"Röhm-Putsch"

Friedrich II.

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Guten Tag!

Ich habe schon viel über den sogenannten "Röhm-Putsch" gehört. Aber ich wollte jetzt mal nachfragen, ob es wirklich einen Putschversuch Röhms gegen Adolf Hitler gab, oder ob es ein Vorwand Hitlers war, um Röhm aus dem Weg zu schaffen, da er dessen Ziele nicht mehr so intensiv durchsetzen wollte?
 
Der sog. Röhm-Putsch gab es eigentlich überhaupt nicht. Das war eine Intrige von Reichswehr und NSDAP Grössen. Röhm machte sich durch seine Forderung von einer zweiten Revolution die eine radikale soziale Umgestaltung herbeiführen sollte keine Freunde. Er sah in seiner SA den Kern einer neu zu gründenden Volksmiliz, der er auch die Reichswehr einverleiben wollte. Von der traditionsbewussten Reichswehr wurde diese Idee entschieden verworfen. Diesen schwelenden Konflikt zwischen SA und der Reichswehr musste Adolf Hitler entscheiden. Gegen Röhm sprachen sein sozialrevolutionären Vorstellungen und sein unverhüllter Machtanspruch. Auch innerparteilich hatte Röhm Rivalen, vor allem Heinrich Himmler und Hermann Göring bestärkten Hitler etwas gegen Röhm zu unternehmen. Sie wollten nicht die SA als eine starke Armee aufbauen, sondern die Reichswehr zu einer kriegsfähigen Armee auszubauen.
Die Schutzstaffel schürte gezielt Gerüchte über einen bevorstehenden Putsch der SA und Hitler befürchtete das sich die Reichswehr mit den konservativen Regimekritikern in der Umbebung des Reichspräsidenten v. Hindenburg verbünden könnte um eine monarchische Restauration durchzubringen. Diese Vermutung kam nach einer regimekritischen Rede des Vizekanzlers v. Pappen vom 17.6.1934 in Marburg auf. Unter dem Vorwand mit dem Ausland konspiriert und Umsturzpläne gehegt zu haben wurden vom 30.6. bis 2.7.1934 mindestens 85 SA-Führer und Regimegegner von der SS ermordet. Die Reichswehr nahm es widerspruchslos hin, dass auch der letzte Reichkanzler der Weimarer Republik, General Kurt von Schleicher ein Opfer dieser Mordaktion wurde. Die Regierung rechtfertigte die Aktion am 2. Juli 1934 nachträglich per Gesetz als „Staatsnotstand“.

Die in die Mordaktionen verstrickte Reichswehr hatte des lästigen Konkurrenzanspruches der SA entledigt, Hitler hatte seinen letzten innerparteilichen Widersacher ausgeschaltet und konnte nun definitiv den Führer-Staat begründen. Die Reichswehr wollte auch in Zukunft die Gunst Hitlers sichern, deshalb ordnete Reichskriegsminister Werner von Blomberg noch am Todestag von Reichspräsident Paul von Hindenburg der Vereidigung der Reichswehr auf die Person des „ Führers und Reichskanzlers“ an.
 
Der sog. Röhm-Putsch gab es eigentlich überhaupt nicht. Das war eine Intrige von Reichswehr und NSDAP Grössen.

Ok, danke! Ich habe mir so etwas in der Richtung schon gedacht, jedoch spricht man in Chroniken und Geschichtsbüchern oft vom "Röhm-Putsch" als wirklich geplanten Putschversuch, der von Ernst Röhm ausging!

danke nochmal!
 
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