Rudolf Heß - Der Stellvertreter

Arne schrieb:
Jetzt gleitet bitte nicht in die Feststellung ab "Die waren eh alle verrückt", denn das würde dazu führen, daß man sich nicht mehr die Mühe gibt, sie zu verstehen.
Hier sind vermutlich die Wenigsten Berufshistoriker, aber wir haben doch alle etwas Wissenschaftlerblut oder einfach nur Neugierde in uns, was zumindest mich dazu treibt wirklich hinter historische Zusammenhänge gucken zu wollen um Ursachen und Gründe zu verstehen.

Lieber Arne,
betrachte Dir allein den Überfall auf die Sowjetunion. Wie wollte Hitler diesen Krieg gewinnen?:confused: Wenn er die SU bis zum Ural besetzt hätte wäre nur ein Siebtel dieses Landes besetzt gewesen. Napoleon hatte Moskau erobert und was hat es ihm genützt, er mußte wieder abziehen, weil die Russen die Taktik der verbrannten Erde angewandt hatten.
Clausewitz sagt, "ein Land ist dann erst besiegt, wenn man es auch besetzen kann."
 
heinz schrieb:
Wenn er die SU bis zum Ural besetzt hätte wäre nur ein Siebtel dieses Landes besetzt gewesen.
Clausewitz sagt, "ein Land ist dann erst besiegt, wenn man es auch besetzen kann."

Mit einer Besetzung bis Wladiwostok haben die Nazis selbst nicht gerechnet. Die gingen viel eher von einer "blutigen Grenze" aus....
 
Lieber Leopold,
diese blutige Grenze hätte nicht nur dauernd sowjetische sondern auch immer deutsche Opfer gekostet.:mad:
 
Ohne den Nazi-Oberen jetzt irgendwie oder auch nur ansatzweise Unrecht tun zu wollen: Ich glaube nicht, daß die sich daran besonders gestört hätten. Erstens hätte es nach ihrer Philosophie auf seiten der Deutschen als "überlegene Herrenrasse" deutlich weniger Tote gegeben, zweitens wären diese dann wenigstens für das "Tausendjährige Reich" gestorben, und schließlich: "Wo gehobelt wird, fallen eben Späne!" (Muß ich jetzt noch sarkastisch mit den Augen rollen? Na gut, für alle Fälle::rolleyes: )
 
Leopold Bloom schrieb:
Mit einer Besetzung bis Wladiwostok haben die Nazis selbst nicht gerechnet. Die gingen viel eher von einer "blutigen Grenze" aus....
Völlig richtig. Wie auch Rüdiger schon sagte, hatte man Vorstellungen von "Wehrdörfern" mit blonden 1,90 Meter SS-Junkern im Grenzland, die sich gegen die Einfälle der barbarischen Bolschewiken auf lange Zeit verteidigen sollten.
Hört sich nach einem zweitkassigem Film über wilde Horden mit Äxten auf Pferden an? Ganz richtig.... ;)
Ich weiß nicht, ob die mal an Flugzeuge oder Fernraketen gedacht haben, die ja tagtäglich angewendet wurden...:autsch:.....aber wir kommen völlig vom Thema weg. Diese Vorstellungswelt war eher in Himmlers Kopf.
 
Arne schrieb:
Völlig richtig. Wie auch Rüdiger schon sagte, hatte man Vorstellungen von "Wehrdörfern" mit blonden 1,90 Meter SS-Junkern im Grenzland, die sich gegen die Einfälle der barbarischen Bolschewiken auf lange Zeit verteidigen sollten.
Hört sich nach einem zweitkassigem Film über wilde Horden mit Äxten auf Pferden an? Ganz richtig.... ;)
Ich weiß nicht, ob die mal an Flugzeuge oder Fernraketen gedacht haben, die ja tagtäglich angewendet wurden...:autsch:.....aber wir kommen völlig vom Thema weg. Diese Vorstellungswelt war eher in Himmlers Kopf.

Lieber Arne,
dese Vorstellungswelt war nicht nur die von Himmler, sondern die aller Nazis. Hast Du Hitlers "Mein Kampf" gelesen?:confused: Da beschreibt er genau dies. Damit sind wir wieder bei Heß, der in Hitlers Festungshaft dieses Machwerk mitgeschrieben hat.:rolleyes:
Daran kannst Du nur das Abstruse des gesamten Gedankengebäudes sehen
Wenn die nicht alle einen Sprung in der Schüssel hatten, dann weiß ich nicht wer sonst?:confused: Jeder zweitklassige Filmregiseur würde sich weigern einen solchen Film zu inszenieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da hier so gerne Leute fuer verrueckt erklaert werden:

Wer ist verrueckter, der, der was verruecktes will oder der, der sich dazu bereiterklaert, bei der Umsetzung der verrueckten Idee mitzuhelfen?
 
manganite schrieb:
Da hier so gerne Leute fuer verrueckt erklaert werden:

Wer ist verrueckter, der, der was verruecktes will oder der, der sich dazu bereiterklaert, bei der Umsetzung der verrueckten Idee mitzuhelfen?

Hiermit wäre es zu beantworten:
"Dumm ist der, der dummes tun, Jenny"
(Forrest Gump):winke: :winke:
 
Die Wehrdörfer, das ist doch Propaganda sonst gar nichts.

