Salvador Dalí

Welches ist euer Lieblings-Dali?

  • The Persistence of Memory

    Stimmen: 6 46,2%
  • The Elephants

    Stimmen: 1 7,7%
  • Allegorie de Soie

    Stimmen: 2 15,4%
  • The Ship

    Stimmen: 2 15,4%
  • Spring Flowering from a Piano

    Stimmen: 0 0,0%
  • Gala and the Tigers

    Stimmen: 2 15,4%
  • Crucifixion

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    13
  • Umfrage geschlossen .
für mich sind künstler, sowie deren werke, die ein unrechtssystem unterstützen und sich in dessen dienste stellen ein widerspruch in sich und nicht mehr ernst zu nehmen. ganz krass gesagt, mir ist bewußt das ich hier an die grenze gehe - aber ich will es nur deutlich machen und es bitte auch so verstanden wissen - ich hätte mein kind keinem kz-aufseher überlassen wollen, auch wenn sie ( was wohl einige gewesen sein sollen ) gute und liebevolle väter waren. ansonsten halte ich mich an den grundsatz, das die kunst frei sein sollte und die betrachter, genau wie deren meinung auch.
gruß clemens
 
manganite schrieb:
Probleme bekomme ich spaetestens dann, wenn der Kuenstler sein Werk aktiv in den Dienst des Regimes stellt, wenn er also Propaganda betreibt fuer dieses betreibt.

Womit wir dann wieder beim Thema Riefenstahl ankommen koennten, wenn ich das richtig sehe. Hatten wir ja auch erst kuerzlich.

..

Mal ein Einwurf zum 'drueber nachdenken':

Glueckliche Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
 
parago schrieb:
..

Mal ein Einwurf zum 'drueber nachdenken':

Glueckliche Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.

Marie von Ebner-Eschenbach

Brauche ich Freiheit, wenn ich gluecklich bin? Wenn ich etwas brauche, vermisse ich etwas. Wenn ich etwas vermisse, kann ich nicht gluecklich sein. Wenn ich gluecklich bin, habe ich alles, was ich brauche, sonst waere ich ja ungluecklich...

Glueckliche Sklaven sind die erbittertsten Feinde derjenigen, die anderen Freiheit meinen geben zu muessen.
 
manganite schrieb:
Probleme bekomme ich spaetestens dann, wenn der Kuenstler sein Werk aktiv in den Dienst des Regimes stellt, wenn er also Propaganda fuer dieses betreibt.

...Ich denke, ich kann auch da noch mir diese Werke ansehen und Inhalt und Form und Ideologie trennen. Verallgemeinern moechte ich dies jedoch nicht...

Ansehen muss man alles (dürfen), wie sonst sollte man darüber ein Urteil fällen. Aber Inhalt und Form sind m.E. nicht zu trennen - kann man ein technisch perfekt dargestelltes Verbrechen gut finden? Man kann vielleicht die Perfektion der Technik bewundern.

Was Dali angeht, so ist seine Kunst, ob man will oder nicht, dadurch, dass der Betrachter weiss, wer sie produziert hat, politisch, und, wenn sie einem gefällt, zumindest partiell Werbung für den Produzenten und sein Denken.
Ich finde, dieser Mechanismus kann nur vermieden werden, wenn man den Produzenten nicht kennt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
An der Ecke der Rue Saint-Honorè, an der Stelle des heutigen Cafè de la Régence, wartet, den Bleisteift geszückt, ein Mann, ein Blatt Papier in der Hand. Es ist Louis David, eine der feigsten Seelen, einer der größten Künstler der Zeit. Während der Revolution unter den Schreiern der lauteste, dient er den Mächtigen, solange sie an der Macht sind, und verläßt sie in der Gefahr. Er malt Marat auf dem Totenbett, am achten Thermidor schwört er pathetisch Robespierre, "den Kech mit ihm bis zur Neige zu leeren", aber am neunten schon, in der verhängnisvollen Sitzung, ist dieser heroische Durst ihm vergangen, der traurige Held zieht vor, sich zu Hause zu verstecken, und entwischt durch diese Feigheit der Guillotine. Erbitterter Feind der Tyrannen während der Revolution, wird er der erste sein, der zum neuen Diktator abschwenkt und dafür, daß er Napoleons Krönung malt, gegen den Titel "Baron" seinen Aristokratenhaß von einst in Tausch gibt. Typus des ewigen Überläufers zur Macht, schmeichlerisch vor den Erfolgreichen, unbarmherzig gegen die Besiegten, malt er die Sieger bei der Krönung und die Unterlegenen am Weg zum Schafott. Von dem gleichen Schinderkarren herab, der jetzt Marie Antoinette führt, erspäht in später auch Danton, der um seine Erbärmlichkeit weiß, und peitscht ihm noch rasch das verächtliche Schimpfwort über: "Lakaienseele!"
Aber wenn auch eine Bedientenseele und ein feiges erbärmliches Herz, so hat dieser Mann ein herrliches Auge, eine fehllose Hand.
Aus "Marie Antoinette" von Stefan Zweig
 
