Resignation+Nischengesellschaft

Penseo schrieb:
Brems mich, wenn ich das jetzt falsch verstehe, aber heisst das, dass der Staat auch für seine privaten Ausgaben aufkam?
Oder durfte er unbeschränkt Privatvermögen ansammeln ?

Sowie als auch.
Versteh das, er war unverzichtbar.
Ich erinnere an seine Erfindungen.
Die Röhre fürs Fernsehen z.B und am Ende seines Lebens noch eine Krebstherapie.
 
florian17160 schrieb:
Sowie als auch.
Versteh das, er war unverzichtbar.
Ich erinnere an seine Erfindungen.
Die Röhre fürs Fernsehen z.B und am Ende seines Lebens noch eine Krebstherapie.

Hör mal, ich bin doch westdeutscher, marktwirtschaftlicher Kapitalist. Ich versteh das schon, dass aussergewöhnliche Leistungen auch aussergewöhnlich entlohnt werden.....:pfeif:

Nein, im Ernst, gab es so etwas öfter? Ich meine "Staatsfreie Konten"?
 
Penseo schrieb:
Nein, im Ernst, gab es so etwas öfter? Ich meine "Staatsfreie Konten"?
Weiss ich nicht. Aber ich denke mal Honnecker hatte auch kein eigenes Konto.

Vieleicht sind in meinen Schilderungen viel Gerüchte drin. Aber etwas wird schon dran sein.
Es wurde zu meiner Zeit eben viel spekuliert.
Aber das mit Manfred stimmt.
 
Was hat der Ardenne den Russen bei der Atombombe denn tatsächlich "gebracht"?
Da sind glaube ich sowieso noch Fragen offen.
Vom Sputnik bis kurz vor der ersten Mondlandung hatten die Russen zweifellos einen Vorsprung in der Weltraumforschung, damals gab es ein geflügeltes Wort, "beide haben ihre Deutschen, die der Russen sind aber besser".
Oder die Mig 15 war in Korea für die Amis doch eine totale Überraschung auch da gab es doch Gerüchte über deutsche Techniker.

Gibts da irgendwelche Publikationen?
Gelesen habe ich nie was. Oder ist mir da was entgangen?

Grüße Repo
 
Geschichte der KPD in West-Deutschland . Hmm, also ich habe diesen immer als politischen Prozess gesehen. Ansonsten hat Irene recht mit diesem Begriff: Flüchtling

Und ja viele ließen sich mitfinazieren, weil die DDR daran ein Interesse hatte, so wurde beispielsweise eine militante Eingreiftruppe in der DKP ausgebildet, mit MfS-Hilfe um im Falle einer sehr instabilen Lage, die Macht an sich zu reißen und Kräfte zu bündeln. Es sollte ja eine starke Linke geben

Noch eine kleine Frage: Warum die KPD verbieten, wenn sie eh nur eine Splitterpartei ist? (->Wahlergebnisse) und sie hat die Verfasssung nicht akzeptiert, weil sie auf Weimar aufgebaut war und das lehnte man ab, da sie so kläglich gescheitert ist.


"---Die Deutschen Censoren ----------------------------- -------------------------------------------------------- ------------------------------------Dummköpfe----------" Heinrich Heine (1827)
 
Nach einem insgesamt fünfjährigen Verfahren verkündete das Verfassungsgericht in Karlsruhe am 17. August 1956 sein Urteil, das die KPD für verfassungswidrig erklärte und ihre Auflösung verfügte. Das Urteil wurde damit begründet, dass die Ziele "proletarische Revolution" und "Errichtung einer Diktatur des Proletariats" nicht mit dem Grundgesetz in Einklang stünden.

Noch am gleichen Tag wurden die Büros der KPD geschlossen und die Druckereien beschlagnahmt. Innenminister Gerhard Schröder (nicht zu verwechseln mit unserem Ex-Kanzler) teilte mit, dass 33 Parteifunktionäre verhaftet worden seien; sie erwartete ein Verfahren wegen "verfassungsfeindlicher Handlungen". Da das Urteil absehbar gewesen war, hatten sich die meisten führenden KPD-Mitglieder rechtzeitig in die DDR abgesetzt.

