Rassismus in den USA

N

Neuling2001

Gast
Hallo und erstmal einen schönen Tag.
Ich befinde mich im allerletzten Schuljahr und stehe kurz vor meinem Abitur, Geschichte war allerdings nie wirklich mein Favorit bzw. ich war nie wirklich gut darin, daher möchte ich die allerletzte Note mit einer GFS verbessern.
Ich wollte euch hier nun fragen, ob ihr womöglich antirassistische Organisationen des 21. Jahrhunderts in den USA kennt, z.B. Black Lives Matter. Weil ich würde gerne welche davon vorstellen, aber irgendwie kann ich im Internet keine andere außer dieser Organisation finden.

Würde mich über eine Rückmeldung sehr freuen.
LG
 
21. Jahrhundert wäre nahe an "Tagespolitik".

Ansonsten:
Die wichtigste anti-rassistische Bewegung in den USA des 20.ten Jahrhunderts war sicherlich das "Civil Rights Movement", maßgeblich von Martin Luther King beeinflußt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bürgerrechtsbewegung

https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Luther_King

Als grundsätzliche Information ist es empfehlenswert, sich überhaupt erst einmal damit zu beschäftigen, was "Rassismus" überhaupt ausmacht und da ist Bühl hilfreich. Und in diesem Kontext das "Konstrukt" der "Menschenrechte" einzuführen und ihre historische und rechtliche Verankerung. Nur dadurch versteht man die Dynamik, die hinter der Bewegung stand.

Und einen guten historischen Überblick gibt Geulen.

Bühl, Achim (2016): Rassismus. Anatomie eine Machtverhältnisses. Wiesbaden: Marixverlag
Geulen, Christian (2014): Geschichte des Rassismus. . München: Beck
 
Zuletzt bearbeitet:
Öhm, wieso "des 21. Jahrhunderts" - es geht doch um Geschichte, oder wie? (Na gut, du meintest ja selbst, daß du wohl nicht so der Geschi-Experte bist ... ;) )

Also jetzt ohne Flax: für eine GFS (wat immer dat is - sorry, mein Abitur war im Mittleren Paläolithikum) im Fach Geschichte bieten sich Organisationen aus dem 20. Jahrhundert doch eher an. Kuxtu bitte bei Tante Wikipedia, Stichwort Antirassismus. Über den Artikel kommst du a) zur Kategorie Antirassismus und von dort b) zur entsprechenden Kategorie in der englischen Wikipedia, die da noch umfangreicher ist.

Kategorie:Antirassismus – Wikipedia
Category:Anti-racism - Wikipedia

Du findest eine breite Palette antirassistisch ausgericchteter Organisationen bzw auch Organisationen, die Bürgerrechte zb für verschiedene nichtweiße Bevölkerungsgruppen in den USA einfordern oder deren Beachtung. Das geht von ganz bürgerlichen Organisationen (Stichwort: NAACP) bis hin zu -äh: exotischen Gruppen/Parteien z.B. trotzkistischer Ausrichtung. Dann natürlich auch Organisationen der Selbstverteidigung (Black Panthers, Young Lords, teilweise AIM), Gewerkschaften (Stichwort Cesar Chavez - Organisation von Saisonarbeitern im Obstanbau --- aber auch 'exotische' Gewerkschaften wie die IWW/Industrial Workers of the World, die bereits nichtweiße ArbeiterInnen organisierten, bevor die AFL-CIO auch nur davon träumte). Antirassistisch arbeitete in den 60er Jahren zb auch der SDS - Students for a Democratic Society, die Mitglieder in kleinen Gruppen in die Südstaaten schickte und dort afroamerikanischen Bürgern behilflich war, sich als Wähler registrieren zu können (mal den Film 'Mississippi Burning' gesehen?). Dann hast du andere exotische Gruppen wie zb die Black Muslims, die sich zwar für Bürgerrechte für Afroamerikaner einsetzten, aber da paßt das Etikett "antirassistisch" nicht so wirklich.

So, jetzt kannst du googeln, was das Kabel hergibt - viel Erfolg. Bei weiteren Fragen bitte immer gerne :D. Einen Tipp noch dazu: registrier dich doch als Mitglied, dann kann man sich auch mal per PN anfunken.

Futter dich erstmal durch den Lesestoff, damit du einen ersten Überblick bekommst. Dann schaumer weiter.
 
Danke für die Rückmeldungen, schaue mir das ganze jetzt an.
Und ich soll mich in dem Vortrag tatsächlich auf den Zeitraum von 1990- heute beziehen, obwohl es das fach Geschichte ist, habe das 21. Jahrhundert schon bedacht geschrieben ;)
 
Noch als Ergänzung ohne tagespolitisch werden zu wollen.

https://www.pjcvt.org/agitate-agitate-agitate-exposing-racism-in-the-21st-century/

Und der Verweis auf ein Buch von M. Alexander: The new Jim Crow.
https://en.wikipedia.org/wiki/The_New_Jim_Crow

Bei der Betrachtung von "neueren Formen" des Rassismus in den USA sind wohl zwei Aspekte zu trennen, der "tägliche" - teils auch unbemerkte - Rassismus" und der unter der Wahrnehmungsoberfläche "latent vorhandene" und sich dann - "plötzlich" - manifest artikulierende "militante Rassismus". Und immer wieder zu Todesopfern unter der "nicht-weißen" Bevölkerung führt.

Unabhängig davon, so mein Eindruck beim Reinlesen in das Thema ist, dass "Rassimus" an vielen Punkten des Lebens in den USA subtiler geworden ist, da rassistische Stereotype - teils auch unbewußt - als implizites Wertesystem übernommen worden sind.

Vor diesem Hintergrund sind einerseits die Anstrengungen zur Anti-Diskriminierung in vielerlei Hinsicht erfolgreich, aber gleichzeitig ist auch der Rassismus erfolgreich gewesen, indem er Denk- und Handlungsmuster in die US-Gesellschaft implementiert hat, die sich als "unbewußter" Rassismus niederschlagen und zur - unbewußten und nicht aktiv intendierten - Diskriminierung geführt hat.

Insgesamt ein spannendes Thema, wenn man die Transformation der Konflikte ansieht. Was erreicht wurde und welche neuen - bzw. neu aufgewärmten alten - Konfliktlinien entstehen.

Ein spannendes Thema, wenn man es denn "spannend" machen will.
 
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