Die Kunstgeschichte ist voll von widersprüchlichen, oft scheusslich und charakterlich abstossenden Menschen die gleichzeitig Kunst von unbeschreiblichem Ausdruck, Kraft, Schönheit schufen die auch noch nach Jahrhunderten zur Reflexion mit den Dingen des Lebens zwingen.
Michelangelo Merisi - "Caravaggio" - war ein Totschläger, Betrüger, charakterloser Egoist, aber noch 400 Jahre später zählen seine Bilder zu den großartigsten Werken die Menschen hervorgebracht haben, nur ein Beispiel von vielen.

Ich würde es nicht wagen den Wert von Kunst nach der (politischen) Einstellung des Künstlers zu bemessen, eines der schwierigsten Themen der Kunstgeschichte überhaupt. Ich denke da nichteinmal an Dali (eine Fußnote in seiner Biographie) oder an Riefenstahl (schon hundertmal diskutiert).

Aber was macht man mit z.B. Architektur des E.U.R. in Rom. Gebaut zur Verherrlichung des Faschismus, gleichzeitig aber wegweisend für die Moderne.
Ist das Palais de Tokyo in Paris bessere Architektur weils in einer Demokratie gebaut wurde als das Haus der Kunst in München obwohl der Unterschied im Baustil beider Gebäude minimal ist?

Keine einfache Frage, mit Schwarz-Weiß-Argumenten a lá
Inhalt und Form sind nicht zu trennen
kommt man auch nicht weiter.
 
parago schrieb:
Womit wir dann wieder beim Thema Riefenstahl ankommen koennten, wenn ich das richtig sehe. Hatten wir ja auch erst kuerzlich.

..

Mal ein Einwurf zum 'drueber nachdenken':

Glueckliche Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.

Marie von Ebner-Eschenbach


Danke für die >Urheberin!... und ich weiß schon nicht mehr, wessen Signatur das ist... dem sei auch dank :)
 
Rovere schrieb:
Ich würde es nicht wagen den Wert von Kunst nach der (politischen) Einstellung des Künstlers zu bemessen, eines der schwierigsten Themen der Kunstgeschichte überhaupt. Ich denke da nichteinmal an Dali (eine Fußnote in seiner Biographie) oder an Riefenstahl (schon hundertmal diskutiert).

Aber was macht man mit z.B. Architektur des E.U.R. in Rom. Gebaut zur Verherrlichung des Faschismus, gleichzeitig aber wegweisend für die Moderne.
Ist das Palais de Tokyo in Paris bessere Architektur weils in einer Demokratie gebaut wurde als das Haus der Kunst in München obwohl der Unterschied im Baustil beider Gebäude minimal ist?

Keine einfache Frage, mit Schwarz-Weiß-Argumenten a lá kommt man auch nicht weiter.

In der Tat ein heikles Gebiet,welches hier auch architektur-philosophisch-politische Fragen aufwirft.
Da fällt mir gleich der neo-preußische Ansatz in der neuen Hauptstadtarchitektur Berlins ein, wo man preußisch-klassizistische Kälte mit Kommerz vereinigt. Was bei so einer Vergewaltigung rauskommt ist wohl Geschmacklosigkeitssache. :eek:
 
Rovere schrieb:
Michelangelo Merisi - "Caravaggio" - war ein Totschläger, Betrüger, charakterloser Egoist, aber noch 400 Jahre später zählen seine Bilder zu den großartigsten Werken die Menschen hervorgebracht haben, nur ein Beispiel von vielen.