Die Größe der Partei, Wieger, war für den Urteilsspruch nicht relevant, denn die Prüfung der Verfassungskonformität erfolgt bei jeder politischen Gruppierung, unabhängig von ihrer Größe oder Bedeutung.

Wenn man das Urteil des Bundesverfassungsgerichts würdigen will, muss man die angespannte Lage des Kalten Krieges berücksichtigen, der sich damals auf einem Höhepunkt befand. Nur wenige Jahre zuvor hatte die UdSSR alle Ostblockstaaten durch Umsturz und Gewalt ins sozialistische Lager gezwungen und die Supermächte USA und UdSSR standen sich unversöhnlich gegenüber. Die Nahtstelle zwischen den Fronten verlief mitten durch Deutschland, sodass jede innenpolitische Irritation oftmals zu Überreaktionen in beiden deutsche Staaten führte.

Ich will damit sagen: Heute würde der Kampfruf "proletarische Revolution" und "Diktatur des Proletariats" wohl niemand mehr hinter dem Ofen hervorlocken, geschweige denn eine Ahndung durch das Bundesverfassungsgericht nach sich ziehen. Es gibt längst Gruppierungen wie die leninistisch-marxistische KPD-ML, die dies völlig ungeschoren propagieren.
 
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Penseo schrieb:
Brems mich, wenn ich das jetzt falsch verstehe, aber heisst das, dass der Staat auch für seine privaten Ausgaben aufkam?
Oder durfte er unbeschränkt Privatvermögen ansammeln ?


so darfst du dir das vorstellen, er brauchte kein Geld - es wurde rundum alles vom Staat finanziert.

@Flo , die Tochter war Baronesse und hat allergrößten Wert darauf gelegt, auch so angesprochen zu werden.
 
Irene schrieb:
eine Resignation im obigen Zusammenhang kann aber nur für die Bürger dagewesen sein, die linientreu waren.
Als gegen Ende der 80er Jahre wie du schreibst, zu erkennen war, dass es dem Ende entgegengeht, war für die Bürger, die gegen dieses System standen, die Zeit der Hoffnung gekommen. Eigentlich schon mit dem Auftauchen Gorbatschows wurden Hoffnungen wach, dass es nicht mehr auszuschließen ist, dass der Status quo des II. WK ein Ende findet. Es begannen sich zu dieser Zeit auch die ersten Bürgerrechtler zu formieren. Also gerade für diese Phase ist der Begriff Resignation völlig fehl am Platz, es sein denn, man war linientreu und fürchtete den Zusammenbruch.
Ich weiß jetzt nicht, was du unter laut sagen verstehst, aber seit 88 begannen nicht nur im Bekanntenkreis, sondern auch am Arbeitsplatz die Diskussionen und eine Menge Leute haben sehr deutlich ihre Meinung geäußert. Auch das hing mit Gorbatschow und der veränderten Situation in der SU zusammen.
Es gab auch eine fortschrittliche Bewegung innerhalb der "Linientreuen" bzw. der Genossen. Auch das hing mit Gorbatschow zusammen und sie hatten natürlich andere Ziele und Visionen als Systemgegner. Eigenartig finde ich heute nur, dass beide Hoffnungen aus derselben Person heraus schöpften. Diskutiert wurden die Probleme des Landes sogar in Parteiversammlungen. Ich war damals Student bzw. dann als Absolvent an der Hochschule geblieben und kann mich sehr genau an diese Zeit erinnern. Es war eine merkwürdige Stimmung zwischen "endlich" und "ja was dann". Für Außenstehende sicher schwer nachzuvollziehen.

@ Martin 69
Du mußt auf eine merkwürdige Gruppe Jugendlicher getroffen sein, denn 90% Ausreisewillige halte ich für deutlich übertrieben.

Auch eine Wiedervereinigung mit der BRD stand nicht in breiten Bevölkerungsschichten zur Debatte, in den 80er...


Und übrigens war auch der Sänger von KARAT Herbert Dreilich aus dem Westen in die DDR gegangen, allerdings weiß ich nicht warum.
 
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diese 90%

Anish schrieb:
@ Martin 69
Du mußt auf eine merkwürdige Gruppe Jugendlicher getroffen sein, denn 90% Ausreisewillige halte ich für deutlich übertrieben.