Klar hat sich so mancher als zukünftiger Rittergutsbesitzer im "Ostland" gesehen, aber der ist eben auf die Propaganda reingefallen.

Es ging um das Öl aus Baku, die ganzen Bodenschätze, natürlich um den Weizen aus der Ukraine, die Zwangsarbeiter-Heere für die Großindustrie. Das sind die harten glasklaren Fakten. Natürlich braucht man dazu ein gigantisches Unterdrückungssystem, natürlich hätte so mancher Sadist jede Menge Gelegenheit gehabt seine Neigungen auszuleben.

Aber Wehrdörfer, nonsens.


Grüße Repo
 
Arne schrieb:
Hiermit wäre es zu beantworten:
"Dumm ist der, der dummes tun, Jenny"
(Forrest Gump):winke: :winke:

Lieber Arne,
es ist nicht nur der dumm, der dummes tut, sondern auch jener, der diese Gedanken artikuliert und die Anderen deshalb zu ihren unmenschlichen Tun anstachelt, sei es im geschriebenen oder gesprochenen Wort.:mad:
 
heinz schrieb:
Lieber Arne,
es ist nicht nur der dumm, der dummes tut, sondern auch jener, der diese Gedanken artikuliert und die Anderen deshalb zu ihren unmenschlichen Tun anstachelt, sei es im geschriebenen oder gesprochenen Wort.:mad:

Da wir doch gerade im anderen Thread ueber Nazi-Lieder diskutieren...

"Hinter der Trommel her
Trotten die Kälber
Das Fell für die Trommel
Liefern sie selber.
Der Metzger ruft. Die Augen fest geschlossen
Das Kalb marschiert mit ruhig festen Tritt.
[SIZE=-1]Die Kälber, deren Blut im Schlachthof schon geflossen [/SIZE]
Sie ziehn im Geist in seinen Reihen mit."
 
Heß war ja Reichsminister ohne ein bestimmtes Aufgabengebiet und dann auch Stellvertreter von Adolf Hitler, also theoretisch sein "Vize".
Aber wie hätte das nun genau ausgesehen wenn Hitler damals einem erfolgreichen Attentat etc. zum Opfer gefallen wäre?
Hätte Heß dann kommissarisch die Führung des Reiches übernommen so wie etwa ein Vizekanzler/präsident Anderswo?
Und wie lange?
Neuwahlen hätte es ja wohl kaum gegeben, und wie die "Volksvertretung" einer Diktatur das erledigt hätte weiß ich auch nicht.

Wäre so etwas dann wie 1945 gelaufen?
Hatte Hitler damals bereits ein politisches Testament in welchem er einen Nachfolger benannt hatte?
 
Göring war, für den Fall von Hitlers Ableben, warum auch immer, zu dessen Nachfolger bestimmt worden.
 
Mindestens bis 1940/41 war Göring die definitve Nr. 2 (bereits aufgrund der Ämterhäufung) in der NS-Hierarchie und der hätte definitv keinen Heß über sich akzeptiert!

Im Zweifel hätte sich Göring, mit Hilfe der WM?, gegen Heß an die Führung geputscht. Und Himmler hätte zu dem Zeitpunkt noch still gehalten.

Da gehen solche Überlegungen für den totalitären NS-Staat an den realen Machtverhältnissen vorbei!

Wäre meine realpolitisch orientierte Antwort.
 
Das wurde aber erst später entschieden, wie erwähnt erst 1941, damals ist ja Heß nach GB geflogen.
Aber Führerstellvertreter war er bereits 1933.
Hat es damals bereits eine schriftlich fixierte Nachfolgeregelung gegeben?
Hätte Göring nicht alle Anderen gegen sich aufgebracht, wäre ihm die WM überhaupt gefolgt?
Soweit ich mich erinnern kann waren die nie wirklich seine Freunde.
 
Zitat:

"Laut "Gesetz über den Nachfolger des Führers und Reichskanzlers" vom 13. Dezember 1934 konnte Adolf Hitler bis zur Schaffung einer neuen Verfassung seinen Nachfolger selbst bestimmen. Hitler nominierte in einem Geheimerlass vom 19. Dezember 1934, der in einer späteren Abschrift auf den 7. Dezember 1934 zurückdatiert wurde, Hermann Göring zu seinem Nachfolger"

Quelle des Zitats: Wenn das Elser-Attentat Erfolg gehabt hätte (Teil 2)

Damit dürfte deine Frage beantwortet sein.
 
Passt zwar nicht zum Inhalt, wohl aber zum Titel des Threads, daher hänge ich´s hier mal an:

Die Gebeine Rudolf Heß´ sind vor kurzem eingeäschert und auf See bestattet worden:

Grab des Hitler-Stellvertreters aufgelöst: Heß liegt nicht mehr in Wunsiedel - taz.de


Das wird der Anlass dieser Anfrage gewesen sein.

Wobei, der Vorgang ist ja völlig unspektakulär, die "Ruhezeit" ist abgelaufen. Das Grab wird abgeräumt.
Die Angehörigen und anderen Betroffenen sind froh. Keine Kosten und Ärger mit der Grabpflege mehr.
Und kein dummes Geschwätz "zufälliger" Grabbesucher, wenn man mal 3 Tage nicht gegossen hat....
In dem Fall kann man den Kreis der Betroffenen getrost auf alle Bürgerinnen und Bürger von Wunsiedel ausdehnen.
 
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