Referat: Faschismus

Alexander4:)

Mitglied
so jetzt stell ich auch mal wieder eine Frage.ich mach als referatsthema "FASCHISMUS"dort spezialisiere ich mich auf den Faschismus in Italien, werde aber auch die auswirkung auf europa ansprechen.Bei der Referatsplanung braucht ihr mir aber nicht helfen;).Viel mehr geht es mir jetzt um diesen Punkt:Ich habe gelesen, dass der Faschismus nur entstehen konnte (jetzt bitte keine diskussion ob das stimmt oder nur halb oder so xD) weil es davor ein liberales System gab und es der Bevölkerung schlecht ging und es den Bolschewismus gab.Gibt es noch anderes Gründe, warum es zu einem faschistischen System kam? vielen dank
 
Ich habe gelesen, dass der Faschismus nur entstehen konnte (jetzt bitte keine diskussion ob das stimmt oder nur halb oder so xD) weil es davor ein liberales System gab und es der Bevölkerung schlecht ging und es den Bolschewismus gab.Gibt es noch anderes Gründe, warum es zu einem faschistischen System kam? vielen dank
Vielleicht sollten wir den Teil mit dem liberalen System doch diskutieren, denn soetwas führt imho nicht automatisch zum Faschismus, muss also mit anderen Faktoren zusammenspielen und gerade die suchst Du ja.
 
Vielleicht sollten wir den Teil mit dem liberalen System doch diskutieren, ...

Ganz Deiner Meinung: vielleicht ist es auch wichtiger, welche Stabilität das System tatsächlich/schon/unter besonderen Umständen aufweist?

Da drängt sich der Vergleich mit faschistischen Bewegungen in Frankreich und Großbritannien auf.
 
Ich habe mir vor kurzem das Buch "Der Faschismus in Europa 1918 - 1945" von Arnd Bauerkämper gekauft. Leider habe ich es noch nicht gelesen. Soll ein Grundlagenwerk sein. Vielleicht hilft dir das weiter.
 
so hab mir jetzt einige Gedanken gemacht.@Themistoklesdies hab ich mir nicht ausgedacht sondern ein Herr Nolte (Vornamen vergessen:still:), der das Buch "Die faschistischen Bewegungen" geschriebenhat.ich habe mir einige Notizen herausgeschrieben.was meint ihr hierzu ist das so korrekt?...Giolitti hatte Angst vor Bolschewismus deswegen stärkte er Faschismus...es gäbe keinen Faschismus ohne Bolschewismus...es gab auch unter den Faschisten welche, die dem Bolschewismus nahe standen, doch beriefen sie sich nicht auf Hitler...Faschismus ist eine Gegenbewegung zum Bolschewismus...während der Bolschewismus sich nicht weiter ausdehne 1924-1930schlief auch der Faschismus...Faschisten versuchten 1.WK als gerecht darzustellenachso:kennt ihr eine Seite wo es viele Infos zum Faschismus gibt (wiki ist da echt schrott)kennt ihr eine Seite, wo es viele Fotos aus dieser Zeit oder halt von den Führern und so gibt?danke
 
Der linksliberale Giovanni Giolitti versuchte zwar die Faschisten in sein Integrationsprogramm miteinzubeziehen, als dies nicht gelang, musste er 1921 als Ministerpräsident zurücktretten. Er leistete danach im Parlament Widerstand gegen die Faschisten. Unter anderm lehnte er1926 die Aussnahmegesetze von Mussolini ab.

Biographie: Giovanni Giolitti, 1842-1928


Wenn du Mussolini eingibst, findest du sicher viele Fotos von den Faschisten in Italien. Marsch auf Rom, kannst du auch noch als Stichwort nehmen.

Wenn du die Namen der andern Führer eingibst, findest du sicher viele Bilder.

Und hier eine Zusammenfassung von mir über den Faschismus (wäre in der verlinkten Seite gewesen, stell ihn aber hier noch einmal rein):

Faschismus wird abgeleitet vom lateinischen fascis (Rutenbündel mit Beil, das im antiken Rom den Liktoren als Symbol ihrer Amtsgewalt vorangetragen wurden, im italienischen ist Faschismus Sinnbild der faschistischen Bewegung von 1926 bis 1943 und offizielles Staatssymbol Italiens).