Auch eine Wiedervereinigung mit der BRD stand nicht in breiten Bevölkerungsschichten zur Debatte, in den 80er...

Ein Stück weit dürften sich die "relevanten" Jugendliche unserem 80 Personentross angenähert haben. Offiziell natürlich die vorgeführten Vorzeigejugendlichen, dann zu fortgeschrittener Stunde die Neugierigeren, die Mutigeren, die Kritischeren, vielleicht aber auch einfach die protestlerischen, alternativo, von Normalostdisco gelangweilten Jugendlichen. Wir sprechen da ja von gerade mal postpubertären 17/18 jährigen. (Des weiteren habe ich ja diese 90% von Anfang an mit subjektiven Kontext relativiert ... :( )

Zumindest ich sprach nicht von DEBATTE der Wiedervereinigung in den 80ern. Mein Thema war das Naheliegen einer Wiedervereinigung bei zuvor langjährig verinnerlichter Problemlösungshoffnung "Rübermachen". Wie mir scheinen will noch ein prägender Faktor für viele DDR-Nischen. (Gerade auch die der latent unzufriedenen, aber unpoltisch-unorganisierten Nischen? Nämlich Menschen jenseits der Eliten, zu gut Deutsch die der Mehrheiten? Denen der banale Traum von Italienurlaub und Adidasturnschuhen fern jeder realistischen Hoffnung lag? Nochdazu, wenn man die Erfahrung nix ändern zu können bereits hinter sich hat? Siehe Frank Beyers "Spur der Steine" (1966). Und selbigst verbandelt, Manfred Krug 1949 inne 1977 mit Biermann wieder usse aus der DDR - wär auch noch so ein Paradeprotagonist ... :) )

Herzlicher Gruß, Martin
 
Martin 69 schrieb:
Siehe Frank Beyers "Spur der Steine" (1966).

"Spur der Steine" wurde 1964 von Erik Neutsch geschrieben und von Frank Beyer 1965 verfilmt.
Erik Neutsch lebt noch in in meiner Heimatstadt Halle (Saale) und schreibt auch noch. Leider habe ich seine neuen Bücher nicht gelesen. Ein Vergleich wäre sicher interessant.

Zu Deiner Reise in die DDR, lieber Martin, würde mich so einiges interessieren. Z.Bsp. wie bist Du dazu gekommen, es war sicher eine organisierte Reise (Du sprichst von 80 Personen), welches Ziel hatte die Reise, welche Orte habt Ihr besucht und und und
An unserer Hochschule waren zu meiner Studienzeit Studenten aus der BRD (ich weiß leider nicht mehr, aus welcher Gegend), alle Mitglied der ASTA und es war für beide Seiten ein Kulturschock. Schon allein Definitionen wie "Was ist Emanzipation" lösten laute Diskussionen aus. Und das, obwohl es sich um "emanzipierte, fortschrittliche, linke zum größten Teil weibliche Studenten" handelte. Ich will damit sagen, dass die Vorstellungen dazu und das gelebte Leben sehr weit auseinandergingen. Und ich denke, dass solche unterschiedlichen gelernten, gelebten, erfahrenen Bausteine in unserem Leben in zwei Teilen Deutschlands nach wie vor zu Mißverständnissen führen und Vorurteile aufrecht halten.

Umso interessanter der Wille nach Gedankenaustausch.
 
Anish schrieb:
"Spur der Steine" wurde 1964 von Erik Neutsch geschrieben und von Frank Beyer 1965 verfilmt.
Erik Neutsch lebt noch in in meiner Heimatstadt Halle (Saale) und schreibt auch noch. Leider habe ich seine neuen Bücher nicht gelesen. Ein Vergleich wäre sicher interessant.

