In der Schlacht von Lobositz 01.10.1756 sollen die Preußen auf Österreichs Panduren mit "Hudri, Hudri" rufen gestürmt sein. So schildert es der schweizer Desereteur Ulrich Bräker in seinem Buch "Der arme Mann im Tockenburg." Laut Infanteriereglement sollte die Fußtruppen laut rufen, nur weshalb "Hudri!"?
Schlachtruf der Preußen Lobositz
- Ersteller durruti
- Erstellt am
Hmmmmm im slavischen soll "Hudari" so was ähnliches wie "schlagt sie" bedeuten. Hat sich Bräker einfach nur verhört?
Weshalb riefen die Preußen dies?
Immitierten sie einen Schlachtruf der Panduren?
Ein Regiment mit vielen Männern slawischer Herkunft? Ob als Freiwillige oder als Kantonisten (Sorben, Pommern,...).
Weshalb riefen die Preußen dies?
Immitierten sie einen Schlachtruf der Panduren?
Ein Regiment mit vielen Männern slawischer Herkunft? Ob als Freiwillige oder als Kantonisten (Sorben, Pommern,...).
balticbirdy
Ehemaliges Mitglied
Man kann es auch plattdeutsch interpretieren. Hu di (Hau dich).
Die Panduren hatten einen Schlachtruf? Ich hätte jetzt eher gedacht, dass sie als leichte Infanteristen eher dazu neigten unbeachtet zu bleiben und so gefährlicher ihre Kugeln auf überraschte Gegner zu senden.
In Lobositz, waren über 4000 Kroaten (Grenzer/Panduren) in den Weinbergen des Lobosch Berges (vor der eigentlichen österreichischen Front), konnten dort von den Preußen nicht vertrieben werden. Die Kroaten gingen zum Angriff über wurden von Kartätschen gestoppt und die Preußen (mittlerweile mehrheitlich ohne Munition) trieben - auf Befehl des Herzogs von Bevern - sie mit dem Bajonett aus den Berg in die, bereits brennende, Ortschaft Lobositz.
Bei diesem Bajonettangriff riefen die Preußen, nach Bräker, "Hudri! Hudri!". Unter diesem - zu deutsch - "schlagt sie" wurden sie eventuell vorher angegriffen und beim Gegenangriff nahmen sie diesen Schlachtruf vielleicht auf. Irgendwas mußten sie - laut Infanteriereglement- ja brüllen.
Aber du hast dahingehend Recht, dass die Panduren in ihrem "kleinen Krieg" auf unauffälligkeit bedacht sein mußten.
Bei diesem Bajonettangriff riefen die Preußen, nach Bräker, "Hudri! Hudri!". Unter diesem - zu deutsch - "schlagt sie" wurden sie eventuell vorher angegriffen und beim Gegenangriff nahmen sie diesen Schlachtruf vielleicht auf. Irgendwas mußten sie - laut Infanteriereglement- ja brüllen.
Aber du hast dahingehend Recht, dass die Panduren in ihrem "kleinen Krieg" auf unauffälligkeit bedacht sein mußten.
Ein paar Fragen hätte ich noch. Wie gingen Panduren zum Angriff vor? Pflanzten diese wie Linieninfanteristen Bajonette auf oder näherten sie sich im Feuergefecht? Kämpften sie in dem Falle in Linie? Ich kann mir gut vorstellen, dass sie eben wegen der Unwegbarkeiten eines Weinberges dort eingesetzt wurden.
Noch was: Die Schlacht bei Lobositz wurden ja nicht durchgekämpft, sondern abgebrochen. Browne rückte, ohne das Gros seines nummerisch überlegenen Heeres eingesetzt zu haben, wieder ab. Die Preußen, welche den Weinberg eroberten müssen ja zuvor allerhand Kugeln verschossen haben, wenn sie dann ohne Munition waren. Ist das erklärlich? Ich muss nochmal in detailreichere Karten schauen.:grübel:
Ich kenne übrigens ein bisschen den Bräker.:winke:
Das weiss ich leider auch nicht. Steht nur (Fr. Rud. von Rothenburg "die Schlachten der Preußen und ihrer Verbündeter 1741 - 1815), dass sich die Kroaten hinter den niedriegen Mauern der Weinberge verschanzt und tapfer verteidigt hätte. Die Preußen haben sie nicht rausbekommen und die Kroaten versuchten einen Angriff über die linke Flanke (aus der Ortschaft Welhoten), wobei sie direkt auf einige preußische Batterien zuliefen. In den Rückzug der Kroaten stießen die Preußen nach und trieben sie den Weinberg runter. Falls du was zu dem "Hudri! Hudri!" finden würdest wäre ich sehr Dankbar. Habe es nur beim Bräker gefunden und kann es mir nicht erklären. Das sorbische ist dem serbokraotischen vielleicht ähnlich, vielleicht kommt es auch daher...
Lili
Aktives Mitglied
Dazu mal die fragliche Textstelle:
Für mich sieht das ehrlich gesagt nicht nach nem Schlachtruf aus. Evtl können hier mal die schweizer Forianer behilflich sein und mal erklären was "Hudri" denn sonnst noch so bedeuten könnte.
Bei Interesse: Ulrich Bräker: "Lebensgeschichte und Natürliche Ebentheuer des Armen Mannes im Tockenburg"
Lili
Aktives Mitglied
:aua: jaja und dabei hab ich vor nicht mal vier Stunden noch festgestellt dass ich heute hudrig bin... Warum in die Ferne schweifen, sag ich da nur.
Lili
Aktives Mitglied
Danke, aber zuviel des Lobs... Die begriffliche Klärung kam ja schlussendlich von Mercy. Also eher Merci Mercy :friends:
balticbirdy
Ehemaliges Mitglied
Ich bleibe trotzdem bei der plattdeutschen Interpretation. Woher hatte Fritz denn seine Soldaten?
In dem Fall aus der Schweiz.:still:
Ansonsten siehe meinen aktuellen Thread zur Herkunft der preußischen Soldaten im 7-jährigen. Am Anfang dürfte der Anteil der Inländer noch verhältnismäßig zu später groß gewesen sein. Nachher spielten fiele in die Armee gepresste Gefangene wahrscheinlich eine Rolle. In dem speziellen Falle müsste man sich mit dem IR Itzenplitz beschäftigen.