gibt, die sich nicht der Meinung von Experten anschließen wollen und ob oder wie gegen diese vorgegangen werden soll. Das bezog sich auf die Beiträge über Alexander. Schön, daß diese Hardliner keine sonstigen Sorgen haben.

Vielleicht stimmt die Einstellung ja sogar. Nur: Wie kamen die Leute darauf? Was waren die Kriterien dafür? An "technischen Daten" lässt sich der Unterschied nicht ablesen

Die Kollegen die in der NVA gedient hatten, behaupteten, daß ihre Waffen viel robuster waren. Man behauptete, daß die AK 47 auch wenn sie drei Tage im Matsch gelegen habe, sofort weiter schießen konnten, während das G 3 ständig Ladehemmungen gehabt hätte. Mir geht es einfach um die wirkungsvolle und zuverlässige Handhabung des Soldaten mit seiner Waffe.

Ähnlich geht es mir mit den Flugzeugen, besonders der Vergleich zwischen der Mig 21, F 5, Saab Draken (ok, ich gbe zu, daß ich für Schwedens Armee einen besonderen faible habe), Mirage lll/V; Starfighter....aber wenn das nicht zu beantworten ist, ziehe ich die Frage zurück.
 
Das mit den "3 Tagen im Matsch" hört man immer wieder ... kann aber auch eine Legende sein. Fest steht allerdings, dass die Waffen, mit denen ich bei der Bundeswehr in Berührung kam, in jämmerlichem Zustand waren. Ladehemmung war bei meinen G3s tatsächlich häufig und sogar Unteroffiziere beklagten den schlechten Zustand (auch der Zielvorrichtungen). Das ging sogar soweit, dass Rekruten, die sich über den Zustand der Waffen wunderten, die Auskunft bekamen, dass die Waffen, die sie in Händen hielten, nur "zum Üben" wären, im Ernstfall lägen in den Kellern der Kompanie ganze Kisten mit neuen G3s, die dann auch treffen würden. Warum man dann aber mit den alten Prügeln Wachdienst versehen sollte (wo man ja auch in die Verlegenheit kommen konnte, weglaufende Unbekannte durch einen gezielten Schuss in die Beine zu stoppen), weiß ich nicht.
 
Die Erfahrung, dass das G3 dauernd Hemmungen hatte, kann ich nicht bestätigen. Wir haben ziemlich oft geschossen und ich kann mich an keine einzige Hemmung erinnern. Das passt auch nicht zur weltweiten Verbreitung dieser Waffe (wird rund um den Globus in Lizenz gebaut). Das G3 gilt eigentlich als sehr zuverlässig und hat erheblich mehr "Durchschlagkraft" als die AK-47. Tatsache ist aber, dass das G3 nicht besonders beliebt war, weil viele es als "unhandlich" empfunden haben. Mir persönlich lag der Magazinschacht auch zu weit vorn.

Dass die Waffen, die für die Ausbildung durch tausende von Rekrutenhängen gingen, in einem erbärmlichen Zustand waren, ist eine andere Sache. Wenn das Ding bei Geländeübungen im Weg war, hat man es halt mal fallenlassen oder weggeworfen - und schon hatte man einen neuen Haltepunkt. Auch die "Reinigung" spielte sich auch schonmal unter der Dusche ab. Ich bezweifele aber, dass das in anderen Armeen der Welt anders vor sich geht.

Was die Frage nach den Flugzeugen angeht: Hier spielt die Ausstattung der Flugzeuge eine sehr große Rolle. Es lässt sich nicht so ohne weiteres eine "Rangfolge" festlegen. Auch hierfür ein Beispiel: Die US-Luftwaffe beginnt damit/hat schon begonnen, ihre F-15 und F-18 Maschinen auszumustern und durch F-22 und F-35 zu ersetzen. Beide "neuen" Maschinen weisen auf den ersten Blick schlechtere Flugleistungen auf. Diese Flugleistungen spielen immer weniger eine Rolle, weil es die "klassischen Luftkämpfe" ("Dogfight") ala Roter Baron nicht mehr gibt. Die Maschinen werden immer mehr als Waffenplattformen aufgefasst und man konzentriert sich darauf, die von den Plattformen abzufeuernden Waffen weiter zu verbessern. Eine F-35 braucht einfach keine herausragende Wendigkeit mehr, wenn sie aus einer Entfernung von 80 Kilometern oder mehr eine Luft-Luft-Rakete abfeuern kann, die mit einer Wahrscheinlichkeit von über 90 Prozent trifft.