Zu Deiner Reise in die DDR, lieber Martin, würde mich so einiges interessieren. Z.Bsp. wie bist Du dazu gekommen, es war sicher eine organisierte Reise (Du sprichst von 80 Personen), welches Ziel hatte die Reise, welche Orte habt Ihr besucht und und und
An unserer Hochschule waren zu meiner Studienzeit Studenten aus der BRD (ich weiß leider nicht mehr, aus welcher Gegend), alle Mitglied der ASTA und es war für beide Seiten ein Kulturschock. Schon allein Definitionen wie "Was ist Emanzipation" lösten laute Diskussionen aus. Und das, obwohl es sich um "emanzipierte, fortschrittliche, linke zum größten Teil weibliche Studenten" handelte. Ich will damit sagen, dass die Vorstellungen dazu und das gelebte Leben sehr weit auseinandergingen. Und ich denke, dass solche unterschiedlichen gelernten, gelebten, erfahrenen Bausteine in unserem Leben in zwei Teilen Deutschlands nach wie vor zu Mißverständnissen führen und Vorurteile aufrecht halten.

Umso interessanter der Wille nach Gedankenaustausch.

Ich könnte mir Martins Besuch auch als organisierte Reise vorstellen, allerdings galt für Bereiche Ferienlager oder Zusammenkunft grundsätzlich - die mit den Jugendlichen aus der BRD zusammenkamen, waren handverlesen. Das galt einmal für die Betreuer aber auch für die Jugendlichen selbst. Wenn Martin von 80 Personen schreibt, oder hab ich jetzt was falsch gelesen, dann dürften auch in dieser Gruppe 90 % unrealistisch sein. Natürlich darf man bei Jugendlichen eines nicht übersehen, das "Rübergehen" definierte sich bei den wenigsten politisch - westliche Freiheit bedeutete für sie westliche Musik, Reisen, westliches Outfit. Frei zu sein, hatte für Jugendliche einen anderen Wert als für politisch orientierte Menschen älterer Generationen.
Die wirklich ernsthaft weg wollten, haben Ausreiseanträge gestellt. Ein Teil von ihnen ging einen noch risikoreicheren Weg, aber die Prozentzahlen dürften bei höchstens 50 % zur Bevölkerung liegen.
 
Irene schrieb:
Ich könnte mir Martins Besuch auch als organisierte Reise vorstellen, allerdings galt für Bereiche Ferienlager oder Zusammenkunft grundsätzlich - die mit den Jugendlichen aus der BRD zusammenkamen, waren handverlesen. Das galt einmal für die Betreuer aber auch für die Jugendlichen selbst. Wenn Martin von 80 Personen schreibt, oder hab ich jetzt was falsch gelesen, dann dürften auch in dieser Gruppe 90 % unrealistisch sein. Natürlich darf man bei Jugendlichen eines nicht übersehen, das "Rübergehen" definierte sich bei den wenigsten politisch - westliche Freiheit bedeutete für sie westliche Musik, Reisen, westliches Outfit. Frei zu sein, hatte für Jugendliche einen anderen Wert als für politisch orientierte Menschen älterer Generationen.
Die wirklich ernsthaft weg wollten, haben Ausreiseanträge gestellt. Ein Teil von ihnen ging einen noch risikoreicheren Weg, aber die Prozentzahlen dürften bei höchstens 50 % zur Bevölkerung liegen.

Ich seh das ähnlich, leider können wir das nicht mehr prüfen. Nur von uns selbst oder Freunden ausgehen. Aber selbst 50% scheinen mir noch zu hoch. Oder ich habe in nur einseitig gelebt/ erlebt.
 
Anish schrieb:
Ich seh das ähnlich, leider können wir das nicht mehr prüfen. Nur von uns selbst oder Freunden ausgehen. Aber selbst 50% scheinen mir noch zu hoch. Oder ich habe in nur einseitig gelebt/ erlebt.


Ich gehe hier auch von meinem Bekanntenkreis, meinen Arbeitskollegen und meiner Nachbarschaft aus. Nicht konform gehen mit dem System hatte nur für einen Teil der Bevölkerung die Konsequenz, dass sie das Land verlassen wollten. Ich denke, dass ist auch eine gesunde Relation, denn der Entschluß, alle Brücken hinter sich abzubrechen, die Heimat und die Menschen, mit denen man aufgewachsen ist, die Verwandten, eben alles, hinter sich zu lassen, ist kein Entschluß der leicht fällt und nur ein Teil der Menschen war dazu bereit. Das gilt glaub ich für alle Nationen und alle Systeme. Und nicht vergessen darf man die Menschen, die das DDR-System zwar konsequent ablehnten, aber in dem System der BRD keine Alternative sahen. Diese Menschen waren nicht wenige.
 
