Referat über die Schlacht bei Lützen

Danke erstmal für die vielen antworten.
Ich kann daraus jetzt allerdings noch nicht wirklich ableiten, was der Krieg zwischen den katholiken und protestanten verändert hat :D
 
Mal salopp gesagt:
Es hilft sehr beim Verständnis des Krieges, wenn man die religiösen Aspekte zurückstellt! Es gab auch protestantische Fürsten, die auf Seiten der Kaiserlichen kämpften.

Wenn es Schlachten gab, die entscheidender waren als Lützen, dann etwa Breitenfeld. Denn der schwedische Sieg dort verhinderte eine Dominanz der Kaiserlichen, die vorher in greifbarer Nähe schien - und damit das mögliche Ende des Krieges...

Aber ähnliche Wendepunkte hatte der Krieg mehr als einen.
 
Es ist schon interessant, dass dieses Referat im Religionsunterricht gehalten werden sollte.

Die Schlacht von Lützen fand am 16. November 1632 statt. Die schwedischen Truppen unter Gustav II. Adolf trafen auf eine kaiserliche Armee unter dem Generalissismus Wallenstein.

Seit 1630 kämpfte ein schwedisches Heer in Deutschland. Gustav II. Adolf leitete mit seiner Landung in Peenemünde ein neues Kapitel des 30jährigen Krieges ein. Bis dahin hatte die katholische Seite militärisch das Geschehen diktiert.

Politische und religiöse Gründe bewogen den schwedischen Monarchen, sich militärisch in Deutschland zu engagieren. Zwischen 1630 und 1632 erkämpfte er mehrere Siege und drang nach Bayern vor, wo er München besetzte. Doch ein kriegsentscheidender Erfolg war auch für ihn nicht möglich. Gustav II. Adolf gab den Plan eines Marsches auf Wien auf und wandte sich nach Norden.

Nach dem Tode des Grafen Tilly setzte die Wiener Hofburg Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein, den Herzog von Friedland wieder in sein altes Kommando als kaiserlicher Generalissimus ein.

Wallenstein wich einer Feldschlacht aus und zwang den Schwedenkönig, Bayern zu räumen. Gustav II. Adolf zog sich auf das Kurfürstentum Sachsen zurück, wollte jedoch trotz des nahenden Winters Wallenstein stellen. Ihm ging es darum, Norddeutschland vor einer katholischen Restauration zu bewahren. Außerdem waren die Ressourcen der Schweden begrenzt. Gustav Adolf, der vielleicht beste Taktiker des Krieges wollte die Entscheidungsschlacht; Wallenstein, ein genialer Stratege, setzte darauf, die nordischen Invasoren auszumarschieren und so an die Küste zurückzudrängen.

Am 4. November gelangte Wallenstein zu dem Schluss, dass selbst Gustav II. Adolf in dieser Jahreszeit keine Schlacht mehr wagen wollte. Er entließ einen Teil seiner Truppen, was die schwedische Seite bemerkte. Gustav Adolf griff den bei Lützen stehenden Wallenstein am 16. November an. Dieser hatte mittlerweile durch einen Boten die ins Winterquartier entlassenen Truppen zurückbeordert.

Gustav Adolf fiel meines Wissens um die Mittagsstunden. Bernhard von Sachsen-Weimar übernahm das Kommando und rettete den Tag für die Schweden. In den Abendstunden traten die kaiserlichen Truppen den Rückzug an.

Historiker streiten darüber, ob die Schlacht als Unentschieden oder als taktischer schwedischer Sieg zu werten ist. Der Tod von Gustav Adolf war ein schwerer Schlag für die protestantische Sache in Deutschland.

Sein Gegner Wallenstein hatte längst erkannt, dass ohne einen Ausgleich der Konfessionen ein Friede nicht zu erreichen war. Lützen führte dazu, dass man sich auch im katholischen Lager Gedanken über eine Beendigung des Krieges machte.

Aber dieser Krieg war längst kein Religionskrieg mehr. Es gab protestantische Fürsten, die den Kaiser unterstützten. Im katholischen Lager gab es Konflikte zwischen der Liga unter der Führung Bayerns und dem Hause Habsburg, das den Krieg auch dazu nutzen wollte, seine Hausmacht zu verteidigen.

Und in den Reihen der schwedischen Armee kämpften bei Lützen auch viele katholische Soldaten; anders wären die Verluste der ersten beiden Jahre nicht zu ersetzen gewesen.
 
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