Unabhängig davon: Die Umrüstung von F-15 auf F-22 erfolgt auch deshalb "vorzeitig", weil die USA der Meinung waren, dass sie nicht mehr "das beste Flugzeug der Welt" haben, nachdem ein Eurofighter bei einem Übungsflug über Großbritannien zwei F-15 ausmanövriert und "abgeschossen" hat. Wie gesagt: Ein Übungskampf. Die USA sind stolz darauf, dass noch nie eine F-15 im Einsatz abgeschossen wurde. Daran sieht man: Auch die Militärs können der Leidenschaft zum "Technische-Daten-Quartett" erliegen :devil:.

Noch ein Beispiel: Deutschland, Großbritannien, Italien und Saudi-Arabien verwenden das Mehrzweckkampfflugzeug Tornado. Davon gibt es in allen vier Nationen "ECR-Versionen". In allen größeren Konflikten haben Briten und Amerikaner sich aber bemüht, gerade die deutschen ECR-Tronados auszuleihen, weil die besondere Fähigkeiten haben. Ein britischer Tornado ist ganz anders als ein deutscher Tornado. Wie soll man die Leistungsfähigkeit von Flugzeugen nun einschätzen? Ist ein Gripen besser als eine Raphale? Raphale besser als Eurofighter? Das hängt mehr von der elektronischen Ausstattung als vom Flugzeug selbst ab. Und da die Maschinen sich (hoffentlich) nie im direkten Duell begegnen, bleibt das eine akademische Frage.

Wichtiger als dieser vordergründige Leistungsvergleich ist die Frage, ob ein Flugzeug "ins System passt". Frankreich zum Beispiel braucht ein Kampfflugzeug, das von einem Träger starten kann und dessen Ersatzteile dank Produktion im eigenen Land immer verfügbar sind. Angesichts dessen wird es zur Nebensächlichkeit, dass dieses Flugzeug nur 9,5 Tonnen Waffenlast tragen kann, eine F-15 dagegen knapp 12 Tonnen.

MfG
 
Nun,das mit dem G3 war so ne Sache .Der Haltepunkt von meinem war eine Scheibe weiter unten links,aber wenn man das wußte konnte man auch damit treffen.:)
Natürlich ist die Leistungsfähigkeit von Waffensystemen nicht unwichtig,aber sie alleine führt ,wie oben bereits mehrfach gesagt, nicht zu einer Überlegenheit
Beispiel: Meiner einer war ende der 70er als Vermesser,Radar- und Fernaufklärer in einem sogenannten Artillerie- Spezialzug beim Bund. Offiziell hatten wir die gute alte,konventionelle M109G-Panzerhaubitze . Wenn man nur dieses System mit dem des WP vergleicht macht das zunächst nicht viel her.
Aber: Im sogenannten V-Fall hätten wir von den Amis Atomgranaten bekommen und es stand die Langrohrversion der M109 im Depot bereit- damit wäre ein relativ großer Bereich abzudecken gewesen.
Optimiert wurde das Waffensystem aber noch durch Gefechtsfeldradar und Drohnenaufklärung sowie moderne Feuerleitrechner und einem sateliten-basierten Vermessungssystem.Hinzu kamen moderne ,geländegängige MAN-LKW für dem Munitionstransport und die Logistik.
Die Folge war, daß das System insgesamt sehr schnelle Stellungswechsel mit einer relatv hohen Trefferquote ermöglichte und damit durch das Zusammenwirken,von schießender Artillerie,moderner Feuerleitung ,Aufklärung und Logistik die Kampfkraft erheblich gesteigert war, während die Gegenseite zwar möglicherweise mehr oder bessere Haubitzen hatte, aber dafür erhebliche Defizite bei Feuerleitung ,Aufklärung und Logistik.
Der reine Vergleich:´Wer hat das größere Rohr" bringt also garnix.:devil:
Entscheidend ist vielmehr neben Menge und Wertigkeit des Waffensystems das der Kampfunterstützungssysteme,der Aufklärung,der Logistik, und innerhalb von Strategie und Taktik das Zusammenspiel mit anderen Waffensystemen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Maelonn und zaphodB,
danke für eure Antworten. Nun, ich kann mich erinnern, daß selbst bei unseren Ausbilder das G 3 nicht beliebt war, da das Handling umständlich war. Ich habe auch mal ein paarmal das Ding auseinander genommen und zusammen gesetzt, für mich war das schlimmste der Verschluß. Allerdings habe ich nie daraus geschossen, da bekannt war, daß ich aus Gesundheitsgründen ausgemustert wurde.
 