@ Irene zu Deinen Ausführungen "Nicht konform gehen mit dem System hatte nur für einen Teil der Bevölkerung die Konsequenz, dass sie das Land verlassen wollten. Ich denke, dass ist auch eine gesunde Relation, denn der Entschluß, alle Brücken hinter sich abzubrechen, die Heimat und die Menschen, mit denen man aufgewachsen ist, die Verwandten, eben alles, hinter sich zu lassen, ist kein Entschluß der leicht fällt und nur ein Teil der Menschen war dazu bereit. Das gilt glaub ich für alle Nationen und alle Systeme."
kann ich sagen, ja, es gibt zu jeder Zeit und in jedem Land Menschen, die aus Unzufriedenheit oder welchen Gründen auch immer das Land verlassen. Obwohls schwer fällt. Manche versuchen es auch mit Kompromissen...so halb weg und so halb noch da. Manchmal ist schon der Weg in ein anderes Bundesland ein solcher Schritt.

Irene schrieb:
Und nicht vergessen darf man die Menschen, die das DDR-System zwar konsequent ablehnten, aber in dem System der BRD keine Alternative sahen. Diese Menschen waren nicht wenige.
Volkommen richtig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo anish und Irene,
Irene schrieb:
Ich könnte mir Martins Besuch auch als organisierte Reise vorstellen, allerdings galt für Bereiche Ferienlager oder Zusammenkunft grundsätzlich - die mit den Jugendlichen aus der BRD zusammenkamen, waren handverlesen. Das galt einmal für die Betreuer aber auch für die Jugendlichen selbst. Wenn Martin von 80 Personen schreibt, oder hab ich jetzt was falsch gelesen, dann dürften auch in dieser Gruppe 90 % unrealistisch sein. Natürlich darf man bei Jugendlichen eines nicht übersehen, das "Rübergehen" definierte sich bei den wenigsten politisch - westliche Freiheit bedeutete für sie westliche Musik, Reisen, westliches Outfit. Frei zu sein, hatte für Jugendliche einen anderen Wert als für politisch orientierte Menschen älterer Generationen.
Die wirklich ernsthaft weg wollten, haben Ausreiseanträge gestellt. Ein Teil von ihnen ging einen noch risikoreicheren Weg, aber die Prozentzahlen dürften bei höchstens 50 % zur Bevölkerung liegen.

(ein bisschen genervt :still: )
Hatte oben schon geschrieben:
Schulfahrt, 1988, ergo offiziell genehmigt und antifaschistisch begleitet.
Inklusive kapitalistischen Sensibilitäts-Vorbereitungsseminaren "protzt bloß nicht mit euren Westklamotten! Und wechselt ja nicht schwarz Geld." (Zweiteres wurde freilich spätestens am dritten Tag gewagt und Ersteres hatten uns die DDR Jugendlichen mit beschriebener Westsehnsucht bereits abgenommen.)
Programm Erfurt, Weimar, Ostberlin. (Kultur-Goethe, Unkultur-Sachsenhausen, Jugendkultur mit FDJ Club und hinterm Club ...

Die 90% sind bereits dreifach subjektiviert. Also lasst bitte davon ab.
Diese Schulreise war lediglich eine kleine subjektive, aber beispielhafte Begegnung mit "Rübermach-Sehnsüchten", RESIGNATION und (Jugend-)NISCHEN der DDR in Endzustand.

(Für mich war diese Fahrt so eindrücklich, da ein Jahr später im Rückblick klar wurde, WIE MARODE die DDR für ihre eigenen Bürger war. Während wir linkslastigen Jung-BRDler die DDR als etwas undeutelbar Gegebenes hingenommen hatten und in alle Zukunft hätten.)

