Reisetätigkeit

Nergal

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Mich interessiert wie weit eigentlich der durchschnittliche Stadtbürger im MA im laufe seines Lebens von seiner Stadt weggekommen ist?
Der Bauer war ja mehr oder weniger an die Scholle gebunden und kam meines Wissens nicht viel weiter als zum nächsten Markt, Walfahrtsort etc. und der Adel konnte sich das Reisen leisten.

Wie weit kamen etwa die kleineren Händler und Handwerker einer Stadt beruflich/privat herum?
War dies irgendwie gesetzlich/von den Zünften geregelt, oder nur von den Finanzen abhängig?
 
Mich interessiert wie weit eigentlich der durchschnittliche Stadtbürger im MA im laufe seines Lebens von seiner Stadt weggekommen ist?
Der Bauer war ja mehr oder weniger an die Scholle gebunden und kam meines Wissens nicht viel weiter als zum nächsten Markt, Walfahrtsort etc. und der Adel konnte sich das Reisen leisten.

Wie weit kamen etwa die kleineren Händler und Handwerker einer Stadt beruflich/privat herum?
War dies irgendwie gesetzlich/von den Zünften geregelt, oder nur von den Finanzen abhängig?


Bei den Handwerkern ist seit dem Spätmittelalter die "Walz" zwingend vorgeschrieben.
Was dem Wissenstransfer geschuldet war.

Ich habe die letzten Tage eine Marktbeschickungsliste örtlicher (Kleinstadt Hinterpfuideubel) Händler aus dem 16. Jahrhundert eingesehen, Frankfurt, Köln, Basel, Dijon, Mailand....
Weltoffen wie heute.

Was vielleicht auch noch, zumindest informativ, hier reingehört, der Südwestdeutsche Adel hat sich im ausgehenden Mittelalter in "Stückzahlen" nach Italien verdingt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein anderes Thema wären städtische Aufgebote. Das betraf nicht nur ganz wenige, sondern einen ganz erheblichen Teil der Einwohner.
 
Ein Ziel für viele deutsche Händler war Venedig, da dort z.B.Waren aus Nürnberg für den Weiterverkauf in den Orient gehandelt wurden und in der Stadt wiederum orientalische Waren oder Glas aus Murano und Brokatstoffe erworben werden konnten. Es gab ja in Venedig auch das deutsche Handelshaus.
Die weitesten Strecken dürften aber die jüdischen Händler zurückgelegt haben.
 
Ein Ziel für viele deutsche Händler war Venedig, da dort z.B.Waren aus Nürnberg für den Weiterverkauf in den Orient gehandelt wurden und in der Stadt wiederum orientalische Waren oder Glas aus Murano und Brokatstoffe erworben werden konnten. Es gab ja in Venedig auch das deutsche Handelshaus.
Die weitesten Strecken dürften aber die jüdischen Händler zurückgelegt haben.

Wie konnte ich das vergessen
 
Das waren dann aber doch schon die recht wohlhabenden Händler und nicht unbedingt der durchschnittliche Stadtbürger. Abgesehen von der Walz der Handwerkergesellen war der "Bewegungsradius" der meisten Bürger auch eher auf das allgemeine Umland, durchschnittlich etwa 100 km ausgedehnt, zumindest wenn man davon ausgeht, wo sich die Leute evtl. niederließen. Das kann man auch sehr gut mittels Namensverbreitungskarten von städtischen Herkunftsnamen sehen. Die meisten dieser Namen sind in ihrer Ursprungsregion zu finden, obwohl die Menschen ab dem 19. Jh. durchaus schon viel mobiler als je zu vor waren.
 
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