Wenn man mal raus hatte wie es ging war der Verschluß garnicht so kompliziert.Aber wiklich übel war,mit dem Teil Gewehrgranaten zu verschießen.Damit haben sich halbe Kompanien selbst außer Gefecht gesetzt-
Aber letztlich war das G3 besser als sein Ruf,nur darauf kam es überhaupt nicht an,da der gezielte Einzelfeuerkampf des Einzelschützen m.W. das letzte mal am OK-Coral in Tombstone eine Rolle gespielt hat :D und ob ein Feuerstoss aus einer AK47,ner UZI oder nem G3 kommt ist letztlich egal.Handwaffen spielen in strategischen und taktischen Überlegungen letztlich keine Rolle und haben seit Königrätz auch kein Gefecht mehr entschieden.
 
Ein Beispiel ist die deutsche Panzerwaffe im Westfeldzug 1940. Die deutschen Panzer waren denen der Franzosen und Briten in technischen Daten größtenteils unterlegen. Was die deutsche Panzerwaffe allerdings im ganzen gesehen jener der Briten und Franzosen überlegen machte, war ihre Kommunikationsmöglichkeit. Jeder deutscher Panzer besaß ein Funkgerät. Angriff und Verteidigung konnten zeitnahe koordiniert werden. Das machte bei der Panzerwaffe die Auftragstaktik möglich. Man gebar den Blitzkrieg quasi im Galopp.
 
Nun, wenn ich euch richtig verstanden habe, seid ihr der Auffassung, daß man die einzelne technischen Qualitäten von Waffen nicht miteinander vergleichen kann. Vielleicht habe ich die Frage in der falschen Rubrik gestellt.
Natürlich kann man jedes einzelne Teil vergleichen, z.B. in Position eines fiktiven Einkäufers einer fiktiven Armee ohne Einschränkungen aufgrund vom Bestand und Zugriff auf die Ausrüstung.

Aber schon bei der Kombination zweier Teile wird es schwierig. Wenn Sturmgewehr A besser als B und MG C besser als D ist, so kann dennoch die Beschaffung von B und D sinnvoll sein, z.B. wegen gemeinsamer Munition.

Daher gerät eine Diskussion mit zunehmender Detailtiefe immer stärker in Richtung Stammtisch, auch wenn Du es wahrscheinlich anders gedacht hast.
 
mir ist grade noch ein paar Beispiele ganz tief aus der Geschichte eingefallen, was die Vergleichbarkeit von Waffensystemen relativiert:
Ein schwerer Panzerreiter der Kreuzzüge,wie ihn die europäischen Kreuzfahrerheere hatten war sicherlich im 1:1 Vergleich einem leichten sarazenischen ´Kavalleristen absolut überlegen. Aber bei den Hörner von Hattin war diese schwere Kavallerie abgeschnitten vom Wasser und in der Gluthitze Palästinas gegenüber der beweglicheren ,mit besserer Logistik versehenen leichten sarazenischen Kavallerie und Infanterie zum Scheitern verurteilt.
Gleiches hatten wir bei der Schlacht von Azincourt und Crecy
und bei Moorgarten Auch hier war die eingesetzte schwere Kavallerie im 1:1Vergleich der leichten Infanterie überlegen und das unterlegene Heer war sogar erheblich größer als das der Sieger,aber sowohl die Logistik als auch die Taktik und das Zusammenwirken der verschiedenen Waffensysteme auf Seiten der Sieger brachten den Erfolg.
 
naja, Azincourt ,Crecy und Morgarten, da brachte wohl die Taktik der Verlierer den Erfolg...
Viel dümmer als die Verlierer dieser Schlachten kann man sich eigentlich nicht anstellen.
 