Herzlicher Gruß, Martin
 
Martin 69 schrieb:
Hallo anish und Irene,


(ein bisschen genervt :still: )
Hatte oben schon geschrieben:
Schulfahrt, 1988, ergo offiziell genehmigt und antifaschistisch begleitet.
Inklusive kapitalistischen Sensibilitäts-Vorbereitungsseminaren "protzt bloß nicht mit euren Westklamotten! Und wechselt ja nicht schwarz Geld." (Zweiteres wurde freilich spätestens am dritten Tag gewagt und Ersteres hatten uns die DDR Jugendlichen mit beschriebener Westsehnsucht bereits abgenommen.)
Programm Erfurt, Weimar, Ostberlin. (Kultur-Goethe, Unkultur-Sachsenhausen, Jugendkultur mit FDJ Club und hinterm Club ...

Die 90% sind bereits dreifach subjektiviert. Also lasst bitte davon ab.
Diese Schulreise war lediglich eine kleine subjektive, aber beispielhafte Begegnung mit "Rübermach-Sehnsüchten", RESIGNATION und (Jugend-)NISCHEN der DDR in Endzustand.

(Für mich war diese Fahrt so eindrücklich, da ein Jahr später im Rückblick klar wurde, WIE MARODE die DDR für ihre eigenen Bürger war. Während wir linkslastigen Jung-BRDler die DDR als etwas undeutelbar Gegebenes hingenommen hatten und in alle Zukunft hätten.)

Herzlicher Gruß, Martin

Bitte nicht genervt sein...
Ich sagte ja, auch mein Erlebnis war für beide Seiten ein "Kulturschock" und bestätigt, auch Du siehst es irgendwie so...

Auch wir hatten "Vorbereitungsseminare" und in Echt war alles anders. Aber ich erinnere mich gern daran.
Ich möchte die letzten 15 Jahre nicht missen und nicht umkehren, obwohl ich mir manchmal wünsche, dass vielleicht beide Seiten voneinander gelernt hätten und man das Beste übernommen hätte.
Aber als absoluter Optimist bin ich überzeugt, dass sich das Rad der Geschichte drehen wird. Friedlich.
 
(Private Nischen in der DDR)

Hallo

Ich soll einen kleinen Vortrag über die Nischengesellschaft in der DDR halten.. Mein Problem ist folgendes, ich finde nicht wirklich viel beim googeln. Ich brauche nur stichpunkte die ich auf eine folie schreiben kann zu den thema... Also kann mir jmd. erklären wieso , sich die Menschen in der DDR in private Nischen zurückgezogen haben.. aber nur Stichpunkte bittte:)
 
Interessantes Thema!
Und da wird man beim googeln auch nicht viel finden.
Aber Richtig, der Begriff „Rückzug in eine private Nische“ war in der DDR eine sehr häufig anzutreffende Erscheinung und zeigte sich in vielfältiger Art und Weise.
Wurde von der Partei (SED) oft, eigentlich immer, als kleinbürgerliches Denken und Handeln deklariert – so ein Hauch von Biedermeier - und war nicht so gern gesehen, weil, es stand im Widerspruch zum Kollektiv leninistischer Definition.
Werde mich bemühen morgen (19.02.) aus meiner Sicht und Erleben noch ein paar Gedanken dazu zu äußern.
 
Ein schönes Thema, "Nischenkultur" als ungeschriebenes/unausgesprochenes Arrangement de DDR-Führung mit ihren Bürgern, mehr oder weniger akzeptiert seit dem VIII. Parteitag der SED.

o.k. Du magst Stichpunkte, hier sind einige:

- FKK
- Datschenbau/WE-Hausbau
- Kleingärten ("Schrebergärten")
- Sport (nicht Leistungsport)
- Kirche, spätestens ab 1978, Stichwort: "Kirche im Sozialismus" <=evangelische Kirche, solange es keine Außenwirkung der "Religionsausübung"* gab
- Engagement in den Bereichen Kultur/Kunst, solange systemkonform**
- Dauercamping
- Aktivitäten innerhalb der "Hausgemeinschaften"
- AWG
- Jagdgesellschaften, private Jagdpachten gab es m.w. nicht

* blödes Wort, aber mir fällt nichts besseres ein, also Kirche als "Glaubensgemeinschaft" ohne gesellschaftspolitische Breitenwirkung, kein Missioniuerung, "Junge Gemeinde" war sehr suspekt

** solange nicht an bestimmten ideologischen Kategorien, w.z.B. dem Sozialistischen Realismus, angetastet wurden


M.
 
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