Wie Benvenuto Cellini... noch "so einer" und lebte in der selben Gegend, Epoche, Zeit..
Sie waren halt alle auch Kinder ihrer Zeit und der Verhältnisse. Caravaggio ist zumindest zu Gute zu halten (Anführungszeichen!! Gottseidank, meine ich), dass er sich weniger mit Politik und Intrige befasste als Cellini, der zu all dem, was du Caravaggio vorwirfst, auch noch ein gewissenloser Opportunist war und dem Material, dass er am liebsten verwendete auch völlig verfallen war.
Ironie der Geschichte... Geschichte IST ironisch!: Ich fand es so genial von dieser Wahrhaftigkeit der Geschichte, dass Cellinis berühmtes (goldenes) Salzfass, über das sich einst dieser "erschreckende" französische König erfreute (Karl VII?), wieder und wieder "seinen Besitzer wechselte", zu Schmeichelei und Bestechung benutzt, zuletzt aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien gestohlen wurde. *g*: .. und der WITZ lag dann auch noch im Detail, wie dieser Raub geschehen konnte.. ;)

Rovere schrieb:
Ich würde es nicht wagen den Wert von Kunst nach der (politischen) Einstellung des Künstlers zu bemessen, eines der schwierigsten Themen der Kunstgeschichte überhaupt. Ich denke da nichteinmal an Dali (eine Fußnote in seiner Biographie) oder an Riefenstahl (schon hundertmal diskutiert).

Aber was macht man mit z.B. Architektur des E.U.R. in Rom. Gebaut zur Verherrlichung des Faschismus, gleichzeitig aber wegweisend für die Moderne.
Ist das Palais de Tokyo in Paris bessere Architektur weils in einer Demokratie gebaut wurde als das Haus der Kunst in München obwohl der Unterschied im Baustil beider Gebäude minimal ist?

Keine einfache Frage, mit Schwarz-Weiß-Argumenten a lá kommt man auch nicht weiter.

Ich denke, wenn "Kunst" nicht mehr nur als wunderschön und beglückend oder als treffend und ängstigend, insgesamt also beeindruckend bewertet wird, sondern 1. in einen anderen, den schnöden!, materiellen Wert umgerechnet wird, dann verliert sie ihre Würde. Und Betrachtungen über die Lebensumstände des Künstlers als 2. mögen Verständnis für ein Werk erzeugen, müssten aber ganz und gar nicht notwendig sein. Sie entweihen ein Werk ebenso. (s.o.,- wobei ich Riefenstahl "nicht besonders" finde, wenn ich zB. ihr "Blaues Licht", dass ja Hitler so beeindruckte, betrachte. Da hatten Fritz Lang, Murnau, Sternheim (alle von Hitler gehasst, na, warum wohl...) "lichttechnisch" und (vor allem) dramaturgisch alles schon vorgegeben... Lenimaus war ne kleine Epigonin mit großem Ehrgeiz + Glück "der Stunde". Die passte schon zu Adolf H.)..

Bin ganz deiner Meinung, was die Architektur betrifft. Man spricht zu Unrecht von "faschistischer oder nationalsozialistischer Architektur", so wird ein Kunstbegriff auch verfälscht, wenn Historiker(!) die Einstellung der Zeit/der Auftraggeber oder der jeweiligen Urheber seinen Taten/Werken zuordnet und einen neuen Begriff schafft.

"Faschistische Architektur" war nichts anderes, als eine Monumentalisierung (aus den USA) und nochmal ein Schritt Vergröberung des letzten Schrittes Art deco, der aus den Schritten des Jugendstils aus dem Historismus kam.
Als Riefenstahl die olympischen Spiele im den neuen Berliner Olympiastätten filmte, wollte man die zuvorgegangen Spiele in den USA (Los Angeles?) natürlich übertreffen, ich fand, das Olympiastadion der Amerikaner von 1932 ist an "faschistischem Stil" unübertrefflich!

Als "Beginn der faschistischen Architektur" wird ein röm. Gebäude eines Italieners eben aus den 20-Jahren = den frühen faschistischen Jahren in Italien bezeichnet (Name ist mir entfallen). Dieses Gebäude ist bloß klar strukturiert. Ein Abschied von aller Zierde, ein Idealbeispiel von Ponderation, geometrischen Verhältnissen, aber klassischen Maßen verpflichtet (somit wohl zum Gegensatz zu Loyd Wright, van der Rohe, Wittgenstein und dem Bauhaus von den Faschisten ausgerufen). De Chirico, dessen Unbedarftheit in Sachen Faschismus unbezweifelbar sind, hat diese Art von Gebäuden ständig in seine utopisch-surrealen Bilder hineingebaut und Pate, also Vorvater dieses Baus war mit Adolf (Adolf!) Loos ein liberal-sozialistischer Wiener Jude.

