Rassistische Konzeptionen über Indianer

Ingeborg

Moderator
Teammitglied
[Mod]Thread ausgelagert aus Indianer auf Island[/Mod]

El Quijote schrieb:
Skrælingar-"Squaw"
Ich möchte nur nebenbei anmerken, daß dieses Wort mittlerweile als "F-Wort" gilt und wir sind hier ein familienfreundliches Forum. Wer mal ausprobieren möchte, wie man Indianer auf die Palme bringt, sollte sich das Wort aber unbedingt merken.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das 'F-Wort' ist eine weithin als sehr unfein erachtete Bezeichnung für das weibliche Genital. Im Englischen gehört der analoge Begriff (wenngleich mit dem Buchstaben 'c' beginnend) zu den sogenannten 'four letter words'.
 


In dem Ort mit dem F-Wort hat die Heidi Biebl die Goldmedaille in der Abfahrt gewonnen, und die Barbi Henneberger im Slalom.
Der Willy Bogner hat im 1. Lauf im Slalom geführt, im zweiten ist er dann leider gestürzt.
Alles Helden meiner Jugend.
Die Heidi Biebl lebt glaube ich noch, die anderen beiden sind leider schon tot.
..........
Und Repo ist inzwischen ein alter Dackel.

Was spielt es dagegen für eine Rolle, dass das Wort, das ich ehrlich für "ein" indianisches Wort für Frau hielt, nun ein F-Wort ist?
Richtig. Keine.

Wenn es so weiter geht, krieg ich heute Abend das heulende Elend und muss mich besaufen.
 
Wie lautet dann eigentlich der politisch korrekte Ausdruck für eine Indianerin? "Indianerin" ja wohl auch nicht. "Autochthone Amerikanerin"?

Im Übrigen ist die im Link gebrachte Theorie über die Herkunft des Wortes Squaw keineswegs unumstritten.
 

Kleine Anmerkung: Leider ist die Seite nicht unbedingt empfehlenswert - im verlinkten Artikel ist gleich ein arg grober Sachfehler enthalten:

sondern ein Wort der Mohawks aus der Algonkin-Sprache

Die Mohawk gehören zur Konföderation der Haudenosaunee (Irokesen) und sprechen damit eine Sprache, die zur irokesischen Sprachfamilie gehört. Die Algonkin-Sprachen bilden eine eigene, separate Sprachfamilie.
 
Was spielt es dagegen für eine Rolle, dass das Wort, das ich ehrlich für "ein" indianisches Wort für Frau hielt,
Das ist natürlich auch *das* Kriterium - XY meint / hat doch immer gemeint -, nach dem wir uns ausrichten sollten.


nun ein F-Wort ist?
Richtig. Keine.

Dein Vergleich ist deutlich unangebracht, da du es für wesentlich wichtiger erachtest, daß irgendwo mal irgendwer irgendeine Medaille erhalten hat und argumentierst, dagegen falle es selbstverständlich weit ab, daß der Begriff 'S...' indianische Frauen als F... und Hu... diffamiert. Ich bewundere die Bravour und chuzpe, mit der man sich an antiquierte Begriffe und Vorstellungen klammern kann.
 
Bitte an die Moderation: Könnte dieser Teil der Diskussion abgetrennt werden, damit der ursprüngliche Fred nicht entgleist? Danke.


Wie lautet dann eigentlich der politisch korrekte Ausdruck für eine Indianerin? "Indianerin" ja wohl auch nicht. "Autochthone Amerikanerin"?

Das hat nicht wirklich was mit politisch korrekt zu tun.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die im Umlauf sind:
Indianer, Native Americans, indigene Personen.

Native American wird von vielen Indianern mit dem Argument abgelehnt, 'native' sei jeder, der auf dem amerikanischen Kontinent geboren wurde. Es wird also als eine Verwässerung und unzulässige Ausweitung angesehen. Ich bin zb an Projekten beteiligt, bei denen die indianischen Mitglieder den Begriff 'Native American' ablehnen und sehr darauf achten, daß dieser nicht verwendet wird. Es gibt sogar einen No-NA-Award für Webseiten, die diesen Begriff nicht verwenden (der auch von einem indianischen Projekt vergeben wird).

'Indianer' wird von vielen Indianern akzeptiert, da es keine allgemeine Bezeichnung in den indianischen Sprachen gibt.

'Indigenous' wird akzeptiert.

Völlig korrekt dagegen und insbesondere von Indianern akzeptiert ist es, die Bezeichnung der Ethnie(n) zu verwenden, also anstatt zu sagen: "Sie ist Indianerin", beispielsweise "Sie ist Chahta".

Im Übrigen ist die im Link gebrachte Theorie über die Herkunft des Wortes Squaw keineswegs unumstritten.

Das ist richtig; es sind auch verschiedene solche Theorien im Umlauf.
Es handelt sich um einen Sprachgebrauch, der bis zum 19., Anfang des 20. Jahrhunderts indianische Menschen abgewertet hat - mit der Bezeichnung 'S...' die Frauen; indianische Männer wurden als 'buck' verunglimpft (dies bedeutet so viel wie 'männlicher Hase' und ist mit 'Bock' sinngemäß auf der richtigen Sprachebene wiedergegeben) und Kinder wurden als 'papoose' bezeichnet (dies geht auf ein Wort aus einer Algonkin-Sprache zurück, das 'Kind' bedeutet). Gemein ist diesen Bezeichnungen, daß sie den so Benannten im Grunde das Menschsein absprechen, da sich sonst ja die Begriffe 'Frau', 'Mann', 'Kind' verwenden ließen.
 
Der Linguist Ives Goddard vom SMithsonian Institute schrieb dazu bereits im April 1997 in der Zeitschrift "News from Indian Country":

...the word squaw that the English settlers in Massachusetts used for 'Indian woman' in the early 1600s was adopted by them from the word squa that their Massachusett-speaking neighbors used in their own language to mean 'female, younger woman,' and not from Mohawk ojiskwa', 'vagina,' which has the wrong shape [sound], the wrong meaning, and was used by people with whom they then had no contact. The resemblance that might be perceived between squaw and the last syllable of the Mohawk word is coincidental."
 
Ich hab auch noch ein':

Blue Corn Comics -- Squelching the S-Word

Im zweiten Artikel wird ein Leserbrief eines Mikmaq zitiert, der schreibt, in seiner Sprache sei "eskw" eine Endung, mit der das Feminimum bezeichnet wird, jedoch alleinstehend kein Wort. (Mikmaq ist übrigens eine der Algonkin-Familie zugeordnete Sprache.)
 
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