Reformation eine Revolution?

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Gast

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Ich würde echt gerne wissen ob man die Reformation als eine Revolution sehen und bezeichnen kann.!
 
Irgendwie musst du ja auf diese Frage kommen bzw. Zweifel an einer vorgefundenen Behauptung haben. Mich würde daher interessieren, wie du auf die Frage kommst bzw. was dich an der Behauptung zu zweifeln veranlasst.
 
Dazu empfehle ich: Horst Möller: "Fürstenstaat oder Bürgernation" Siedler, 1998.
Da wendet sich der Autor genau dem Thema zu, da dieses mit dem Ausbleiben der Revolution in Dtl. (von Mainz und ein paar Jakobinerclubs (v.a. bei Hamburg) etc. abgesehen) zusammenhängt. Die Thematik war zur Zeit der Großen Franz. Revolution auch von Aufklärern in Dtl. diskutiert worden. :winke:
 
Die Reformation, meines Erachtens, war ein zu vielfältiger und andauernder Prozess, um als Revolution beschrieben zu werden. Zusätzlich, im Vergleich zu "üblichen" politischen Revolutionen, mangelt es an einem klaren und vollen Machtwechsel, der normalerweise fast schlagartig gescheht.

Eher ist die Reformation eine allmähliche Veränderung der Gesellschaftstruktur, in engem Zusammenhang mit dem ideologischen und wirtschaftlichen Kampf zwischen verschiedenen Teilnehmer des politischen Lebens im damaligen Europa.
 
Ich verstehe unter der Reformation keine Revolution, da bei einer Revolution die Herrschaftsstrukturen in dem betetroffenen Gebiet sich ändern. Dieser Umstand trifft bei der Reformation nicht zu, da die Fürsten weiter regierten und sich nur die Religion änderte. Also hat sich an den Machtstrukturen der Fürsten fast nichts geändert, womit die Reformation keine Revolution darstellt.
 
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