Robespierre und Stalin

Bei Robespierre mag es protototalitäre Züge gegeben haben, aber die Zeit des Schreckens war begrenzt...
Na ja, das lag aber nicht daran, daß Robespierre plötzlich gutmütig geworden wäre.
Oder umgekehrt: Die Zeit des Stalin'schen Schreckens wäre auch begrenzt gewesen, wenn man ihn rechtzeitig hingerichtet hätte.

Und schließlich bedeutet 1789 doch vor allem die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte.
Papier ist geduldig. Die Praxis sah dann doch recht anders aus - sowohl bei der französischen Revolution wie bei den Kommunisten.
 
Die ursprüngliche Idee, Israel als Beispiel einzuführen war, den verheerenden Einfluß von umgebender Gewalt, sei es ein Bürgerkrieg oder ein Zwischenstaatlicher, auf eine Gesellschaft zu verdeutlichen.
Dann hast Du mit Israel aber eher ein Gegenbeispiel gefunden.

Angesichts der Bedrohungslage ist die israelische Gesellschaft doch bemerkenswert zivil und entspannt.
 
Dann hast Du mit Israel aber eher ein Gegenbeispiel gefunden.
Angesichts der Bedrohungslage ist die israelische Gesellschaft doch bemerkenswert zivil und entspannt.

Die Frage ist, wie man das Delta der gesellschaftlichen Entwicklung beurteilt. Die Frage ist doch, wie entwickelt sich eine Gesellschaft mit und ohne den Einfluss von Krieg?

"Bemerkenswert zivil", ja völlig zutreffend. Aber wie wäre diese Gesellschaft, wenn sie keine Kriege hätte führen müssen. Wäre sie vielleicht noch ziviler?

Interessant ist doch die Frage, ob es sich bei den Personen um historische Ausnahmen gehandelt hat. Und meine These ist: es waren keine Ausnahmen. Je stärker die gesellschaftliche Entwicklung von ihrem "Normalzustand" abweicht, desto wahrscheinlicher ist es, dass "extreme" Politiker an die Macht kommen.

Das kann man nur als polare Entwicklung betrachten und eine normale Geselllschaft einer autokratischen Diktatur kontrastieren. Es wird aber nicht nur die schwarz weiss Beispiele geben, sondern es wird auch "graue" Beispiele geben.

Es geht also um eine Form von Theoriebildung und nciht um eine singuläre Erklärung. Und ich sage es nochmal. Und deswegen sollte man die Erklärung auch auf andere Beispiele anwenden können.

@Klaus
Und Israel habe ich nicht aus "anti-Israelichen-Lobbyismus" gewählt, eine nebenbei ziemlich unverschämte und unsinnige Unterstellung, sondern weil Israel ein Land ist, dass sich relativ lange im Krieg befindet und deswegen die Einflussgrößen !!!! und die Mechanismen!!!!! ähnlicher Natur sind wie zur Zeit von Robbespiere oder Stalin. Du solltest vielleicht vorsichtiger sein, Deine eigenen Feindbilder und Vorurteile auf die Überlegungen anderer zu projizieren. Ich gehöre weder zu einer "Pro" noch zu einer "Anti"-Seite, sondern versuche lediglich nachzudenken und Fragen und Hypothesen zu formulieren. Und das werde ich auch weiterhin, auch wenn es Dir nicht passen sollte!

Und für mich ist damit das Thema durch, da ich keine Lust habe, mich bei durchaus gerechtfertigen analytischen Fragestellungen mich persönlich blöde anmachen zu lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage ist doch, wie entwickelt sich eine Gesellschaft mit und ohne den Einfluss von Krieg?
Ohne Krieg ist meistens schöner ...
Aber den direkten Vergleich kann man natürlich nie ziehen, weil wir immer nur eine historische Entwicklung beobachten können, die andere Variante bleibt Spekulation.

Wenn man also die realen Beispiele "Frankreich unter Robespierre", "Rußland unter Stalin" und "Israel heute" vergleicht (obwohl ich diesen Vergleich auch nur begrenzt sinnvoll finde), dann sieht man angesichts der äußeren Bedrohung eben sehr unterschiedliche Reaktionen.

Und zwar so, daß Israel eher ein Gegenbeispiel wäre für jede Behauptung, die Herrschaftsmethoden Robespierres oder Stalins wären irgendwie mit der äußeren Bedrohung zu begründen.
 
Die Frage ist, wie man das Delta der gesellschaftlichen Entwicklung beurteilt. Die Frage ist doch, wie entwickelt sich eine Gesellschaft mit und ohne den Einfluss von Krieg?

"Bemerkenswert zivil", ja völlig zutreffend. Aber wie wäre diese Gesellschaft, wenn sie keine Kriege hätte führen müssen. Wäre sie vielleicht noch ziviler?
Meiner Meinung nach ist die Grundfrage," Wieviel Diktatur lässt die Gesellschaft zu"
Wenn keiner mitspielt, gehts auch nicht.

Es ist ja so, das so etwas nur zustande kommt, wenn Machtmenschen, warum sie das auch immer sein wollen, die "kleinen Leute" mit irgendwas erpressen.
Kein vernünftiger Mensch würde so einen doch wählen.
 
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