Im engeren Sinn bezeichnet Faschismus die von Mussolini gegründete Bewegung/Partei, ihre Ideologie sowie das von ihr in Italien errichtete Herrschaftssystem. Im weiteren Sinne alle ideologisch verwandte Phänomene in Europa nach dem Ersten Weltkrieg und bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges, die totalitären Systeme begründen oder sich deren Begründungen zum Ziel setzten.

Obwohl der Faschismus niemals eine konsistente Ideologie ausbildete, teilen die verschiedenen faschistischen Bewegungen eine Reihe von Merkmalen:

  • militanten Antikommunismus
  • Antiliberalismus
  • Feindschaft gegen die Demokratie
  • extremer Nationalismus (der Einzelne wird der Nation total untergeordnet)
  • expansive Ziele (hier gehören auch die Bekämpfung der Minderheiten im eigenen Land dazu)
  • rassistische und oftmals antisemitische Motive
  • Führerkult
  • Bedingungsloser Befehlsgehorsam
  • Hass gegen Aussenseiter und abweichende politische Auffassungen
  • Bereitschaft zur physischen Gewalt
Der Faschismus propagierte eine monolithische Einheit zwischen dem Staat und der faschistischen Partei. Die Funktion der Parteiorganisation bestand vor allem darin, alle staatlich-sozialen Bereiche mit dem Willen des Führers gleichzustellen, den einzelnen total zu kontrollieren und einen neuen faschistischen Menschentypus zu gestallten.

Der Faschismus erstrebte die politische und oft auch physische Vernichtung des ideologischen Gegners. Brutale Gewaltanwendungen wurden einerseits als Kampf gegen den Kompromisscharakter des bürgerlich-liberalen Systems sowie gegen den Bolschewismus glorifiziert, andererseits als Ausdruck eines neuen politischen Stils verherrlicht. Opposition wurde durch Polizeiterror unterdrückt oder vernichtet.

Das ist mal so allgemein. Nun zu Italien.

1925 propagierte Mussolini den "stato totalitario". In verschiedenen Etappen zwischen 1925 - 1928 wurde dieser Verwirklicht, erreichte aber niemals das Ausmass der Staatsform Deutschlands unter Hitler. Dies lag daran, dass es Mussolini nicht gelang Militär, Kirche und Krone gleichzuschalten. Sie blieben für den italienischen Faschismus Verbündete auf Zeit.

Faschismus ist ein Oberbegriff, es gab verschiedene Richtungen.

Mussolini wollte imperialistische Expansion betreiben. Dies führte ihn in die Abhängigkeit des Nationalsozialistischen Deutschlands.

Schaut man sich die beiden Parteien NSDAP und PNF an, kann man beim Aufstieg, Programmatik und soziale Zusammensetzung Ähnlichkeiten entdecken. Das Regime Hitlers war hinsichtlich seiner Entstehung und ursprünglichen Struktur eine Führerdiktatur nach italienischem Vorbild. Die Entwicklung der NSDAP wich jedoch vom italienischen Prototyp stark ab, dass sich von einem deutschen Faschismus allenfalls im Hinblick auf die strukturellen und entwicklungsgeschichtlichen Gemeinsamkeiten der faschistisches Regime sprechen lässt. Mussolinis Faschismus war immerhin noch auf die Umwandlung des Staates bezogen, so ging es Hitler von Anfang an um die Begründung eines Imperiums.
Der sozialdarwinistisch motivierte auf planmässige physische Vernichtung abzielende Rassismus und Antisemitismus des NS-Regimes hatte keine italienische Entsprechung. Der Rassismus des italienischen Faschismus war von älterer, kolonial-imperialistischer und apartheidlicher Art; er unterdrückte ganze Völker und zwang sie zu einer diskriminierenden Randexistenz, führte aber nicht in den organisierten Völkermord.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm... Die Aussage, der Faschismus sei eine Gegenbewegung zum Bolschewismus, ist meiner Ansicht nach so nicht ganz falsch, aber auch nicht uneingeschränkt korrekt.
Denn der Faschismus versteht sich auch als ein nationales Element.
Dazu braucht es nicht unbedingt einen kommunistischen Gegenpol.
Als Beispiel sei die Alldeutsche Gesellschaft genannt, die ich klar als nationalistisch und faschistisch klassifizieren würde.
Der Kommunismus stellt nur ein weiteres Feindbild dar, dessen sich Agitatoren bedienen und "zweckmäßig" verwenden können.
 