Und Speer hat doch die Lichtsäulen nicht erfunden!! Die militärische Scheinwerferindustrie hat sie erfunden, er hat sie zur Inszenierung verwendet, und hat es zuvor Filmern abgeschaut. Und das ist insgesamt für mich "faschistische Kunst": Effekt.

-

Und mein Lieblingsbild in der Auswahl, liebe parago, ist gerade jetzt der Mann als Schiff oder das Schiff als Mann, weil das hab ich so lang nicht mehr gesehen, weil Dali für mich da hineinmalte, dass der "Papalagi" ein böser Mann ist, der nur Gold rauben will und Spanien schon mal bessere Zeiten gesehen hatte oder aber der Mann immer ein Schiff ist oder ständig unter Segeln steht, da er einen Hafen sucht... oder eine einsame Küste. Alles zum "In Besitze nehmen"... *smile*

PS: Das mit dem Klavier scheint mir gedanklich von Magritte gefladert zu sein... (kannt' ich noch gar nicht)
 
Zuletzt bearbeitet:
Rovere schrieb:
...
Ich würde es nicht wagen den Wert von Kunst nach der (politischen) Einstellung des Künstlers zu bemessen, eines der schwierigsten Themen der Kunstgeschichte überhaupt. Ich denke da nichteinmal an Dali (eine Fußnote in seiner Biographie) oder an Riefenstahl (schon hundertmal diskutiert).

Aber was macht man mit z.B. Architektur des E.U.R. in Rom. Gebaut zur Verherrlichung des Faschismus, gleichzeitig aber wegweisend für die Moderne.
Ist das Palais de Tokyo in Paris bessere Architektur weils in einer Demokratie gebaut wurde als das Haus der Kunst in München obwohl der Unterschied im Baustil beider Gebäude minimal ist?

Keine einfache Frage, mit Schwarz-Weiß-Argumenten a lá kommt man auch nicht weiter.

Wenn man die Dialektik von Form und Inhalt von Kunst als „Schwarz-Weiß“- Argument bezeichnet, die nicht weiterführe, kann man natürlich auch die soziale und damit politische Relevanz von Kunst negieren bzw. sich um die Bewertung dieser Zusammenhänge - Entstehungsbedingungen, Arbeitstechniken, Themen, Aussagen und Wirkungen sowie Vermarktung/Instrumentalisierung von Kunst im weitesten Sinne - drücken., aber macht man es sich dann nicht etwas leicht?!
 
ning schrieb:
Bin ganz deiner Meinung, was die Architektur betrifft. Man spricht zu Unrecht von "faschistischer oder nationalsozialistischer Architektur", so wird ein Kunstbegriff auch verfälscht, wenn Historiker(!) die Einstellung der Zeit/der Auftraggeber oder der jeweiligen Urheber seinen Taten/Werken zuordnet und einen neuen Begriff schafft.

"Faschistische Architektur" war nichts anderes...


