Revolution 1918/19 - bitte um Hilfe...

L

Lisbeth

Gast
Hallo Ihr,

ich habe mal eine Frage die lautet:

Es kann vermutet werden, dass führende Sozialdemokraten nach 1919 selbst dazu beigetragen haben, das revolutionäre Geschehen, aus dem die Weimarer Republik hervorgegangen war, in Vergessenheit geraten zu lassen. Diese Meinung vertritt u. a. der Historiker Rürup:

"Die Revolution war steckengeblieben und damit gescheitert - und es war nur konsequent, dass von führenden Sozialdemokraten schon bald nicht nur ihre positiven Möglichkeiten bestritten, sondern sogar ihre Existenz geleugnet wurde. Die erfolglose, gescheiterte Revolution wurde, soweit nicht von rechts gegen die Novemberverbrecher polemisiert wurde, binnen weniger Jahre mit bemerkenswertem ERfolg aus dem Bweusstsein der Mit-und Nachwelt verdrängt. Lediglich die KPD pflegte, ebenfalls in polemischer Frontstellung gegen die SPD und den Weimarer Staat, bewusst die ERinnerung an die revolutionären Kämpfe."

Wie begründet Rürup diese Meinung?

Ich habe wirklich keine Ahnung...wer kann mir auf die Sprünge helfen...bitte Gott

Liebe Grüße
Lisbeth :-(
 
Viel entscheidender ist jedoch, das die führenden SPD-Leute, wie Noske und Ebert, die Revolution verraten haben. Erst haben sie sich zu ihren offiziellen Führern machen lassen und dann haben sie zur blutigen Niederschlagung beigetragen, indem sie sich die ersten Faschisten (ihre Volstrecker) zur Waffe gemacht haben. Der SPD ist das schließlich peinlich. Sie hat ihre Idee verraten. Von da an war sie eine bürgerliche Partei. Die KPD wurde schließlich betrogen, das machte sich noch Jahre später zu Nutze. Die SPD hat einfach die Hosen runtergelassen und das war ihr peinlich, offiziell ging sie ja ihrer Traditionslinie noch nach (Revolution, Sozialismus, usw.), aber Ebert wollte das alles nicht. Ich hoffe, ein wenig Hilfe war dabei.
 
Verschon uns doch endlich mit diesem halbausgegorenen Zeugs basierend auf SED-Propaganda.

Deutschland hat einen Krieg verloren, Hundertausende sind verhungert. Das Rheinland war besetzt.
Die ganze Scheiße die angerührt war musste ausgefressen werden.
Gottseidank war die SPD-Führung Manns genug das anzupacken.

Eine große Klappe haben wie die Braunen und die Knallroten ist da verdammt einfach dagegen.

Grüße Repo
 
Repo schrieb:
Verschon uns doch endlich mit diesem halbausgegorenen Zeugs basierend auf SED-Propaganda.

Deutschland hat einen Krieg verloren, Hundertausende sind verhungert. Das Rheinland war besetzt.
Die ganze Scheiße die angerührt war musste ausgefressen werden.
Gottseidank war die SPD-Führung Manns genug das anzupacken.

Eine große Klappe haben wie die Braunen und die Knallroten ist da verdammt einfach dagegen.

Grüße Repo

hahahahaha, der is gut! Ich habe das nur von haffner (wessi)
 
Papa_Leo schrieb:
So ganz aus der Luft gegriffen scheint Wiegers Behauptung nicht zu sein:

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3930278006/303-3566097-3420213

Auch wenn ich glaube, dass Haffner es nicht so formuliert hat, wie Wieger es oben tut.

Ich habe das vermutlich gemeinte Buch von Haffner vor Jahrzehnten gelesen. Damals noch unter anderem titel.

An solche Formulierungen kann ich mich nicht erinnern.

Der SPD ist das schließlich peinlich. Sie hat ihre Idee verraten. Von da an war sie eine bürgerliche Partei. Die KPD wurde schließlich betrogen, das machte sich noch Jahre später zu Nutze. Die SPD hat einfach die Hosen runtergelassen und das war ihr peinlich, offiziell ging sie ja ihrer Traditionslinie noch nach (Revolution, Sozialismus, usw.), aber Ebert wollte das alles nicht. Ich hoffe, ein wenig Hilfe war dabei.

Die Vorwürfe gegen Ebert und Noske sind bald 90 Jahre alt! bluthund, Arbeiterverräter, sozialfaschisten usw. usf. und stammen eigentlich alle schon aus den Wahlkämpfen der 20er Jahre.