Hm... Die Aussage, der Faschismus sei eine Gegenbewegung zum Bolschewismus, ist meiner Ansicht nach so nicht ganz falsch, aber auch nicht uneingeschränkt korrekt.
Denn der Faschismus versteht sich auch als ein nationales Element.
Dazu braucht es nicht unbedingt einen kommunistischen Gegenpol.
Als Beispiel sei die Alldeutsche Gesellschaft genannt, die ich klar als nationalistisch und faschistisch klassifizieren würde.
Der Kommunismus stellt nur ein weiteres Feindbild dar, dessen sich Agitatoren bedienen und "zweckmäßig" verwenden können.

stimmt ich hatte es nicht uneingeschränkt gemeintBolschewismus istnichtgleich Antifaschismusaber:eek:hne Bolschewismus kein Faschismus in dieser Form!
 
stimmt ich hatte es nicht uneingeschränkt gemeintBolschewismus istnichtgleich Antifaschismusaber:eek:hne Bolschewismus kein Faschismus in dieser Form!

Ich musste diesen Satz drei mal lesen, nicht wegen den vergessenen Leerzeichen, sondern wegen der Aussage.
Darf ich fragen, was du eigentlich unter Faschismus und Bolschewismus verstehst?
Man sollte doch immer erst mal selber sagen, was man denkt.
 
Faschismus ist eine Gegenbewegung zum Bolschewismus

Die Kommunistischen Parteien begannen ihren Aufstieg nach dem Ersten Weltkrieg. Ebenso entstanden und stiegen national-sozialistische Parteien in Europa auf.
Man muss dagegen halten, dass das Ende des Ersten Weltkrieges den Großteil der europäischen Völker und Gesellschaftsordnungen in gesellschaftspolitische Krisen führten. Das Alte verschwand, das neue Nationale war jung und unbedarft - da haben andere neue Gesellschaftsideen weite fruchtbare Wiesen zum Grasen. Die Bürger suchten nach neuem politischen Halt (Hitler irrte bekanntlich kurz nach Ende des Ersten Weltkriedes auch eine Weile politisch umher).

Dass die Ideen des Kommunismus und des Nationalsozialismus im theoretischen Überbau sich glichen, hat wahrscheinlich @ursi ungewollt beschrieben:
Der Faschismus propagierte eine monolithische Einheit zwischen dem Staat und der faschistischen Partei. Die Funktion der Parteiorganisation bestand vor allem darin, alle staatlich-sozialen Bereiche mit dem Willen des Führers gleichzustellen, den einzelnen total zu kontrollieren und einen neuen faschistischen Menschentypus zu gestallten.
Hier kann man Faschismus (faschistische) mit Kommunismus (kommunistische) und Führer mit Zentralkomitee ohne weiteres austauschen.

In den Feinheiten der Theorien der jeweilig angestrebten Diktatur gab es Unterschiede. Diese Unterschiede haben sich erst im Laufe der Jahre herauskristallisiert, um sich von der anderen sozialistischen Partei abzugrenzen und Wähler zu gewinnen.
Beide Parteien in Deutschland (KPD und NSDAP) hatten paramilitärische Kampfgruppen. Beide hatten ein gemeinsames Ziel: die Beseitigung der Demokratie. Deshalb hat auch die KPD unter Thälmann den sowjetischen Kurs verfolgt, die SPD zum großen Feind zu erklären.
Thälmann 1928 wörtlich:
Die SPD ist der treibende Faktor in der Linie der Kriegsvorbereitungen gegen die Sowjetunion. Daher ist der Kampf gegen den imperialistischen Krieg ein Kampf gegen die Sozialdemokratie.
aus Protokoll 6. Komintern-Kongreß 1928, Band I, S. 16ff und 302.