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Aber eben deshalb,weil man sich genau auf die angesprochene Überlegenheit im 1:1-Vergleich verlassen hat-
Wobei,bei Crecy hatten die Franzosen sogar ein paar tausend genuesische Armbrustschützen dabei-aber die Armbrüste hatten nicht abnehmbare Sehnen , die waren nicht wasserfest und es regnete.Die Folge war,daß die Sehnen die Spannung verloren und die Reichweite sich drastisch verringerte. Die englischen Langbogenschützen hatten ihre Sehnen abgenommen und unterm Helm verstaut und spannten sie erst in der Schlacht auf die Bögen. Die Folge: größere Reichweite,Durchschlagskraft und Kadenz der Langbögen und schon war die scheinbare Überlegenheit der Armbrustschützen dahin.
 
...
Ich habe mal Fragen zur Qualität der Waffen im Vergleich zu Nato- Warschauer Pakt u. Neutrale.

Kann man die waffen vergleichen.

Im Prinzip ja, zur grundsätzlichen Sinnhaftigkeit möchte ich allerdings auf die Beiträge von Köbis17, thanepower, silesia etc. hinweisen.

Praktisch ist zumindest die Gegenüberstellung technischer Daten in zahlreichen Internet-Foren und auch wiki erfolgt.


... Ich habe mal eione Szenario im Fernsehen gesehen, "der dritte Weltkrieg". Da wurde davon ausgegangen, daß der WP innerhalb von ca 1 Woche die meisten Armeen in Deutschland überrennt, aber daß, nachdem die Front sich vor dem Rhein stabilisiert hat, hat die Nato wieder Boden gutgemacht, auch weil viele Waffen des WP ausgefallen sind.

Die Sendung stützt sich wohl auf das Buch von General Sir John Hackett. Der Hintergrund war durchaus ernst zu nehmen und weitaus realer als viele gegenwärtige "Ängste", siehe bspw. den Entwurf einer Rede von Queen Elizabeth II..

In den 70ern habe ich an einer der im Artikel erwähnten WINTEX-Übungen (=Stabsrahmenübungen ohne kämpfende Truppe) als Angehöriger einer Abteilung G4 (= Logistik, Bereich Mengenverbrauchsgüter) teilgenommen.

Angenehm war, dass der Krieg weitgehend im Saale stattfand, bedrückend war, zu sehen, wie wenig das westl. Verteidigungsbündnis logistisch auf einen Ernstfall vorbereitet war.

Zumindest in unserem Gefechts-Abschnitt war mit allen Munitionsarten oberhalb 20 mm innerhalb weniger Kampftage Essig. Sowohl für die Artillerie inkl. 110 mm Raketenwerfer als auch für Leo I und M48 stand dann bestenfalls noch Übungsmunition zur Verfügung. Das mit dem Verlust eigener Kampfpanzer zugleich jeweils auch mehrere Tagessätze Munition in die Luft gingen war in der Rechnung noch gar nicht berücksichtigt. Tja und ein Leo ohne Munition ist jedem T34/85 unterlegen.

...Da stand oft ein LKW der CA am Straßenrand und drei soldaten blichten verzweifelt in den LKW und fragten sich, warum Genosse Motor nicht mehr sich bewegt.

Konnte man bei der BW auch beobachten, als für unsere Einheit eines Tages der "Ernstfall" in Form eines Sommerfestes ausbrach, kam der Küchen-LKW gerade mal 40 km weit, obwohl er das ganze Jahr über regelmäßig aus der Halle herausgefahren, mit Wasser begossen und wieder zurückgefahren worden war.
Über Marschgeschwindigkeiten und sonst. Vorschriften im Kolonnenverkehr bzgl. technischer Halte wäre schon damals jeder zivile Spediteur in schallendes Gelächter ausgebrochen. Ich fuhr jedes Wochende über 700 km mit meinem P7 ohne alle 100 km einen technischen Halt einzulegen, von der Versorgung diverser Schmiernippel mit der Fettpresse mal ganz zu schweigen.

Die Centurionpanzer der Isrealis gegen die T 54 bzw. T55?

Ein wichtiger Unterschied, der sich in den technischen Daten kaum widerspiegelt, ist der Komfort für die Besatzung oder neudeutsch Ergonomie, die bei westl. Konstruktionen in der Regel besser war. Das führte auf dem Papier und in der Praxis zunächst einmal zu Nachteilen wie höherer Silhouette, Gewicht etc. Nach über 24 Std. im Fz. konnte aber in einem Feuerkampf das Quentchen geringerer Erschöpfung der Besatzung den Ausschlag geben.
 
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