Ein Hinweis an Wieger:
Haffners Buch erlebt immer mal wieder Neuauflagen. Noch nach Jahrzehnten, die Erstauflage ist glaube ich von 62/63?
Stefan Heyms "6 Tage im Juni" wurde in der DDR NIE gedruckt. Obwohl die Kritik an der DDR-Staatsführung für einen "Wessie" gar nicht erkennbar ist.

Das z. b. versteht man unter Freiheit! Informationsfreiheit.

Grüße Repo
 
Repo schrieb:
Ich habe das vermutlich gemeinte Buch von Haffner vor Jahrzehnten gelesen. Damals noch unter anderem titel.

An solche Formulierungen kann ich mich nicht erinnern.

Grüße Repo

Ich glaube, Du meisnt das Buch "Der Verrat". Es ist bereits früher unter dem Titel: "Die deutsche Revolution 1918/19" erschienen.

Grüße,

Jacobum

PS: Ich erinnere mich auch nicht an besagte Formulierungen.
 
Haffners Buch ist erstmalig 1968 unter dem Titel "Der große Verrat" als Serie in der Zeitschrift Stern erschienen [das las man damals beim Frisör], 1969 folgte die Buchausgabe mit dem Titel "Die verratene Revolution – Deutschland 1918/1919". Später ebenfalls benutzte Titel sind: Die deutsche Revolution 1918/1919 - wie war es wirklich, 1918/1919 - eine deutsche Revolution.
http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Verrat

Die Sozi-Schelte ist mir noch in Erinnerung. Haffner ging da recht markig, stilistisch blendend [!], zur Sache.

Beispiele:
http://www.dieterwunderlich.de/Haffner_revolution.htm
 
Hätte ich es exakt so formuliert wie Haffner, dann wären da solche Dinger "". Und alle glauben nur das Haffner das so nicht gemacht hat. Und wenn man sich mit Haffner genauer beschäftigt hätte, dann wüsste man was für eine Einstellung der Mann hatte. Und wo vor 80 Jahren ein wahrer Kern dran war, so kann er heute auch noch da sein.
Unter Demokratie verstehe ich auch das Anerkennen von Meinungen, Repo -> Pluralismus ;)
 
Lisbeth schrieb:
Hallo Ihr,

ich habe mal eine Frage die lautet:

Es kann vermutet werden, dass führende Sozialdemokraten nach 1919 selbst dazu beigetragen haben, das revolutionäre Geschehen, aus dem die Weimarer Republik hervorgegangen war, in Vergessenheit geraten zu lassen. Diese Meinung vertritt u. a. der Historiker Rürup:

"Die Revolution war steckengeblieben und damit gescheitert - und es war nur konsequent, dass von führenden Sozialdemokraten schon bald nicht nur ihre positiven Möglichkeiten bestritten, sondern sogar ihre Existenz geleugnet wurde. Die erfolglose, gescheiterte Revolution wurde, soweit nicht von rechts gegen die Novemberverbrecher polemisiert wurde, binnen weniger Jahre mit bemerkenswertem ERfolg aus dem Bweusstsein der Mit-und Nachwelt verdrängt. Lediglich die KPD pflegte, ebenfalls in polemischer Frontstellung gegen die SPD und den Weimarer Staat, bewusst die ERinnerung an die revolutionären Kämpfe."

Wie begründet Rürup diese Meinung?

Ich habe wirklich keine Ahnung...wer kann mir auf die Sprünge helfen...bitte Gott

Liebe Grüße
Lisbeth :-(


Es war ja auch die Zeit der Spaltung der Sozialisten in- vereinfacht gesagt- staatsloyale Sozialdemokraten und eher staatsfeindliche Spartakisten, später Kommunisten.
Erstere versuchten ihre Interessen überwiegend auf parlamentarischem Wege durchzusetzen, und zum Zeitpunkt des Matrosenaufstands in Kiel war angesichts der sich abzeichnenden militärischen Niederlage immerhin eine grundlegende Verfassungsänderung erfolgt, und das Deutsche Reich war nun- zumindest auf dem Papier- eine parlamentarische Monarchie, in etwa vergleichbar mit derjenigen Englands.
Eine solche Entwicklung entsprach in etwa den Interessen der SPD- Führung, man war ja auf eine allmähliche Demokratisierung aus gewesen.
Die Novemberrevolution war insofern vermutlich nicht im Sinne der SPD- Führung, und letztlich erwies sie sich ja auch nicht als richtungsweisend für die Weimarer Republik.
Vor diesem Hintergrund scheint mir jedenfalls verständlich, daß führende Sozialdemokraten im Nachhinein nicht gerne über die Revolution sprachen, obwohl sie sich ja zeitweise veranlaßt gesehen hatten, selbige mitzutragen.
 
Danke für die Antworten, obwohl Rüdiger's A. am hilfreichsten war...;-)
 
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