Von der faschistischen Architektur zu sprechen wäre schnell mißverständlich, da es einen Epochemachenden Begriff impliziert und anderes „nichtfaschistisches“ mit einschließt.
Wohl gibt es aber meiner Meinung nach „ faschistisches“ in und an der Architektur sichtbar und in einem bestimmten historisch-politischen Zusammenhang zu sehen.
Keine Kunstform wie die Architektur ,die lange Zeit als die hervorragenste Form der
Kunstäußerung wahrgenommen wurde ,hat aufgrund ihrer Sichtbarkeit für Alle entsprechend bedeutende Funktion übernommen, ob absichtlich, im Auftrag oder umgedeutet.
Als krasse Beispiele politisch –funktionalisierter Architektur stehen uns heute genügend Beispiele zur Verfügung; erinnert sei an „große Architekten“ wie Stalin; Ceaucescu,
der sich funktionalisierende A.Speer....etc.
"Ein Kunstwerk vermittelt zunächst grundsätzlich seinen Sinn ästhetisch, es wirkt sinnlich
und definiert sich somit zunächst als Kunstwerk.
Das Ästethische kann im Dienst der verschiedensten Funktionen stehen., aber auch an sich Funktion des Kunstwerkes sein.
Es kann sich aber auch vom Anspruch her verselbstständigen, es wird autonom."
Die Gesellschaft oder politische Auftraggeber verschaffen dann diesem Werk
eine primäre Funktion, indem sie dieses in einem bestimmten polit. motivierten Raum, Platz,
Museum, Stadtteil...aufstellen oder sonstwie verwenden.
Hier tritt dann die Bedeutung von Form und Inhalt des Kunstwerkes und-oder seiner Absicht zutage, die m.E. nie zu trennen ist !
Über die zu betrachtende persönliche Verstrickung der beteiligten Künstler ist nur im Einzelfall zu reflektiern, das sprengt den Rahmen erstmal, denke ich.
Zu den klassischen Formen der griechischen und röm. Architektur , deren Vorbild unser abendl. Erscheinungsbild im Wesentliche durch die Jahrhunderte prägen, würde ich gern daran erinnern, daß die jeweiligen „klassischen „ Phasen-ob bei den Griechen oder Römern ,den Renaissanc-Künstlern ...etc ,immer nur eine bestimmt begrenzte Zeit lang angehalten hat und die Zeit der „Manierisierung“ -der Übersteigerung selbst immer größeren Erfolg gehabt hat. Dies wird von allen kritischen Zeitzeugen bei den Griechen, Römern..etc schon beklagt.
Der Architekturstil des tausendjährigen Reiches, hier vorallem andem was da geplant war in Linz ,Bayreuth, Nürnberg... ist nicht nur eine monumentalisierung oder im großen Stil gereinigte Architektur, sie verrät eben das klassische Prinzip der Ausgewogenheit ! von Form und Inhalt nach ihrem menschlichen Maß und bedeutet somit eine Pervertierung des Vorhabens. Sie ist brutal und entspricht dem Geist der sowas in Auftrag gibt.
Eine Loggia der Renaissancezeit vergrößert mal x bedeutet eben nicht Verdoppelung der Bedeutung sondern ist Beweis für deren Abwesenheit.
 
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:_Smiley für Applaus_:

Das sollte mal publiziert werden ;-)
-
Effekt, Überhöhung, Manierismus.
Im übrigen trotzdem die ewige Abfolge (des Niedergangs) gerade in der Baukunst, nicht.
Und, wenn auch nie gekannt in diesem Ausmaß, ->diente<- sie immer zur Darstellung von Macht. Raum für Macht.

PS: Ich werde versuchen, dereinst einmal über die Pläne des geplanten Alterssitzes Hitlers für Linz einen Beitrag zu bringen. Das Modell im Führerbunker wurde ja mehrmals nachgebaut. Ich war beim Film "Der Untergang" (u.a.) verärgert, dass man nicht bei diesem Original blieb, sondern einen komischen griech-röm. Blödsinn hinstellte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ersteinmal muss ich dir natürlich recht geben: Dali ist neben Picasso das Kunstphänomen des 20. Jahrhunderts schlechthin. Er hat es geschafft zu einem regelrechten Kunst-Superstar zu werden. Unter seinen vielen Bildern gibt es so viele, die ich bewundere, jedoch eins möchte ich an dieser Stelle erwähnen. Das Bild gehört nicht zu seinen bekanntesten, jedoch ist es für mich sein tollstes Bild. Es heißt:"Der Christus des heiligen Johannes vom Kreuz" 1951.

http://www.europaeische-kultur-stiftung.org/aufgaben/pixdali/kreuzgross.jpg

Diese Bild ist mir sofort als ich es das erste mal gesehen habe ins Auge gesprungen. Ich finde es einfach genial. Sei 2000 Jahren malen die Menschen Christus am Kreuz. Ich würde fast behaupten dies ist das am häufigsten gemalte Motiv der Welt. Jedoch hat noch nie jemand dieses Kreuz einfach mal von oben gemalt. Unter dieser Perspektive bekommt man einen völlig neuen Eindruck. Für mich zeigt es die Kreuzigungsszene aus der Sicht Gottes. Auch sieht es so aus, als würde der gekreuzigte nach oben schweben( auch wenn dies erst 40 Tage später geschah). Jedanfalls habe ich mich natürlich gleich kundig gemacht, wie Kunstexperten dieses Bild deuten. In diesem Bild zeigt Dali das kreuz ald Dreieck und Jesus praktisch wie einen Punkt mitten im Dreieck. Damit will er ausdrücken, dass Jesus der MIttelpunkt des Universums ist. Genial
 
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