Schatten und "Schauer(n)"

tal!m

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Einige werden jetzt diesen Titel sehen und denken "HÄ?"
Nun ja, komischerweise sind mir Fragen gekommen wie

"Was dachten die Ägypter über den (eigenen) Schatten?"
und
"Was dachten sie über den bzw. das Schauer(n)?"
(Gemeint ist damit das Synonym für gruseln, schlottern oder schütteln u.a.)

Ich finde, das sind irgendwie interessante Fragen. Und fragt mich nicht warum ich plötzlich auf sowas komme.
Also, gibt es dazu irgendwelche Anhaltspunkte oder ist das eher etwas, worüber man spekulieren muss? Bzw. auch kann?
 
Einige werden jetzt diesen Titel sehen und denken "HÄ?"
Nun ja, komischerweise sind mir Fragen gekommen wie

"Was dachten die Ägypter über den (eigenen) Schatten?"
und
"Was dachten sie über den bzw. das Schauer(n)?"
(Gemeint ist damit das Synonym für gruseln, schlottern oder schütteln u.a.)

Ich finde, das sind irgendwie interessante Fragen. Und fragt mich nicht warum ich plötzlich auf sowas komme.
Also, gibt es dazu irgendwelche Anhaltspunkte oder ist das eher etwas, worüber man spekulieren muss? Bzw. auch kann?

Meinst Du das wirklich ernst?
Hatten die Alten Ägypter einen anderen Schatten und ein andereres Schau(d)ern als andere Menschen auf der Welt?
Zum Schattendenken in der Antike - und auch noch vorher - gibt es einige Denkansätze. Das bezieht sich jetzt aber nicht nur auf die Ägypter (die Alten, die Du meinst - zumindest verstehe ich das so.)
Als ich einmal in Ägypten bei einer Familie war, wollten sie sich nicht im Schatten fotografieren lassen, fällt das auch darunter? Sie wollten nicht im Schatten stehen.
 
Die Alten Ägypter bestanden als Menschen aus fünf Teilen: Ka, Ba, Körper, Name, Schatten.
Ba und Schatten waren zusätzlich beweglich.
Alle fünf Teile des Menschen müssen beieinander sein, entfernt oder schwächt sich eines davon, stirbt man. So glaubte man.
Und wenn ich Caecilia lese, glaubens heute auch noch welche. Denn wenn man sich in einen Schatten stellt und fotografiert wird, wird auf Dauer die Ferne (also eigentlich die Abwesenheit) zum eigenen Schattens sichtbar. Ein Foto von einem Menschen ohne Schatten (bei Sonneneinstrahlung) ist also ein dauerhaftes Zeichen ohne eines der fünf Teile manifestiert zu sein. Ein sehr böses Omen für solche Gläubige.
 
Ich denke, diese ägyptischen Vorstellungen leben (in Europa ) bis heute weiter. Die Unterscheidung von Ba und Ka bringt zwar "christliche" Probleme mit sich, wir haben uns mit "Geist" und "Seele" aber ganz gute Bezeichnungen dafür erfunden. Die Schattenlosigkeit ist ein häufiger literarischer Topos ("Peter Schlemiehl", "Die Frau ohne Schatten",...)
 
Ja, das ist mein Ernst. Denn wer fragt sich sowas schon mal?
Eben gerade weil wir nicht daran denken oder es nicht für wichtig halten.
Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten und wer nicht fragt der nicht gewinnt.

Ausserdem ist das ein Forum, indem ich übrigens nicht belehrt werden möchte, sondern etwas dazugewinnen möchte. Und da will man auch irgendwie normal behandelt werden und nicht gleich einen Giftkrug an den Mund gehalten bekommen, nur weil jemand auf sich selber was einbildet.
Damit sind übrigens nicht alle gemeint. Die "Persönlichkeit" weiß schon bescheid.

Übrigens: Danke für die Antworten.
 
Wie schon oben erwähnt, trug der Mensch im Alten Ägypten die Sorge, den Körper, den Namen, Ba, Ka und den Schatten im Jenseits nicht zu verlieren.
Der Körper wurde sorgfältig mumifiziert, der Name in Inschriften (auf Stelen, im Grab, auf dem Sarg) vielfach festgehalten.
In Totenbüchern findet sich der Spruch:
"Der Weg steht meinem Ba und meinem Schatten offen und meiner Ach-Gestalt, damit er den Gott im Innern des Schreins sehe am Tag der Ba-Zählung,..."
Im Kollegium der 42 Totenrichter (Götter) saß auch der am-Sw.wt, übersetzt: "der die Schatten verschlingt". Ihm versicherte der Tote in der Halle der beiden Wahrheiten, während der sogenannten 'negativen Beichte': "Oh Schattenverschlinger, der aus der Höhle stammt, ich habe nicht gestohlen."
 
Die Alten Ägypter bestanden als Menschen aus fünf Teilen: Ka, Ba, Körper, Name, Schatten.
Ba und Schatten waren zusätzlich beweglich.
Alle fünf Teile des Menschen müssen beieinander sein, entfernt oder schwächt sich eines davon, stirbt man. So glaubte man.
Und wenn ich Caecilia lese, glaubens heute auch noch welche. Denn wenn man sich in einen Schatten stellt und fotografiert wird, wird auf Dauer die Ferne (also eigentlich die Abwesenheit) zum eigenen Schattens sichtbar. Ein Foto von einem Menschen ohne Schatten (bei Sonneneinstrahlung) ist also ein dauerhaftes Zeichen ohne eines der fünf Teile manifestiert zu sein. Ein sehr böses Omen für solche Gläubige.
Das bringt mich jetzt zum Grübeln. Ich selbst fotografiere gerne, ohne mich selbst als Fotografen zu bezeichnen. Schatten können beim Ablichten sehr störend sein. Stichwort Schlagschatten, die hauen das ganze Bild kaputt. Am besten sind weiche Schatten. Kommt natürlich auch auf das Bild an und was man damit erreichen will. Damit will ich eigentlich sagen, dass Schatten eine "Seele" haben, rein oder auch nicht optisch gesehen.
Die Ägypter lagen da nicht ganz krumm, obwohl sie keinen Schimmer von Lichtbildern in Form von Fotografien haben konnten. Es ist das Licht und da wir den größten Teil unserer Realität mit dessen Hilfe aufnehmen... Licht, Schatten usw.
 
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