Die NSDAP wurde hingegen als "als lediglich sekundäre Randerscheinung in der Endphase der kapitalistischen Entwicklung, nicht aber als ernst zu nehmende Gefahr" betrachtet.
aus Der deutsche Kommunismus. Dok. 47, S. 157ff., Thälmann Februar 1932

Und schaut man sich die Geschichte des deutschen Kommunismus genauer an, dann hat es seit 1919 zu keiner Zeit einen eigenständigen deutschen Kommunismus gegeben. Er war immer abhängig/hörig von der Sowjetunion. Ab 1990 nennen sich die deutschen Kommunisten Sozialisten (PDS, Die Linke), die Sowjetunion ging 1991 unter, die russischen kommunistischen Parteien wurden unter Jelzin/Gorbatschow verboten. Erst ab 1992 gründete die schon 1990 gegründete andere kommunistische Partei (Perestroika-Gegner) sich neu und existiert bis heute.
 
Hier kann man Faschismus (faschistische) mit Kommunismus (kommunistische) und Führer mit Zentralkomitee ohne weiteres austauschen.

Das entspricht zwar der erlebten Praxis im Ostblock, nicht aber dem eigentlichen Rätegedanken. Die Ideologie war eine andere!

In den Feinheiten der Theorien der jeweilig angestrebten Diktatur gab es Unterschiede. Diese Unterschiede haben sich erst im Laufe der Jahre herauskristallisiert, um sich von der anderen sozialistischen Partei abzugrenzen und Wähler zu gewinnen.

Das ist Unsinn. Der Kommunismus war auf soziale Unterschiede ausgelegt und horizontal ausgerichtet, der Faschismus war national ausgerichtet und agierte vertikal, Volksgemeinschaften bildend. Der Kommunismus wollte soziale Konflikt durch die Aufhebung sozialer Klassen lösen, der Faschismus wollte soziale Konflikte durch die Einbindung aller Klassen in die Volksgemeinschaft lösen, indem er sozialen Frieden nicht durch Lösung der sozialen Konflikte sondern durch Zusammenfassung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern in eine gemeinsame Organisation, schaffen wollte. Er führte damit seine Gewerkschaften ad absurdum.
 
Das entspricht zwar der erlebten Praxis im Ostblock, nicht aber dem eigentlichen Rätegedanken. Die Ideologie war eine andere!



Das ist Unsinn. Der Kommunismus war auf soziale Unterschiede ausgelegt und horizontal ausgerichtet, der Faschismus war national ausgerichtet und agierte vertikal, Volksgemeinschaften bildend. Der Kommunismus wollte soziale Konflikt durch die Aufhebung sozialer Klassen lösen, der Faschismus wollte soziale Konflikte durch die Einbindung aller Klassen in die Volksgemeinschaft lösen, indem er sozialen Frieden nicht durch Lösung der sozialen Konflikte sondern durch Zusammenfassung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern in eine gemeinsame Organisation, schaffen wollte. Er führte damit seine Gewerkschaften ad absurdum.

Du meinst den Papier-Kommunismus. Ich orientiere mich an den praktizierenden Kommunisten der damaligen Zeit.
Was Marx geschrieben hat war doch für alle Kommunisten nur Vorwand.
 
Du meinst den Papier-Kommunismus. Ich orientiere mich an den praktizierenden Kommunisten der damaligen Zeit.
Was Marx geschrieben hat war doch für alle Kommunisten nur Vorwand.
Da Du zuvor selber von den Ideen, dem theoretischen Überbau und ideologischen Fragen schriebst und somit auf die Anfänge des Kommunismus eingehst, ist es nur legitim wenn El Quijote darauf eingeht und die Anfänge sind nunmal der "Papierkommunismus"
Dass die Ideen des Kommunismus und des Nationalsozialismus im theoretischen Überbau sich glichen, hat wahrscheinlich @ursi ungewollt beschrieben:
(...)

In den Feinheiten der Theorien der jeweilig angestrebten Diktatur gab es Unterschiede. Diese Unterschiede haben sich erst im Laufe der Jahre herauskristallisiert, um sich von der anderen sozialistischen Partei abzugrenzen und Wähler zu gewinnen.
So waren die (ideologischen) Unterschiede älter als die (praktizierten) Gemeinsamkeiten.
 
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